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Themen - Elena Marcos

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Smalltalk / Happy Birthday, Marco
« am: 05. Januar 2024, 15:38:43 »
Und da ja wieder mal keiner in den Kalender schaut:

Happy Birthday, Marco. Alles Gute, viel Glück und Gesundheit zum neuen Lebensjahr. Lasst es Dir noch gut gehen und genieß deinen Ehrentag.

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Neuigkeiten / Silent Night (2023) - John Woo
« am: 04. Oktober 2023, 11:32:45 »
Der Trailer ist da .... und ich hab mega Bock auf den Streifen.


Hier die News von "schnttberichte.com":


Für de 1. Dezember 2023 hat Lionsgate den US-Kinostart des Actionfilms Silent Night angekündigt. Dem neusten Streifen von John Woo, welcher natürlich durch seine Heroic Bloodshed-Filme wie Bullet in the Head berühmt wurde. Und wie bereits bekannt, wird es über den gesamten Film keine Dialoge geben. Von der MPA gab es bereits ein R-Rating (for strong bloody violence, drug use and some language).  Joel Kinnaman, Scott Mescudi, Harold Torres und Catalina Sandino Moreno sind in den Hauptrollen zu sehen.

Der deutsche Kinostart ist aktuell für den 14. Dezember 2023 vorgesehen.

3
Smalltalk / Happy Birthday, Sing-Lung
« am: 24. Juni 2023, 11:46:55 »
Mir hat eine Datenkrake geflüstert, du hast heute runden Geburtstag?

Happy Birthday zum 40. - ich wünsche Dir alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Genieße Deinen Ehrentag und mach ne fette Party,

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Geburtstage / Happy Birthday, Michael Caine
« am: 20. März 2023, 07:16:47 »
Und noch einer - am 14.3. wurde Michael Caine  ganze 90 Jahre alt. Happy Birthday - nachträglich.

Auch zu ihm gibt es nicht mehr viel zu sagen - ich finde es toll, dass er immer noch dabei ist.

https://www.ndr.de/kultur/film/Sir-Michael-Caine-wurde-90-Der-Gentleman-der-auch-Boesewichter-kann,michaelcaine102.html

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Geburtstage / Happy Birthday, David Cronenberg.
« am: 20. März 2023, 07:14:26 »
Letzte Woche gab es noch einen ganz besonderen Geburtstag:

https://www.fr.de/ratgeber/medien/ekel-und-gewalt-horror-meister-david-cronenberg-wird-80-zr-92146574.html

David Cronenberg wurde 80 Jahre alt - Ich habe hier nichts hinzuzufügen, denn den Mann und seine Werke sollte man kennen.

Happy Birthday nachträglich - long live the new flesh.

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Todestage / Bert I. Gordon ist verstorben
« am: 09. März 2023, 13:41:58 »
Die New York Times hat es gemeldet:

https://www.nytimes.com/2023/03/08/movies/bert-gordon-dead.html

Mr. BIG ist von uns gegangen. Mit 100 Jahren ist der Kultregisseur von uns gegangen. Nun, er hat sich nicht immer nur Freunde gemacht, denn er war immer sehr von sich eingenommen.
Und obwohl seine Filme wie "Die Insel der Ungeheuer" oder "In der Gewalt der Riesenameisen" keine großen Werke waren, konnten sie mit ihrem trashigen Charme auf jeden Fall unterhalten.
Ja - die Filme waren nicht immer gut (mist nicht), aber er hat immer alles gegeben und somit das Kino durchaus bereichert.

Ruhe in Frieden, Mr. BIG.

7
Smalltalk / Happy Birthday, Jensemann.
« am: 11. Februar 2023, 15:03:50 »
Hiermit geht ein Happy Birthday, alles Gute, viel Glück und Gesundheit, sowie Wünsche für viele tolle Momente ins Frankenland.

Lass Dich reich beschenken, hochleben und genieße dieses spektakuläre Geburtstagswochenende!!!

Ich treinke heute abend einen auf Dich, da wir noch in einen weiteren Geburtstag reinfeiern.


8
Todestage / Austin Stoker stirbt im Alter von 92 Jahren
« am: 14. Oktober 2022, 09:39:03 »
Damit es nicht untergeht: Austin Stoker, wen wir vor allem aus Carpenter "Das Ende" kennen, starb im Alter von 92 Jahren.

Neben Precinct war wohl seine Rolle in Kampf um den Planet der Affen die prägnanteste. Außerdem war er auch in Sheba Baby mit Pam Grier zu sehen. Sein Gesicht war aber auch in vielen TV Serien präsent:

Austin Stoker, der trinidadisch-amerikanische Schauspieler, der vor allem für seine Hauptrolle in John Carpenters bekannt ist Angriff auf Bezirk 13Er ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Die Nachricht von seinem Tod wurde von Robin Stoker, seiner 43-jährigen Frau, auf Facebook bekannt gegeben.

Stoker starb am Freitag, den 7. Oktober im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles an Nierenversagen, umgeben von Angehörigen.

Stoker wurde am 7. Oktober 1930 in Trinidad als Alphonso Marshall geboren und zog nach seinem Dienst beim US-Militär nach New York, um eine Karriere als Schauspieler zu verfolgen.

