Der Klaus-Kinski-Thread

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Zitat von: "JasonXtreme"

Wie ist denn eigentlich die MEIN LIEBSTER FEIND DVD vom Herzog? Sind da auch Interviews ect. drauf oder is das eher erzählerisch?


Netter Thread !  :lol:  
Zu Mein liebster Feind poste ich Dir einfach mal mein Review, dass ich vor einiger Zeit verfasst hatte :

Mein liebster Feind
Werner Herzog hat fünf Filme mit Klaus Kinski gedreht, alle fünf haben deutsche Filmgeschichte geschrieben und die Karrieren sowohl ihres  Regisseurs als auch ihres Stars maßgeblich beeinflusst. 1999 machte sich  Herzog auf und dokumentierte seine besondere Beziehung zu Klaus  Kinski, besuchte die alten Drehorte und interviewte ehemalige Mitarbeiter und Darsteller dieser Filme.
Herzog ist eine teils warmherzige, teils auch ungeschminkt kritische Hommage an einen der größten und streitbarsten Genies der Filmkunst gelungen. Auf den Spuren ihres gemeinsamen Weges schafft es Herzog, die  beiden  Extreme des Klaus Kinski sehr genau offen zu legen. Er  beginnt mit seiner Spurensuche in einer Schwabinger Pension, in der der damals 13-jährige  Herzog zum ersten Mal auf Kinski traf. Kinski  bewohnte  damals für drei Monate eine 1-Zimmer-Wohnung und er schaffte es, die übrigen acht Parteien über den gesamten Zeitraum zu terrorisieren. Die früheste Erinnerung Herzogs an Klaus Kinski ist, wie dieser wutentbrannt eine komplette Badeinrichtung in Schutt und Asche legte, weil sein Hemd nicht korrekt gebügelt war.
Jahre später schickte Herzog ihm das Drehbuch zu „Aguirre, der Zorn Gottes“ zu. Er hörte wochenlang nichts von Kinski, bis dieser eines Nachts um drei Uhr bei ihm anrief und wie von Sinnen in den Telefonhörer  schrie. Ungefähr nach einer halben Stunde war heraus zu  hören, dass  Kinski vom Drehbuch begeistert war und unbedingt den Aguirre spielen wollte.
Doch die Dreharbeiten mit Kinski erwiesen sich - wie hinlänglich bekannt - als äußerst schwierig. Kinski hatte gerade die  „Jesus-Christus-Erlöser“-Tournee abgebrochen und erschien am Set als verhöhnter Jesus – und  er benahm sich auch dementsprechend. Er erschien mit einer halben Tonne Hochgebirgsausrüstung, die natürlich völlig unnütz war. Ihm missfiel seine Unterbringung in einer Hütte und so zog er wutentbrannt und mit großem Gezeter in das einzige Hotel am Ort. Herzog unterdessen war bei einer buckligen, indianischen Zwergin mit neun Kindern und 150 Meerschweinchen, die als Nahrung dienten, untergebracht !
Angesichts  solcher Geschichten fragt man sich, wer von beiden eigentlich die wahnwitzigeren Phantasien hatte – Herzog oder Kinski ?
Immer wieder fiel Kinski durch seine unkalkulierbaren Tobsuchtsanfälle  aus dem Rahmen und lag andauernd mit Herzog im Clinch wegen Nichtigkeiten. Einmal bezeichnete Kinski seinen Regisseur als größenwahnsinnig. Aber Herzog entgegnete nur : „Dann sind wir halt jetzt zu Zweit“ (was oben gestellte Frage fast schon wieder beantwortet). Klaus Kinski war impulsiv, aggressiv, ohne Kontrolle und fiel auf durch eine  Mischung aus extremer Feigheit und körperlichem Mut. Auf der einen  Seite schrie er nach einem Arzt, weil er Angst vor einer Wespe hatte. Dann wiederum filmte er unter Einsatz des eigenen Lebens auf einem  schon halb gekenterten Schiff weiter, wie es bei „Fitzcarraldo“ geschehen ist.
Das großartige Ende von „Aguirre“ ist laut Herzog auch nur Kinskis  Feigheit zu verdanken. Kinski hatte sich mit einem Kamera-Assistenten angelegt und verlangte nun, dass Herzog diesen entließ. Herzog weigerte sich, woraufhin Kinski die Dreharbeiten verlassen wollte. Herzog hatte ein Gewehr, holte dieses und ging zu Kinski. Er machte ihm deutlich, dass acht Kugeln für ihn seien. Die letzte Kugel würde Herzog dann sich selbst geben. Durch diese Drohung war die Weiterführung der Dreharbeiten nicht mehr gefährdet. Kinski war äußerst  diszipliniert und verhalf dem Film durch seinen, laut Herzog, großartigen Instinkt zu einem einzigartigen Finale.
Klaus Kinski hatte sich in seinem Buch „Ich brauche Liebe“ seitenlang  über Herzog und ihre Beziehung zueinander ausgelassen. Dabei war  Herzog nicht gerade gut weg gekommen, teilweise auch übel von Kinski beschimpft worden. Doch Herzog schildert, dass er und Kinski sich manchmal sogar zusammen gesetzt hatten, um immer neue und üblere Ausdrücke zu erfinden. Klaus Kinski sagte : „Das Geschmeiss will doch immer nur die schlimmen Sachen hören“. Also sprachen er und Herzog sich ab, später waren beide dann sehr amüsiert über die Reaktionen.
Zwischen „Nosferatu“ und den Dreharbeiten zu „Woyzeck“ lagen nur fünf Tage Ruhepause. Kinski war von dem letzten Dreh noch völlig erschlagen, als er am Set erschien. Seine Filmpartnerin Eva Mattes hat ihn trotzdem als ein ´Kraftwerk´ in Erinnerung, der stets höflich und zuvorkommend war und ihr Respekt entgegen brachte. Kinski tröstete sie, als sie am Drehende traurig war. Und er applaudierte ihr bei den Filmfestspielen in Cannes als sie und  nicht er selbst einen Preis für „Woyzeck“ verliehen bekam. „Was muss ich einen Preis bekommen? Ich weiß, ich bin genial!“, kommentierte Kinski in seiner gewohnten, sowohl überheblichen wie auch nett gemeinten Art.
