Storyline, Fortsetzungsgeschichte, der Anfang ist gemacht...

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Offline nemesis

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    Dann versuche ich´s halt mal...

    Für einen kurzen Augenblick schien die Zeit still zu stehen. Luigi und die furchterregende Kreatur standen sich Auge in Auge gegenüber, keiner der beiden rührte sich auch nur einen Millimeter vom Fleck.
     
     Luigi versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Für einen flüchtigen Moment lang dachte er, innerhalb eines Tagtraumes gefangen zu sein - keiner der üblichen Tagträume von nicht enden wollenden Frauenbeinen oder vollen Kusslippen, nein, keineswegs - doch schnell realisierte er, in welch einer absurden Situation er sich gerade befand. Er stand einem Toten gegenüber.
     
     Als ob eine übermächtige Hand einen Knopf gedrückt hätte endete der Moment des Stillstandes, jedoch nicht abrupt, vielmehr, als würde die Zeit langsam und stufenlos wieder zu laufen beginnen. Luigi spürte, wie seine Hände die Kraft verloren, die Pizza zu halten, die er normalerweise gegen Bezahlung und ein ordentliches Trinkgeld in Dr. Butchers Hände gedrückt hätte. Wie in Zeitlupe fiel sie zu Boden, näherte sich langsam der Fussmatte mit der Aufschrift "Welcome, if you´re not undead", landete schliesslich darauf, der Deckel des Kartons sprang auf und der prägnante Geruch von Pepperoniwurst und Knoblauch breitete sich zwischen Luigi und dem Toten aus.
     
     Als wäre dies ein Startschuss gewesen, machte die ausgemerkelte Kreatur einen Satz nach vorne, direkt auf Luigi zu, der erschrocken und mit einem Aufschrei zurückwich. Violette Leichenfüsse traten in Sardellen und Käse und verteilten sie auf den Stufen, die zur Eingangstür des Hauses führten.
     
      Weg von hier, nur weg! dachte Luigi und wollte seinen Körper gerade herumreissen um wegzurennen, als er über sein Fahrrad stolperte und unsanft zu Boden ging. Schmerzhaft schlug er sich das Kinn auf, der Asphalt der Auffahrt war nicht für derlei Aktionen erfunden worden. Den plötzlichen Schmerz ignorierend drehte er seinen Kopf herum und schrie auf, als er sah, wie nahe ihm die Kreatur bereits gekommen war. Sie beugte sich bereits über das Fahrrad hinweg zu ihm hinab.

       "Nein!" stiess Luigi verzweifelt hervor und trat, ohne darüber nachzudenken, nach dem Wesen. Er traf es am Unterkiefer, der durch die Wucht des Trittes knirschend nachgab und aus dem Gelenk sprang. Lose und nutzlos baumelte er nun herab, nur gehalten von der spröde wirkenden Haut des wandelnden Albtraumes. Doch das Ding gab keinen Laut von sich, es schien keinen Schmerz zu empfinden, im Gegensatz zu Luigi, der an sein pochendes Kinn fasste und sein klebriges Blut spüren konnte. Doch für Selbstmitleid war dies der denkbar ungünstigste Augenblick, er musste weg hier, und das schnell!

     Der glücklose Pizzabote rappelte sich geschwind auf, liess sein Fahrrad ausser Acht und rannte auf die Strasse. Wo sollte er nur hin? Weit und breit war keine Menschenseele zu erspähen, er war allein hier draussen. Allein mit dem grauenvollen Wesen. Ängstlich sah Luigi nochmals zurück und erstarrte. Sein Angreifer stand noch beim Fahrrad und versuchte ungeschickt, seinen Unterkiefer in die ursprüngliche Position zu bringen, ein Unterfangen, was nicht von Erfolg gekrönt war. Doch das machte Luigi die wenigsten Sorgen, als er sah, was hinter dem Wesen vor sich ging.

       Durch die offene Tür von Dr. Butchers Haus quoll die Saat der Verderbens, eine Traube von schrecklich aussehenden Kreaturen, die alle so aussahen, als seien sie soeben dem Grabe entstiegen. Luigi zählte 5, 6, bald ein Dutzend dieser Schreckensgestalten, und es kamen stetig weitere nach. Eine Flut von Untoten ergoss sich ins gleissende Sonnenlicht wie die Pest ins Europa des Mittelalters.
     
     Luigi schnaufte, sein Herz hämmerte und drohte, aus seiner Brust zu brechen, als er schliesslich dem Fluchtimpuls nachgab und rannte, als sei die Hölle auf Erden ausgebrochen. Und so wie es aussah, war sie dies tatsächlich...


    Offline nemesis

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      Nun, wenn sich keiner drum reißt, mach ich mal einfach noch ein wenig weiter...