Er hatte eine herausragende Rolle in den 1973er Jahren Kampf um den Planet der Affenin der er Macdonald spielt, einen Menschen, der Roddy McDowalls Affen Caesar dient.

Viele erinnern sich jedoch am besten an Stoker für seine Rolle in Angriff auf Bezirk 13. In dem bahnbrechenden Thriller spielte Stoker Ethan Bishop, einen Polizisten, der eine belagerte Polizeistation vor einer gewalttätigen Straßenbande verteidigt.

1977 hatte Stoker auch eine Rolle in der wegweisenden ABC-Miniserie Wurzelnals Vater von Olivia Coles Figur Mathilda.

Heizer in „Kampf um den Planet der Affen“

(2005 Fox des zwanzigsten Jahrhunderts)

Zu Stokers anderen Projekten gehörten die Filme Sheba, Baby und Horror hochund TV-Serien wie Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann und Der unglaubliche Hulk.

Er arbeitete bis ins hohe Alter weiter, wobei sein jüngster Schauspielkredit in diesem Jahr kam Geben bis es wehtut.

Stoker hinterlässt seine Frau Robin, seine Kinder Tiffany und Origen sowie seine Enkel Marcus und Austin.

Source link & submitted by Newsicon.org
https://de.newsicon.org/assault-on-precinct-13-star-austin-stoker-stirbt-im-alter-von-92-jahren/

Weitere Quellen: https://newstextarea.com/deutsch/austin-stoker-schauspieler-aus-assault-on-precinct-13-und-roots-stirbt-im-alter-von-92-jahren/
https://en.jawwaby.club/2022/10/11/austin-stoker-stirbt-im-alter-von-92-jahren/

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Todestage / Jimmy Wang Yu - verstorben
« am: 05. April 2022, 11:57:27 »
Und wieder hat uns eine Ikone des asiatischen Films verlassen. Jimmy Wang Yu ist wohl mit "nur" 80 Jahren friedlich entschlafen.

Hier die Meldung:

https://death-obituary.com/jimmy-wang-yu-death-martial-arts-cinema-icon-has-died/

Er war nicht nur für die Shaws ein großer Name ("Das Schwert der gelben Tigers"  und das "Das goldene Schwert des Königstigers", sowie auch "Tempel des roten Lotus" oder der verschollene Tiger Boy), sondern hat später mit eigenen Produktionen und Streifen auch außerhalb des Studiossystems Erfolg gehabt - unter anderem traf er auf Zatoichi oder ging nach Austarien und war der "Mann von Hongkong". Natürlich bleibt "Duell der Giganten" ein Highlight des Kungfu-Films.

Und er hatte damals Jackie Chan aus der Scheiße geholt, als der wohl Probleme mit den Triaden hatte. Als Belohnung drehte Jackie für Jimmy vier Filme, darunter den legendären "Fantasy Mission Force".

Mr. Wang Yu - ich werde Sie vermissen, ganz gleich als Mr. Kugelblitz, Karatebomber oder One-Armed Swordsman.

Wang Yu - Härter als Granit und stärker als tausend Kamikaze. Ruhe in Frieden.

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Geburtstage / Happy Birthday, Franco Nero - nachträglich...
« am: 11. Januar 2022, 16:25:41 »
Ich glaube es ist total untergegangen - doch "Django" wurde bereits am 23. November 2021 ganze 80 Jahre alt.

Und immer noch ist er in Hollywood unterwegs - wie etwa in John Wick 2.

Für micb ist der Italo-Recke eine der coolsten Säue, neben Maurizio Merli und Thomas Milian, des italienischen Kino.

Deshalb nochmal an dieser Stelle: Happy Birthday nachträglich - damit man es nicht vergisst!!!

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The last Hurrah - Teil 1

Bevor ich mit dem nächsten Genre anfange – braucht es auch hier ein wenig Vorbereitung. Ich hab mir das Buch von Michael Cholewa zur Brust genommen und auch hier im Vorwort mir mal einige Titel notiert. Natürlich hat der Söldnerfilm in Italien die Wurzel in amerikanischen Vorbildern – von den Kriegsfilmen der 60er bis zum Rambo-Man-on-a-Mission Movie der 80er Jahre... oftmals haben sich die Italiener schnell an den Streifen bedient und billige Rip-offs produziert. Da ich mich in dem Genre allerdings nicht ganz so gut auskenne, hol ich aus filmhistorischer Sicht einiges nach – vielleicht nicht ganz chronologisch, aber immerhin.

Ich mache hier auch einen kleinen Break - denn ich muss noch die 70er und 80er - Vorbilder abarbeiten, werde dafür noch einen zweiten Post einschieben...

