Der Western-Thread

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Offline Max_Cherry

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    Fünf Revolver gehen nach Westen
    50er-Jahre Ami-Western sind ja grundsätzlich eher weniger mein Ding.
    Auf Grund der Tatsache, dass dieser hier der Erstling von Roger Corman ist und Dirk mir den zum Geburtstag geschenkt hat, war das Interesse doch da.
    Und Überraschung, statt billigem No Budget-Film, gibt es zumindest eine wirklich gute Idee, nette Bilder und ganz ordentliche Darsteller. Fünf zum Tode verurteilte bekommen eine Chance auf Begnadigung. Sie sollen für die Regierung eine Kutsche überfallen, welche durch eine Art Geisterstadt fährt. Die Ex-Banditen machen sich zusammen auf den Weg in diese Stadt und verschanzen sich dort. Die letzten 2 Bewohner werden kurzerhand als Geisel genommen und es beginnen die Psychospielchen beim Warten auf die Kutsche. Ok, dramaturgisch gesehen ist der Streifen nicht das gelbe vom Ei, doch Corman, der in Dokus immer wieder über seine ersten Arbeiten schimpft bzw. sagt, er wusste ja nicht, wie man Filme dreht, macht hier im Grunde einen soliden Job. So ist "Fife Guns West" ein verhältnismäßig unspektakulärer, kleiner Western, der zumindest eine gute Grundidee aufzuweisen hat und technisch absolut klar geht. Vom Trash oder gar Autokino-Charme der etwas späteren Corman-Produktionen gibt es hier weit und breit keine Spur.
    Fazit: nichts Besonderes, aber auch nicht schlecht.
     :5.5::6:


    Offline Max_Cherry

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      Der Texaner
      Puh, dass das so ein Brocken ist, hab ich gar nicht erwartet. Sehr ruhige Grundstimmung und 3 größere Actionszenen. Dazwischen passiert nicht so unglaublich viel. Dafür kommen hier und da unerwartet witzige Sprüche und die Dialoge mit dem Indianer später, sind cool. Man merkt, dass Eastwood sehr viel Freiheiten hatte und das auch ausnutzt. Die Botschaften, die er in einer Szene sogar direkt in die Kamera spricht, sind zahlreich und nachvollziehbar. Im Grunde ist der Texaner sogar ein kleines Epos mit tollen Bildern. In den 70ern war ja generell nicht wirklich viel mit Western in den Staaten und man muss ihm auf jeden Fall lassen, dass er zusammen mit Peckinpah den US-Western bedeutend dreckiger gemacht hat und eben in den 70ern die Fahne hochgehalten hat. Wie cool die Ballereien auch sind, zwischendurch hat der Film schon einige Längen. Unterm Strich bleibt ein guter Western, der beispielsweise "Hängt ihn höher" mal eben locker übertrumpft, aber der Funke wollte gestern dennoch nicht so ganz rüberspringen. Dafür war mir das Ganze dannn doch ne Nummer zu ruhig und handlungsarm.


      Offline Max_Cherry

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        Lonesome Dove Teile 1+2 (von 4)
        Anfangs musste ich mich ein paar Minuten an den 80er TV-Look gewöhnen.
        Aber das war nach kurzer zeit vergessen. Das (neue) 16:9 Format steht der Produktion übrigens sehr gut.
        Ich schau es ja jetzt zum ersten Mal, hatte aber bislang nie das Gefühl, dass oben und unten was fehlt. Absolut gelungene Anpassung an aktuelle Standards, würde ich sagen. Schon in den ersten Minuten ist mir Robert Duvall ans Herz gewachsen. Der spielt hier die Rolle seines Lebens und brilliert als sympatisches Schlitzohr mit lockerem Spruch auf den Lippen. Auch der Rest der Hammer Besetzung überzeugt. Ich vermiss bislang noch Angelica Huston, aber das wird die Ex von Gus sein. Auch die Erzählweise ist klasse. Im ersten Teil passiert genaugenommen sehr wenig in Sachen Handlung und dennoch fesselt die ruhige Inszenierung und hatte damals schon den Soap-Effekt, sprich der Zuschauer will permanent wissen, wie es weitergeht. Daher haben wir auch direkt den zweiten Teil eingeworfen. Bisher bin ich sehr zufrieden. Vielleicht nicht der beste Western aller Zeiten, aber auf jeden Fall ein tolles TV-Spektakel mit hervorragender Besetzung und spannender Geschichte.
        Nächstes Donnerstag gehts weiter. Bis dahin gibts gute :8: Punkte.