Werner Herzog spricht über Kinski als einen Mann mit ganz großer menschlicher Wärme, die dann aber sofort in Gewalt umschwenken  konnte. Beim Dreh von „Fitzcarraldo“ stritt sich Klaus Kinski wieder einmal mit einem Mitarbeiter des Sets. Die Indios, die als Statisten zu Hunderten im Film dabei waren, reagierten mit Unbehagen auf Kinskis  Wutausbrüche. Nicht, weil er so laut  war, sondern weil Herzog so ungewöhnlich ruhig dabei blieb. Herzogs absolute Ruhe machte den Indios Angst. Er jedoch wusste genau, dass man Kinski einfach nur toben lassen musste, dass dieser sich dann irgendwann wieder beruhigen würde und  danach erneut etwas Geniales vor der Kamera abliefern würde.
Einmal schrie Kinski stundenlang auf Herzog ein, immer direkt neben dessen Ohr. Herzog stand auf, ging in sein Zelt und holte ein Stück Schokolade, für das jeder einen Mord begangen hätte in der Einöde des Dschungels. Herzog setzte sich ganz dicht vor Kinski und aß mit einer  Seelenruhe vor dessen Augen die Schokolade. Danach war Kinski ruhig. Die Indios jedoch boten Werner Herzog an, diesen Kinski für ihn umzubringen – was Herzog dann aber doch dankend ablehnte.
Herzog  und Kinski hatten sich unzählige Male die schlimmsten Dinge angedroht, sich aber dann doch wieder abgeregt. Nur einmal wollte Herzog den Kinski wirklich umbringen und war schon auf dem Weg, dessen Haus anzuzünden. Er wurde jedoch Gott sei Dank vom Schäferhund gestört. Kurze Zeit später trafen sich beide während eines Filmfestivals wieder und fielen sich wie Freunde um den Hals. Herzog  und Kinski bildeten zusammen eine, wie der Regisseur sagt, explosive Mischung. So sehr sie sich auch oftmals bekämpften, tief im Innern erkannten beide das Genie des anderen und waren eng miteinander verbundene Freunde.
Claudia Cardinale, Kinskis Filmpartnerin in „Fitzcarraldo“, erinnert sich  an ihn als einen großartigen Schauspieler. Kinski sei schwierig, schüchtern und sehr höflich gewesen. Er schrieb ihr während der Dreharbeiten  immer kleine Zettel mit Nettigkeiten, die er dann in ihrem Zimmer  hinterlegte. Andererseits hatte Kinski angeblich Angst vor Berührungen, wusch sich nach jedem Händeschütteln sofort die Hände mit Alkohol ab.
Werner Herzog schaut wehmütig auf die gemeinsame Zeit mit Klaus Kinski zurück. „Manchmal vermisse ich ihn und es ist so, als wenn er gar nicht fort wäre“, sagt Herzog über seinen genialen Partner. Kaum ein Anderer hätte Kinski wohl so liebevoll und trotzdem so kritisch schildern können wie Herzog. Über Jahre hinweg hatte er dessen angenehme, aber auch seine ungeliebten Wesenszüge kennenlernen und miterleben können und müssen. Sicher, die Erinnerungen von Herzog sind rein subjektiv geschildert, aber man bekommt dennoch vermittelt, dass dieser
Kinski tief in seinem Innern weit weniger brutal und ungenießbar war, als viele Kritiker einem Glauben machen möchten. Kinski war, auch laut  Herzog, egozentrisch und häufig eine Gefahr für sich und andere. Trotzdem war er auch liebevoll und liebenswert – und zudem noch ein Besessener wie Herzog selbst.
Der Film „Mein liebster Feind“ ist sehr persönlich und warmherzig von  Herzog erzählt. Er schildert den Weg mit Klaus Kinski natürlich ganz anders als dieser es selbst in seinen Büchern getan hat. Die Wahrheit liegt mit Sicherheit irgendwo in der Mitte. Fest steht, dass sich mit Kinski und Herzog zwei genial Verrückte gefunden hatten und sich auf unvergleichliche Art und Weise zu ergänzen wussten.
Zum Kinostarts seines Filmes wurde Herzog von einer bekannten  Zeitschrift gefragt, ob Kinski wirklich der beste deutsche Schauspieler  war. Seine Antwort spiegelt deutlich die Zerrissenheit Herzogs, wenn es um Kinski ging, wieder: „Er war kein Schauspieler. Aber er hatte eine Energie und eine Präsenz, die das mehrfach ersetzt. Ich kenne keinen, der solch eine Leinwand-Ausstrahlung besitzt, auf der ganzen Welt nicht. Letztlich stirbt dieser Saukerl dadurch  nie.“  (Cinema, Oktober 1999)
Herzogs Filme ohne Klaus Kinski sind allesamt schnell wieder in Vergessenheit geraten. Andererseits vermochte es auch nur Herzog bei Kinski die größtmögliche Leistung abzurufen. Zusammen waren beide  unschlagbar. Bei aller Unberechenbarkeit und trotz all seiner exzentrischen Züge war Kinski für Herzog doch stets ein guter Freund  und Weggefährte. Und so zeigt uns das Schlussbild von „Mein liebster Feind“ einen Klaus Kinski, so wie ihn Werner Herzog wohl am liebsten in Erinnerung behalten möchte – zufrieden lächelnd und völlig versunken  mit einem ihn umflatternden Schmetterling spielend ...