        „Halt, warte, du hast da was vergessen!“
        Stanley Parker wandte sich um. Er war gerade dabei, Kartons mit Lebensmitteln ins Heck des kleinen Lieferwagens einzuladen. Claire kam mit einer Holzkiste in Händen auf ihn zugelaufen.
        Claire Scott arbeitete ebenso wie Stanley in dem kleinen Lebensmittelgeschäft in Salmonville. Sie war ein wenig jünger als er, gerade mal zwanzig, und ihr widerspenstiges braunes Haar hing ihr in Strähnen ins Gesicht, als sie ihn erreichte und ihm die Kiste reichte.
        „Oh, ja“, sagte er, „der Wein. Wenn Dr. Butcher den nicht bekommt, habe ich echt Ärger am Hals.“
        „Dafür hast du ja mich“, entgegnete Claire lächelnd und etwas außer Atem. „Ich meine, weil ich mitdenke, nicht wegen des Ärgers...“
        „Schon klar.“
        Stanley stellte die Kiste in den Wagen, lud noch den letzten Karton ein und schloss die Heckklappe.
        „Jedenfalls wundert es mich, dass Butcher nie mal selbst in die Stadt kommt, um seine Geschäfte zu tätigen“, meinte Stanley und kratzte sich am Kopf.
        „Ich denke, solange wir die Lieferung immer bezahlt bekommen, kann uns das egal sein.“
        „Deine Logik ist wie immer bestechend.“
        „Ich denke nur an unseren Umsatz.“ Claire grinste. „Seine Pizza lässt er sich ja auch immer liefern. Und wenn das stimmt, was Luigi immer erzählt, lohnt sich das für ihn auch. Finanziell. Außerdem hättest du bestimmt auch keine Lust, nur wegen einer Pizza extra den weiten Weg in die Stadt zurückzulegen, oder?“
        „Das hängt ganz von der Pizza ab.“
        „Scherzkeks!“ Claire knuffte ihm leicht in die Seite. „Und jetzt sieh zu, dass du weg kommst, du hast noch zwei andere Lieferungen auszufahren.“
        „Jawohl, Sir!“, stieß Stanley hervor und salutierte.
        „Dann mach hin! Du hast mich zum Essen eingeladen heut abend, oder hast du das schon vergessen?“
        „Wie könnte ich das?“ Stanley lächelte und zwinkerte Claire zu.
        „Also, bis nachher.“
        Claire wandte sich um und ging zurück zum Laden. Stanley sah ihr noch kurz grinsend nach, strich sich dann eine Strähne aus dem Gesicht und stieg in den Lieferwagen.
        Stanley kannte Claire schon seit er klein war. Irgendwie war sie für ihn wie eine kleine Schwester, die er nie gehabt hatte, und er hätte sich nie eingestanden, dass da mehr war als nur das. Sie waren Freunde. So sah sie das auch. Hoffte es zumindest. Obwohl...er schüttelte den Kopf. Sie verstanden sich zu gut, um das durch eine Beziehung aufs Spiel zu setzen, auch wenn er, wenn er ehrlich zu sich selbst war, schon darüber nachgedacht hatte. Claire war eine Frau geworden, und eine überaus hübsche obendrein, das war ihm nicht entgangen. Und er fühlte sich wohl in ihrer Gesellschaft. Vielleicht sollte er dies heute abend beim Essen mal zur Sprache bringen. Vielleicht.
        Der rote Lieferwagen ließ die Stadtgrenze von Salmonville hinter sich und rauschte über die Landstrasse. Stanley überschritt das Tempolimit ein wenig, nicht allzu viel, aber genug, um wenige Minuten einzusparen. Je eher er zurück war, umso eher würde er Claire...er verwarf den Gedanken schnell. In letzter Zeit ertappte er sich immer wieder dabei, wie er an sie dachte, an ihr samtenes Haar, das ihr gerne ungezähmt ins Gesicht hing, an ihr schiefes Lächeln und an ihre großen braunen Augen. Es war zwecklos, es abzustreiten. Sie war mehr als ein Schwesterersatz für ihn. Sie würden reden müssen. Blumen. Ja, vielleicht würde er ihr Blumen mitbringen, ein romantisches Essen bei Kerzenschein, ein Glas Wein oder zwei. In seinen Gedanken sah er das Kerzenlicht förmlich vor sich, das sich in ihren Augen spiegelte...
        Etwas tauchte unmittelbar vor ihm auf der Straße auf und Stanley riss das Lenkrad herum, trat die Bremse fast bis auf den Asphalt durch. Schlingernd kam der Lieferwagen am Straßenrand zum Stehen.
        Stanleys Herz pochte bis zum Hals, sein Atem ging stoßweise, ein metallischer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus. Verdammt, was war das?
        Seine Hände umklammerten krampfhaft das Lenkrad, sein Körper weigerte sich, sich zu bewegen.
        Es klopfte an die Scheibe der Fahrertür.
        Stanley schrie auf. Seine Augen suchten den Ursprung des plötzlichen Geräusches.
        „Verdammt, du hast mich fast über den Haufen gefahren!“ brüllte Luigi, der schwer atmend neben dem Lieferwagen stand und gehetzt hinter sich sah.
        „Luigi!“ Stanley fasste sich langsam wieder. „Was machst du hier? Ich meine, wieso läufst du mitten auf der Straße herum? Bist du lebensmüde?“
        „Ganz im Gegenteil, Stan, ganz im Gegenteil...“
        Luigi lief um die Motorhaube herum, öffnete die Beifahrertür und wuchtete sich auf den Sitz neben Stanley.
        „Fahr los!“ stieß er aus. „Los! Wir müssen weg hier, dreh um, los!“
        „Wieso, was in Gottes Namen ist denn los mit dir? Hat dir jemand das Fahrrad geklaut oder was?“
        „Wenn es nur das wäre. Ich erzähle dir alles auf dem Weg, aber jetzt fahr! Wir haben keine Zeit!“ Er sah zur Windschutzscheibe hinaus und seine Augen weiteten sich. „Oh Gott, sie kommen! Weg, los, fahr doch endlich!“
        Stan schaute in die Richtung, in die auch Luigi blickte und erstarrte.
        Vor ihnen auf der Straße befanden sich Leute. Sie waren noch relativ weit entfernt, aber man sah deutlich, dass mit ihnen etwas nicht stimmte. Sie gingen schlurfend, unbeholfen, einige taumelten direkt. Sie sahen irgendwie...schmutzig aus, zerlumpt. Ihre Haut schien mit Schmutz bedeckt zu sein. Was waren dies für Menschen?
        Als einem von ihnen einfach so aus heiterem Himmel das Bein wegbrach, beschlich Stanley eine furchtbare Ahnung. Und noch bevor er sie in Worte fassen konnte, schrie es Luigi heraus.
        „Zombies! Das sind verdammte lebende Tote! Fahr endlich los, sonst sind wir verloren!“