        Lonesome Dove Teil 3+4
        Die zweite Hälfte wirkt manchmal leider etwas holperig erzählt.
        Besonders im 3. Teil gibt es immer wieder seltsam geschnittene Zeitsprünge, so manch ausführlich aufgebauter Storystrang wird innerhalb kürzester Zeit schnell abgeschlossen. Dafür zieht sich das Ende ein bisschen wie Kaugummi. Es ist gut, aber durch die ungewöhnliche Gewichtung von Geschehnissen, manches wird ausgewalzt, anderes viel zu schnell behandelt, bekommt man den Eindruck, als wurde das vorhandene Material auf Teufel komm raus in die vorgegebene Zeit gepresst. In dem man über
        (click to show/hide)
        , muss man vorher kürzen und das finde ich leicht unglücklich gelöst.
        Natürlich hat auch die zweite Hälfte viele tolle Momente und erst hier wird klar, wie unglaublich gut die Rollen von Robert Duvall und Thommy Lee Jones ausgearbeitet sind. Die wachsen einem schon ans Herz. Die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen, sowie der große Aufwand, der damals betrieben wurde, um die Westernzeit wiederzubeleben, ist schon klasse. Für meinen Geschmack hätte es vielleicht etwas mehr Action sein dürfen, die sechs Stunden TV Unterhaltung sind schon eher ruhig und episch aufgezogen. Im Gegensatz zu vielen anderen früheren US-Produktionen, legt man aber hier hin und wieder Wert auf glaubhafte und dreckige Figuren und Städte, "Lonesome Dove" ist schon weit weniger Hochglanzproduktion, als ich befürchtet habe. Beim Soundtrack bleibe ich aber beim Italo-Western. Hier gibt es die volle Packung Edelschmalz von Basil Poledouris. Das ist mir einfach zu viel Bonanza-mäßig und gelackt, da lob ich mir doch Morricone und Co. Unterm Strich kann ich "Lonesome Dove" nur empfehlen. Bevorzugt man in der Regel die europäischen Westernfilme, kann man auch hier gut unterhalten werden, aber ein bisschen Kitsch- und Saopfaktor muss man über sich ergehen lassen. Fazit: Gut, aber kein Meisterwerk, dafür lässt die Begeisterung in der zweiten Hälfte der Reihe etwas zu sehr nach.
        :7:


        Teil 1+2:  :8:
        Teil 3+4:  :7:
        « Letzte Änderung: 10. September 2013, 00:40:40 von Max_Cherry »


        Offline Max_Cherry

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          Gus ist schon eine unglaublich starke Figur!
          Zur Musik: Ich sag ja nur, dass mir die experimentelle Untermalung aus Europa da wesentlich besser gefällt.
          Das hier ist nun mal amerikanisch und Musik, sowie Pathos gehören da sicherlich so dazu, "Americana" (stimmt, den Begriff hab ich auch schon mal gehört)  trifft nur eben nicht meinen Geschmack. So etwas im Stil von "Jills Amercia" (Once Upon a time..) hätts auch getan, finde ich. Aber ich kanns ja nicht ändern.
          Vergleichen will ich gar nicht, natürlich ist das hier was anderes, als der hochstilisierte Italowestern.
          Mit dem Ende hast Du mich falsch verstanden, ok das Kaugummi ist übertrieben, ich meinte mehr, dass die Geschichte in Teil 3+4, vor dem Epilog, oft gestaucht wirkt und plötzlich, auch von der Strecke her, viel mehr Weg zurückgelegt wird, als noch in den ersten beiden Teilen. Der Nebenstrang mit Chris Cooper und seiner Frau, die mit Buscemi und dem "Idioten" unterwegs ist, der in den ersten beiden Teilen schon sehr ausführlich behandelt wurde, wird plötzlich ganz kurz und knapp beendet. Da fand ich die Zeitsprünge absolut unrund, zumal zwischen zwei hintereinander laufenden Szenen ganze Wochen vergehen, ohne dass es dem Zuschauer vermittelt wird. Da hätte man z.B. mit Ausblenden oder Überblenden arbeiten können. So wirkt es ein bisschen konfus. Am Hauptstrang hab ich nichts auszusetzen, da gefällt mir auch das ruhige Tempo und die Charakterentwicklungen.

          Spielt bei den Fortsetzungen Thommy Lee Jones wieder den Call?