Eigentlich wollte ich mit den „Kanonen von Navarone“ von 1961 beginnen, doch griff erstmal zum 1962 entstandenen „Der längste Tag“:

Der letzte große in Schwarz/Weiß gedrehte Kriegsfilm lag mir als TV-Aufzeichnung von Kabel Eins vor. Leider wurde der in Vollbild gesendet – und in einer colorierten Fassung. Warum ein Film, der einen Oscar für seine S/W-Fotographie bekommen hat, später nachcoloriert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Macht aber auch keinen Sinn.
Das große Plus des Dreistunden-Epos ist vor allem die Besetzungsliste. Bestimmt dreißig bis vierzig hochkarätige Stars treten hier auf. Viele haben nur wenige Sekunden Screentime. Da tummeln sich John Wayne, Robert Mitchum, Henry Fonda, Gert Fröbe, Richard Burton, Peter Van Eyck, Curt Jürgens... mal hüpft Sean Connery ins Bild oder Dietmar Schönherr. Das Staraufgebot macht einen schwindelig. Mel Ferrer, Robert Wagner, Loriot oder Roddy McDowell konnte ich nicht ausmachen. Der Film basiert auf einem Buch und beschreibt detailliert die Vorbereitung und Umsetzung des D-Day. Der Film ist megaaufwendig – riesige Schlachtszenen mit hunderten Darstellern. Wenn die Landung in der Normandie nicht auch Spielberg für „Jamey Ryan“ beeinflusst hat (oder eben die historischen Gegebenheiten). Doch in der Umsetzung liegt ein riesiger Kritikpunkt. Es gibt zu viele Figuren und kleine Handlungsstränge, so dass keine durchgehende Geschichte erzählt wird, die mich als Zuschauer packen konnte. Man kommt schnell in Durcheinander – die Zuordnung der Ereignisse ist schwierig und die Abläufe kommen ganz schnell hintereinander. Zudem ist der Film von drei Regisseuren inszeniert – so dass der Film in den britischen, amerikanischen und deutschen Part zerfällt und dann zusammengepuzzelt wurde. Zudem zerfällt der Film auch dramaturgisch in drei Teile – von der Vorbereitung bis zur Invasion. Die letzte Stunde ist nur noch Materialschlacht – selbst das war dann irgendwann etwas ermüdend. Dennoch bleibt ein großer Hollywood-Film mit einer unglaublichen Stardichte und einer wohl sehr authentischen Aufbereitung des Themas. Aber kein Unterhaltungsfilm, den ich mir unbedingt nochmal ansehen müsste.

Die Kanonen von Navarone (1961):
Ein echter Klassiker des Kriegs/Action/Men-on-a-misson-Films. Ob das der erste ist, wage ich zu bezweifeln, aber hier sind schon die „Expendables“ und „Söldnerfilm“-Blaupausen ersichtlich. Gregory Peck schart eine Truppe von Spezialisten um sich, um die Kanonen von Navarone in die Luft zu sprengen. Denn mit denen beherrschen die deutschen die Ägäis und können nahezu jedes Schiff zerstören. Die Insel wird scharf bewacht, deshalb müssen das echte Profis ran... Peck spielt einen Bergsteiger, die eine Steilwand erklimmen soll... dann haben wir noch seinen alten Partner Stavros (Anthony Quinn), der ihn nach dem Krieg umbringen will, weil er seinem Kameraden die Schuld am Tode seiner Familie gibt – und dann ist das noch David Niven, als britischer Sprengstoffexperte. Dann haben wir noch einen Profikiller und einen Griechen, der aus der gegens stammt, sowie einen Offizier, der zunächst Kommandogeber ist. Der Film ist mit zweieinhalb Stunden verdammt lang und erzählt vom Zusammenstellen der Truppe über die Planung bis zur Ausführung. Dabei geraten die Helden von einem Schlamassel in den andren. Der Befehlshaber wird verletzt und muss rumgetragen werden, ein Teil der Ausrüstung geht flöten und ständig werden sie von den Deutschen verfolgt... vielleicht ist ein Verräter unter ihnen? Spannend bleibt es jedoch bis zum großen Finale – wo die Truppe in die Festung eindringt, um die Sprengsätze zu legen.
Inszeniert ist das mit viel Kohle, aufwendigen Sets und Kostümen, sowie vielen Ballereien und Explosionen. Der Film von J. Lee Thompson (ja – der später Norris und Bronson Filme für Cannon machen sollte oder Slasher wie „Ab in die Ewigkeit“) ist pures Abenteuer/Action-Kino der 60er im historischen Gewand und basiert auf einem Buch von Allistair McLean. Es gibt sogar noch eine Fortsetzung, wo Robert Shaw die Rolle von Peck inne hat. Für mich war das ein spannender aufwendiger Film, der übrigens in der Ultimate DVD-Edition und auf Bluray mit viel Bonusmaterial daherkommt. Fazit: Klassiker, der mit einer sehr guten Besetzung und einem spannenden Plot zu unterhalten weiß.

