BEAUTIFUL BOXER - REVIEW

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Offline Thomas Covenant

  • Die Großen Alten
      • Show only replies by Thomas Covenant
    HE FIGHTS LIKE A MAN SO HE CAN BECOME A WOMAN.

    BASED ON A REAL STORY

    BB ist ein großer sehr emotionaler Film. Von thailändischen Productionen in letzter Zeit war ich eher enttäuscht, aber nach diesem Film bin ich wieder versöhnt.

    Story
    Nong Toom wächst als Sohn eines Wanderarbeiters auf. Recht früh spürt er das er anders ist. Er schaut gerne den Tänzerinen zu und spielt lieber mit Mädchen. Als die Mutter verhaftet wird wg. angeblichen Holzklauens und der Vater durch einen Unfall arbeitsunfähig wird meldet sich Nong wider Willens zu einem bezahlten Muay Thai Fight und gewinnt diesen auch. Die Gewalt widert ihn allerdings an. Er versucht als Mönchschüler seine sexuelle Andersartigkeit in den Griff zu bekommen. Sein Lehrer rät ihm jedoch noch in diesem Leben zu werden was er erträumt - nähmlich eine Frau zu sein. Um das Geld zu bekommen für eine Geschlechtsumwandlung meldet er sich in einem Muay Thai Trainingslager.
    Dort wird er durch hartes Training zu einem guten Kämpfer. Jedoch verheimlicht er permanent seine Andersartigkeit. Als er sich mal wieder heimlich schminkt rettet ihn die Frau des Trainers vor Unbill und gibt ihm das Selbstvertrauen seine Neigung dem Trainer zu offenbaren. Dieser reagiert erstaunt und verständnisvoll und beim nächsten Fight steht Nong das erste Mal mit Make Up im Ring. Hier fallen dann die beiden beeindruckensten Sätze des Films.

    Nong- Je stärker ich mich schminke desto härter schlagen meine Gegner zu und wollen mich vernichten.

    Trainer - Es ist egal wie du dich schminkst solange du im Ring kämpfst wie ein Mann.

    Das ist das Paradoxon des Films Nong, der Gewalt verabscheut muss ein gnadenloser Fighter werden um eine Frau zu werden.

    Und er wird ein Kämpfer, und was für einer. Auf die Fights wurde hier sehr viel Arbeit verwendet. Seit ONG BAK wissen wir das Muay Thai eine knochenbrecherische Angelegenheit ist. In diesem Film wird auf den Kampfsport sehr intensiv eingegangen. Brutal, hart und kompromisslos wird hier mit Ellbogen und Knien zur Sache gegangen und durch die Person des Nong entsteht hier eine Spannung wie sie bei Ong Bak nicht zu stande kam. Sein trauriges Gesicht nach dem er seine Gegner niedergemacht hat schreit verzweifelt danach aus diesem Körper auszusbrechen. Doch der Weg ist hart und von Schicksalsschlägen gepflastert.

    In Thailand gibt es diesen Kult um Transvestiten. Dort heissen sie KATOI und werden verehrt und es gibt Riesenshows und Schöhnheitswettbewerbe um sie. Wer schon einmal in Bangkok war wird ihnen zwangsläufig begegnen. Sie fallen auf weil sie so überirdisch schön sind und zwar so schön das man fast schon automatisch KATOI denkt wenn man sie sieht.

    Der Hauptdarsteller Asanee Suwan spielt seine Rolle mit unglaublichem Können, dies wurde auch mit etlichen Preisen belohnt. Atemberaubend und ergreifend. Filmtechnich und cinematographisch ist der Film ein Fest.
    Der fantastische Soundtrack tut das übrige diesen Film weit über den Durchschnitt zu heben.

    In welchem Film bekommt man schon eine wunderschöne Frau/Mann zu sehen die so fighetn kann.

    Ich bin von diesem Film sehr bewegt. Kein Spektakel aber ein grandios erzähltes Drama.

    Wertung 9/10
    Kategorie Fighter in the Wind und Once upon a time in High School

    Robert Paulson, Aquifel, Hellseeker der ist was für euch - definitiv! :-P


    Offline Thomas Covenant

    • Die Großen Alten
        • Show only replies by Thomas Covenant
      Nochmals zum Vergleich mit Ong Bak.

