RAID-Ausfall - 1. Oktober 2006

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Wieder ein Ausfall, wieder eine andere Ursache. Diesmal sind zwei Platten des Daten-RAID einfach verschwunden. Ein Reboot zauberte die beiden zwar wieder her, dafür aber so leer als ob sie frisch aus dem Laden kämen. Selbst eine Partitionstabelle existierte angeblich nicht.

Um einem möglichen Datenverlust vorzubeugen, habe ich erstmal langsam gemacht und im Netz geschaut wie man am besten vorgeht und ob eine Rettung überhaupt möglich ist.
Zum Glück hat ein simples force als Parameter eine der beiden Platten wiederbelebt (von wegen keine Partitionstabelle vorhanden), sodaß ein zusammensetzen wieder möglich war. Die dritte Platte wird baldmöglichst auch wieder eingebunden.

Ich frage mich aber langsam wo der Kobold sich versteckt, der nachts heimlich rauskommt und hier alles drunter und drüber gehen läßt. Wenn das so weitergeht, das alle zwei Wochen meine Daten am Abgrund stehen, liege ich bald mit Herzinfarkt in der Klinik.


Zumindest vom Forum, ja. Aber da kann ich natürlich nicht jeden Tag aktualisieren. Meine persönlichen Daten übersteigen alle mir zur Verfügung stehenden Backupmedien um Längen. Derzeit wäre ein RAID-Ausfall ein Totalschaden für mich.


Vom Forum existiert ein Backup. Allerdings ist der Aufwand ein Forenbackup anzulegen recht groß. Der Umfang des Backups liegt bei ca. 2 GB; ein DVD-Brenner steht nur im Terminalserver zur Verfügung. Eine Automatik, die jeden Tag ein Backup anlegt ist so nicht realisierbar.

Aber zur Beruhigung: die neue Seite wird auf einem externen Server gehostet werden. Dort steht eine größere Bandbreite zur Verfügung. Ein Backup muss dann auch nicht mehr zwingend auf einem externen Medium erfolgen -> Automatisierung einfacher möglich. Dann werden wir den Datenbankserver auch zusätzlich per Replikation sichern. Ein Offline-DB-Backup läßt sich dann im laufenden Betrieb realisieren.


Ich habe das Backup gerade nochmal aktualisiert. Das RAID ist mittlerweile auch wieder aufgebaut.


Zitat von: "Masterboy"
kannst Du dazu mal ein paar Details nennen, z.B. bei welchem Anbieter? Rein aus Interesse.


Da ist noch keine Entscheidung gefallen. Preislich sind 10 bis 15 ¤ im Monat angepeilt. Derzeit tendiere ich eher zu einem billigen Rootserver, als zu einem gleichteuren vServer eines etablierten Anbieters.

Ich bin da aber für Ratschläge dankbar! Eine entsprechende Bitte wollte ich sowieso noch aussprechen.


Die 10 bis 15 ¤ basieren auf dem Spendenkonto. Momentan geht etwa dieser Betrag monatlich ein.

Zitat von: "Masterboy"
Der "Mitgliederbeitrag" war ja schonmal im Gespräch.


Einen Pflichtbeitrag wird es weiterhin nicht geben.


Zitat von: "der Dude"
wieviel traffic ist auf dem server zurzeit?

was genau spricht für dich gegen einen vServer? in diesen packeten ist meistens nämlich der backup schon drin und ein cms und ein forum sind definitiv keine killer-apllikationen, die unbedingt einen root-server bräuchten. ansonsten hat man auf nem vserver nahezu die gleichen möglichkeiten wie bei einem root.

ein "billiger" root hat für mich auch so nen bitteren beigeschmack


Der Traffic lag in den letzten Monaten stabil bei etwa 8 GB für den Webserver, hinzu käme noch der E-Mailversand. Bei einem externen Server muss man auch den Traffic für Backups einrechnen. Das Angebot sollte also mindestens 20 GB im Monat inklusiv haben.

Ein vServer stößt bei mir auf Unbehagen, weil die Angebote zu nichtssagend sind. Man weiß nicht welche Hardware eingesetzt wird, wieviele Maschinen auf dem Rechner untergebracht sind und ob da vielleicht ein paar Leute dabei sind, die den Server besonders stark beanspruchen. Das erscheint mir ein wenig wie Lotto spielen.
Besonders zu den Stoßzeiten, also nach Feierabend, kann es dann passieren, daß 10 der 60 vServer (habe mal gelesen, daß das ungefähr das übliche Maß ist) viel Leistung anfordern und für den einzelnen vServer nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht.
Wie gesagt, ich habe da keine direkten Erfahrungswerte. Es wäre nur schade, wenn wir eine schmale Internetanbindung gegen einen schwachen Server tauschen.