Der wilde Haufen von Navarone / Force 10 from Navarone (1978):
Tja – eine Fortsetzung. Wie so oft sollte das Thema/Schema des Originals aufgekocht werden. Naja – auch hier muss Major Mallory mit einer Truppe etwas zerstören, zum Beispiel eine Brücke. Ich dachte mir, schau mal ... und dann dachte ich: schau mal richtig hin – und bekam ein hochwertiges Actionabenteuer von Bond-Regisseur Guy Hamilton mit einem Bombencast. Zehn Jahre später standen Gregory Peck und David Niven nicht mehr zur Verfügung und wurden durch Robert Shaw und Edward Fox ersetzt. Aber die Jungs machen ihren Job richtig gut. Wenn man Peck mal mit Shaw vergleicht, gibt es sogar Ähnlichkeiten. Fox bleibt am Anfang etwas blass – dreht aber gegen Ende als englischer Gentleman voll auf. Der Rest ist einfach nur Kino-Spaß pur... denn Harrison Ford spielt den Anführer der Titelgebenden „Force 10“ – und wir begegnen auf dem spannenden Abenteurer-Trip Carl Weathers, Barbara Bach, Franco Nero und ... Richard Kiel als Captain Drazak. Das ganze ergibt dann keinen Müden Aufguss, sondern ein hochwertiger Actionknaller, der richtig Spaß macht. Er ist zwar FSK 12 – aber der Kriegshintergrund und die Mission machen daraus schon eine ernste Angelegenheit. Mit Humor, vielen Explosionen und grandios aufgelegten Schauspielern hab ich zwei Stunden Unterhaltung pur gehabt, die ich so nicht erwartet hätte. Dringend mit den „Kanonen“ im Doppelpack geben. Tolle 70er Jahre Unterhaltung mit einem wunderbaren Ensemble. Fazit: Bleibt in der Sammlung

Kanonenboot am Yangtse-Kiang (1966):
Ein Dreistunden-Epos, das allerdings zu keiner Sekunde langweilig ist, auch wenn der Actionanteil gering ausfällt. Hier heuert Steve McQueen 1926 in China auf einem amerikanischen Kanonenboot als Maschinist an und gerät immer wieder in Konflikte. Einmal mit einem chinesischen Aufseher an Bord, später mit einem anderen Matrosen. Im ersten Teil geht es um Charaktereinführung und der Aufbau der Beziehungen – unter anderem lernt er den „Kuli“ Po-han als Maschinist an (ein junger Mako) und hilft seinem Freund Frenchy (Richard Attenborough) eine Chinesin (Emanuelle Arsan unter ihrem damaligen Namen Marayat Andriane ... also DIE Emmanuelle – die echte!!!!) aus den Fängen eines Bordellbesitzer (James Hong) heraus zu kaufen, die dort als Hausdame angestellt ist. Auch der Captain des Schiffs (Richard Crenna) hat echt manchmal Probleme, seine Autorität durchzusetzen. In den Wirren der Revolution sollen die Ausländer dann das Land verlassen. Im zweiten Teil geht es dann auch um die Rettung von Missionaren (und der Lehrerin Candice Bergen). Hierzu muss das Boot den Yangtse-Fluss rauf und eine Blockade durchbrechen (Hier ist dann der Action-Anteil). Der Film von Robert Wise ist mehr Abenteuer-Drama als Kriegsfilm, lebt aber von den tollen Schauspielern und dem unüblichen Setting. Gedreht wurde allerdings in Taiwan und Hongkong. Fazit: Toller Klassiker, den man im TV wahrscheinlich zu wenig gesehen hat. Der Film hat viele Facetten in der Darstellung und tolle Aufnahmen. Doch – lohnt sich.

Das dreckige Dutzend (1967):
Wenn DAS mal nicht der „Expendables“ seiner Zeit war. Wieder mal ein irres Staraufgebot in einem richtigen Männerfilm von Robert Aldrich. Im Gegensatz zu dem Stallone Film, ist man sich hier nicht sicher, wer von den 12 Haudegen am Ende durchkommt. Aber eins ist sicher, Stallone hat unter anderem gerade diesen hier als Blaupause genommen.
Nun – die Story ist simpel: Lee Marvin, der sich nicht ganz der Militär-Autorität unterordnen kann, soll ein Schloss infiltrieren, wo deutsche Offiziere zur Erholung sich zurückziehen. Oft werden gerade dort dann wichtige Entscheidungen für den Verlauf des zweiten Weltkrieges getroffen. Lee Marvin wird nahegelegt, sich für dieses Himmelfahrtkommando 12 Leute zu suchen – und zwar aus dem Militärgefängnis. Den meisten droht die Todesstrafe – und sie haben eh nichts mehr zu verlieren. Doch nicht der Angriff ist das Problem, sondern aus diesen irren, psychopathischen und ungehorsamen Haufen eine Einheit zu formen. Deshalb nimmt sich der Film sehr viel Zeit, um die „Ausbildung“ zu behandeln – bevor es in den „Kampfeinsatz“ geht (und zuvor eine Feuerprobe)... Der Cast ist natürlich Bombe und er Film sowieso Legende: neben Lee Marvin ist noch Charles Bronson, Donald Sutherland, Telly Salvallas und John Cassavettes dabei. In Nebenrollen schauen auch Ernest Borgnine und George Kennedy mal vorbei. Der Film ist trotz unterschwelligem Humor und Militär-Kritik auf seine Weise knallhart und düster. Besonders das Finale fragt nicht nach Sonnenschein.
Der Film ist natürlich mit zweieinhalb Stunden wieder sehr lang – aber zu keiner Sekunde langweilig. Fazit: Cooles Actionkino der 60er – ein echter Hammer.