          Offline Max_Cherry

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            Gunsmoke Folgen 1+2   :7.5: und  :7:
            Gefällt mir. Matt Dillon spricht schon recht schnelles Kaugummi-Englisch, aber selbst wenn ich mal was nicht verstehe, bekommt man die Geschichten trotzdem mit. Schon in der ersten Folgfe (die laufen nur 25 Minuten) werden 3 Menschen erschossen, dem letzten läuft sogar Blaut aus dem Mund (für 1955, schon recht hart). Und das Intro ist wirklich weltklasse! Gunther, da haste nicht zu viel versprochen!

            « Letzte Änderung: 09. Dezember 2013, 13:58:50 von Max_Cherry »


            Offline Max_Cherry

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              @Leo: Hast nicht zuviel verraten, passt schon ;) Werd mir den Earp demnächst endlich mal reinziehen....
              überlege grad, die BD zu kaufen ... für 7,97 € bei Amazon *grübel*

              "Erbarmungslos" ... ich schäme mich, aber den kenne ich auch nach wie vor nicht :D
              Dann sieh zu, ist ein ruhiger, toller Western. Der passt genau in dein Beuteschema!
              Keine Ahnung, warum der Marco nicht gefällt.


              Offline Max_Cherry

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                @Tobi: "Butch Cassedy und Sundance Kid" mit Paul Newman und Robert Redford kennste, oder?
                Bei uns heißt der "Zwei Banditen"


                Offline Max_Cherry

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                  @Tobi: "Butch Cassedy und Sundance Kid" mit Paul Newman und Robert Redford kennste, oder?
                  Bei uns heißt der "Zwei Banditen"

                  Kenne ich auch nicht. Gibt's unter dem O-Titel mittlerweile sogar auf BD, recht günstig...

                  Beides Klassiker!


                  Offline Max_Cherry

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                    Ich weiss ne 7,5 beim Maxi ist ne 10 bei mir. Die Seven sind ein phenomenaler Western. Testesterone ohne Ende.
                    Wird ja gerade neu verfilmt. Leider ist Horner verstorben, er wollte das Thema erneuern. Denn ohne die Musik geht das gar nicht. Ich höre den Score immer im Auto, volle Kanne aufgerissen. Da jubelt die Seele.


                    Die Glorreichen Sieben
                    Ne ne, Sturges und Men On A Mission, da wäre definitiv auch bei mir mehr drin gewesen.
                    Also grundsätzlich hat mir der Streifen gut gefallen, es gibt teils wirklich schöne Bilder, der Cast ist schon ziemlich cool und erzählt ist der Film nach dem klassischen "Man On A Mission"-Prinzip, das hätte von der Geschichte genauso gut ein Kriegsfilm sein können (oder eben ein Samurai-Film ;) ). Erst wird die Truppe zusammengestellt, dann in der zweiten Hälfte kommt der "Auftrag" bzw. die Mission.
                    Obwohl Sturges in der Inszenierung nicht so eingeschränkt war, wie viele Wayne-Regisseure ("Rio Bravo" ist da immer mein Negativ-Beispiel -> abgefilmtes Theater) und durchaus hier und da Mut zum Schmutz, zu Kamerafahrten und flotterem Schnitt hatte, bleibt der Film nun mal amerikanisches, stark kommerzielles Hollywood-Kino mit Elementen, die damals erfolgversprechend waren. Gespickt mit Stars ist er, hier und da wurden lockere Witzchen eingebaut (hab gut gelacht), Steve McQueen darf mal wieder machen was er will, die starken Amis helfen den armen Mexikanern usw., Schema F halt. Andererseits liegt der Eindruck vielleicht nur daran, dass ich den Film nicht in jungen Jahren gesehen habe. "Gesprengte Ketten" ist ja im Grunde auch ein uramerikanischer Film und einer meiner Lieblinge.
                    Was ich dem Film hoch anrechne, sind die tollen Stunts und die großartigen Actionszenen im letzten Drittel. Alter Vatter, wie die Jungs da auf die Pferde springen um los zu reiten, ist schon beeindruckend. Auch die Schießereien inkl. Laufaktionen und Sprünge hinter die Deckungen, waren klasse. Das hatte schon fast etwas von Rambo. Einzelne Auftritte waren super, James Coburns Messeraction am Bahnhof oder Horst Buchholz` Trotzaktionen inkl. Ansage gegenüber den Mexikanern ("Jetzt sind wir sieben" :) ) waren cool. Und doch hatte ich manchmal das Gefühl, die Stars treten auf und das wars. So wirklich gut gespielt haben wenige. Brunner hat die dicke Hose an und macht auf cool. Das macht er ganz gut, aber auf Dauer fand ich das etwas langweilig. McQueen spielt McQueen, ich bezweifle fast, dass der je richtig geschauspielert hat. Trotzdem mag ich den Draufgänger. Wirklich stark fand ich Eli Wallach. Ist euch mal aufgefallen, dass Buchholz da aussieht wie Christiano Ronaldo? Eine erschreckende Ähnlichkeit! Vaughn und Coburn haben nur kurze Szenen, in denen sie was sagen dürfen. Generell finde ich, dass man die Figuren durchaus etwas tiefer hätte gestalten können. Aber dann bräuchte man vermutlich mindestens 4 Stunden Laufzeit.
                    So war es ein guter Hollywood-Western. Die Musik hat mir tatsächlich auch mal gefallen, liegt aber vermutlich daran, dass ich die Titelmelodie schon ewig aus "Maverick" (1994, Mel Gibson) kannte und mochte. Also ich glaube daher kenne ich die, wie gesagt, "Die glorreichen Sieben" hatte ich vorher nie gesehen. 
                    :7.5:

                    Wenn ich so drüber nachdenke ist bei der Zweitsichtung auf jeden Fall eine 8 drin. Er hat mir ja schon ziemlich gut gefallen.
                    Die Fortsetzungen machen irgendwie keinen Sinn, kann das sein? reines Kuh-Melken, oder?
                    « Letzte Änderung: 25. August 2015, 19:51:01 von Max_Cherry »


                    Offline Max_Cherry

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                      Und die Musik kam doch nicht bei Maverick,war Jahrzehntelang zur Marlboro Werbung.

                      http://beyondhollywood.de/index.php/topic,7565.msg182213.html#msg182213


                      Oh Mann, peinlich.

                      Genau, an "Das dreckige Dutzend" musste ich auch denken.
                      « Letzte Änderung: 25. August 2015, 22:17:52 von Max_Cherry »


                      Offline Max_Cherry

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                        Ich freu mich auch, dass ihr beide begeistert seid.
                        Bei mir gabs ja Abzüge in der zweiten Hälfte, aber gut find ich "Weg in die Wildnis" ja auch.

                        Hmmm "Vom Winde verweht" hatte ich gerade erst heute wieder in der Hand.
                        Aber ich bekomm es ja nicht mal hin "Giganten" mit James Dean zu gucken, soo lange Filme sind immer so eine Sache.



                        Offline Max_Cherry

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                          Gestern wieder den "Rio Morte aka Pancho Villa reitet" mit Brynner, Mitchum, Lom und Bronson gesichtet. Regie Buzz Kulik nach dem Drehbuch von Sam Peckinpah. Einer meiner All-Time-Favoriten. :9.5:

                          Hmmm, klingt interessant. Gibt es den auf Scheibe in Deutsch?



                          Offline Max_Cherry

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                              • Show all replies
                            der 4er is wied3r gemäßigter aber auch gut. 5 is dann der Abgesang den man nicht gesehen haben muss. Yukon rockt!

                            Kann man so umschreiben.

                            Hab aber vergessen (peinlich)

                            Das Gesetz bin ich
                            Ein stahlharter Mann



                            Genau die beiden hab ich in der Liste vermisst.


                            Offline Max_Cherry

                            • Die Großen Alten
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                              Moment, wenn das Dreckige Dutzend dabei ist, darf "Gesprengte Ketten" nicht fehlen!


                              Offline Max_Cherry

                              • Die Großen Alten
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                                Arthur Penns Little Big Man wird am 14. September von Kinowelt auf Blu-ray veröffentlicht.

                                Den mochte ich früher, ist aber ewig her, dass ich den gesehen habe.
                                Vielleicht wird der mal eingesackt, irgendwann.


                                Offline Max_Cherry

                                • Die Großen Alten
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                                  Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei dem Film so was teures sein muss. Für ne Testsichtung wird die DVD reichen.


                                  Offline Max_Cherry

                                  • Die Großen Alten
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                                    Wenn ich mir die Preise so ansehe, scheint die DVD oop zu sein.
                                    Hm, bei Capelight gehe ich von einem moderaten Preis aus. Und der großen Wahrscheinlichkeit, dass ein Keep Case nachkommt.
                                    Ash hat sie halt schon. ;)


                                    Offline Max_Cherry

                                    • Die Großen Alten
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                                      Ich dachte ich hab da ne BD von Stephan bekommen!?
                                      Haven's Gate? Ne, den hatte ich nie und kenn den auch noch nicht.



