Beyond Hollywood - das Filmsyndikat

Filme => Asiatische Filme => Thema gestartet von: Thomas Covenant am 21. Dezember 2004, 18:57:26

Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Thomas Covenant am 21. Dezember 2004, 18:57:26
Klingt nach einer melancholischen Prachtschnitte, ist auf der Merkliste.
Nach Sonatine, der mir sehr gefallen hat wäre das mit Sicherheit kein schlechter Kauf.
Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: AndreMASTER am 21. Dezember 2004, 23:05:27
Kitano ist wirklich ein Film-Gott. Nicht nur weil er sehr gute bis geniale Filme macht, sondern auch weil er so viele Aufgaben übernimmt. Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Cutter, Produzent, der kann einfach alles und alles sehr gut. Nennt mir mal einen, der auch so ein Multitalent ist...
Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Hellseeker am 22. Dezember 2004, 12:35:04
Zitat von: "AndreMASTER"
Kitano ist wirklich ein Film-Gott. Nicht nur weil er sehr gute bis geniale Filme macht, sondern auch weil er so viele Aufgaben übernimmt. Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Cutter, Produzent, der kann einfach alles und alles sehr gut. Nennt mir mal einen, der auch so ein Multitalent ist...


Shynia Tsukamoto ;) .
Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: AndreMASTER am 22. Dezember 2004, 14:31:46
OK, dann erweitere ich es:


... und einer der trotz eines schweren Unfalls mit bleibenden Schäden weitergemacht hat!

;)
Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: nemesis am 22. Dezember 2004, 21:19:35
Zitat von: "Hellseeker"
Zitat von: "AndreMASTER"
Kitano ist wirklich ein Film-Gott. Nicht nur weil er sehr gute bis geniale Filme macht, sondern auch weil er so viele Aufgaben übernimmt. Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Cutter, Produzent, der kann einfach alles und alles sehr gut. Nennt mir mal einen, der auch so ein Multitalent ist...


Shynia Tsukamoto ;) .


Nachdem ich kürzlich Hiruko gesehen habe...tendiere ich dann doch eher zu Takeshi... ;)

Und ich füge Andre noch das Bücherschreiben, Malen, Musizieren und Comedy/Satire machen an ;)
Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Thomas Covenant am 12. Dezember 2005, 08:57:10
Meisterwerkalarm :!:
Was für eine Erzählweise, so ruhig und unaufgeregt und trotzdem sehr fesselnd. Kitano ist unglaublich. Wenn er sich die Dialoge selbst schreibt müsst er nen Preis kriegen. Wie er die Leute beleidigt und zusammenknautscht-Herrlich!
Ich bin Banker!
Nicht mit dem Gesicht! :-P
Und die Szene als das Auto den Damm runterrattert-zum schreien!
Wow und die Musik setzt dem ganzen noch die Krone auf-könnte ich in einer Endlosschleife hören.

Wertung 9,5/10

(click to show/hide)
Titel: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Thomas Covenant am 12. Dezember 2005, 20:52:00
OST 8O ist der irgendwo zu beziehen :?:
Bitte , bitte nenn mir die Quelle des göttlichen Manna :!:
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Lionel am 14. August 2009, 13:54:26
(http://img.ofdb.de/fassung/92/92649_f.jpg)  (http://img.ofdb.de/film/3/3087.jpg)