Das Dreckige Dutzend 2 (1985):
Puh – kaum zu glauben, dass man so viele Jahre später eine Fortsetzung fürs TV produzierte. Der Film kopiert in groben Zügen das Original – nur in billig. Lee Marvin ist nicht nur älter, sondern er wirkt auch regelrecht müde in seiner Rolle. In der Besetzungsliste sind unter anderem Ken Wahl und Sonny Landham dabei. Natürlich schaut auch Ernest Borgnine vorbei, aber das macht den Film auch nicht besser. Die Action ist TV-bedingt ok, aber die Story ist irgendwie Müll. Warum die Alliierten Hitler unbedingt beschützen wollen, erschließt sich mir nicht – ist auch am Ende egal. Die Truppe führt ihren Auftrag aus, geht fast komplett drauf und füllt 91 Minuten mit sinnloser Unterhaltung.

Das Dreckige Dutzend 3 (1987):
Und jetzt ist statt Lee Marvin wieder Telly Savallas dabei – nicht in seiner Rolle des ersten Films, sondern als Lee Marvin Ersatz. Die Story bleibt wie immer. Savallas holt zwölf Leute aus der Todeszelle, trainiert sie und fährt nach Frankreich, um ein Kloster platt zu machen, wo die Nazis Giftgas herstellen. Nebenbei wollen sie noch ein paar Wissenschaftler retten. Natürlich gibt es auch wieder die gleichen Szenen (einer oder zwei wollen abhauen und werden zurückgehalten) Typische TV-Produktion, mit Schwarzblenden für den Werbeblock. Das Setting hat mir besser gefallen als im zweiten Teil, doch merkt man, dass hier nur günstig aufgekocht wurde. Belanglos.

Das Dreckige Dutzend 4 (1988):
Jetzt ist aber mal gut... schon wieder geht Telly Savallas in den Militär-Knast und holt zwölf Jungs, die so durchgeknallt sind, damit sie einen bekloppten Auftrag erfüllen (darunter Ghostbuster Ernie Hudson). Nun soll das dreckige Dutzend einen Zug mit Nazis aufhalten, die als neue Elite das vierte Reich begründen. Neu ist am letzten Teil, dass in der Truppe ein Verräter ist, der sich nicht scheut einem Kumpel beim Fallschirmsprung die Reißleine zu kappen. Für den Zuschauer ist das eigentlich klasse, denn als Ersatz kommt Heather Thomas in die Truppe, die für viele die Traumfrau der 80er war. Und mit „Jodie“ kann ja fast nichts mehr schiefgehen... naja – es bleiben wie immer einige auf der Strecke. Die Action ist ganz ok – und das Finale mit dem Zug ist voller Explosionen. Doch auch hier kann man die Herkunft der TV-Produktion nicht verbergen. OK und unterhaltsam, aber genauso belanglos wie Teil 3.

Agenten sterben einsam (1968):
Für mich eine Zweitsichtung – aber was für eine. Ein Klassiker des Agenten/Abenteuer-Films. Hier geht es um ein Kommando unter der Führung von Richard Burton, der Clint Eastwood im Schlepptau hat. Ein amerikanischer General wurde über Bayern abgeschossen und von den Deutschen gefangen genommen. Nun müssen die Soldaten, den Mann aus der Burg „Adler“ herausholen, bevor er Informationen über die „zweite Front“ ausplaudert. Doch das Kommando steht unter einem schlechten Stern. Schon nach dem Absprung über Bayern findet einer der Truppe den Tod – doch das Genick hat er sich nicht bei der Landung zugezogen. Burton ist sich sicher: es gibt einen Verräter. Deshalb steht er in Kontakt mit Agentin Elison, die eine Stelle in der Burg annehmen soll und so den Weg für die Infiltration frei macht. Bis die Jungs (und Mädels) in die Burg eindringen können, gibt es noch so manches Hindernis zu überwinden...
Die Story basiert mal wieder auf Autor „Alistair McLean“, der zu der Zeit wohl ganz gut im Geschäft war. Ich finde immer noch, dass der Film wie ein Computerspiel funktioniert oder eher die Blaupause für sämtliche Spiele darstellt. Letzten Endes ist der Film mit 150 Minuten unheimlich temporeich, durchweg spannend und nie langweilig. Die Schießereien, Explosionen und Actionszenen (Stichwort: Gondel) können sich nicht nur für 1968 sehnen lassen, sondern auch heute noch. Mein persönliches Highlight ist Hammer-Ikone Ingrid Pitt in ihrer Nebenrolle als Heidi, die Agentin Elison in die Burg schmuggelt. Der Film ist ein absoluter Klassiker des Genres und ist ein Muss für Kinoliebhaber. An „Where Eagles Dare“ für kein Weg vorbei! Fazit: Nur geil.

