Regie: Richard Linklater
Cast: Keanu Reeves, Winona Ryder, Robert Downey Jr., Woody Harrelson, Rory Cochrane
edit:
offizielle seitekurzes vorwort:dieser film basiert auf den roman "der dunkle schirm" von philip k. dick, der uns hier allen wohl bekannt ist als der vorlagenlieferant für manch einen grossen sci-fi-streifen, wie für zum bleistift bladerunner, total recall oder minority report. doch wer bei a scanner darkly eine ähnlich grosse mega mambo jambo sci-fi welt und rumsspektakel erwartet, wie bei den oben genanten filmen, wird hier enttäsucht. denn die welt der zukunft in a scanner darkly (genauer gesagt 7 jahre von heute) hat sich nicht wirklich verändert, ausser der soziale verfall und die überschwemmung und selbsverständlichkeit von drogen.
ich erlaube mir hier mal zur
zusammenfassung der geschichte filmstarts.de zu zitieren:
"Im Mittelpunkt von „A Scanner Darkly“ steht Drogenfahnder Fred (Keanu Reeves). Als sein Alter Ego Bob Actor ist er als verdeckter Ermittler in der Drogenszene von Kalifornien unterwegs. Sein Kampf gilt der Modedroge „Substance D“, die zu einer gespaltenen Persönlichkeit führt. Um seine wahre Identität zu schützen, trägt Fred auf der Polizeidienststelle und bei offiziellen Anlässen einen so genannten „Jedermanns-Anzug“. Dieses futuristische Ganzkörper-Kondom ändert permanent das Gesicht und die Gestalt des Trägers, so dass seine wahre Identität selbst vor seinen Kollegen geschützt bleibt. Nicht einmal Freds Freundin Donna (Winona Ryder) oder seine Mitbewohner James (Robert Downey Jr.) und Ernie (Woody Harrelson) wissen von seinem Doppelleben. Mit dieser schwierigen Situation hat Fred sich arrangiert. Die richtigen Probleme beginnen erst, als er von seiner eigenen Behörde auf sich selbst angesetzt wird. Bob Actor wird verdächtigt, der Kopf eines Drogenrings zu sein. Und da Fred mit der Zeit selbst der „Substance D“ verfallen ist, kann er niemanden von diesem Missverständnis erzählen, ohne sich selbst zu belasten…"
mein fazit:das wohl markanteste an dem film ist wohl die filmtechnik, die sogenannten rotoskopie, mit der echtaufnahmen computertechnisch nachbearbeitet wurden und den bilder eine art gemahlte/gezeichnete optik verleihen. diese von richard linklater slebst entwickelte technik hatte er bereits in seiner "philosophy-lesung"
waking life verwendet (welches auch somit zu meinen top 50 filmen zählt) und hat sie in a scanner darkly zur perfektion ausgearbeitet. die atmosphere ist dadurch auch einmalig, verstörend und surreal, doch niemals wirkt es kindisch bzw. wie ein zeichentrick-film. dennoch bleibt der humor nicht auf der strecke. der ist jedoch mehr von der trockenen sorte (und damit genau dem dude sein ding). der cast ist auch top. war ich bisher von reeves nicht wirklich überzeugt als schauspieler, hat er seine arbeit hier hervorragend gemacht. und auch die übrige riege hat bei mir einen bleibenden eindruck hinterlassen und werde sie mit sicherheit mit ganzen anderen augen in anderen rollen sehn. was linklater auch hervorragend rüberbringt ist die sache mit der persönlichkeitsspalltung. der zuschauer selbst weiss niemals ob der protagonist gerade schläft oder wacht, clean ist oder drauf, seine eigene person ist oder seine undercoverpersönlichkeit. zudem kommt noch der sehr nette plottwist gegen ende.
alles in allem bin ich begeistert von dem film. fallen auch kaum negative sachen ein, und selbst die mir einfallen sind eher nicht nennenswert und wäre meckern auf sehr hohem niveau.
ich kann den film jedem empfehlen, der keine angst vor dialogen hat und einen film auch mal nicht einfach nur konsumiert sondern sich auf etwas ganz besonderes einlässt. definitiv kein mainstream.
9/10