Hier dann mal die Auflistung seiner Filme. Das "x" dahinter bedeutet, dass es eine deutsche DVD-VÖ gibt, das "x*" bedeutet, dass es nur eine ausländische DVD-VÖ (zumindest meines Wissens nach) von diesem Film gibt.

1.Morituri (1948)                 
2.Entscheidung vor Morgengrauen (1950)
3.Angst (1950)          
4.Ludwig II. (1954) x               
5.Kinder,Mütter und ein General (1954)         
6.Hanussen (1955)            
7.Um Thron und Liebe – Sarajevo (1955)      
8.Waldwinter (1956)            
9.Geliebte Corinna (1956)            
10.Zeit zu lieben und Zeit zu sterben (1957)         
11.Der Rächer (1960)               
12.Die toten Augen von London (1961) x         
13.Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) x      
14.Bankraub in der Rue Latour (1961)         
15.Die seltsame Gräfin (1961) x         
16.Das Rätsel der roten Orchidee   (1961) x      
17.Verrat auf Befehl (1961) / The Counterfait Traitor x*   
18.Die Kurve (1961)TV            
19.Der rote Rausch (1962) x            
20.Die Tür mit den 7 Schlössern   (1962) x      
21.Das Gasthaus an der Themse (1962) x         
22.Der Zinker (1963) x            
23.Die schwarze Kobra (1963)            
24.Der schwarze Abt (1963) x            
25.Das indische Tuch (1963) x         
26.Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (1963) x   
27.Kali Yug – Die Göttin der Rache (1963)      
28.Kali Yug 2 - Aufruhr in Indien    (1963)
29.Das Geheimnis der schwarzen Witwe (1963)      
30.Piccadilly null Uhr zwölf (1963)         
31.Der letzte Ritt nach Santa Cruz (1963)      
32.Wartezimmer zum Jenseits (1964) x      
33.Die Mondvögel (1964) TV
34.Die Gruft mit dem Rätselschloß (1964) x         
35.Winnetou II (1964) x         
36.Das Geheimnis der chinesischen Nelke (1964)
37.Das Verrätertor (1964) x         
38.Neues vom Hexer (1965) x         
39.Spione unter sich (1965)              
40.Unser Mann aus Istanbul (1964)          
41.Die Goldpuppen (1964) / The Pleasure Girls      
42.Für ein paar Dollar mehr (1965) x          
43.Doktor Schiwago (1965)  x            
44.Das Rätsel des silbernen Dreiecks (1966) x*      
45.Marrakesch (1966)              
46.Gern hab ich die Frauen gekillt (Karneval der Killer) (1966) x   
47.Geheimnis der gelben Mönche (Wie tötet man eine Dame) (1966) x
48.Töte Amigo (1966) x         
49.Sumuru, die Tochter des Satans (1967)      
50.Die Pagode zum 5.Schrecken (1967)   
51.Die blaue Hand (1967) x         
52.Top Job – Diamantenraub in Rio (1967) x*      
53.Mit Django kam der Tod (1967) x           
54.Das Gold von Sam Cooper (1967)   
55.Der Teufelsgarten (1967)         
56.Mister 10% - Miezen und Moneten (1968) x      
57.Sartana – Bete um deinen Tod (1968) x      
58.2 x Judas (1968)            
59.Vatican Story (1968)            
60.Der Bastard (1968)            
61.Leichen pflastern seinen Weg   (1968) x      
62.Todeskommando Panthersprung (1968) x*   
63.Marquis de Sade – Justine (1968) x         
64.Das Gesicht im Dunkeln (1969) x          
65.Quintero – Das As der Unterwelt (Der Killer)(1969)      
66.Die Leoparden kommen (Im Vorfeld der Hölle) (1969)   
67.Paroxismus (Venus in furs) (1969) x*         
68.Sartana – Töten war sein täglich Brot (1969) x      
69.Mir hat es immer Spaß gemacht (1969)      
70.Satan der Rache (1969) x         
71.Nachts, wenn Dracula erwacht (1969) x*   
72.Der Mann mit der Torpedohaut (1969)   
73.Spezialkommando Wildgänse (1970)   
74.Churchills Leoparden (1970)         
75.Die Bestie (1970)            
76.Adios Companeros (1970)         
77.Ich will deinen Kopf (1970) x (als „Adios Companeros“ veröffentlicht)
78.Lo Chiamavano King (His Name was King) (1970)   
79.Das Schloß der blauen Vögel (Der Triebmörder) (1970) x
80.Der Mörder des Klans (1970) x   
81.Drei Amen für den Satan (1971) x      
82.Dracula im Schloß des Schreckens (1971) x*   
83.Tausend Dollar Kopfgeld (Sarg der blutigen Stiefel) (1971) x   
84.Das Auge der Spinne (1971)      
85.Black Killer (1971) x         
86.Aguirre, der Zorn Gottes (1972) x      
87.Ein Einsamer kehrt zurück (1972) x      
88.Die Mörderbestien (1972) x     
89.Die gnadenlose Hand des Gesetzes (1973)
90.Karate Jack (Knochenbrecher im Wilden Westen) (1973) x   
91.La Mano che Nutre la Morte (1973)      
92.Le Amanti del mostro (1973) x*          
93.Eroi all'Inferno (1973)         
94.Spuren auf dem Mond - Le Orme (1974)      
95.Nachtblende (1974) x      
96.Zwei durch dick und dünn (1974) x        
97.Lifespan – Das Geheimnis des Lebens (1974)   
98.Nobody ist der Größte (1975) x         
99.Das Netz (1975)            
100.Jack The Ripper (1976) x         
101.Unternehmen Entebbe (1976)   
102.Nuit d'or - Die Nacht aus Gold (1976)      
103.Madame Claude und ihre Gazellen (1977)      
104.Der Fall Serrano (1977) x         
105.Roland (1978) x*           
106.Zoo Zéro (1978)            
107.Nosferatu – Phantom der Nacht (1978)   x   
108.Woyzeck (1978) x            
109.Killer Truck (1979)            
110.Stumme Liebe (1980)      
111.Schizoid (1980)               
112.Früchte der Leidenschaft (1980) x*        
113.Buddy Buddy (1981)            
114.Die schwarze Mamba (1981) x*      
115.Geld und Liebe (1981)            
116.Fitzcarraldo (1982) x           
117.Der Söldner (1982) x         
118.Der Android (1982) x*         
119.The Secret Diary of Sigmund Freud (1983)      
120.Die Schöne und das Biest (1983) x*      
121.Die Libelle (1984)            
122.Geheimcode Wildgänse (1984) x         
123.Hitchhiker – Blut an den Händen (1984) x*      
124.Creature – Die dunkle Macht der Finsternis (1984) x*   
125.Diamant des Grauens (1985) x         
126.Kommando Leopard (1985) x         
127.Star Knight – Herr der Sterne (1985)      
128.Killerhaus (1986) x*            
129.Die Zeitfalle (1986)           
130.Cobra Verde (1987) x         
131.Nosferatu in Venedig (1987) x*      
132.Kinski-Paganini (1989) x         
133.Mein liebster Feind (1999) x


