Django - Dein Henker wartet(Non aspettare Django, spara)Djangos Vater wird auf dem Weg zu seiner Ranch kaltblütig niedergeknallt, um ihm die 100.000 Dollar zu rauben, die er für einen Pferdeverkauf von dem Gangsterboss Alvarez erhalten hat. Django erfährt zu Hause vom Tod seines Vaters und macht er sich auf, um seinen Vater zu rächen und das Geld wieder an sich zu bringen. Doch das ist gar nicht so einfach, da Alvarez das Geld abhanden gekommen ist und nun offenbar jeder dahinter her ist.
Verzwackt das Dingens. Hatte erst noch Navarro, ein Gefolgsmann von Alvarez, das Geld, war es schon schnell durch dessen Bruder Chico weg, welcher von Grey perforiert wurde, welcher sich in einem Dorf verschanzt, dessen Einwohner von Navarro gelocht werden, woraufhin Django mit Hilfe eines dicken Mexikaners...wartet. Vielleicht auf den nicht existierenden Henker, denn der kann ja nicht warten, er ist ja nicht da...
Gelegentlich schneien ein paar mit Lochern ausgestattete Pfosten im Dorfe vorbei, um das Geld zu suchen. Und da Django das ja auch will hat der Undertaker (ein grummelnder alter Zeisel) viel zu tun. Und auf sein Geld wartet er, ebenso wie Django. Und der dicke Mexikaner. Und der Zuschauer. Begleitet von monotonem Gitarrengezupfe, welches gerade in den ruhigen Szenen (und derer sind viele) arg das Nervenkostüm stapaziert.
Alvarez wartet auch, hatte ich das schon erwähnt? Sitzt oft gemütlich in seinem Schaukelstuhl, umgeben von wartenden Gunslingern. Später kommt noch ein anderer Revolvermann (samt Rudel im Anhang) ins Hause Alvarez und wird beauftragt, das Geld zu beschaffen. Und man glaubt es nicht, auch die verstehen sich gar prächtig aufs Warten. Hätte man die langen Momente des Rumstehens gnadenlos rausgekürzt, der Film hätte eine Lauflänge von gerade mal einer halben Stunde.
Was rettet den Film nun? Die Musik an sich ist ja nicht mal schlecht, aber durch das ständige Wiederholen wird sie nicht besser. Die Kameraarbeit ist ordentlich, da kann man nicht meckern. Ivan Rassimov bringt den Django auch recht cool rüber (wobei man seine Lässigkeit auch, wenn man bösartig wäre, als schlichtes...Warten auslegen könnte) und wird von uns Rainer persönlich vertont. Der gibt ihm dann auch mal einen flotten Spruch in den Mund, ist aber erstaunlich zurückhaltend. Schade eigentlich, ein paar Kalauer mehr hätten dem Film gut zu Gesichte gestanden. Vor allem in den Phasen des Wartens. So bleibt ein reumütiges Lächeln, wenn Django nach dem Niederstrecken eines Gunslingers im Duell ein trockenes "Gelle?" über die geschlossenen Lippen rutscht.
Die dt. DVD von MAWA bietet ein recht körniges, aber anamorphes Scope. Der Ton ist etwas dumpf, aber anhörbar. Als Extras finden sich zwei Punkte: Der Hauptdarsteller (abgehandelt mit einer Texttafel) und "Django-Filme" (ebenfalls eine Texttafel, auf der willkürlich ein paar Titel aufgezählt werden...mehr nicht). Für 'nen 5er vom Wühltisch okay, bei mehr könnt's weh tun.