                                      Offline Max_Cherry

                                      • Die Großen Alten
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                                        Das Wiegenlied vom Todschlag :bd:
                                        Völlig seltsamer Streifen. Ich hab nach dem Indianerüberfall permanent das Gefühl, das soll ne Komödie sein. Die Hauptfiguren stolpern unbeholfen durch den Film, er doof wie ein Brot, sie tough und mit dem Vokabular der 60er um sich werfend. Ich verstehe den Film nicht. Soll das witzig sein? Der hat mich auf dem falschen Fuß erwischt. Der plätschert bis zum blutigen Finale vor sich hin. Ok, der Rollentausch ist ganz originell, aber ihre Figur strahlt trotz ihrer Sprache zu wenig Überlegenheit aus.
                                        Im Grunde geht es aber nur um den Anfang und das Ende, die restlichen 90 Minuten sind für mich unpassender Füllstoff mit teils unerwartetem Humor und zwei maximal durchschnittlichen Schauspielleistungen. Die Cheyenne selbst sieht man nur zweimal ganz kurz, der Zuschauer kann null emotionale Bindung aufbauen. Generell ist es schade, dass es nicht einen wichtigen Indianer im Film gibt. Sicherlich steht das Abschlachten für sich selbst, aber ich verstehe nicht, wofür ich mir eineinhalb Stunden Film anschauen muss, die kaum in Bezug zu dem zugegebenermaßen sehr effektiven Finale stehen. Das ist für mich leider völlig unrund. Bei aller unterstützenswerten politischen Botschaft, ist "Soldier Blue" für mich kein wirklich guter Film. Sehr schade, denn visuell, als auch handwerklich ist er wirklich auf sehr hohem Niveau. Die beeindruckend inszenierten  Actionszenen inklusive expliziter Gewaltdarstellungen müssen damals im Kino krass gewesen sein, musste eben doch ein paar Mal schlucken. Alter Schwede...
                                        Das reicht für mich dennoch nicht für eine überdurchschnittliche Bewertung. Schade.
                                        :5.5:
                                        « Letzte Änderung: 23. Januar 2018, 22:01:42 von Max_Cherry »


                                        Offline Max_Cherry

                                        • Die Großen Alten
                                            • Show all replies
                                          Kommt am 11. Mai auf Blu-ray:


                                          Die Geier warten schon
                                          Schon wegen der Besetzung durchaus interessant.



                                          Offline Max_Cherry

                                          • Die Großen Alten
                                              • Show all replies
                                            Soldier Blue - Das Wiegenlied vom Totschlag  :bd: :8: FUCK ist der hart. Der müsste in allen amerik. Schulen Pflicht sein! Jetzt muss ich dringends „Little Big Man“ kucken, der im selben Jahr erschien, thematisch gleich ist aber Blue Soldier in den Schatten stellen sollen, weswegen der hier ja kein Erfolg war. Da muss ich mal schauen...

                                            Punktabzüge gibt es für das teils sehr unrealistische Blut, Schüsse aus Knarren die nicht schießen und die vor sich herplätzschernde Pseudoromantik bis zur Mitte. Da hätte ich mir mehr Einblick in die Welt der Indianer gewünscht.
                                            OK, das Überrascht mich, den Mittelteil fand ich echt zäh und die Trulla nervt einfach nur. Aber hey, alles Geschmackssache.


                                            Der Film löste bei mir eine so unbändige Wut auf den Menschen aus, was eigentlich nicht soo viele Filme bisher geschafft haben. Das ist auch ein wenig der Grund, weshalb ich mich nicht an Roots herantraue weil ich befürchtet, dass mich der Hass über die Menschheit überrumpelt. Naja, der Trulla-Abschnitt geht, ist ja jetzt nicht wirklich romantisches Gedöns aber es hätte geholfen, wenn man die Rolle einem süßen zierlichen Ding die Rolle gegeben hätte, wo man diese taffe Seite weniger erwartet und gar sympathisch finden könnte. Aber diese blonde Wikingerin sieht ja schon so aus, als wenn sie in ihrer Freizeit Armdrücken & Topfspucken macht. Dennoch, ein ganz böser und starker Film, für die frühen 1970er Jahre bahnbrechend.
                                            « Letzte Änderung: 25. März 2018, 10:37:51 von Max_Cherry »