Katanga – Dark of the Sun / The Mercenaries (1968):
Das ist er - der Urknall der Söldner-Filme. Jack Cardiff hat ein Szenario gewählt, das eben nicht im zweiten Weltkrieg spielt, sondern im afrikanischen Kongo. Rod Taylor ist ein Söldner, der im Bürgerkrieg von dem amtierenden Präsidenten losgeschickt wird, Menschen aus dem von Simbas besetzten Gebiet zu holen. In Wirklichkeit soll er jedoch einen Angestellten der Diamantenminen rausholen, der Steine im Wert von 50 Millionen Dollar dabei hat. Der Präsident gibt ihm drei Tage, weil er dann für die internationalen Banken liquide sein muss. Taylor, der im Original Captain Curry heißt und im deutschen zu Willi Krüger gemacht wird, sucht mit seinem Freund Ruffo (Jim Brown) eine Truppe von Kämpfern für den Auftrag, darunter Captain Henlein, der von der realen Figur Siegfried Müller (Kongo-Müller) inspiriert ist, ein hinterlistiger Nazi, der aus seiner Vergangenheit keinen Hehl macht. Die Truppe bewaffnet sich mit Geschützen auf einem Zug und macht sich auf den Weg durch den Dschungel...
Puh – dann geht es schnell ab. Der Zug wird einem Flugzeug angegriffen, der Anführer muss sich ständig gegen die Machenschaften des Nazis wehren, der Doktor ist ständig besoffen usw. Nichts geht glatt. Die Söldner kommen an zerstörten Häusern vorbei, wo die Simbas gewütet haben und sehen die Schrecken des Krieges. Unsere Helden selbst sind natürlich keine im üblichen Sinne – denn sie schrecken vor Greultaten nicht zurück. Zunächst können sie Menschen und Diamanten bergen und wegbringen – doch die Simbas sitzen ihnen sofort im Nacken und schaffen es sogar, die Beute an sich zu bringen. Das nächste Hindernis für die Söldner. Reingehen und die Steine rausholen... Der Film schafft es nicht nur toll auszusehen, er bietet viel Action und begründete mit seiner Atmosphäre und den kaltschnäuzigen Figuren auf jeden Fall dieses Subgenre. Es ist irgendwie verwunderlich, warum der Streifen bei uns nicht uncut auf BD erscheint. Die VHS Fassung ist wohl nicht ganz vollständig und die TV-Ausstrahlungen waren wohl alle zensiert (vor allem Henlein ist da Stein des Anstoßes...) Als Zuschauer bekommt man auf jeden Fall die ganze Breitseite geboten: Baller-Action, Prügeleien und Zweikämpfe (mit Kettensäge), Intrigen und ein moralisierendes Ende, das nicht ganz zur Thematik passt. Trotzdem – „Dark oft he Sun“ definierte die Blaupause für die ganzen billigen Italo-Action-Schinken, um die es hier noch gehen soll. Fazit: Vergessener Klassiker, der dringen auf deutschem DVD/BD-Markt erscheinen sollte.

 

Die Seewölfe kommen / The Sea Wolves (1980):
„Die Seewölfe kommen“ fühlt sich ein bisschen an wie ein James Bond Film – ist aber keiner. Auch wenn, man im Vor- und Abspann einige bekannte Namen liest – von Maurice Binder für den Vorspann bis zu John Glenn als Cutter. Auch der Name Roger Moore erinnert an die bekannte britische Agentenreihe – er spielt sogar einen adretten Hallodri, der die Damenwelt um den Finger wickelt. Rund machen die Besetzungsliste Gregory Peck und David Niven, die aber einige Jährchen älter sind als in „Guns of Navarone“. Handlungstechnisch liegt das alles gar nicht so weit weg. Nun – im Zweiten Weltkrieg schaffen es die Deutsche immer mit ihren U-Booten Versorgungsschiffe der Briten zu bombardieren. Die Regierung vermutet, dass an einem von drei deutschen Frachtschiffen, in einem neutralen Hafen in Goa, ein geheimer Sender ist, der alle geheimen Infos weitergibt. Da der Hafen eben auf neutralem Gebiet ist, kommt keine offizielle Aktion in Frage. Doch Peck und Moore kommen auf einen verrückten Plan: eine ausgemusterte Seniorentruppe, die ihren Beitrag leisten wollen, sollten als besoffene Touristen getarnt, das Schiff entern und den Sender ausschalten... die alten Herren sind direkt Feuer und Flamme für diesen schwierigen Auftrag...
Und schon in den 80ern gab es wieder dieses „Expendables“-Thema. Die Schauspieler sind zwar nicht allzu bekannt, aber die Gesichter sagen dem Zuschauer auf jeden Fall was, wir finden auch Patrick Macnee unter den Haudegen. Das Geile ist, dass der Film auf einem Buch basiert, das einen wahren Fall aufgreift. Tatsächlich gab es wohl diesen Sabotageakt auch in Wirklichkeit. Die filmische Umsetzung ist vielleicht etwas zäh, mir hat es aber Spaß gemacht, den Senioren bei ihrer Attacke im Finale zuzusehen. Der Rest der Films orientiert sich mehr am Agenten/Abenteuerfilm – um Spione und geheimnisvoller Frauen mit Messern. Der Film ist vielleicht kein Meilenstein, aber gute Unterhaltung mit hübsch fotographierten Bildern.

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Filme Allgemein / Auf den Spuren des „Italian Gothic“ Kinos
« am: 27. April 2021, 09:13:55 »
Für mein nächstes ganz spezielles Thema muss ich mich dennoch erneut etwas einarbeiten. Das italienische „Gothic“ – Horrorkino hatte im Grunde seinen Beginn mit Riccardo Fredas „I Vampiri“ 1957 und trat aufgrund seines unerwarteten Erfolges eine Welle von Horror-Produktionen los, die sich kontinuierlich weiter entwickelte.