      Offline nemesis

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        Naja, wenn ihr nicht wollt...dann schiebe ich halt fleissig nach...ihr verdient es nicht anders...und ab dafür:


        Das Motel 24 lag am Rande von Salmonville, und auf dem Parkplatz, welcher großzügig bemessen war, stand meistens kein einziger Wagen, fast so wie nun. Fast, weil in seiner hintersten Ecke ein blauer Pick-Up parkte, der dem Nummernschild zufolge nicht hier beheimatet war.
          Der Wagen gehörte Jonas Watson, der aus dem schmierigen Fenster des Zimmers Nr. 17 ins Freie starrte. Ins Leere. Seine Gedanken waren meilenweit entfernt. Wie hatte es nur so weit kommen können? Bis vor kurzem war die Welt doch noch in Ordnung gewesen...
          Jonas war ein Eye-Catcher, er sah wirklich außergewöhnlich gut aus. Sein fein geschnittenes Gesicht, die tiefen blauen Augen, seine perfekt manikürten Hände, die Art, wie er sich kleidete – jede Frau, und das war nicht einmal übertrieben, drehte sich nach ihm um. Jonas fühlte sich dadurch natürlich geschmeichelt, doch es bedeutete ihm nicht wirklich viel, denn für Frauen interessierte er sich nicht sonderlich. Colin Ross, der mit ihm hier eingecheckt hatte, war es, dem sein Interesse galt – und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Und genau das war auch der Grund, warum sie von Zuhause abgehauen waren.
          Es war ein Fehler gewesen, es seinem Vater zu sagen. Ein großer Fehler. Doch Jonas wollte ehrlich zu ihm sein, und diese Ehrlichkeit wurde ihm prompt mit einer blutigen Nase gedankt. Wie konnte er auch so naiv sein, von seinem Alten so etwas wie Toleranz zu erwarten? Deutlich erinnerte er sich noch an die letzten Worte seines Vaters, die wie eine brennende Messerspitze in sein Herz gefahren waren: „Ich kann nicht glauben, dass ich eine Schwuchtel großgezogen habe! Eine männerarschliebende aidsverbreitende Schwuchtel!“
          Jonas schlug mit der Faust gegen den Fensterrahmen. Er hasste seinen Vater. Und er hasste seine Mutter, die während dieser Beschimpfungen nur still in der Ecke gestanden hatte, zu Boden blickend.
          „Alles in Ordnung?“ fragte Colin, der soeben aus dem schäbigen kleinen Bad gekommen war und sich die Haare trocknete. Colin war ein Jahr älter als Jonas, 19, und wirkte etwas unscheinbarer als er. Er war sein ruhiger Gegenpol. Wann immer das Temperament mit Jonas durchging, war es Colin, der ihn bremste und wieder auf den Boden zurückholte.
          „Was fragst du?“ Jonas schnaufte deprimiert. „Nichts ist in Ordnung. Ich habe den Wagen meines Dads geklaut und bin mit dir abgehauen, wir haben kaum Geld, und die Bullen sind bestimmt auch schon hinter uns her, ich kenne doch meinen Alten. Was sollte da in Ordnung sein?“
          Colin legte ihm eine Hand auf die Schulter.
          „Vielleicht beruhigt er sich ja irgendwann wieder.“
          „Eher gefriert die Hölle.“
          „Er muss doch irgendwann einsehen können, dass du anders bist, als er es sich vorgestellt hat.“
          „Die halbe Welt kann das nicht, warum sollte gerade er das tun?“
          Jonas trat vom Fenster weg und ging zum Kühlschrank hinüber, aus dem er sich eine kalte Coke nahm, den Kronkorken in eine Ecke schnickte und einen Schluck nahm.
          „Und wie soll es dann weitergehen?“
          „Ich weiß es nicht.“ Jonas legte sich die Flasche an die Stirn, genoss die Kühle. „Vielleicht suche ich mir irgendeinen Job, irgendwie werden wir uns schon über Wasser halten. Vielleicht bleiben wir noch ein paar Tage hier, warten ab. Uns wird schon etwas einfallen.“
          Colin nahm ein frisches Hemd aus seiner Sporttasche, die er aufs Bett gestellt hatte und zog es langsam an.
          „Da bin ich mir sicher“, sagte er. „Wir schaffen das schon, das haben schon ganz andere geschafft.“
          Jonas lächelte. „Du und dein Optimismus.“
          „Ich weiß, und dafür liebst du mich.“
          „Das tue ich.“
          Jonas trat zu ihm herüber und küsste ihn auf die Stirn. Shampoogeruch stieg in seine Nase.
          „Ich weiß.“
          „Ich weiß, dass du das weißt.“
          „Mehr musst du auch nicht wissen.“
          Jonas ging wieder zum Fenster, stützte sich am Rahmen ab und sah wieder auf den Parkplatz. Der Schmerz in seinem Innersten würde vergehen. Die Zeit heilte alle Wunden. Hoffte er zumindest.
          Das Quietschen von Reifen riss ihn aus seinen Gedanken. Ein roter Lieferwagen kam mit irrsinniger Geschwindigkeit auf den Parkplatz geschossen und kam gerade noch so vor der Rezeption zum Stillstand. Zwei Männer sprangen heraus und sprinteten ins Innere des Gebäudes.
          Jonas lächelte. Die beiden hatten es wirklich eilig.

        Der etwas übergewichtige Glatzkopf hinter dem Tresen ließ vor Schreck fast seine Zeitung fallen, hinter der er eine ältere Ausgabe des Penthouse verborgen hielt, als die zwei Neuankömmlinge sich an die Theke warfen.
          „Telefon!“ schnaufte einer von ihnen. Er trug die Uniform eines Pizza-Service. „Wir müssen telefonieren!“
          Die Mentalströme des Motelbetreibers kamen nur langsam in die Gänge.
          „Ich habe gar keine Pizza bestellt...“ sagte er träge.
          „Verdammt, ich habe auch keine dabei, wir müssen telefonieren!“
          „Nur die Ruhe, junger Mann, was ist denn los?“
          „Sie würden es uns ja doch nicht glauben“, entgegnete der andere, sichtbar unruhig.
          „Habt ihr was verbrochen?“
          „Nein, die Hölle bricht gerade los, und wir müssen verdammt noch mal telefonieren!“ schrie der Pizzajunge.
          „Nicht in dem Ton, junger Mann“, versuchte die Glatze ihn zu reglementieren, als dieser schon über die Theke griff und das Telefon ergriff, das er erspäht hatte.
          „Moment mal!“
          „Keine Panik, Sir“, sagte der andere. „Die könne Sie noch früh genug bekommen!“
           