Zitat von: "nemesis"
Hm, dann lag Klausemann mit "über 250", wie er in seinem Buch schrieb, wohl doch etwas daneben.


Er rechnet vielleicht die ganzen Klamotten noch mit, bei denen er mittendrin abgehauen ist oder einfach nur seinen Namen verkauft hat. Außerdem gibt es da noch ein paar obskure Filmchen, wo niemand weiß ob sie wirklich gedreht worden sind wie z.B. 1973 ein Film namens "Occupation" mit Maria Schell.
Aber auch damit kommen wir nie auf 250. Ist auch besser so, sonst müsste ich bald alle Möbel aus der Bude werden weil der gesamte Platz von Kinski-Videos eingenommen würde.  :lol:


Wer die letzte Bleibe von Kinski mal für einen Tag mieten möchte ... mit 240 Dollar pro Nacht ist man dabei !  8)

http://www.vrbo.com/63781


:arrow: Leichen pflastern seinen Weg
 :arrow: Die Leoparden kommen
 :arrow: Satan der Rache
 :arrow: Nachtblende (trotz Nebenrolle Kinski pur)
 :arrow: Jack the Ripper
 :arrow: Nuit d'or - Die Nacht aus Gold
 :arrow: Roland
 :arrow: Killertruck
 :arrow: Schizoid
 :arrow: Die schwarze Mamba
 :arrow: Killerhaus
 :arrow: Nosferatu in Venedig
 :arrow: Kinski-Paganini


Zitat von: "nemesis"
Danke erst mal. Werd' mich dann bei Gelegenheit mal nach umschauen.

Edit: Grml...mit dt. DVDs sieht es bei der Hälfte der genannten allerdings etwas dünn aus, Mist auch...


Deutsche DVD's gibt es von :
Leichen pflastern seinen Weg , Satan der Rache , Nachtblende , Jack the Ripper und Roland. Bei den anderen Filmen kann ich nur hoffen, dass irgendwann mal was passiert. Bei so Sachen wie "Nosferatu in Venedig" verstehe ich z.B. überhaupt nicht, warum es davon noch keine deutsche DVD gibt. Und bei "Nuit d'or" kann man wohl lange warten, da hat es damals noch nicht mal ne deutsche VHS von gegeben.