http://www.ofdb.de/film/3087,Kikujiros-Sommer


Der kleine Masao wohnt bei seiner Großmutter und möchte eines Sommers seine Mutter besuchen, die er nie kennengelernt hat. Eine Freundin seiner Großmutter hat Mitleid als sie davon erfährt und verdonnert den Faulenzer und Verlierer Kikujiro (Takeshi Kitano) dazu, den Kleinen zu begleiten. Dieser stimmt widerwillig zu. Die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch Japan und müssen aufgrund Kikujiros Spielsucht und mangelndem Organisationstalent so manch Umweg in Kauf nehmen. Langsam kommen sich die beiden ungleichen Charaktere näher.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll bei diesem Meisterwerk. Zeichneten sich Kitanos bisherige Filme vor allem durch Gewaltausbrüche aus, kommt „Kikujiros Sommer“ nahezu ohne Gewalt aus. Hin und wieder kann’s unser guter alter Beat natürlich nicht lassen, so z.B. in einer Szene, in der er einen Lastwagenfahrer verprügelt nachdem er vorher aus Rache seine Windschutzscheibe eingeworfen hatte und dieser ihn daraufhin zur Rede stellt; oder als er auf einem Rummel seine eigenen Spielregeln aufsteht und mit der dortigen Security in Konflikt kommt.
Ein weiterer Unterschied zu „typischen“ Kitanofilmen wie „Hana-Bi“, „Sonatine“ oder „Brother“ ist seine stark komödienhaft angelegte Rolle, ebenso wie die Tatsache dass er zeitweise redet wie ein Wasserfall – und nicht unbedingt viel Intelligentes; absolut zum Schreien!
Es gibt natürlich auch tragische und traurige Augenblicke. Mir stiegen fast die Tränen in die Augen als Kikujiro, bisher eher unsensibel und gleichgültig, versucht den Jungen darüber hinwegzutrösten das seine Mutter eine neue Familie hat. Später erfahren wir das Kikujiro selbst auch ohne Mutter aufgewachsen ist. Sein Versuch sie während ihres Trips in einem Heim zu besuchen wird von ihm aufgrund des zu großen Schmerzes abgebrochen – eine weitere sehr rührende Szene.

Die Menschen auf die sie treffen wirken fast wie Figuren aus einem Märchen. So wird es den geneigten Seher auch nicht wundern, dass tatsächlich die ein oder andere Märchen-/Traumsequenz eingebaut ist. Apropos Nebendarsteller: besonders lustig fand ich die sensiblen Motorradrocker, der Dicke mit dem Danzig-Shirt war einfach unglaublich.

Vielleicht hätte mich der Film nicht ganz so nachhaltig beeindruckt, wäre dieser phänomenale Soundtrack von Joe Hishashi nicht gewesen. Selten habe ich solch harmonische, eingängige und zum Film passende Melodien gehört wie hier. Der Soundtrack wird in absehbarer Zukunft mein sein.

Der Film endet im Prinzip, ohne die Aufgabe erfüllt zu haben. Ein Leben mit seiner Mutter kann es für Masao nicht geben; obwohl Kikujiro ihm durch eine Lüge diesen Schmerz nehmen wollte, weiß er es tief im Innern.
Dennoch kann man den Schluss als eine Art Happy End bezeichnen. Die Charaktere sind geläutert, haben sich weiterentwickelt. Kikujiro, dem zuvor nichts wichtig war außer seiner eigenen Bequemlichkeit, hat gelernt sich um andere Menschen zu kümmern und Zuneigung zu empfinden. Masao, zuvor stets sehr bedrückt und in sich gekehrt hat das Lachen wieder gelernt – und einen Freund gefunden.
Wenn dann zum Abspann erneut dieser herzzerreißende Score einsetzt, kann sich der stärkste Mann ein Tränchen nicht verdrücken in Anbetracht dieses schlicht wunderbaren Films. Mehr davon!

Die deutsche (oder schweizerische) DVD von Atlantis bietet den japanischen Originalton und die (zumindest was Kikujiros Stimme angeht) gewöhnungsbedürftige aber gelungene deutsche Synchro. Bei den Extras sticht besonders ein sehr unterhaltsames und informatives Interview mit Kitano über den Film hervor. Die Qualität in Bild und Ton ist hervorragend.