        Jonas sah, wie die beiden Sprinter wieder aus der Rezeption herauskamen und sich umsahen. Was suchten die beiden? Einer von ihnen ging zurück zum Lieferwagen, der andere – hatte er nicht die Uniform eines Pizza-Service an? – kam zielstrebig auf ihr Zimmer zu.
          „Colin?“
          Colin trat zu Jonas ans Fenster. „Was ist?“
          „Da geht irgendwas seltsames vor. Pack lieber mal unsere Sachen wieder ein, das ist mir nicht ganz geheuer.“
          Colin tat, was Jonas ihm geraten hatte, als es an der Tür klopfte.
          Jonas ging zur Tür. Er wartete noch einen Augenblick und hörte eine Stimme dahinter.
          „...nicht die Nationalgarde schicken, nein, unseren Rausch sollen wir ausschlafen, war ja klar...“
          Mit einem Ruck öffnete Jonas die Tür.
          „Was gibt´s?“
          „Ich will mich kurz fassen. Ich bin Luigi, mein Freund da drüben im Lieferwagen ist Stan, die Stadt wird gleich von Untoten überrannt, macht dass ihr weg kommt!“
          „Moment, Moment, WAS?“
          “Sie haben richtig gehört, die Toten leben...oder so, jedenfalls sind sie auf dem Weg hier her, und das ist nicht gut, also schnappt euch, was ihr habt und verzieht euch, so schnell es geht!“
          Der Pizzajunge machte auf dem Absatz kehrt und lief zurück zum Lieferwagen, dessen Motor angelassen wurde.
          Jonas schloss die Tür. Verdutzt schaute Colin ihn an.
          „Was war das denn?“
          „Bin mir auch nicht so sicher...“
          Jonas sah wieder aus dem Fenster und erblickte gerade noch die Rücklichter des Lieferwagens, der vom Parkplatz rauschte. So stand Jonas noch eine Weile dort, blickte ins Freie und wunderte sich.
          „Vielleicht sollten wir wirklich von hier verschwinden“, sagte er schließlich.
          „Wegen dieses irren Typen eben?“, fragte Colin.
          „Nein...eher wegen der Zombies, die da gerade auf den Parkplatz getaumelt kommen...“


        Offline nemesis

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          Fleissig, fleissig...mal sehen, wie ich das jetzt zusammenkriege...das interessante ist bei so einer "Serie" ist ja, dass man nie weiss, was die Nachfolger mit den Hauptfiguren so alles anstellen...schaumer ma...

          "Claire!" entfuhr es Stan. "Grosser Gott, das hätte ich fast vergessen, wir müssen zu Claire!"
          "Und ich muss meiner Familie bescheid sagen. Ein Glück, dass sie gerade Urlaub in Milano machen, nicht auszudenken, was wäre, wenn sie noch hier wären..."
          Nachdenklich sah Luigi zu Boden.
          "Die Waffen", sagte Stan schließlich. "Wir packen sie in den Lieferwagen, alle, und dann holen wir Claire. Wenn sie bei uns ist, sehen wir zu, dass wir Land gewinnen."
          Was sollte mit den anderen Menschen in der Stadt geschehen? Angestrengt dachten die beiden nach. Schließlich hatte Luigi die Idee zu einer Telefonkette. Jeder rief einige Leute an, die wiederum weitere anriefen. So sollte letztendlich ein jeder gewarnt werden. Sofort machten sie sich an die Arbeit.

          Chief Cromwell hatte kaum Zeit, nachzudenken. Der Tote zu seinen Füßen griff nach seinen Knöchel. Mit einem graueneregenden Stöhnen zog er an ihm.
          Mit einer fließenden Handbewegung riss der Chief seine 38er aus dem Halfter und legte an.
          "Loslassen!"
          Der Tote...war er wirklich tot, oder sollte er tatsächlich die schrecklichen Verletzungen, die ihm zugefügt wurden, überlebt haben?
          "Loslassen oder ich schieße!"
          Keine Reaktion erfolgte. Wie ein Schraubstock saß die Hand um seinen Knöchel und der...Tote schob sich vorwärts, riss gierig seinen Mund auf.
          Cromwell gab einen Schuss in das Bein des Angreifers ab, doch dieser reagierte in keinster Weise darauf, schickte sich vielmehr an, zuzubeissen.
          Er wollte ihn tatsächlich beissen!
          Ohne zu zögern schoss Cromwell dem Wesen in den Kopf. Schlaff sackte es zusammen, der eisige Griff lockerte sich.
          Angewidert schüttelte Cromwell die erschlaffte Hand ab.
          Seargant Cooper, ein junger Mann Mitte zwanzig, der seit drei Jahren unter Cromwell arbeitete und die ganze Zeit wie angewurzelt neben ihm gestanden hatte, schluckte hart.
          "Sir, ich glaube, wir haben da ein richtiges Problem."
          Als Cromwell sich umsah und die wandelnden Leichen erblickte, die aus den offenen Türen der Motelzimmer strömten, nickte er.
          "Allerdings, das haben wir. Es ist ansteckend."

