LITTLE BROTHER

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Offline Thomas Covenant

  • Die Großen Alten
    Little Brother ist ein koreanisches Drama aus dem Jahre 2004.
    Filme die Kinder in den Mittelpunkt stellen haben ihren besonderen Reiz. Die Asiaten haben eine besondere Technik in ihren Filmen mit Kindern entwickelt.
    Sie stellen sie nicht niedlich und unfehlbar dar wie Hollywood sondern mit Ecken und Kanten, quer, herb und krawallig.
    Der brilliante I NOT STUPID ist so ein Beispiel.

    Little Brother trifft direkt ins Herz. Zwei ungleiche Brüder leben bei der überforderten alleinerziehenden Mutter. Der Ältere besonnen und zurückhaltend ist oft kränklich und muss auf seinen kleinen Terroristenbruder aufpassen, was ihm nicht immer gelingt.
    Als die Situation zu Hause eskaliert weil der Ältere, unter Kopfschmerzen leidend einschläft, und der kleine Teufel nicht seinen Pflichten nachgeht, schlägt die Mutter völlig überfordert ihren Ältesten. Dieser ist aber tatsächlich krank und bricht zusammen.
    Die Untersuchung ergibt einen Tumor im Hirn der sofort operiert werden muss. Der Film erzählt nun weiter vom Überlebenskampf des Jungen und der Metamorphose des Jüngeren. Dies geschieht mit soviel Witz, Gefühl und Spannung wie es in Hollywood wohl nicht möglich wäre.
    Im Krankenhaus lernen wie noch andere kranke Kinder kennen deren Schicksal ähnlich ist.
    Der Film ist weit davon entfernt ein dumpfes Drama zu sein. Er lebt von den Kinderdarstellern die nie wie die Erwachsenen oft verzweifelt sind sondern trotz ihrer Krankheit, weiterhin witzig, ordinär und auch mal agressiv sein können. Und mittendrin der Kleine, der sich schuldig fühlt, eifersüchtig über seinen Bruder wacht, aggressiv wird, da er mit der Situation nicht umgehen kann, am Ende aber die treibende lebensbejahende Kraft ist.

    Der Film ist wunderbar witzig und erfrischend, haut aber auch voll auf die Tränensäcke. Ich habe mich in dieser Melange aus Lachen und Weinen sehr wohl gefühlt.

    Wertung 8,5/10[/img]