Klar, NACHTBLENDE ist cut. Aber ich hab bis jetzt noch keine ungeschnittene Version dieses Filmes gefunden. Die deutschen DVD's haben 105 Minuten. Die meisten VHS hatte 108 Minuten. Auch die französischen Versionen gingen nur 108. Angeblich sollen auch mal 110er-Versionen erschienen sein, sind mir aber bis jetzt noch nicht untergekommen.
Und von JACK THE RIPPER ist die Schweizer Version auf jeden Fall besser. Die bekommt man auf jeder gut sortierten Börse.




KLAUS KINSKI

* 18. Oktober 1926

Klaus Kinski wäre am 18. Oktober 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund haben sich zahlreiche Sender entschlossen, an ihn mit dem entsprechenden Programm zu erinnern :

Di 17. Oktober 2006 :
23.15 B3 - Mein liebster Feind

Mi 18. Oktober 2006 :
00.30 Tele 5 - Ein Einsamer kehrt zurück
04.20 Tele 5 - Ein Einsamer kehrt zurück
22.05 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin

Do 19. Oktober 2006 :
00.45 ZDF - Fitzcarraldo
23.40 SWR BW - Mein liebster Feind
23.40 SWR RP - Mein liebster Feind
23.40 SR - Mein liebster Feind

Sa 21. Oktober 2006 :
00.00 BR Alpha - Mein liebster Feind
11.20 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin
12.30 BR 3 - Kali-Yug - Göttin der Rache
14.20 Premiere Nostalgie - Piccadilly Null Uhr zwölf
17.15 Premiere Nostalgie - Sumuru, die Tochter des Satans  

Mo 23. Oktober 2006 :
05.20 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin

Mi 25. Oktober 2006 :
22.45 Arte - Nachtblende
00.05 Tele 5 - Ich will deinen Kopf
03.30 Tele 5 - Ich will deinen Kopf
05.10 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin
 
Mi 1. November 2006 :
01.05 Tele 5 - Drei Amen für den Satan
14.50 SWR - Doktor Schiwago

Do 2. November 2006 :
00.15 SWR - Doktor Schiwago


Zum 80. Geburtstag von Herrn Kinski überschlagen sich auch alle mit diversen Veröffentlichungen :

Christian David : Kinski - Die Biographie



Gebunden, 447 Seiten,
Erscheint bei: Aufbau-Verlag
Preis :24,90 ¤

Inhalt:   
»Die Menschen werden von mir sagen, daß ich tot bin. Sie lügen!« Klaus Kinski

Mythos Kinski – ein rastloser Star am Rande des Wahnsinns, ein Choleriker und Garant für Skandale, der handgreiflich wurde und seine Regisseure quälte, ein dämonischer Sexmaniac, der Filme wie am Fließband drehte. Diese erste umfassende Biographie über Klaus Kinski schildert das wilde Leben eines großen Künstlers, in dem Höhenrausch und Abgrund nahe beieinander lagen. Auf der Grundlage zahlreicher neuer Dokumente sowie Gesprächen mit Bruno Ganz, Michael Jürgs, Claude Lelouch und vielen anderen zeichnet Christian David jenseits der gängigen Klischees ein faszinierendes Schicksal nach, bei dem überragendes Talent mit völliger Unfähigkeit zum Kompromiß gepaart war.

http://www.amazon.de/Kinski-Die-Biographie-Christian-David/dp/335102634X/ref=sr_11_1/028-8202156-4620553?ie=UTF8

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Klaus Kinski (von Peter Geyer)



Leben - Werk - Wirkung - in drei Teilen und im überschaubaren Umfang von 160 Seiten berichten die Suhrkamp BasisBiographien über große Persönlichkeiten der Weltgeschichte.

Broschiert: 160 Seiten
Verlag: Suhrkamp
Preis : ¤ 7,90

http://www.amazon.de/gp/product/351818220X/ref=pd_rvi_gw_2/028-8202156-4620553?ie=UTF8

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Jesus Christus Erlöser und Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen
von Klaus Kinski, Peter Geyer



Broschiert: 160 Seiten
Verlag: Suhrkamp
Preis : ¤ 7,00

Kurzbeschreibung
Was als Auftakt zu einer weltweiten Tournee geplant war, geriet zum legendären Skandalauftritt: Als Klaus Kinski, Schauspieler und Weltstar, am 20. November 1971 in der Berliner Deutschlandhalle als Rezitator seines eigenen Textes Jesus Christus Erlöser auf die Bühne trat, war den meisten der 4000 Besucher weniger nach Kinskis kluger persönlicher Auseinandersetzung mit dem Neuen Testament zumute als vielmehr nach Provokation und Tumult in der Halle. Am Ende des Abends lauschte ihm nur noch eine Handvoll Menschen, als er – nun ohne Mikrophon – seine ganz eigene Version von Jesus’ Leben vortrug. Zum 80. Geburtstag von Klaus Kinski am 18. Oktober 2006 wird Jesus Christus Erlöser erstmals veröffentlicht, gemeinsam mit den Gedichten Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen, die Kinski in den fünfziger Jahren schrieb und die bei ihrem Erscheinen 2001 vom Focus als »literarische Entdeckung des Jahres« bezeichnet wurden.