          Colin war tot. Jonas saß niedergeschlagen hinter dem Motel auf einer verwitterten Holzbank und hielt sein Gesicht verborgen. Wie hatte er das zulassen können? Er hatte ihn im Stich gelassen. Wegen ihm war er von Zuhause abgehauen, und nun hatte er ihn zurückgelassen. Was er gesehen hatte, war zuviel gewesen, er war wie in Trance gegangen, einfach so. Und nun war seine Liebe erloschen wie eine Kerze im Wind.
          Er würde sich nie wieder selbst ins Gesicht sehen können, nach dem, was er getan hatte. Und nun wusste er nicht, was er tun sollte.
          Jonas nahm die Hände vom Gesicht. Tränen ranne über seine Wangen. Es war sinnlos. Sein Leben hatte seinen Sinn gänzlich verloren. Wo sollte er jetzt noch hin?
          Mühsam erhob sich Jonas. Weg. Erst einmal musste er weg, egal wohin. Nur raus aus diesem verfluchten Ort.
          Bedachtsam ging er um das Gebäude herum, sich immer vorsichtig nach diesen schrecklichen Kreaturen umsehend. An der Ecke zum Parkplatz angelangt sah er Polizeiwagen, die dort standen. Ein älterer Mann stand bei einer Leiche...nein, keine Leiche, sie hatte ihn am Knöchel gepackt und...der Mann erschoss das Wesen. Dann sagte der Polizist neben ihm etwas und er blickte sich um. Jonas folgte seinem Blick und sah mehrere Schreckensgestalten, die auf das Geschehen zukamen. Einige Polizisten, die bei ihren Wagen gestanden hatten, zogen nun ihre Waffen und legten an. Sie schrien wild durcheinander, forderten die Wesen auf, stehen zu bleiben, was sie nicht taten.
          Es wurde geschossen. Nach und nach gingen die Toten zu Boden. Schliesslich legte sich Stille wie ein Leichentuch über den Parkplatz. Die Polizisten sammelten sich und diskutierten. Die Gelegenheit für Jonas, sich zu seinem Pick-Up zu schleichen und das Weite zu suchen.

          Claire hörte das vertraute Quietschen von Reifen vor dem Lebensmittelgeschäft. Stan.
          Sie lächelte. Er schien es heute wirklich eilig zu haben. Sie legte die Gurken, die sie gerade in ein Regal einsortieren wollte, bei Seite und ging zum Eingang, wo sie fast von Luigi, dem Pizzaboten über den Haufen gerannt wurde.
          "Himmel!" entfuhr es ihr erschrocken.
          "Sorry", entgegnete Luigi, "aber die Lage ist ernst."
          Claire sah die Pumpgun in Luigis Händen und stutzte.
          "Hör mal", sagte sie langsam, "wenn dein Geschäft schlecht geht, warum musst du dann ausgerechnet uns ausrauben?"
          "Wie? Ach so, das Gewehr, nein, das ist zu unserem Schutz. Komm schnell, lass alles stehen und liegen, wir müssen weg."
          "Aber wieso denn?"
          "Das erklären wir dir unterwegs, komm!"
          Luigi packte sie am Arm und schleifte sie hinaus, zum Lieferwagen, in dem Stan ungeduldig hinter dem Steuer saß.
          Claire stieg ein und rutschte durch, so dass sie zwischen Stan und Luigi saß.
          "Stan, was in Gottes Namen geht hier vor sich?"
          "Die Toten leben. Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber es ist wahr. Wir müssen uns in Sicherheit bringen."
          Stan sah Claire tief in die Augen. Wenn dies der letzte ruhige Moment in ihrer beider Leben sein sollte, dann war es jetzt an der Zeit. Es musste raus.
          "Claire", sagte er ernst, "ich...liebe dich."
          Sah er da Überraschung in ihrem Blick? Oder war es Bestätigung?
          Sie hatte es gewusst...die ganze Zeit schon...sie lächelte.
          "Ich weiß", sagte sie. "Ich wusste es schon immer."


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              Marcel, du machst mich noch ganz verlegen...  :oops:


              Es regnete. Der Himmel hatte sich zugezogen und die Wolken ergossen kühles Nass auf Salmonville. Der Anblick hatte etwas beruhigendes, so schien es Claire jedenfalls. Es war, als würde der Regen all das Übel, welches sich in den letzten Stunden gewaltsam Einlass in ihr Leben verschafft hatte, wegwaschen. Doch dies war nur eine Illusion, das wusste sie. Nichts hatte sich geändert an ihrer Situation. Die Toten streiften noch immer umher, gierend nach der Wärme der Lebenden, deren Blut, deren Fleisch...Claire schauderte es. Allein die Vorstellung, dass Menschen Menschen aßen, zog ihr den Magen schmerzhaft zusammen. Die Welt stand auf dem Kopf, alles um sie herum schien zu zerfallen, welchen Sinn hatte all dies noch?
                Ein kleiner Funke war noch dort, tief verborgen in ihr, doch dennoch hell genug, sie etwas zu wärmen. Das Liebesgeständnis von Stan. Sie hatte es schon immer gewusst, doch nie hätte sie den Mut aufgebracht, ihn darauf anzusprechen, denn sie hatte Angst gehabt. Was, wenn ihr Gefühl sie doch getäuscht hätte? Sie hätte es nicht ertragen können, denn sie hegte die gleichen Gefühle auch für ihn. Seine ruhige und nette Art, seine Fähigkeit, zuhören zu können, ihr das Gefühl zu geben, jemand war da, der sie verstand. Sein jungenhaftes schiefes Lächeln, die Art und Weise, auf die er sie immer ansah und dann verlegen beiseite schaute. Wie sehr erinnerte sie das an den kleinen Jungen, der er einst gewesen war, dem sie im Sandkasten immer die Plastikförmchen an den Kopf geworfen hatte. Und nun war er ein Mann. Nie hatte sie dies wirklich registriert, sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Sie waren beide erwachsen und jung, viel früher schon hätten sie sich entschließen können, den Lebensweg gemeinsam zu beschreiten. Doch noch war sein Geständnis unerwidert geblieben. Vielleicht sollte sie ihm bald ihre Gefühle offenbaren, sehr bald, denn Gott allein wusste, wieviel Zeit ihnen noch blieb.
                Claire wandte sich vom großen Wohnzimmerfenster ab und blickte in den Raum. Auf einem der ausladend großen Sessel saß niedergeschlagen Dr. Butchers Frau, eine Tasse Tee in den zittrigen Händen, zu Boden blickend.
                "Wie konnte mir all dies nur entgehen?" sagte sie gepresst. "Wieso hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung von den Schrecken, die mein Mann heraufbeschwor?"
                Stan, der ihr gegenüber saß, legte seine Hand auf ihre und sah sie an.
                "Oft meinen wir, die, die wir lieben, zu kennen", sagte er ruhig und einfühlsam. "Niemand weiß, was in den dunklen Tiefen im Innersten eines Menschen vorgeht, welche Phantome sich in seinem Geist verbergen."
                Sie blickte auf, dankbar für die tröstenden Worte.
                "Wir leben...lebten schon so viele Jahre zusammen", sagte sie. "Ich war immer im Glauben, er entwickle alternative Heilmethoden für bisher unheilbare Krankheite, aber nach all dem, was ich nun gehört und gesehen habe..." Sie schaute wieder zu Boden, ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
                Luigi stand erschöpft am gemauerten Kamin an der hinteren Wand des Raumes. Das flackernde Feuer spiegelte sich in seinen Augen. Die glimmende Zigarette in seiner Hand zitterte. Erst jetzt begann er langsam zu realisieren, in was für einer Situation sie sich befanden. Es brach über ihm zusammen wie ein Kartenhaus im Sturm.
                "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen", warf er ein. "Aber wir sollten langsam mal zur Sache kommen. Wir sind jetzt seit einer geschlagenen Stunde hier, aber wir wissen noch immer nicht, was zum Teufel wir machen sollen."
