Thema: Erlöse uns von dem Bösen (Deliver Us from Evil)

[JasonXtreme]

Was hab ich mich gefreut auf Scott Derricksons neuesten Streich! Mich hatte er schon mit HELLRAISER V sehr gut unterhalten, EMILY ROSE dann nochmal - und mit SINISTER hatte er mich bis auf kleine Ausrisse im Sack. Dann sah ich den Trailer zu dem Teilchen hier, und Okkult-Thriller sind bei mir schon immer hoch im Kurs. Da setzt der Gute auch schon richtig an, denn das Setting New York, Cops gegen finstere Mächte.... das erinnert doch stark an die guten alten 80er und 90er Jahre. Mit Eric Bana und Edgar Ramirez sind auch fähige Leute am Start...

...doch wir beginnen im Irak im Jahr 2010. Dort haben ein paar GIs ein Feuergefecht mit Irakis. Näheres wird nicht bezeichnet, am Ende gehen die drei in eine Höhle, dort scheint etwas vor sich zu gehen - Schnitt. NY heute. Die Cops Sarchie und Jimmy sind harte Jungs, die auch gerne mal ein paar Maulschellen austeilen, wenn jemand seine Frau misshandelt. Das führt sie zu einem Notruf mit eben diesem Thema. Dort hat anscheinend ein ehemaliger GI seine Frau geprügelt. Außerdem wirft eine andere Frau ein kleines Kind im Zoo in einen tiefen Graben. Auf der Bildfläche taucht auch noch Jesuit Mendoza auf, der andere Hintergründe vermutet. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Cops auf eben jene drei GIs und seltsame Vorkommnisse häufen sich. Plötzlich hat auch Sarchie mysteriöse Bilder vor Augen, und hört seltsame Dinge. Zusammen mit Mendoza stellt er sich den Dingen, an die er bisher nie glauben wollte.

Man könnte noch viel mehr schreiben, vor allem aber vielmehr verraten, was ich an der Stelle nicht möchte. Die Atmosphäre trifft meinen Geschmack jedenfalls wie die Faust aufs Auge! Da mache ich keinen Hehl draus, und aher bekommt der Film vorab auch seine Punkte. Das Problem an der ganzen Geschichte sind einfach zu viele Dinge, die keinen tieferen Sinn ergeben, und leider braucht sowas halt nun einmal einen Sinn, oder eine teils erklärbare Auflösung. Hier gibt es das nicht! Keine Ahnung was Derrickson sich dabei dachte, aber der Zuschauer erfährt keine Hintergründe, lediglich Fragmente, die nicht zusammengeführt werden. Da dies anscheinend auf einem Buch basiert, würde mich interessieren, ob man den Film einfach nur dahingehend versemmelt hat, oder das Buch auch nur so am Rande kratzend daherkommt. Gerade Szenen wie die im Zoo mit dem unheimlich agierenden und geschminkten Santino sind ziemlich geil, und auch sonst kommt unheimliche Stimmung auf in den stets dürsteren Bildern. Allerdings zieht sich der Streifen gegen Ende hin dann etwas, und die besagte Auflösung.... ja darauf wartet man irgendwie vergebens. Man kann klar das oder jenes interpretieren, aber das ist definitiv zu dünn.

Eine kleine Kostprobe, falls den mal jemand anschaut:

(click to show/hide)

Am Ende entführt Santino Frau und Kind von Sarchie, tut ihnen aber nichts an, wieso!? Die haben keinen Nutzen für ihn, und sonst macht er ja auch keine Gefangenen. Der Exorzismus von Santino ist viel zu lang, und auch viel zu plötzlich vorbei, alles ist gut. Sorry, das ist der erste und einzige Blitzerxorzismus den ich so je gesehen habe. Auch ist es unnötig die Familie von Sarchie so lange einzuführen und immer wieder zu zeigen, wenn sie am Ende eh nur dem dient, dass sie entführt werden. Erklärung was nun in der Höhle war, oder was es dienen sollte.... nada. Klar ist: Die Dämonen besetzen die Menschen, aber was wollen sie damit erreichen? In unserer Welt sind sie ja schon!? Die Zeichen und Symbole, was sollten sie bedeuten? Die Dämonen sind gebannt, und nun? Alles gut, gehts weiter?

