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Offline Thomas Covenant

  • Die Großen Alten
    Marathon ist der Publikumsliebling Nr.1 im Kinojahr 2005 in einem bisher eher schwachen Korea-Filmjahr. Die Bretter kommen wohl erst noch. Hier also ein ambitioniertes Drama um einen autistischen Jungen dessen Übermutter ihn dazu bringen will einen Marathon zu laufen, um ihn als normalen Jungen akzeptieren zu können.

    Ein typisches Behindertendrama mit olympischem Tearjerkerfaktor? Mitnichten. Marathon bleibt ziemlich auf dem Boden. Die rührseligen Momente sind sehr reduziert, statt dessen gibts viel Korea Alltag Horror und kalte Gesellschaftskritik. Ein leiser Humor schwingt permanent mit, was dem grandiosen Hauptdarsteller zuzuschreiben ist der den naiv plappernden Jungen spielt, der furzend und rülpsend die Erwachsenen zum Staunen bringt und permanent eifersüchtig über seine Fresspakete wacht.
    Er entwickelt eine skurile Freundschaft zu einem verlebten Marathon-Champ-im Film sehr rauh und erfrischend umgesetzt-der letztendlich derjenige ist der den Jungen durch sein Laufen aus seinem inneren Gefängnis befreit.
    Der Höhepunkt des Films ist natürlich der Marathonlauf und die Erlösung für alle Darsteller. Sehr schön und bewegend umgesetzt!
    Eine klare Empfehlung für Dramafreunde und 8/10 olympischen Punkten.