                Stan sah ihn streng an, doch er konnte ihn andererseits auch verstehen. Wenn sich nicht bald eine Lösung für dieses Problem fand, waren sie verloren. Was, wenn diese...Seuche weiter um sich griff? Die ganze Welt war bedroht.
                "Man sollte das Militär benachrichtigen", fuhr Luigi fort. "Die müssen doch was unternehmen können!"
                "Das sehe ich anders", entgegnete Claire. "Die ganze Sache kam einmal kurz in den Nachrichten, seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Offenbar hat man dafür gesorgt, dass nicht bekannt wird, was hier passiert."
                "Man will vielleicht eine Panik vermeiden", vermutete Stan.
                "Oder die Sache totschweigen", antwortete Claire und verschränkte die Arme vor der Brust. "Vielleicht haben die alles im Umkreis schon abgeschottet und werfen demnächst eine Bombe auf Salmonville, wer weiß? Das hier ist nur ein kleiner, unbedeutender Ort. Warum sollten die eine Ausbreitung dieser...ach, was immer es ist, riskieren?"
                "Ach was!" sagte Luigi entrüstet. "Das hier ist Amerika, die können doch nicht einfach Zivilisten umbringen!"
                "Die können noch ganz andere Sachen, mein Guter!"
                "Das ist doch Wahnsinn!" Luigi warf den ausgerauchten Zigarettenstummel ins prasselnde Kaminfeuer und trat an Claire heran. "Meine Familie kam nach Amerika, weil dies das Land der Freiheit ist!"
                "Ja, getränkt mit dem Blut der Ureinwohner!"
                "Jetzt macht aber mal Schluss!" fuhr Stan dazwischen "Wir haben jetzt andere Probleme als die Vergangenheitsbewältigung! Vielleicht trifft das, was Claire sagt, wirklich zu. Wir sollten herausfinden, ob die Umgebung hier wirklich abgeriegelt ist, denn wenn sie das ist, stecken wir in noch größeren Schwierigkeiten, als ohnehin schon!"
                Claire und Luigi schauten ihn an und nickten schließlich. Es war einleuchtend. Wenn das Militär die Gegend abgeriegelt hatte, gab es vielleicht kein Entkommen.
                "Aber wenn es stimmt, könnten sie uns vielleicht doch helfen, uns in Sicherheit bringen." Luigi klang unsicher. Er zweifelte im Grunde seines Herzens daran.
                "Hast du Crazies gesehen?" wollte Stan wissen.
                Luigi schwieg.
                Claire kniete neben Stan nieder, legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und blickte in seine Augen.
                "Ich fürchte, es ist so. Wenn uns kein Ausweg bleibt, müssen wir uns verstecken."
                "Aber wo?" fragte Luigi. Er zündete sich eine weitere Zigarette an.
                Stan sah Claire an und wusste, dass sie das gleiche dachte wie er.
                "Das alte Bergwerk", sagte er. "Als Claire und ich noch klein waren, haben wir dort oft gespielt. Unsere Eltern hatten uns das verboten, aber wie das mit Verboten halt so ist...wir waren oft dort, es war gruselig und ein Abenteuer für uns. Es gibt dort viele verzweigt Gänge und Schächte, ich glaube, dort wären wir relativ sicher. Claire und ich kennen uns dort aus."
                Claire lächelte und küsste Stan auf die Stirn. Er blickte sie etwas überrascht an, lächelte dann aber auch.
                "Okay, fahren wir hin. Ich kann mich in den Laderaum setzen, dann hat Mrs. Butcher vorne Platz. Dort können wir uns verschanzen, bis sich die Situation beruhigt hat."
                "Eine Rückkehr an einen Ort unserer Kindheit", sagte Stan melancholisch.
                "Und wieder wir zusammen", flüsterte Claire. "Ich würde mit niemand anderem dort hin gehen wollen. Und wenn dies der letzte Weg ist, den wir gehen, dann gehen wir ihn Seite an Seite."