      Für diesen Film wurden 15 Fights in Szene gesetzt. In einem kämpft unser Hauptdarsteller gegen eine 165 Kg schwere japanische Catcherin. Er springt ihr auf die Schultern verschränkt die Füße hinter ihrem Rücken und hämmert ihr den Elbogen auf die Schädeldecke, dass ich gedacht habe hier müssen eigentlich die Oberschenkelhalsknochen aus den Ohren rauskommen. Die Gute fällt um wie eine tote Kuh. Muss man gesehen haben.

      Der erste Film der sich ernshaft mit der Schönheit, Kinetik, Historie und Tödlichkeit dieses Sports beschäftigt. Es gibt keine wilden Verfolgungsjagden wie in Ong Bak. aber von den Fights gibts mehr und genauso gut. Und obendrauf gibts noch ein fettes Drama. :!:


      Offline Hellseeker

      • aka Patrick
      • Die Großen Alten
          • Show only replies by Hellseeker
        Hört sich recht gut an. Ist soeben notiert worden.
        die kommt noch... irgendwann...



        Offline JasonXtreme

        • Let me be your Valentineee! YEAH!
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          Deutsches SportFernsehen ;)
          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


          Meine DVDs


          Offline Thomas Covenant

          • Die Großen Alten
              • Show only replies by Thomas Covenant
            DSF ich glaubs ja nicht. 8O  Robert das ist zu harsch. Sicher sind die Kämpfe nicht so martialisch wie bei Ong Bank, aber trotzdem um Klassen besser wie Sportberichterstattung. Da das hier auch ein grosses Drama werden sollte hat man genau die richtige Mischung gefunden. Der Film bekommt auch in Deutschland jetzt Drive, allerorten gibts nur Enthusiastisches zu hören, bester thailandischer Film seit langem usw. Ein Sleeperhit. :lol:


            Offline Max_Cherry

            • Die Großen Alten
                • Show only replies by Max_Cherry
              So, hab ihn eben gesehen und bin begeistert.

              Beautiful Boxer ist ein wunderschönes Drama mit einer wichtigen und lobenswerten Aussage. Toleranz ist alles. Der Regisseur hat großartiges geleistet, denn obwohl man sich vielleicht nicht in die Problematik von Toom hineinversetzen kann, versteht es der Film, einen diese näher zu bringen und verzichtet dabei auf Setimentalitäten ala Hollywood, sodern zeigt die Geschichte eines Menschen, der nun mal genau so ist. Anfangs fand ich es etwas seltsam, dass Toom so "geil" auf make-up ist und dachte: Naja, das ist jetzt schon ein bischen übertrieben, nur weil er sich im falschen Körper fühlt, muss er nicht so oberflächlich mädchenhaft sein. Aber im Laufe des Filmes hab ich es verstanden. Er ist nun mal so und das muss ich tolerieren und akzeptieren, das hat nichts mit dramatisierung des Filmes nichts zu tun.

              Der Film hat mich sehr überzeugt und rutscht in Sachen Drama in meine Top 15

              9/10


              Offline ap

              • Untoter russischer Satanofaschist aus dem Weltraum!
              • Die Großen Alten
                • PARENTAL ADVISORY: Explicit Lyrics
                  • Show only replies by ap
                Zitat von: "silmido"


                Genre: Biopic, Action [Thailand 2003]
                Vertrieb: Euro Video / MFA+
                Veröffentlichungstermin: Kauf: 17.11.2005
                Laufzeit: ca. 115 min
                Regie: Ekachai Uekrongtham
                Darsteller: Neukkid Boontong, Asanee Suwan, Sorapong Chatree, Orn-Anong Panyawong, Nukkid Boonthong...
                Bildformat: 16:9 ( 1,78:1 anamorph )
                Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1) / Thai (Dolby Digital 2.0)
                Untertitel: Keine
                Freigabe: FSK 12
                Region-Code: 2   [2 DVD Digipack]


                Der kleine Nong Toom wächst in einer Provinz Thailands auf. Der Junge ist anders als seine Spielkameraden. Schon früh hat er einen großen Traum, er möchte ein richtiges Mädchen sein. Per Zufall gerät er in einen Kickboxkampf, den er prompt gewinnt. Der Junge erkennt, dass er mit dem Sport nicht nur der Armut seiner Familie entkommen, sondern auch seinen Traum – eine Geschlechtsumwandlung – erfüllen kann. Nong Toom wird Kickboxer und begibt sich damit in eine Gesellschaft, die seinem Wesen nicht unähnlicher sein könnte.

