Elysium

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Auf den Spuren von Final Fantasy soll "Elysium" angeblich wandeln. Nunja, sind die Final Fantasy Spiele auf der Playstation 1/2 und den alten Nintendo Systemen immer vollkommen überzeugende Rollenspiele gewesen, so haperte es bei der dazugehörigen FIlmumsetzung, zumindest im Vergleich zu den Spielen, an Ideenreichtum und Seele. Daher war der Film, wenn auch an sich ganz gut, enttäuschend. Aber dieses auf den Spuren von "Final Fantasy" bezieht sich ja auch eher auf die Machart des Filmes, da er komplett computeranimiert ist und ähnlich wie "Final Fantasy" die Menschen nicht als Comicfiguren, wie in "The Incredibles" oder "Shrek", welche für mich, vor allem ersterer, bisher das Maß aller Dinge was komplett computergenerierte Filme angeht darstellen, sondenr als reale Menschen. Bei "Final Fantasy" ging das schon nicht so gut wie erhofft, aber trotzdem wagte ich einen Blich auf "Elysium", da die Geschichte doch ganz interessant, wenn auch nur bedingt innovativ, klang.

In der Antarktis finden NASA Forscher etwas, womit sie nix anfangen können. Kurze Zeit später wollen sie sich mit dem Botschafter der Elysianer, einem technisch haushoch überlegenem Auserirdischenstamm, treffen. Doch aus irgendwelchen Gründen greift das Schiff der Menschen an und der Botschafter stirbt. Nun beginnen die Elysianer einen Krieg gegen die Menschen. Mitten drin findet sich Val wieder, dessen Freundin vor seinen Augen von den Elysianern getötet wurde. Doch was er noch nicht weiss : Er gehört zu einem von vier auserwählten Kriegern, die diesen Krieg beenden sollen.

Die Geschichte bietet jedenfalls eine Menge Platz für düstere Atmosphäre, Action und viele Storydetails. Sagen wir eher, sie würde es bieten. Die deutsche Fassung, von der ich mal ausgehe sie ist uncut (Handlungscuts sind ja auch net selten hier, wenn es um asiatische Filme geht), geht sage und schreibe 83 Minuten (abzüglich Abspann). Eigentlich heisst das ja nicht viel, aber anstatt ein düster-melancholisches Meisterwerk draus zu machen, rattert der Film seine Handlung blitzschnell runter. So bleibt zwar ein gewisser Unterhaltungswert und auch Längen sind weitestgehend ausgeschlossen, aber der Film bleibt relativ oberflächlich und "blass" bzw. "kalt". Alles was an Substanz hätte vorhanden sein können, wird auf ein Minimum reduziert. Anfangs wirkt die Story dadurch auch mächtig konfus, da man sich nicht die Zeit für eine vernünftige Einarbeitung nimmt.

Okay, also handelt es sich bei "Elysium" nicht um ein Meisterwerk. Kann man mit leben, denn es gibt ja auch "nur" gute bzw. unterhaltsame Filme. Aber zu denen gehört "Eylsium" leider auch nicht. Das hat zwei weitere Gründe.

Erstens, die Animationen. Man merkt, dass hier nicht soviel Geld wie bei "Final Fantasy" zur Verfügung stand war klar. Man merkt es an jeder Ecke. Während die Umgebungen noch recht ordentlich aussehen und die seltsamen Kampfroboter ja durchaus künstlich aussehne dürfen, so wirken die Figuren wie Computerspielfiguren. Allerdings, und hier liegt Problem Nummer 2, nicht gerade wie diejenigen, die man sofort ins Herz schliesst. Sie sind steril. Sie erwecken kaum den Eindruck menshclich zu sein. Und, was wohl auch eher Schuld des Drehbuchs oder der oberflächlichen Umsetzung der Story ist, sie haben kaum Charakter. Keine der Figuren hinterlässt einen bleibenden Eindruck, kein Charakter wirkt wie ein Charakter aus der Welt dieses Filmes, sie alle wirken austauschbar. Abgesehen von Oz vielleicht, der keineswegs innovativ ist, aber wenigstens ein bisschen Charme besitzt.

Aber um wieder auf die Animationen zurückzukommen. Diese sehen aus wie die CGI Filmchen aus einem zweitklassigen Playstation oder Playstation 2 Spiel. Da gibt es X-Box oder Gamecube Spiele mit besseren Animationen und besserer/realistischerer Grafik. Dadurch bleibt der Zuschauer natürlich auf Distanz und "Elysium" geht mehr oder weniger an einem vorbei.

Fazit : Die Grundidee hat viel Potential, aber die Technik, die mangelhaften Charaktere und die Hektik beim Fortführen der Story lassen es nicht zu, dass hier ein episches und düster-melancholisches Sci-Fi-Werk entsteht. So bleibt ein leidlich unterhaltsamer Film, den keiner kennen muss.
I mean, that's what life is : a series of down endings.

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