              to be continued...


              Offline nemesis

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                Stan fuhr wie der Teufel, und als er sicher sein konnte dass sie die Untoten erst einmal hinter sich gelassen hatten legte er eine Vollbremsung am Straßenrand hin. Mit einem Satz sprang er aus dem Wagen, eilte zur Beifahrertür und riss diese auf. Beherzt griff er Liz unter die Arme und zerrte sie ins Freie, wo er sie so behutsam wie möglich zu Boden gleiten ließ.
                "Luigi!" rief er. "Handschuhfach. Zange, Feuerzeug. Und ich brauche Patronen!"
                Wenige Sekunden später war Luigi mit den Sachen bei ihm. Stan nahm die Zange und entfernte mit der Zange die Kugeln von den Hülsen.
                "Dreh sie auf die Seite und halt den Ast fest", leitete er Luigi an, der dies sofort umsetzte.
                Stan öffnete so mehrere Patronen und gab das Schwarzpuler aus den Patronen auf die andere Seite des Astes.
                "Was hast du vor?" fragte Claire, die ebenfalls den Wagen verlassen hatte.
                "Hab ich mal in 'nem Film gesehen", antwortete Stan und runzelte die Stirn. "Ich hoffe es bringt was."
                Liz regte sich nicht mehr. Hoffentlich ist sie nur bewusstlos geworden, dachte Stan und nahm das Feuerzeug.
                "Sobald ich das Zeug angezündet habe ziehst du den Ast hinten raus, okay?"
                "Sicher?"
                "Sicher."
                Stan ließ das Zippo aufschnappen, näherte sich dem Schwarzpulver und holte tief Luft.
                "Jetzt!" rief er und zündete.
                Eine kurze Stichflamme, und Luigi riss den Ast aus Liz' Bein heraus. Liz gab keinen Laut von sich.
                "Mrs. Butcher?" sagte Stan. "Mrs. Butcher?"
                Er schlug ihr leicht mit der flachen Hand ins Gesicht. Nichts. Er schlug etwas fester.
                Mit einem Aufschrei richtete Liz sich auf, ihre Zähne suchten Stans Hals...
                ...ein ohrenbetäubendes Krachen, und ein Großteil ihres Kopfes fand sich in flüssiger Form auf Stand Hemd wieder.
                Rauch kräuselte sich aus dem Lauf der Flinte in Claires Händen.
                "Fahren wir", sagte sie. "Es gibt hier nichts mehr zu tun."