Seit heute ist er auf Netflix verfügbar - habe ihn direkt geschaut.
Über die Bewertung muss ich noch mindestens eine Nacht schlafen - ich schwanke zwischen 8 und 9. Der Film wird mich definitiv noch eine Weile beschäftigen. Ich haue hier erst mal ungefiltert meine Gedanken direkt nach dem Genuss raus. In gewisser Weise geht er in eine ähnliche Richtung wie Arrival. Gunther nannte die Bücher hier mal verkopfte SciFi - ja, das ist es definitiv, aber auf die gute Art.
Ich meine, der Film ist keinesfalls makellos. Er hat, gerade für eine verkopfte Geschichte, ziemliche Logiklöcher. Die ganz offensichtlichen Punkte kann man ruhig ohne Spoiler nennen... Zur Sicherheit dennoch verspoilert, aber diesen ersten Part kann man m.E. bedenkenlos lesen:
- Warum gehen diverse Truppen da ohne Schutzanzüge rein? Wenigstens Strahlenschutzanzüge, wenn der einzige bisher Überlebende offensichtlich an einer Art Verstrahlung zu leiden scheint?
- Wenn ich dann drin bin, warum gehe ich nicht gleich wieder raus und gebe wenigstens einen kleinen Bericht ab, nach dem Motto "ja, man kann die Luft da drin atmen, Funk und ähnliches funktioniert halt nicht, aber grundsätzlich kann man sich gefahrlos bewegen"?
- Wenigstens mal verkabelte Kommunikation nach außen versuchen?
- Warum schaut nicht wenigstens die Hauptfigur das gefundene Video weiter? Ich würde definitiv wissen wollen, was nach der Szene noch weiter passiert ist...
Eine Sache habe ich mir schon sehr früh gedacht, das hat mich später nicht im Geringsten überrascht. Das ist jetzt allerdings wirklich ein Spoiler!
Dass die zurückgekehrte Person nicht Kane ist, sondern eine Art Kopie, wusste ich sehr früh, sein stranges Verhalten war zu offensichtlich - das vermutete ich früh und es war dann völlg klar, als zum ersten Mal von DNA und ähnlichen Dingen die Gespräche aufkamen.
Trotz Schwächen in der Geschichte konnte mich der Film völlig in seinen Bann ziehen und faszinieren. Das spielte nach einer kurzen Zeit eigentlich keine Rolle mehr. "Suspension of disbelief" in perfekter Form, könnte man sagen.
Fast poetische Schönheit wechselt sich ab mit albtraumhaften Sequenzen. Das ist sehr ruhig und ohne jegliche Hektik in einem sehr schönen Stil erzählte Science Fiction - eine ruhige, schleichende Art der Hochspannung. Immer dichter zum Ende hin. Mehrfache Gänsehaut.
Obwohl mir klar war, dass der Hilferuf im Haus nicht von der tatsächlichen Person gekommen sein konnte, hat mich die Sache mit dem Bär-Wildschwein-Whatever-Mischwesen, das die um Hilfe rufende menschliche Stimme imitiert hat, mal SO RICHTIG überrascht und mein Hirn gefickt. Ich hatte an einen Doppelgänger gedacht und plötzlich brüllt dieses Vieh los.
Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Alter Schwede, allerspätestens da hatte mich der Film völlig hilflos am Haken. Die Szene war wahnsinnig intensiv, in dem Moment hätte man mich zu Tode erschrecken können.
Fuck, jetzt muss ich die Bücher lesen. Das kann sich ja jetzt in alle möglichen Richtungen entwickeln - ich MUSS wissen, wie das weiter geht.
hm, nach Sichtung wüßte ich jetzt auch nicht, wo ich den einordnen soll?!
Die Story an sich ist sehr interessant, teils echt irgendwie "mystisch".
Nur hat mich das Team absolut nicht überzeugt und es wirkte irgendwie "zwanghaft" rein auf Frauen übertragen.
Fragen, die sich mir stellten:
- trotz Gefahr keine weiteren Soldaten zum Schutz?
- die Frauentruppe war absolut unglaubhaft - schlechte Ausrüstung, keine Helme u.ä. und 1 läppisches Nachtsichtgerät?