OK, Stephan, das schließt aber meinen Satz nicht aus...
Ich war in der Eile und wollte keinen Wirtschaftsvortrag in Kürze halten.
Dann sag ich nur: auch solche Dinge sind kurz gedacht zu sagen: es geht dem unternehmen gut und sie entlassen Leute.
Das hat 2 Komponenten:
zum einen: wie relativ ist diese Gesundheit?
- Sagen wir mal Mercedes macht 2 Milliarden Gewinn, ergo werden die meisten sagen: dem Unternehmen geht es gut. Managemententscheidungen sehen aber anders aus. Nehmen wir mal die einfachsten betriebswirtschaftlichen bilanzielle Eckdaten: Umsatz und Gewinn. Seeeehr undifferenziert, aber um das zu verdeutlichen reichts. Sagen wir mal wir haben einen Kapitaleinsatz von 30 Mrd., ergo haben wir eine lächerlich Kapitalrendite von gerade mal ca. 5 %! Und das ist nach EVA (economic value added) eine Kapitalvernichtung, wenn man bedenkt:
dann kann jeder shareholder (Kapitalgeber) seine Kohle auch zu 0% Risiko auf die Bank tragen und bekommt das gleiche raus aus seinem Geld. Folge: die Aktie sinkt. Folge: ECHTE (und keine präventive) Entlassungen sind die Folge. GLOBAL gesehen (wenn man global sieht, sind solche Outsourcing Geschichten etc. ja keine Arbeitsplatzvernichtungen, sondern nur Verlagerungen. Oftmals sogar Schaffungen, wenn man denkt, dass dafpr in China dann ca. 5 mal so viele Leute arbeiten, aber das hilft uns hier auch nicht, das ist klar ;-) ).
Es gibt eben branchenspezifische Kennzahlen, die eine bestimmte Entwicklung des Kapitals als Standard setzen und wenn man da drunter ist, dann können auch 10% noch eine Kapitalvernichtung darstellen. Potentielle Kapitalsteigerungen sind immer in Relation zu diesen Standards zu sehen, da kann schnell ein Gewinn auch ein faktischer Verlust (durch nicht ausutzen besserer Gewinnchancen anderer Unternehmen der Branchen) bedeuten. Ich meine du trägst deine Kohle ja auch zu der Bank, die dir am meisten Zinsen gibt. Da muss man kein knochenharter Kapitalist sein um so zu denken ;-)
- wie wird diese "Gesundheit" sich entwickeln? Vielleicht ist das Unternehmen schon lange global nicht wettbewerbsfähig und was spricht dann dagegen in diesem "gesunden" Unternehmen unproduktive (da zu teure) Arbeitsschritte ins Ausland auszulagern um die restlichen 95% der Arbeitsplätze zu sichern. Aufs kürzeste beschränkt: lieber 5 Jahre lang 100% weiterbeschäftigen und dann die Karre an die Wand fahren: Unternehmen futsch, alle arbeitslos. Oder lieber 5% entlassen/Jobs ins Ausland verlagern, auf seine Kernkompetenzen (in D nunmal nicht der einfach Maschinenjob, sondern halt die Maschinenkonstruktion, das Design, ...alles in was Deutschland eben Weltspitze ist) konzentrieren und eine lebenslange Perspektive für 95% der momenten Arbeitskräfte bieten?
Ich denke das war sehr anschaulich erklärt was ich meine damit. Also sorry, wenn es mir mittlerweile schon etwas kalt den Rücken runterläuft, wenn ich solche Beispiele höre (ich wusste es ja auch net, bevor es mir jemand mal erzählt halt. Wrtschaft ist halt sehr Vernunftorientiert, es hört sich an wie kalter Kaffe, da logisch von A bis Z, aber es muss halt einfach mal jemanden gegeben haben, der es einem sagt).
Und dann nochmal zum Thema:
will mich definitiv entschuldigen, falls ich jemanden persönlich damit beleidigt habe (wish, Ketzer, ...), das war definitiv nicht meine Absicht und wurde missverstanden.
Was ich damit eigentlich sagen wollte (und was in den oberen Satz mitreinspielt, das vieles selbsterklärend ist), man denkt oft: das hat ja nix gebracht und das auch net. Und dann merkt man dass man doch sehr wichtige (müssen ja nicht unbedingt hard skills sein) Soft Skills erlernt hat. Und wenn nicht: es ist doch das gleiche wie das Studium. Eigentlich denkt man meistens: ist doch klar... aber das Studium ist ja auch zu großen Teilen dazu da einem nur die Türe aufzustossen, die harten Fakten wird man dann erst lernen. Und das meine ich auch bei solchen Fortbildungsmassnahmen. Dann kann man eben schon mit MS OFfice umgehen. So what, danach hast du es zertifiziert und kannst es bei ner Bewerbung NACHWEISEN (und darum gehts ja, meinetwegen hast du es drauf, aber woher soll der Personaler das wissen? Ist das selbe mit Studium, es öffnet dir erst einmal die Türen, dass du dich überhaupt bewerben darfst).
Und Jens, ich weiß um deine persönliche Situation und falls dir das wie Hohn vorgekommen ist, dann tut es mir Leid, so war es auf keinen Fall gemeint. Und auch net: wer nen Job will, bekommt schon einen, alle anderen sind schon selber Schuld. Das meinte ich sicher nicht. Was ich eher sagen wollte ist, dass dir auf Grund dieses Schicksalschlages halt einfach die Flexibilität fehlt, da jeder so handeln würde wie du, aber da trägst weder du noch der Staat die Schuld dafür. Und daher finde ich es etwas ungerecht das auf den Staat abzuwälzen oder die Reichen, die immer "zu Unrecht" Reicher werden.
Hoffe das geht jetzt so ausdifferenzierte OK für dich, ich war etwas im Stress als ich das oben geschrieben habe und befürchte, dass da was falsch angekommen ist