http://www.amazon.de/Jesus-Christus-Erl%f6ser-Fieber-Auss%e4tzigen/dp/3518458132/ref=pd_bxgy_b_img_b/028-8202156-4620553?ie=UTF8

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Jesus Christus Erlöser [Doppel-CD]
von Klaus Kinski



Audio CD (29. September 2006)
Format: Doppel-CD
Label: Random Hou (edel)
Preis: ¤ 17,99

http://www.amazon.de/Jesus-Christus-Erl%f6ser-Klaus-Kinski/dp/B000HEYZ8C/ref=pd_sim_b_3/028-8202156-4620553?ie=UTF8



Klaus Kinskis (†) letzte Briefe
„Ich brauche Geld, Geld, Geld!!!“

 


Er war leidenschaftlich, genial, irre! Schauspieler Klaus Kinski († 65, „Fitzcarraldo“) wäre heute 80 Jahre alt geworden. Der unvergessene Filmstar starb in der Nacht vom 22. zum 23. November 1991 einsam in seinem Waldhaus bei San Francisco an Herzversagen.
BILD liegen Kinskis letzte Briefe vor, die er an seine Agentin in Italien schrieb. Es sind Botschaften eines zerrissenen, von Krankheit und Geldproblemen gequälten Mannes.
„Was glaubst du, was ich für Sorgen habe?“, klagt Kinski. „Ich krieche auf allen vieren ... Meine Quälerei ist unsagbar. Oft habe ich solche Schmerzen, dass ich (auch nachts) laut schreie. Es geht mir wirklich miserabel. Ich brauche Geld, Geld, Geld!!!“.
Kinski war zu diesem Zeitpunkt schon herzkrank. Autor Peter Reichelt, heute im Besitz der Kinski-Briefe, hatte in den letzten Monaten des Schauspielers Kontakt zu ihm.
Er erzählt: „Kinski war verzweifelt, weil er keine Rollenangebote mehr bekam. Er klagte über hämmernde Kopfschmerzen, hatte Angst vor einem Gehirntumor.“
Aus den Briefen geht hervor, dass Kinski schon damals eine erst in diesem Jahr umgesetzte Verfilmung des Romans „Das Parfum“ plante. Ein Treffen mit dem Autor Patrick Süskind (57) in Paris war bereits vereinbart. Es kam nicht mehr dazu.
In Kinskis letztem Brief an seine Agentin vom 21. November 1991 heißt es: „Es muss etwas geschehen! Ich werde sonst wahnsinnig ... Ich faxe dir, selbst wenn ich vor rasenden Kopfschmerzen schreien könnte. Das Jahr ist fast um, und es ist nichts geschehen – außer dass ich ... wie ein Vieh gelitten habe.“ Zwei Tage später war er tot.

Quelle : http://www.bild.t-online.de 18.10.2006


Einstweilige Verfügung gegen Biographie von Klaus Kinski

"Kinski. Die Biographie" lautet das Werk von Christian David, das der Aufbau-Verlag/Berlin mit einer Passage über die letzte Gemahlin des Schauspielers veröffentlicht hatte. Minhoi Loanic störte sich an den Zeilen und ging vor Gericht.
Zur Begründung wurde angegeben, dass es sich hier um eine Verletzung der allgemeinen Persönlichkeitsrechte - vor allem der Intimsphäre - der letzten Ehefrau von Klaus Kinski handele. Der Verlag prüft Möglichkeiten, um das Buch weiter zu vermarkten.
"Die Interpretation von Frau Loanic können wir in keiner Weise nachvollziehen. Für uns geht es jetzt vordringlich um den Schutz der freien Meinungsäußerung" hält René Strien in seiner Funktion als Programmchef dagegen.

Quelle : shortnews.stern.de


Erben sauer: Klaus Kinski gehört allen  

Eigentlich hieß er ja Klaus Nakszynski, doch als Klaus Kinski wurde er berühmt und berüchtigt. Ein begnadeter Schauspieler und Selbstdarsteller, der die Nerven von Regisseuren und Mitarbeitern auf eine harte Probe stellte.  
Unvergesslich seine Auftritte in den Filmen von Werner Herzog, etwa in Aguirre, der Zorn Gottes, die ihm den Ruf eines Wilden unter lauter Weicheiern eintrug. Selbst die Amazonas-Indianer waren irritiert und boten einem verzweifelten Werner Herzog während der Dreharbeiten zu Fitzcarraldo an, das Problem auf ihre Weise zu lösen: mit einem Giftpfeil!

Klaus Kinski, den die BBC als einzigen Deutschen zu den 50 wichtigsten Schauspielern aller Zeiten zählt, starb 1991 an einem Herzinfarkt. Doch auch nach seinem Tod gibt er keine Ruhe. Als Web-Domain beschäftigte er sogar die Richter des Bundesgerichtshofs (BGH). Und die fällten ein Urteil ganz in seinem Sinne. Kinski gehört allen, zumindest im Web. Vorausgesetzt, es wird kein Schindluder in seinem Namen getrieben.