Das mit dem integrierten Backup verstehe ich lediglich so, daß mir zusätzlicher Speicherplatz zur Verfügung steht um meine Daten zu sichern. Automatisch passiert da nichts (ginge auch gar nicht).

Zu den nahezu gleichen Möglichkeiten stimme ich dir nur bedingt zu. Zwei Punkte sind mit einer virtuellen Maschine meist nicht möglich: Firewall (manche Anbieter stellen mittlerweile ein Webinterface für die Konfiguration einer externen Firewall zur Verfügung) und IPSec. Beides würde ich schmerzlich vermissen.


Zitat von: "der Dude"
nichts für ungut und ich will dir jetzt echt net auf den schlips treten, abba der momentane zustand ist weit schlimmer als lotto spielen. denn anscheinend liegt die warscheinlichkeit dass der server demnächst wieder abkackt bei....naja 100% ^^


Humor ist gut, aber so kann ich das dann doch nicht ganz stehen lassen. Wir existieren seit gut 4 Jahren und hatten bis vor ein paar Wochen keine größeren Ausfälle zu beklagen. Die Infrastruktur hat mit mittlerweile gut 5 Jahren wohl ihre Blütezeit überschritten, das bestreite ich nicht. Dennoch sollte ein Wechsel wohl durchdacht sein und auch eine echte Verbesserung bringen.

Zitat von: "der Dude"
also wir haben zur zeit ne schwache verbindung gepaart MIT einem schwachen server.


Der Server bzw. die Server haben in den vergangenen Wochen kein Glanzstück an Verfügbarkeit hingelegt, aber die Performance ist bei allen beteiligten Rechnern mehr als ausreichend.

Zitat von: "der Dude"
wie ich oben bereits geschrieben hab, benutze ich schon seit einer weile den vServer bei einem kumpel mit. zu keiner zeit kommt es da zu performence einbussen und allein schon auf unserem server laufen zum teil knüppelharte speicher- und cpu-fressende java- und vb-server-anwendungen, die zum teil über 500 socket verbindungen managen. im vergleich dazu ist ein apache server der reinste McDonalds-kindergeburtstag (mit luftballons, paptellern, dem clown und ein paar kindermenüs).


VB-Anwendungen hören sich nach Windows an. IMHO gibt es da nur zwei nennenswerte Virtualisierungslösungen: VMware und Virtual PC. Beide stellen vollwertige virtualisierte Maschinen zur Verfügung. Unter Linux wird von Hostern meist Virtuozzo für Linux-vServer eingesetzt (Server4U auch), welches auch einige Einschränkungen bzgl. der Systemfreiheiten mit sich bringt. Dazu sagt der von dir angeführte Link auch einiges: VPN ist nicht möglich, eigene Firewall ist nicht möglich, Kernelkompilierung ist nicht möglich. Das sind alles nur Beispiele, die um die Sache herumreden. Virtuozzo stellt keine "echten" virtuellen Maschinen zur Verfügung, sondern kapselt die einzelnen Zonen lediglich voneinander ab, ähnlich wie die von FreeBSD bekannten Jails.
Ein Windows vServer ist von der technischen Grundlage also etwas ganz anderes. Insofern ist eine Vergleichbarkeit solcher Angebote, in Bezug auf Performance, Backupmöglichkeiten und Systemfreiheiten, zweifelhaft.

Zitat von: "der Dude"
das verstehst du falsch und selbstverständlich geht das. ich muss bei server4u kurz anrufen und sie spielen mir den gewünschten wochentag auf. bei keinem provider, bei dem ich gewesen bin war das je anders. sogar bei stratos (dem saupack) vserver vor einigen jahren war das so.