Die Figuren wirken auch insgesamt etwas aufgesetzt. Das störte MICH jetzt nicht so sehr, ich kann mir aber vorstellen, dass die meisten das anders sehen. Die sind einfach zu plakativ! Die Cops die machen was sie wollen ala SHIELD, der Jesuit raucht, säuft und hurte rum, trainiert jeden Tag... irgendwie passte das nicht so ganz.

Alles in allem wurde meine Freude ziemlich getrübt, optisch und von der Stimmung her ist das Ding trotzdem wirklich gelungen. Nochmal werde ich den aber nicht anschauen, die Wertung würde dann auch zu sehr abfallen.

[Max_Cherry]

Hmm gerade bei Dir habe ich da mehr erwartet
Angesehen wird der wohl irgendwann mal, aber ich erwarte da jetzt auch nicht viel.
All die Dinge, die Du ansprichst, würden mich wohl auch stören.
Ok, fehlende Erklärung kommt immer auf den Stil des Films an. Wenn der Zuschauer wirklich nur weiß, was die Protagonisten wissen, ist das ok, aber ich glaube auch nicht, dass so was zu dieser Art (klassischer 90er-Jahre) Okkult-Thriller passt. Naja, mal sehen.

[JasonXtreme]

Naja das ist auch so ne Sache: Erklärung ansich gibt es eine, aber die wird nicht wirklich erklärt - müsste man sich also eher selbst zusammenreimen vielleicht muss ich den auf deutsch doch nochmal sichten, denn auf englisch kam mir das nicht so richtig durch. Hab eben mal zwei drei Reviews gelesen, und da wurde das auf ne höhere Schiene gehoben so ala

(click to show/hide)

Schuld und Sühne Geschichte bezüglich Sgt. Sachie und auch des Jesuiten

[Crash_Kid_One]

Ganz schwacher Film, von mir ne 5/10.

[Max_Cherry]

Ich glaub, dann lass ich das doch.
Schade.

[Evil]

Leider kein Knaller. Etwas Exorzismus, Horror und Thriller. Aber nix besonderes.

[Ketzer]

Wow................beruht auf tatsächlichen Ereignissen!!!!

Eine reißerische Anmerkung wie eh und je, inzwischen doch sehr ermüdend.

Ein Polizist, der den Dienst quittierte, um sich mit dem Paranormalen zu befassen und dann logischerweise
Bücher vermarkten will.

Schaut mal bei YT nach der echten Vorlage. Ein Aufzieher quasi vergleichbar der "echten" The Conjuring-"Ermittler".


zum Film:

Deliver us from Evil ist ein zwiespältiges Vergnügen.

Nein, es ist definitv kein schlechter Film, da gibt es Milliarden anderer Sachen, die viel viel üblere Machwerke sind.

Das Okkult-Cop Szenario wirkt in den ausgetretenen Horror-Pfaden zunächst ziemlich erfrischend und "neu".

Zumal die Atmosphäre und das Setting sehr düster gehalten sind (es gab mal kurz zwei Szenen, die ich "unfreiwillig" komisch fand)
und ein paar intensive Szenen zu bieten hat, der Abschnitt im Zoo kommt verdammt gut rüber.

Auch ist man anfangs nicht ganz sicher, ob es wirklich so übersinnlich wird (vergleiche "wahre" Ereignisse).

Gut, man wird dann diesbezüglich eines Besseren belehrt, was aber bei einem Film nicht wirklich stört.

Tja und dann wird's zähflüssig (wie auch schon Maggo und Tobster schrieben).

Erkenntnisse aus dem Geschehen zieht man auch nur bedingt, dass muss aber nicht immer schlecht sein, bevor
eine Murks-Auflösung kommt. Erklärungen für das Böse gibt es ja bis auf alte Schriften (Bibel etc.) nicht.

Und dann kommt es ................ das Finale und das Ende........................?????

