Nightmare Detective

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Offline Ed

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    So, dann dem neuen Tsukamoto Werk auch noch einen Review Thread gönnen :D

    Nightmare Detective


    Jau, Tsukamotos neuer lässt sich vom Feeling und den Bilder (inhaltlich (die eingespielten Betonwüsten)) am besten mit seinem Tokyo Fist vergleichen. Das Thema ist Selbstmord und das hat Tradition in Japan. Der Nightmare Detective kann Menschen in ihren Träumen folgen und dies wird von der Polizei in einem rätselhaften Fall genutzt in dem Menschen sich, nachdem sie alle mit einem mysterösen "O" telefoniert haben, brutal und blutig selber im Schlaf erstechen.
    Tsukamoto-like geht es wieder mal sehr strange zu und die Gewaltschraube hat er nach dem extrem ruhigen (und mMn überzeugenden) Vital wieder deutlich angezogen. Ich würde sogar sagen, dass es Tsukamotos graphisch (!!) brutalster Film ist. Die Storyline lässt sich noch bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen und ist also nicht übertrieben offen (was ich an Lynch's Beliebigkeit der Interpreationen stark kritisiere). Leider konnte ich wegen extremer Müdigkeit und der waremn Luft im Kino mich nicht konstant auf den Film konzentrieren, da ich beschäftugt war nicht einzuschlafen (sehr schade  :x ) und konnte also nicht komplett mitkommen. Was ich aber gesehen habe, fand ich in dem Augenblick als gut und im Nachhinein (er brennt schon nach :D) doch sehr interessant. Die Bilder waren genialst fotografiert (in extrem kontrastarmen Bildern) und der Score hat an die Brutalo-Scores an Tetsuo erinnert. Ebenso die Schnittfolge, die in einigen Szenen während den Selbstmorden stakkatohaft in bester Tsukamoto "Tetsuo" und "Tokyo Fist" Manier daherkamen.

    Werde ich mir sicher nochmals ansehen...für Freunde von Tsukamoto nach dem für Tsukamoto unkonventionellen und ruhigen Vital sicher wieder ein Film, der sich geschmeidiger in die Filmographie des Experimantalfilmers einfügt...bester Vergleich nach wie vor: Tokyo Fist!


    7/10 mit Tendenz nach oben


    Offline Hellseeker

    • aka Patrick
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      Yeah, nach deiner Beschreibung scheint das ein Tsukamoto-Film zu sein, der mir sicherlich gefallen wird :D .
      die kommt noch... irgendwann...


      Faust

      • Gast
      So, habe den Film nun auch vor 2 Tagen gesehen.

      Fazit-> Man merkt dem Film auf jeden Fall an, das er aus der Feder des Herrn Tsukamoto stammt. Da er aber in Richtung Mainstream geht, erreicht er leider nicht die künstlerische Klasse von "Tetsuo" oder "Haze". Dennoch ein guter Film den man sich, wenn man mit Tsukamotos Filmen klar kommt, ansehen sollte. - 7.5/10

      Tokyo Fist oder Vital habe ich leider bis heute noch nicht gesehen. :(


      Offline ap

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          • Show only replies by ap
        Ich hab den gestern geschaut, immerhin hab ich von dem Film ein Poster abgestaubt das ich demnächst gedenke an die Wand zu pinnen...  ;) ...und muß sagen, ich bin zufrieden. Ist schon lang her, das ich mir einen asiatischen Grusler angeschaut hab, die hängen mir einfach alle schon so zum Hals raus... aber dieser hier konte relativ überzeugen. Die Story als solches ist super, sehr interessant, fantasievoll, düster und morbide. Die Umsetzung ist ebenfalls sehr schön, gut produzierte klare Bilder, aber von den Motiven her düster und böse. Auch die Grundthematik um Selbstmord wirkt durchaus bedrückend nach. Und doch kann der Funke nicht 100%ig überspringen. Mir gefällt die Story, die Bilder sind hübsch, aber irgendwie ist das nichts neues. Der Film ist wirklich gut, aber wenn ich an Tetsuo denke doch sehr viel... mainstreamiger... verwässerter.  ;) Allerdings bewerte ich persönlich das jetzt nicht umbedingt als soo negativ... denn Tetsuo ist mir schon zu strange.  ;)
        Guter Film mit coolem Ende und durchwegs interesanter Story. Solide Videothekenware, wer den in der Leihe stehen hat kann durchaus mal zugreifen.



        und das Poster bei mir anner Wand sieht so aus:



         8)
        « Letzte Änderung: 05. Mai 2008, 19:39:52 von ap »


        Regisseur Shinya Tsukamoto mag ja für vieles bekannt sein, aber ganz sicher nicht dafür, einfache und leicht zugängliche Filme abzuliefern. Von daher war ich bei „Nightmare Detective“ auf so manches gefasst. Letztendlich hat Tsukamoto mich positiv überrascht. Er hat einen durchweg spannenden Streifen abgeliefert, der zwar phasenweise stark verwirrend ist, aber zu keiner Zeit ins Uferlose abdriftet, so dass man den roten Faden verlieren könnte. Neben überzeugenden Darstellern fällt besonders die Kameraführung und die Farbgebung des Films noch positiv ins Gewicht. Außerdem hat Hitomi (als Keiko Kirishima) wirklich die tollsten X-Beine der asiatischen Filmgeschichte. „Nightmare Detective“ dürfte so ein Film sein, bei dem man von Mal zu Mal mehr Feinheiten entdecken wird. Und Teil scheint ja im kommenden Jahr anzurollen, von daher geht die absolut interessante Story in die nächste Runde.

        7,5 / 10



        Offline Hellseeker

        • aka Patrick
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          Meine Worte :thumb: . Von mir auch 7.5/10 .
          die kommt noch... irgendwann...


          Offline Ketzer

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            heute auch mal für 5,99 € eingetütet, bin gespannt.
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            Offline Ed

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              Ja, den muss ich mir auch noch kaufen - einer der immer total bei Einkäufen an mir vorbeigeht, obwohl er in die Sammlung muss.


              heute auch mal für 5,99 € eingetütet, bin gespannt.

              Ich hab mir den mal aus der Videothek ausgeliehen und fand ihn super! Wo gibt's den denn für 5,99?
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              Offline Ed

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                heute auch mal für 5,99 € eingetütet, bin gespannt.

                Oh, stimmt eigentlich, ich schätze mal Müller!? Weil wenn ja, dann muss ich auch mal wieder hin!! Könnte hinkommen, hatte den schonmal fast eingetütet, für nen guten Preis!


                Offline Ketzer

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                    gestern Abend gesehen und k.A. was ich für eine Wertung abgeben soll.

                    Für mich war der nicht einfach zu konsumieren. Das liegt aber nicht an der Handlung,
                    sondern eher an den gestreckten,langatmigen Passagen, in denen ellenlang "die Welt ist scheiße",
                    "was kommt nach dem Tod?" palavert wurde. Zudem fand ich die langgezogenen Personenaufnahmen
                    etwas merkwürdig. Damit meine ich bspw. wenn die Polizistin minutenlang die Hände vor´s Gesicht schlägt oder sich zusammenkauert.

                    Die Aktionszenen war allerdings geil. Die haben gesessen, wenn auch Details nur per Standbild
                    zur Geltung kommen. Und die Kills - alter Falter!

                    Im Prinzip eine Mischung aus Dreamscape (Dennis Quaid) und Freddy Krüger plus Asia-"Philosophieren" über das Leben und den Tod.

                    Bereut hab ich den Kauf sicher ned, da er interessant ist. Eine Wertung gibt es aber erst nach einer Zweitsichtung.
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                    Offline dead man

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                      Für nen 6er beim Müller. Sehr schön, den will ich schon ewig mal sehen. Tsukamoto rockt sowieso


                      Offline Ed

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                        Falls es mit der HOSTEL Übergabe klappen sollte und du davor reinkommst: bringst mir einen mit!? Könntens dann ja geschickt verrechnen.


                        Offline nemesis

                        • In der Vergangenheit lebender
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                          Oh, noch gar nichts geschrieben zu... :shock:

                          Die junge Polizistin Keiko (J-Pop-Girl Hitomi) wird mit einer ominösen Selbstmordserie konfrontiert. Bei diesen Selbstmorden zeichnet sich allerdings bald ein Muster ab: Alle hatten zuvor mit einem gewissen "Zero" telefoniert...und haben sich danach offenbar im Schlaf getötet. Da der Polizei bald die Ideen ausgehen, konsultiert man einen "Nightmare Detective", einen jungen Mann, der die Gabe hat, in die Träume der Menschen einzudringen. Er selbst hasst seine Gabe, lässt sich aber schließlich überreden, zu helfen...auch wenn er sich selbst damit in Gefahr begibt.