Filmwertung: 10/10
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Desertrain am 14. August 2009, 16:52:00
Mein Interesse ist geweckt...  ;)
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: wo_xiang_ni am 14. August 2009, 20:01:31
Mein Interesse ist geweckt...  ;)

Du kennst den noch nicht? Dann ganz schnell anschauen! Kitano ist ein Genie der seines gleichen sucht und der Film ein uneingeschränktes Meisterwerk!
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Desertrain am 14. August 2009, 21:36:24
Nope, kenne ihn noch nicht. Den einzigen mit Takeshi Kitano den ich kenne ist "Battle Royale".
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Lionel am 14. August 2009, 23:26:16
Mein Interesse ist geweckt...  ;)

Du kennst den noch nicht? Dann ganz schnell anschauen! Kitano ist ein Genie der seines gleichen sucht und der Film ein uneingeschränktes Meisterwerk!

...und der schönste Soundtrack aller Zeiten! :biggrin:
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: nemesis am 15. August 2009, 10:54:37
Nope, kenne ihn noch nicht. Den einzigen mit Takeshi Kitano den ich kenne ist "Battle Royale".

 :shock:

Kollege, wenn du im September in FFM bist, muss das geändert werden...
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Desertrain am 15. August 2009, 16:39:58
Da muss noch so einiges geändert werden...  ;)
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Osolemio am 19. August 2009, 09:41:12
Jetzt muss ich auch noch kurz einen Kommentar loswerden. Ich bin ja über Dolls zu Kitano gekommen. Ich fand es so faszinierend, wie man mit der in dem Film auf die Spitze getriebenen langsamen Erzählweise dermaßen fesseln kann. Die Bilder, die Musik, die Story...genial. Bei der Inhaltsangabe von Kikujiros Sommer war ich mir dann nicht sicher, ob das was für mich ist, und... es war was für mich. Sehr empfehlen kann ich noch 'Hana-bi - Feuerblume'. Naja, eigentlich sind die Filme alle gut.
Titel: Re: Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Lionel am 19. August 2009, 13:51:57
Jetzt muss ich auch noch kurz einen Kommentar loswerden. Ich bin ja über Dolls zu Kitano gekommen. Ich fand es so faszinierend, wie man mit der in dem Film auf die Spitze getriebenen langsamen Erzählweise dermaßen fesseln kann. Die Bilder, die Musik, die Story...genial. Bei der Inhaltsangabe von Kikujiros Sommer war ich mir dann nicht sicher, ob das was für mich ist, und... es war was für mich. Sehr empfehlen kann ich noch 'Hana-bi - Feuerblume'. Naja, eigentlich sind die Filme alle gut.
Sind fast alle top. Was ich noch empfehlen kann, ist der sehr ruhige A SCENE AT THE SEA. Zwei taubstumme (!) Hauptdarsteller, wobei der eigentliche Hauptdarsteller die Bilder und Emotionen sind: das Meer, der wunderschöne O.S.T. von Joe Hishaishi, die Mimik der Akteure...wunderschönes Teil.
Titel: Antw:Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: nemesis am 06. Mai 2017, 11:07:53
Tolle News:

Zitat von: Capelight Pictures
Wir erweitern unsere Takeshi Kitano-Mediabook-Collection um den wunderbaren KIKUJIROS SOMMER und legen als Bonus Blu-ray Kitanos Gangster-Comedy "Ryuzo and the Seven Henchmen" (2015) in der OmU Fassung on top!
Titel: Antw:Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: nemesis am 18. Juli 2017, 21:16:01
29. September:

(http://upload.beyondhollywood.de/images/1500405269_f87sl9mr.jpg)

Bonus:
DVD
Soundtrack
Ryuzo and the Seven Henchmen als Bonusfilm
Titel: Antw:Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Thomas Covenant am 18. Juli 2017, 21:34:54
Ein wunderbarer Film mit einem der weltbesten Soundtracks. Das Piano ist nicht von dieser Welt.
Titel: Antw:Review: Kikujiros Sommer
Beitrag von: Elena Marcos am 18. Juli 2017, 22:36:25
Ein wunderbarer Film mit einem der weltbesten Soundtracks. Das Piano ist nicht von dieser Welt.


Wie hieß der Mann? Joe Hisaishi? Genialer Komponist, besonders am Piano.