Dazu kann ich nur sagen, daß sich ein Datenbankserver nicht so ohne weiteres im laufenden Betrieb sichern läßt, auf Dateiebene schon gar nicht. Da ist eine Runde russisch Roulette weniger tödlich. ;-) Zwar läßt sich im laufenden Betrieb ein SQL-Dump erstellen, da die meisten PHP-Anwendungen aber derart "schlecht" geschrieben sind, daß keine Transaktionen unterstützt werden, ist auch hier ein konsistentes Backup eine gewisse Glückssache.
Wenn ich nun eine VMware laufen lasse, stehen mir Snapshots zur Verfügung, womit sich innerhalb kürzester Zeit ein kompletter System-Schnappschuss erstellen läßt. Unter Virtuozzo sieht das aber anders aus, dort sind die virtuellen Maschinen eigentlich nur ein Trugschluss (siehe obige Ausführungen).

Zitat von: "der Dude"
für diese zwecke ist der server bestens über eine hardware FW abgesichert. solltest du noch andere eigene anwendungen auf dem server haben wollen, ist es auch kein problem eine softwarefirewall nachzuinstallieren.


Auf die vorgeschaltete Firewall hatte ich ja bereits Bezug genommen. Eine Firewall auf einer Virtuozzo-Maschine einzurichten ist definitiv nicht möglich. Ich mag einiges nicht wissen, aber da bin ich mir absolut sicher. Das ist auch gar kein Fehler, sondern Teil des Konzepts (siehe oben).

Zitat von: "der Dude"
ansonsten kann ich persönlich auf ipsec gut und gerne verzichten. in den 5-6 mal die ich wärend meiner "karriere" mit ipsec zu tun hatte, gab es nur schwierigkeiten (es waren zum teil grosse konzerne mit bestausgebildeten fachkräften) und selbst wenn es dann lief, brachte es bei weitem nicht den gewünschten effekt denn die grössten sicherheitslücken des ip-protokols konnte es nicht schliessen.


Ich setze IPsec privat für mehre Standortkopplungen ein und auch beruflich setzen wir dafür ausschliesslich auf IPsec. Ich hatte damit noch nie Probleme, abgesehen von Road-Warrior Szenarien, aber dafür ist IPsec in der Form auch nicht gemacht. Ich sehe zu IPsec weder eine Alternative, noch brauche ich eine. :)

Zitat von: "der Dude"
naja, letztendlich liegt die entscheidung bei dir. ich habe dir diesen vorschlag gemacht und werde mich nicht mehr länger da einmischen.


Ich will diese Entscheidung nicht alleine treffen. Eine offene Diskussion, wie diese, ist ausdrücklich erwünscht.
Dass ich das Angebot nicht angesehen habe, ich nicht wahr. Ich schaue regelmäßig die aktuellen Angebote durch, und habe mir natürlich auch deine Empfehlung angesehen. Aber eine kleine Einsicht in den Grund meiner Bedenken: in den letzten Jahren hatte ich drei vServer im Einsatz. Jedes Mal war es eine schlimme Enttäuschung wie die Performance abend weggebrochen ist. Teilweise war es so schlimm, daß ein Login per SSH kaum möglich war, weil die Hardware massiv unter Last war. Die vServer konnten dann lediglich als Mailrelay benutzt werden (da sind Verzögerungen tragbar) und das Geld war eigentlich sinnlos verpulvert.

Das Angebot von Server4U, ihre vServer mal anzutesten, werde ich bei Gelegenheit gerne mal nutzen. Dass es diese Möglichkeit gibt, ist mir bisher entgangen. Danke für den Hinweis.


Das hört sich gut an. Ich bin jetzt ein wenig mehr überzeugt, daß ein vServer uns ausreichen wird. Was die gewöhnlichen Webhosting-Pakete betrifft, würde mir das eigentlich auch am besten gefallen. Das Problem daran ist allerdings der Zope-Server für das CMS, der IRC-Server und der Watchdog  (der auf HFilm.eu eine sehr bedeutende Rolle einnehmen wird). Auch eine Replikation als Teil des Backups wäre dann nicht realisierbar.
Die Frage ob man einen vServer nimmt und das komplette HF dort aufsetzt oder ein Webhostingpaket für das Forum verwendet und den Rest weiterhin hier laufen läßt, möchte ich mit "auf jeden Fall ein eigener Server" beantworten, da auch das CMS in Zukunft eine nicht unbedeutende Rolle einnehmen wird (im Gegensatz zu jetzt) und ein Ausfall schmerzlich wäre.

Ich werde mir das Testangebot von Server4U mal ansehen. Das Fehlen von IPsec wäre zwar ärgerlich, aber da läßt sich auch eine Möglichkeit finden das für unsere Zwecke ausreichend zu kompensieren.