Damit gingen die Erben erneut leer aus. Sie hatten schon zum vierten Mal gegen einen Mannheimer Kleinverlag geklagt, der mit dem Namen "kinski-klaus.de" eine Ausstellung vorbereiten wollte. Der BGH stellte nunmehr eindeutig fest, dass analog zu den Bildrechten 10 Jahre nach dem Tod des Künstlers auch die kommerzielle Ausbeutung seiner Namensrechte ende. Es könne schließlich nicht angehen, dass eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Schauspieler letztlich daran scheitere, dass die Erben die Verwertung der Namensrechte für sich beanspruchten. Außerdem rügte das Gericht den wenig kooperativen Schritt der Auseinandersetzung. Die Kläger hatten, ohne eine gütliche Einigung abzuwarten, den Beklagten per kostenpflichtiger Abmahnung zur Freigabe der Domain aufgefordert. Darin sahen sowohl das Amtsgericht als auch das Landgericht ein rechtsmissbräuchliches Verhalten, da die Erben eine kostengünstigere Variante hätten wählen müssen.

Das BGH-Urteil dürfte also all jene erfreuen, die schon seit jeher über den restriktiven Umgang mit Domain-Namen sauer sind. Zumindest "Promis" dürften spätestens 10 Jahre nach ihrem Tod Allgemeingut werden. Ein Freibrief ist dies allerdings nicht, denn die ideellen Verwertungsrechte bleiben bestehen. Mit Schmähungen muss daher selbst ein Klaus Kinski nicht rechnen. Und noch etwas lässt aufhorchen: Wer sich als Namensinhaber von Domaingrabbern beklaut fühlt, darf nicht gleich den Anwalt losschicken. Er muss erst einen kostengünstigen Weg der Einigung einschlagen, sprich zum Hörer greifen bzw. einen freundlichen Brief schicken, ehe er gerichtlich aktiv wird. Das gilt nicht nur für Promis, sondern auch für Wirtschaftsunternehmen, Verbände, Behörden und Gemeinden.
 
Quelle : www.formblitz.de


Kinski spricht Kinski:
Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen

 


Im Sommer 1952, sieben Jahre bevor er die erste und zehn Jahre bevor er die letzte seiner insgesamt
32 (!) Sprechplatten aufnehmen wird, schreibt Klaus Kinski eine Sammlung wütender Gedichte. Sie sind geprägt durch die tiefe Kenntnis der Verse seiner Vorbilder und Seelenverwandten François Villon und Jean Nicolas Arthur Rimbaud, aber auch bereits hiesige Vorläufer der amerikanischen Beatnik-Kultur. Doch obwohl Klaus Kinski sich auf der Bühne und auf Schallplatten durch einen beachtlichen Teil der Weltliteratur kämpft, an den Zeilen anderer so lange herumfeilt, bis sie sich in Dumdum-Geschoße verwandelt haben, sich als Literatur-Presley in Deutschland ein Millionenpublikum und die Basis seines späteren Ruhmes erarbeitet, wird er die eigene Lyrik nie vortragen, nicht einmal zur Veröffentlichung bringen. Im Sommer 2001 erscheint der Gedichtband "Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen" posthum und erntet ein gewaltiges Medienecho. So rezensiert der Stern das "wirklich spannende Buch" mit fünf Sternen, attestiert die Badische Zeitung, dass "...selbst die wüstesten Blasphemien und Provokationen tadellos gereimt sind", lobt die Sächsische Zeitung das "erstaunliche Niveau der Gedichte", erkennt die Rhein-Zeitung in dem "irren Buch" einen "Klassiker hoher deutschsprachiger Dichtkunst" und kommt der Focus zu dem Schluss, dass Kinskis Verse "...von gefährlicher Präzision..." und "... die literarische Entdeckung des Jahres" sind.
Im Herbst 2001 unternimmt der in Kalifornien englischsprachig aufgewachsene Schauspieler Nikolai Kinski eine erste ausgedehnte Reise in die Heimat seines Vaters. Fasziniert von der deutschen Kultur übersiedelt er zwei Jahre später nach Berlin und lernt seine ersten deutschen Worte. In der Folgezeit gelingt ihm der berufliche Spagat zwischen deutschen TV- und internationalen Kino-Produktionen. Für seine Rolle als Egon Schiele in "Klimt" erhält er 2006 den österreichischen Fernsehpreis "Romy". Sein letzter Theater-Auftritt, in der Doppelrolle des Pentheus und seiner eigenen Mutter Agaue in Euripides' "Bakchen" fand vor sechs Jahren in New York statt. Mit "Kinski spricht Kinski: Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen" kehrt Nikolai Kinski auf die Bühne zurück und schließt die Rezitationslücke, die sein Vater hinterlassen hat.