Schlecht inszeniert ist es sicherlich nicht, verglichen mit anderen Vertretern (bspw. Possession, den Exorzist klammere ich jetzt mal bewußt aus)
. Visuell kommt es schon gut und es wirkt auch nicht so lächerlich präsentiert wie bei anderen Austreibungs-Streifen.

Aber muss man einen Film wirklich genau so beenden? Ich weiß es wirklich nicht.

Notentechnisch? Schwierig.

Nach Erstsichtung wäre mir der Beginn durchaus - wert, der Film tendiert dann aber zunehmend Richtung - ,
also müßte bei mir die Mitte bei ca. liegen.

Schlecht geht also definitiv anders, aber ein erhoffter Kracher ist es dann trotz großem Potential nicht geworden.
Sehr schade!

[JasonXtreme]

Das kann man zu 100 % nochmal unterschreiben Ich empfand den Blitzexorzismus halt so ala "jetz machen wir das schnell, dann is der wieder gesund"

[Evil]

Werd den mir auf jeden Fall holen, auch wenn er nicht sooooo der Kracher war. bin damals mit meiner jetzigen ins Kino gegangen, und es war ein schöner Filmabend mit ihr. Da hatte, hab ich eben Glück dass sie auf Horrorfilme steht!
Vielleicht gefällt der mir beim zweiten Mal anschanauen besser.

[Ash]

Gratis auf Prime gesehen und fand ihn leider eher mau. Dabei war der Anfang richtig gut weil ein Horrorfilm auf diese Art irgendwie eher selten losgeht, fühlt sich zu Begin eher wie ein Actionthriller oder sowas an aber der Grusel ist einfach megalahm und zieht sich sich. Dazu empfand ich dials Handlung eher mit nem großen "warum?" behaftet. Insgesamt sehr sehr schade, das Potential für nen neuen Stil im Grusel erreich wäre da gewesen.

[Ketzer]

Nach Zweitsichtung leider keine Notensteigerung in Sicht.

Er macht vieles richtig, aber vieles zieht sich einfach zu lang (2 Stunden Spieldauer hätten nicht sein müssen).
Den Exorzismus finde ich eigentlich handwerklich solide, mit dem Nichtaufklären kann
ich leben, aber irgendwie kommt der Film nicht auf den Punkt und verzettelt sich immer wieder,
auch wenn es eigentlich gut gemeint ist, mehr in die Tiefe zu gehen.

[Max_Cherry]

Erlöse uns von dem Bösen
Ich bin mit meiner Meinung komplett bei Euch.
Der Film will zu viel und ist überladen mit Horror Tropes. Auch handwerklich gibt's Schwächen. Aber ich mag den düsteren Look und den Versuch, einen ernstzunehmenden Dämonenjäger-Copfilm abzuliefern.
Der Exorzismus in der Polizeiverhörzelle war schon ein bisschen cheesy. Witzig auch, dass "Break On through to The other Side" von den Doors eine wichtige Rolle spielte und der Pfarrer wie Jim Morrison aussieht. Die Figur war eh ziemlich unglaubwürdig gezeichnet. Am Ende hatte ich ein paar Fragezeichen über dem Kopf schweben, denn viele Handlungselemente wurden angerissen und nicht zu Ende erzählt. Die Geschichte war überhaupt nicht rund. Ich würde drauf wetten, das das Drehbuch oder das gefilmte Material stark zusammengekürzt wurde.

Als Pilotfilm hätte das vielleicht besser funktioniert. Eric Banas Figur (den fand ich schon echt gut) scheidet aus dem Polizeidienst aus und arbeitet von nun an mit dem Priester zusammen. In der Serie im Stil von z.B. Dorian Hunter oder einem geerdeten John Sinclair, werden dann nach und nach die Hintergründe erklärt.
Eins muss man dem Film lassen, der fühlt sich nicht nach 2 Stunden an, ich fand den tatsächlich relativ flott erzählt. Den Look mochte ich auch, regnerischer Cop-Thriller + Dämonenhorror passt schon, den Ansatz fand ich cool. Leider ist das Ergebnis nicht mehr als ganz nett.

[JasonXtreme]

Da sind wir uns ja einig