Das Zitat wird übrigens Winston Churchill zugeschrieben. Er sagte: "Demokratie ist eine furchbar schlechte Regierungsform, aber ich kenne keine bessere."


Zitat von: "der Dude"
welchen cms wirst du eigntlich verwenden wollen? zur zeit hast du ja mambo drauf, nen umstieg auf joomla 1.5 (welches am 12. endlich kommt ;) ) sollte da ja net so schwer sein. da kann ich dir sogar ein wenig unter die arme greifen wenn erwünscht, da ich mich damit schon ne gute weile beschäftige.


Die Mambo-Installation war damals in erster Linie als Test gedacht (der auch voll in die Hose gegangen ist). Das CMS wird nicht so angenommen wie ich das gerne hätte und mittlerweile ist mir auch klar warum das so ist. Ein Umstieg auf Joomla kommt nicht in Frage, da eine PHP-Lösung aufgrund der ständigen Sicherheitslücken in derartigen Programmen untragbar ist. Das liegt zum einen daran, daß PHP "zu einfach" ist und jeder Volltrottel ein CMS oder ein Forum programmiert, ohne rudimentäre Sicherheitsaspekte zu beachten. Zum anderen liegt es aber auch an PHP selbst. Erst kürzlich ist wieder ein Bug aufgetreten mit dem ein Script vom Administrator gemachte Einschränkungen mit einem simplen Befehl umgehen kann. Das ist nur ein Beispiel, steht aber stellvertretend für eine ganze Reihe von unglücklichen Sicherheitslücken.

HFilm.eu läuft daher (auch die jetzige Testplattform schon) mit Plone auf dem Zope Application-Server. Sicher sind auch dort Sicherheitslücken nicht vermeidbar, aber die Sprache Python ist besser durchdacht und weniger weit verbreitet, genauso wie Zope. Das läßt hoffen, daß die Wahrscheinlichkeit relevanten Angriffen ausgesetzt zu sein, weiter sinkt.

Plone ist ein sogenanntes Enterprise Content Management System. Das äußert sich in solchen Dingen wie einer modularen Benutzerverwaltung, sodaß eine Benutzerdatenbank von CMS (mit Archiv und Gallerie), Forum und Chat verwendet werden kann. Joomla kann damit IMHO nicht dienen.


Zitat von: "der Dude"
abba damit in unserem falle auch das cms richtig benutzt wird, sollte das forum voll integriert sein. es sollte also denk ich der weg zum forum über die hauptseite und damit übers cms führen. ich weiss halt nun nicht genau was du genau meinst woran es lag, dass das cms nicht angenommen wurde, abba sicherlich spielt da oben genanntes viel mit ein.


Ich sehe vier wichtige Gründe warum das CMS bisher nicht angenommen wurde.
[list=1]1. Keine gemeinsame Benutzerdatenbank (geschweige denn Single-Sign-On)
2. Fehlende Dienste als Anreiz das CMS anzusurfen (das CMS wird derzeit nur für die Gallerie verwendet)
3. Die fehlende inhaltliche Integration der beiden Plattformen
4. Das schlechte und unpassende Design[/list:o]

Punkt 1 (angedacht mit SSO) und 4 werden durch entsprechende Arbeiten behoben. Punkt 2 wird gemindert, dadurch daß die Benutzerverwaltung vermutlich ausschließlich über das CMS abgewickelt wird, das Archiv in das CMS integriert wird und auch der Chat Teil des CMS wird.
Mit Punkt 3 ist das so eine Sache. Eine Integration des Forums in die CMS-Oberfläche ist nicht wirklich praktikabel. Derzeit hoffe ich den Punkt durch massiven Einsatz von RSS eine gegenseitige Integration zu erreichen. Wichtig ist aber, wie du schon sagtest, daß künftig Dinge wie bspw. Termine (HFTs) und Reviews im CMS landen, statt im Forum. Ich bin hier also auf die Kooperation der Community angewiesen und die Zukunft wird zeigen ob wir mit dieser Idee den richtigen Weg einschlagen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du nicht nur Erfahrung mit Plone, sondern bist auch begnadeter Webdesigner. Die Kombination ist für uns sehr nützlich, zumal ich kein guter Webdesigner bin und bisher auch das Plone Templatesystem noch nicht ganz durchblickt habe. Hier würde ich Hilfe nicht ablehnen. Ich komme gerne darauf zurück, sobald die Technik steht und in den Probebetrieb gehen kann.