Quelle : http://www.lustaufkultur.de


Am 19.4.2007 ist es soweit ... DIE SCHWARZE MAMBA wird auch in Deutschland auf DVD veröffentlicht. Im Doppelpack mit MAMBA (mit Gregg Henry) als Digi-Pak mit Schuber in Schlangenleder-Optik.   \:D/



Quelle : http://www.dvd-palace.de/dvd-datenbank/34672.html




Essen, Zeche Carl, 18.09.2007

Er betritt die Bühne, die nur von einer einizigen Deckenlampe angestrahlt wird und die gerade ausreicht, um sein Gesicht zu beleuchten. Schwarze Hose, schwarzes Hemd, ein Mikrofon, ein Glas Wasser … das ist die komplette Ausstattung dieser Rezitation. Wie schon seinerzeit Ben Becker startet auch Nikolai Kinski mit „Ich – Gegensatz – Gegen mich selbst“, dem wahrscheinlich zugänglichsten Gedicht seines Vaters. Im Laufe der folgenden knapp 70 Minuten rezitiert der Sohn die vor über 50 Jahren niedergeschriebenen Gedanken des Vaters … mal leise flüsternd, mal mit bewusst stockender Stimme, mal hinaus schreiend.
Nicht selten hat man das Gefühl, dass nicht Kinski Junior, sondern vielmehr der olle Klaus auf der Bühne steht und dem Publikum seine Seele entblößt. Mit der Zeit wird der Inhalt der Gedichte (so wichtig er dem Autoren auch vielleicht gewesen sein mag) immer unbedeutender … Nikolai Kinski entwickelt eine Bühnenpräsenz, die einen die Luft anhalten lässt … was er sagt ist egal, nur wie er es sagt ist von Bedeutung. In der Folge schlüpft Nikolai mehr und mehr in die Haut seines Vaters, „die ihm wie Feuer brennt“ … umgeben vom „Fieberschaum“ … stellt die Kirche und kleinkarierte Denker an den Pranger … und sinniert über sein eigenes Ende – Selbstmordgedanken wie Nikolai in Interviews offen gesteht, die sein Vater wohl nur dadurch verdrängen konnte indem er sie sich von der Seele schrieb.
Das Publikum ist sichtlich beeindruckt, es traut sich phasenweise kaum zwischen den einzelnen Stücken zu applaudieren, weil dieser Applaus die Atmosphäre im Raum stört. Erst als Nikolai Kinski nach zwei abschließenden Zugaben, die nicht dem Werk seines Vaters entsprungen sind, die Bühne verlässt, löst sich die Anspannung allmählich und man ist fast froh der vorherigen Dunkelheit des Saales entfliehen zu können.




Bei der anschließenden Autogrammstunde präsentiert sich Nikolai als lockerer  und sympathischer Typ. Und auch gegen einen netten Plausch und eine Fotosession  hat er nichts einzuwenden. Lob für die eben dargebrachte Vorstellung erfreut ihn, besonders wenn man neben den Vergleichen mit seinem Vater auch eine gewisse Eigenständigkeit erwähnt, die ihm offenbar sehr wichtig ist. Beim Gespräch stellt sich auch heraus, dass ihm das Urteil der Presse unwichtig ist und er mit voller Absicht Berichte und Reviews, die sich mit seinem Schaffen auseinandersetzen, nicht beachtet. Persönliche Kritik und Auseinandersetzung mit dem Publikum dagegen hat einen ungleich höheren Stellenwert. Abschlussfazit eines durchweg gelungenen Abends : Dieser Typ hat auf wie auch hinter der Bühne Charisma und Austrahlung und braucht der Vergleich mit seinem einstmals übermächtigen Vater nicht zu scheuen … und er hat ihn auch gar nicht nötig.

Auszug aus der aktuelle Tagespresse (nach einem Auftritt in Hagen) : Zum Ende des Monologs betritt ein anderer, ein lächender Kinski erneut die Bühne. Damit gelingt ihm das Auftauchen aus der dunklen Seite des Vaters. „Mit diesen Texten bereiten sie mir eine schlaflose Nacht, Herr Kinski“, sagt eine Zuschauerin aufgewühlt. „Danke, das ist schön“, antwortet er und lächelt noch einmal.




Münster, Prinzipalsaal, 28.09.2007

Meine Kinski-Tour Teil 2. Nach dem beeindruckenden Auftritt in Essen musste ich mir das Programm einfach noch einmal anschauen. Wer weiß, wann man sonst in diesen Genuss kommt.
Das Resümee zum eigentlichen Auftritt von Nikolai Kinski fällt ähnlich aus wie in Essen. Nikolai beherrscht Bühne und Publikum von Beginn an und wirkt souverän und mit Leib und Seele dabei. Vom Ablauf her gibt es keinerlei Änderungen, sogar die Zugaben-Ansage ist identisch. Als persönliches Lieblingsstück (neben "Ich - Gegensatz ...") kristallisierte sich an diesem Abend "Tagebuch" heraus, das Nikolai mit einer ganz besonderen Intensität vortrug.
Negativpunkt dieses Auftritts war allerdings ganz klar das Münsteraner Publikum. Da wurde während zwei Stücken fortwährend gelabert, andauernd wurde mit den Stühlen gerückt und geruckelt, und zweimal gingen sogar Handys an !  Man stelle sich nur mal vor, wie Vadda Klaus in solchen Momenten reagiert hätte ...  :schimpf:



Auch diesmal gab es im Anschluss an den Auftritt wieder eine Autogrammstunde. Kurzer Smalltalk mit Nikolai und das Versprechen, Ende Oktober bei seinem Auftritt am Bochumer Schauspielhaus in Schnitzlers "Der einsame Weg" auf jeden Fall wieder am Start zu sein.


Wie der Vater so der Sohn ... auch Nikolai hat anscheinend einen Blick für die schönen Dinge des Lebens.