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Filme => Gerts Welt => Gerts Asia-Reviews => Thema gestartet von: nemesis am 16. Dezember 2011, 21:05:50

Titel: Review: Vengeance
Beitrag von: nemesis am 16. Dezember 2011, 21:05:50
Vengeance
(http://upload.beyondhollywood.de/images/1324065916_302027_f.jpg)

http://www.ofdb.de/film/167557,Vengeance


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Als die Familie der Tochter des ehemaligen französischen Profikillers Costello von Hitmen ermordet wird, gibt Costello seinerseits bei Auftragskillern den Rachemord an den Tätern in Auftrag. Costello läuft die Zeit davon, denn er hat eine Kugel im Kopf und wird sein Gedächtnis verlieren. Währenddessen ergibt sich eine überraschende Wendung, als die von Costello beauftragten Killer herausfinden, wer hinter der Sache steckt. Als die Situation völlig aus den Fugen gerät, ist es noch ein letztes Mal an Costello seine einstige Klasse als Killer zu beweisen – doch mittlerweile hat er sein Gedächtnis völlig verloren...

Unglaublich guter, intensiver neuer Streifen von Johnnie To. Man nehme die besten Versatzstücke aus The Mission, Scarface, Kitanos Sonatine und Brother, vor allem aber aus Memento, und stelle sich das Ganze neu durchgemischt als To-Film at his very best vor – Wahnsinn! Für mich ist To der beste HK-Regisseur aller Zeiten und besser als Woo es je war (auch wenn der Vergleich etwas hinkt). Die Darsteller rocken die Hütte, allen voran der französische Sänger Johnny Hallyday, aber auch – as usual – Anthony Wong und Lam Suet als coole und gutmütige Auftragskiller sowie Simon Yam als Gangsterboss – Kontinuität ist angesagt im Hause To. Über Musik, Schnitte, Kamera usw. muss ich nichts sagen – perfekt! Vor allem der Soundtrack überzeugt einmal mehr und zeigt sich sehr vielseitig – erinnert in einigen Sequenzen fast an einen Italo-Soundtrack.

Gunther, Phil, Marco, Tobi und wer sonst was mit To anfangen kann – zuballern! Nach dem brillanten Mad Detective ein erneutes Meisterwerk. Bleibt noch zu sagen, dass To den Film in Englisch gedreht hat, was bei Hallyday als Franzosen und allen chinesischen Darstellern meist etwas holprig klingt, aber auch schon wieder eingen gewissen Charme erzeugt. Einziger Kritikpunkt mag sein, dass der Humor und die Liebenswürdigkeit aus etwa einem The Mission hier fehlen und der Plot um Hallydays Gedächtnisverlust etwas unglaubwürdig wirkt – dies ist aber nur ein minimaler Kritikpunkt. Für mich ein Meisterwerk, oder zumindest verdammt nah dran.

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