                14 Jahre sind vergangen seit der letzte Kickboxer eine Palme umkicken durfte und nun bekommt der Genre Fan ein weiteres Thai Werk präsentiert, was sich jedoch stark von damals unterscheidet. Doofe Einleitung und das Ganze hätte auch mehr zu Ong Bak gepasst, aber ein Tribut an van Damme und seine Erfahrung mit der Palme muss hier einfach sein [für alle die es nicht kapieren -> Screenshot].  Nun bin ja neben dem harten und doofen Actionfilm vor allem seit Titanic ein Fan von Filmen, die den Mann alles Emotionale abverlangen und genau um so einen Film handelt es sich bei Beautiful Boxer. Kitsch ist es aber im Gegensatz zum letztgenannten Film nicht ansatzweise zu ernst ist das Thema und das Gesamtwerk wurde auch entsprechend von Monsieur Regisseur [dessen Name mich irgendwie an die Buchstabenreihen beim Augenarzt erinnert] umgesetzt. Schon als kleiner Junge zeigt sich Tooms bestimmter Weg und so nimmt der sein inneret Konflikt zwischen dem Anderssein und den Erwartungen seiner Umwelt seinen Lauf.


                Der Hauptdarsteller Asanee Suwan, der ja nun zu Beginn nicht gerade mädchenhaft wirkt, verkörpert in einer wahnsinnig guten Performance seine langsame Verwandlung zur Frau. Hier greift nicht nur die tolle Kostümarbeit, nein auch die Nong Toom nach und nach bestimmenden Charaktereigenschaften einer Frau sofern ich das als böser Macho beurteilen kann, werden sehr glaubhaft dargestellt. Hier wird nichts der Lächerlichkeit preisgegeben sondern dem Zuschauer einen sehr ernsthaften Einblick in den Konflikt zwischen dem Mann und Frau sein gewährt. Unterbrochen werden diese Szenen von den Kämpfen, zu Beginn von dem 1. Erfahrungen mit Thai Boxen über die Trainingsequenzen bis hin zu den Ring Kämpfen. Letztere werden sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt, dabei sollte man seine Erwartungshaltung aber nicht an furiosen Drahtseilakten eines Jet Lis oder eines Films wie Ong Bak orientieren sondern eben an die Realität. Dazu gehören auch die kulturellen Eröffnungsszenen wie Beten, Ringtänze und dergleichen. Die Kämpfe sind dann wie geschrieben sehr realistisch und toll umgesetzt dienen aber natürlich eher zur Charakterentwicklung sowie Tooms großem Ziel anstatt dem „boahhh“ und „voll geil“ Effekt. – zumal Toom Gewalt eigentlich verabscheut und dies auch mit einer netten Geste bei seinen Gegner eindrucksvoll zeigt.


                Der Ganze Film ist dann vor allem im späteren Verlauf in einen teils schon märchenhaften farbenprächtigen Look gehüllt, der zusammen mit dem wunderschönen Score zu verzücken weiß. Nichts wünscht sich der aufrichtige Zuschauer mehr, als dass Tooms Wunsch in Erfüllung geht und spätestens wenn man die Sequenz an der Bushaltestelle sieht, weiß man welch toller Film Beautiful Boxer ist. Ärgerlich fand ich teilweise, dass man mit der Wahl einiger Gegner schon etwas von der eigentlichen Ernsthaftigkeit des Themas nimmt. So muss Toom im fernen Japan gegen irgendeine Monsterfrau frisch von der Schlachtbank kämpfen, was vor allem im Vergleich zu den früheren Kämpfen unpassend gewählt wurde. Hier hat man den Eindruck, der Film nimmt sich selbst nicht ernst, aber vielleicht empfand nur ich das als störend, das Gesamtbild trübt das aber nicht.


                Was ist nun die Kernaussage des Films? Nun zum einen wenn auch etwas naiv, dass man seinen Weg gehen soll egal was andere sagen und ganz wichtig die Schlussszene mit dem kleinen Jungen „ Sei du selbst“ –  Ansehen auch wenn er nicht jedem gefallen wird!!!!  8/10