                          Der Film ist etwas mainstreamiger als die meisten Tsukamotos, trägt aber noch immer seine deutliche Handschrift. Er hebt sich sichtlich von den "üblichen" J-Horrors ab, vor allem in den "Traumsequenzen", die "Angriffe" auf die Opfer sind enorm spannend und albtraumhaft, unterlegt mit industrieller, hämmernder Musik, sehr eindringlich. Kamera und Farbdramaturgie sind ausgezeichnet. Und ganz nebenbei werden auch Themen angesprochen, die in Japan leider allzu alltäglich sind: Isolation in der Großstadt, Entfremdung, Kommunikationsarmut, das Entfliehen in den Freitod.

                          Ein spannender und richtig guter Film, der gegen Ende noch mal den Tsukamoto raus lässt. Und da er fast überall für unter 6,- zu haben ist, sollte man zugreifen.


                          Offline Lionel

                          • Angemeldet: 29.06.02
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                              • Show only replies by Lionel
                            Sehr schön, nur positive Stimmen - da schließe ich mich gerne an.

                            Von Tsukamoto hab ich ja fast alles gesehen, bin aber nie so richtig mit ihm warm geworden. Nightmare Detective erinnert von der Schnittfolge und den Traumbildern sowie von der klirrenden, metallischen Musik her z. T. zwar tatsächlich ein wenig an die Experimentalfilme Tetsuo 1 & 2, aber kommt dennoch deutlich mainstreamiger daher als seine meisten. Neben einer kalten blau-grün-düsteren Optik und derben Morden aufwartend, sind außerdem absolute Top-Stars im Cast mit dabei: Ren Osugi, Ryuhei Matsuda, Masanobu Ando...und wieder mal Tsukamoto selbst.

                             :arrow: 7-7,5/10



                            Und die Haupdarstellerin, Hitomi, ist wirklich süß:

                             


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                            Offline nemesis

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                              Und er ist immer noch gut. Zugänglich genug, um auch das Mainstream-Publikum anzusprechen, aber auch Tsukamoto genug, um die Fans zufrieden zu stellen. Gerade in den Albtraumsequenzen, in denen man den "Verfolger" immer nur ansatzweise sieht, ihn dafür aber umso besser hört mit seinem brachialen Sound, läuft Tsukamoto zur Hochform auf. Brachial, mit gehetzter Kamera, unaufhaltsam. Die Top-Besetzung tut ihr Übriges für einen Film ohne Längen, der von der interessanten Idee, den Figuren und der audiovisuellen Umsetzung lebt.

                              btw ist die Bildqualität der dt. DVD phänomenal.


                              Offline Max_Cherry

                              • Die Großen Alten
                                  • Show only replies by Max_Cherry
                                :prime:
                                Nightmare Detective
                                Da hab ich mal wieder eine Lücke geschlossen.
                                Der Film ging bisher immer an mir vorbei. Doch abgesehen von dem teilweise unerwartet günstigen (TV-) Look und der völlig seltsam agierenden Hauptdarstellerin, die in manchen Situationen einfach seltsam handelt bzw. irgendwie immer den niedlichen Kulleraugen-Blick drauf hat, auch wenn ihr Leben bedroht ist. Die war mir einfach zu dösig in manchen Momenten.
                                Ansonsten hat mir der Film gut gefallen. Die Idee ist cool und der "Killer" war mal richtig creepy und bedrohlich. Die visuelle Umsetzung der Traumsequenzen gefällt mir sehr gut, die Sounds sind sehr intensiv, obwohl dieses Mittel genaugenommen sehr simpel ist, funktioniert es ausgezeichnet. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Tsukamoto hier fürs Fernsehen gedreht hat. Trotzdem funktioniert die Mischung aus Mystery-Thriller, Horror und Gesellschaftskritik (das Suicide-Thema wird hier überraschend ernst und intensiv behandelt) über weite Strecken echt gut. Der Mittelteil schwächelt minimal, aber zum Ende wird es wieder besser. Teil 2 habe ich mir auch mal auf die Watchlist gepackt.
                                :7: 


                                Offline Max_Cherry

                                • Die Großen Alten
                                    • Show only replies by Max_Cherry
                                  Ist schon ein "richtiger" Film, aber Tsukamoto dreht afaik seit Jahren nur noch digital.
                                  Daran wir es liegen.
                                  Irgendwie muss man ja Kosten sparen, die Budgets in Japan sind ja auch nicht die größten.
                                  In Hollywood wird auch schon verdammt viel digital gedreht, hat nicht zwingend mit den Kosten zu tun. Tsukamoto findet es schlicht einfacher für Schnitt und Nachbearbeitung, kann so flexibler arbeiten.