So, heute hab ich es dann auch tatsächlich mal geschafft mir den Film anzusehen.
Zuerst mal die technische Seite: Fast schon grandios, wie der Film visuell gestaltet wurde. Die Kameraarbeit, Ausleuchtung, Bildkomposition, da passt alles. Sehr gut gemacht. Der Regisseur hatte klare Bilder vor Augen und hat diese mit allen Mitteln (was auch FX-Einstz erforderte) umgesetzt, z.B. in der Szene gegen Ende, als Woo-jin vorm Spiegel steht und im Spiegelbild im Hintergrund Dae-su zu sehen ist, also eine Einstellung die real gar nicht filmbar ist. Die Szene in der sich Dae-su durch den Gang des "Gefängnisses" kämpft war auch beeindruckend (und erinnerte mich an das ein oder andere Arcade-Game). Und der Musikeinsatz war auch sehr gelungen.
Der Film selbst: Das war wohl der ungewöhnlichste Film, den ich seit langem gesehen habe. Ich fragte mich längere Zeit, was da nun vor sich geht, oder ob Dae-su vielleicht übergeschnappt ist und sich alles nur einbildet. Das klärte sich ja dann. Der Film hatte eine extrem hoffnungslose Atmosphäre. Schon zu Beginn war klar: Dae-su ist ein hoffnungsloser Fall, da hilft nichts mehr. Und es wurde auch nicht besser. Und dieser Hoffnungslosigkeit war er sich letztlich auch bewusst [spoil]Die Hypnose am Schluss macht auch Sinn, da es für ihn der einzige Weg ist, sowas wie ein "normales" Leben zu führen, nach der Schande, die er unwissentlich begangen hat. Eine egoistische Entscheidung, aber durch den Satz (wenn ich es richtig zusammenkriege) "Auch wenn ich weniger wert bin als ein Tier, habe ich doch ein Recht zu leben." zumindest aus seiner Sicht nachvollziehbar. Zwar bettelte er ja Woo-Jin an, dass seine Tochter "unwissend" bleiben solle, aber letztlich hilft er sich mit der Hypnose nur selbst. Das unterstreicht seine Armseeligkeit nur.[/spoil]
Auch wenn mich der Film jetzt nicht unbedingt vom Hocker gefegt hat, so war er dennoch ausgesprochen gut. Das einzig "Krasse" in meinen Augen war übrigens die Szene, in der Dae-su sich den noch lebenden Oktopoden einverleibt...brrr...