Natürlich gab es schon ab den frühen Stummfilmtagen Elemente, die diese Entwicklung beeinflussten. Natürlich sind viele Filme nicht mehr erhalten oder auffindbar, etwa „Il mostro di Frankenstein“ von Eugenio Testa (1920), der bekanntlich als verschollen gilt. Selbst frühe Werke wie „Lo spettro“ (1907), „Maschera Tragica“ (1911) oder „Satana“ (1912) stehen nicht auf YouTube oder ähnliche Kanäle zur Verfügung. Viele der Streifen müssten wahrscheinlich eh restauriert werden. Viele Filme lassen sich natürlich auch nicht zum Horror-Film zählen wie „Ma l'amor mio non muore!“ von Mario Caserini (1913). Hier geht es um eine Witwe, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird – und im Finale mit den Worten des Titels („Aber meine Liebe stirbt nicht“) abtritt. Tragische Frauengestalten fanden genauso ihren Weg in den Gothic Horrorfilm, wie auch die „Liebe, die über den Tod hinaus dauert“.

Diese Aspekte ziehen sich auch durch Filme wie „Malombra“, der bereits 1917 entstand. Leider ist der Film zwar restauriert, aber nicht komplett erhalten. Es fehlen in der zweiten Hälfte komplett die Zwischentitel, die ersetzt wurden. Die Story, die öfters verfilmt wurde, dreht sich um eine Frau, die nach der Hochzeit auf ein Schloss zieht und Briefe findet, die von einer Frau geschrieben wurden, die ihr Onkel in den Tod getrieben hat. Nach und nach identifiziert sie sich mit der geheimnisvollen Briefeschreiberin, was in Rachegelüsten gipfelt. Auch hier endet die Geschichte mit dem Tod der Protagonistin – die tragische Frauengestalt. Die Neuverfilmung von 1942 hatte wohl einen erheblichen Einfluss auf den „Italian Gothic“, aber dazu später mehr.

In die Kategorie „Famme Fatale“ fällt auch „Rapsodia Satanica“ ebenfalls von 1917, der wohl auch in 4k restauriert wurde und  auch auf YouTube in einer sensationellen Qualität zu sehen ist. Der Kurzfilm von Nino Oxilia (rund 44 Minuten) erzählt von der alten Contessa Alba d’Oltrevita, die einen Pakt mit dem Teufel eingeht, um wieder jung zu sein. Mit Jugend und Schönheit kommt wieder Freude und Stimmung in ihr Leben, doch leider ist es nicht nur der Genuss, sondern die Liebe die sie erneut entdeckt – in diesem Falle bekommt sie Geständnisse von zwei Brüdern. Die Frau nutzt leider ihre Macht bis zur letzten Konsequenz aus, auch als einer der Brüder droht sich auf ihrer Hausschwelle das Leben zu nehmen...
Den Schluss kann sich jeder ausmalen, denn selten geht es gut, wenn man sich mit dem Teufel einlässt – und am Ende verliert die Contessa alles. Die Restauration ist sehr gelungen, auch wenn man das Alter und das zerstörte Material nicht übersehen kann. Aber die ausgeklügelte Farbgebung kommt auch dramaturgisch perfekt zur Geltung.

Leider konnte ich auch „La virgine die velenti“ von Vidali (1917) nicht auftreiben. Es handelt sich um eine frühe Verfilmung von „Rappacinis Töchter“, der später als „Das Gift des Bösen“ (mit Vincent Price) seinen Weg auf die Leinwand fand.

„Maciste in Hell“ (1925) hielt ich zunächst für einen Vorläufer des kommenden Peplum-Genres. War es aber dann doch nicht, denn der Stummfilm von Guido Brignone erzählt von Muskelheld Maciste, der sein Leben als gutmütiger Bauer fristet und heimlich in die Nachbarin Graziella verliebt ist. Doch er ist auch der Feind der „Unterwelt“, worauf König Pluto, den dämonischen Barbaricca losschickt, um Maciste zu vernichten und fädelt Intrigen ein, die bald auch Früchte tragen. Denn Grazielle verliebt sich in den schönen Giorgio, mit dem sie eine Affäre beginnt und sogar schwanger wird. Nun – Giorgio ist davon nicht begeistert und verschwindet auf sein Schloss und flüchtet sich in Arme anderer Frauen. Doch Maciste besucht ihn und redet ihm ins Gewissen. Doch Barbaricca entführt das Baby, das später von Maciste gerettet wird. Allerdings landet der Held in einer Falle und wird in die Hölle geschleudert. Dort lernt er die Gesetze und Hierarchien kennen – und macht gleichzeitig Plutos Tochter schöne Augen. Doch Plutos Ehefrau Proserpina möchte den Muskelmann für sich haben und überredet ihn zu einem fatalen Kuss, worauf er sich in einen Dämon der Hölle verwandelt... Kann er je entkommen?
Der Stummfilm wurde aufwendig restauriert und ist in voller Länge mit englischen Zwischentiteln auf YT zu sehen. Zum Gothic Kino gibt es keine richtigen Verweise, er nimmt eben mehr das Sandalenkino vorweg, obwohl Bava mit „Herakles gegen Vampire“ später genau diese Verbindung schaffen sollte. Die Höllenszenen, inklusive kleinem Kriegsszenario, sind für die zwanziger allerdings super gemacht. Der Film ist mit 97 Minuten nicht langweilig und kann jedem Cineasten ans Herz gelegt werden.

