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« am: 26. Juni 2010, 11:18:15 »
Flick
Ich hab den gestern dirket noch ausgeliehen.
Abgefahrenes Teil! Der Film ist ganz klar "low budget" und das sieht man auch. Dennoch wird hier durch ungewöhnliche Optik (Farbfilter und Greenscreen ohne Ende) ein eigener Look geschaffen, der sehr gut zum Rock ´n Roll-Thema passt. Zunächst dachte ich ein bischen an "Sin City" für Arme, aber nach und nach macht die comichafte Aufmachung schon Spaß. Immer wieder werden die so schon bearbeiteten Bilder durch bunte Farbspiele aufgepeppt. So scheint z.B. der Wagen, in dem Johnny aus dem Wasser gefischt wurde, jedesmal rot zu qualmen (brennen?) wenn Johnny auf dem Weg zum Mord oder zum Tanz ist. Seine Kraft bezieht der Tote durch die Musik, welche überwiegend von einem 60s-Radiosender gespielt wird. Auch dies wird visualisiert und so fliegen ihm bei Hören animierte "Noten" um die Ohren. Das fand ich schon recht witzig und originell.
Die Musik ist natürlich durchgehend genial, wer auf die 60s steht, wird seine Freude daran haben.
Die Story um den Rock ´n Roll Zombie Johnny "Flick" (Synonym für Springmesser), der von den Toten zurück kommt um sich 40 Jahre nach einer Tanzveranstaltung bei der er durchgedreht ist, 2 Mitschüler angegriffen hat und später bei einem Unfall ertrunken ist, an seinen Peinigern zu rächen.
Die Figuren sind überzogen, der Look sowieso und wenn das Geld ausgeht, gibts halt ein paar Comic-Bildchen zu sehen, welche die Geschichte weiter erzählen.
Obendrauf gibt es eine spielfreudige Faye Dunaway als Polizistin mit einer Armprotese. Die ist zwar in die Jahre gekommen und hat vermutlich einiges machen lassen, aber sie kommt sie hier schon sehr sympathisch rüber.
Flick wird den meisten vermutlich nicht sonderlich gut gefallen. Wer aber auf Rockabilly steht und gerne mal nen Zombie in 50s-Klamotten sehen will und sich duraus auch mal trashige Filmchen ansieht, sollte ein auge riskieren, oder auch zwei.
Ich mag den Film und für kleines Geld wandert der in meine Sammlung.
7/10