http://www.kabeleins.de/genreguide/horror/index.php?18607Zombies und Splatter
"Splatter" heißt "klecksen" oder "spritzen". Anders als der klassische Horrorfilm überläßt der Splatterfilm nichts der Fantasie: Er zeigt Gewalt en detail und verspritzt Blut kübelweise.
Als bahnbrechend für das Genre der Nervenstarken gilt "Die Nacht der lebenden Toten" von George A. Romero, die die immer hungrigen Zombies ins schwarz-weiße Kinoleben rief. Der wahrscheinlich kommerziell erfolgreichste Splatterfilm ist Romeros Fortsetzung "Zombie" ("Day of the Dead"), der es sogar zu Publikumspreisen brachte.
Ihren Boom erlebte die Splatter-Gemeinde in den 70er Jahren, als in Italien in Serie die spekulativ grausamen "gialli" entstanden. "Giallo" heißt "gelb" und meint die Umschläge der Horror-Schundheftchen, die Vorlage waren. Zu den bekanntesten (und produktivsten) Regisseuren dieser Sparte gehören Lucio Fulci und Dario Argento.
In Sachen Produktivität kann es allerdings niemand mit dem Spanier Jesus ("Jess") Franco aufnehmen, der wie alle Kollegen regelmäßig mit der Zensur zu kämpfen hatte. Viele Splatterfilme sind indiziert oder nur in grob geschnittenen Versionen erhältlich. Der strenge Index ist mit ein Grund dafür, dass kaum mehr Splatter produziert wird. Das Kino schielt auf maximale Einspielquoten, dafür braucht es aber eine minimale Altersbegrenzung.
Über diesen kommerziellen Erwägungen steht allerdings der Kanadier David Cronenberg, der es seit seinem Durchbruch mit "Scanners" stets geschafft hat, Krudes mit Kunst zu verbinden. Und Peter Jackson setzte mit "Braindead" auf Komik durch gnadenlose Übertreibung - ähnlich wie Quentin Tarantino, der comic-hafte Blutorgien mit "Kill Bill Vol. 1" geradezu salonfähig machte.