Mit „La Corona di Ferro“ (1941) von Alessando Blasetti begebe ich mich kurz auf das Abenteuer/Märchen-Terrain. Dieser Klassiker hatte wahrscheinlich nicht nur maßgeblichen Einfluss auf das Genre selbst, sondern vor allem durch seine Bildgestaltung auch auf Mario Bava (am Anfang musste ich sogar an „Lord oft he Rings“ denken). Denn vieles hätte auch aus seinem „Stunde, wenn Dracula kommt“ stammen können. Die etwas wirre Story um einen Bösen König, der seinen Bruder ermorden lässt, um an die Macht zu kommen, lässt sich am besten auf www.italo-cinema.de/italo-cinema/item/iron-crown-the nachlesen. Auch wenn der Film auf YT nur in Italienisch vorliegt, fand ich den von Anfang bis Ende super unterhaltsam. Von den kurzen Schlachtszenen bis hin zu dem Turnier (mit Löwen – es wirkt eher wie eine Arena aus einem Sandalenfilm als eine Ritterburg). Der besiegte König wird übrigens ebenfalls umgebracht und seine Frau zur Vergewaltigung freigeben – das Ergebnis ist die wilde Kriegerin Tundra, die sich dann in den Sohn des ermordeten Bruderkönigs verliebt. Der wurde vom bösen König im Tal der Löwen ausgesetzt und galt als tot. Doch der junge Arminio wird von den Tieren aufgezogen und von einem Hirsch aus dem Tal geführt. Hier trifft er auf Tundra, die die Schmach ihrer Mutter an dem bösen König rächen will. Doch Arminio lernt Elsa, die hübsche Tochter der bösen Königs kennen und verliebt sich in sie, was Tundra total ankotzt. (Diese Königstochter ist auch doof – da hat Tundra mehr Pfeffer.) Das Finale und das Ende haben mich allerdings sehr überrascht. Ein guter Kniff ist, dass die Hauptdarsteller alle in Doppelrollen zu sehen sind, zum Beispiel wird Aminio und sein Vater von Massimo Girotti gespielt. Auch Luisa Ferida ist als Tundra und am Anfang als ihre Mutter zu sehen – mal abgesehen, dass die Ferida eine zeitlos schöne Frau war...
Der Film streift zwar das „Gothic-Genre“ leicht – aber seine Bildersprache ist grandios.

„Gelosia“ (1942) von Pietro Germi ist, wie der Titel offenbart, ein Eifersuchts-Drama, das am Schluss mit Gothic-Elementen spielt (Wahnsinn und Tod). Es geht um den Gutsbesitzer Marchese Antonio di Roccaverdina, der sich in die Bäuerin Agrippina Solmo verliebt. Beide haben eine heftige Liebesbeziehung. Doch in der Gesellschaft ist die Verbindung nicht angesehen und der Marchese befielt seinem Angestellten Rocco das Mädchen zu heiraten, solange er sie nicht (körperlich) anfasst. Doch nach der Hochzeit bringt der Marchese den Mann um und schiebt das einem Unschuldigen unter, der wegen Mordes ins Gefängnis kommt. Da es seinem Hof auch nicht mehr gut geht, willigt er ein eine Frau aus besseren Kreisen zu heiraten, die er jedoch nicht liebt. Zwischen der Frau und der Geleibten entsteht auch etwas wie Eifersucht – am Ende flüchtet sich der Marchese aufgrund von Gewissensbissen in den Wahnsinn. Der Film von Germi ist etwas verschachtelter gedreht. Er beginnt mit der Hochzeit und dem Mord, der Verhaftung des Unschuldigen und der Gerichtsverhandlung, bei der der Marchese gegen den Mann aussagt. Später wird die Geschichte bei einer Beichte in Rückblenden aufgerollt. Doch schnell wird klar, der Mann wendet sich von Gott und dem Leben ab... Wie von Germi gewohnt, ist der Film opulent und auf den Punkt inszeniert. Auf You Tube ist er ohne UT im italienischen Original zu finden.

1942 entstand auch die erste Tonfassung von „Malombra“, der mit über zwei Stunden allerdings sehr umfangreich ausfiel und es nicht unbedingt besser macht. Mario Soldatis Film hatte zwar eben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des italienischen Gruselkinos, da hier tatsächlich die opulenten Sets und besonders die Stimmung zu Beginn des Films an klassische Schauergeschichten erinnern, doch die zähe Erzählweise, die Beziehungsgeflechte und das Liebesdrama, was sich hier entspinnt, wirkt unheimlich ermüdend. Die Entdeckung der Briefe von Cecilia und die Identifikation von Marina mit der Toten werden in den ersten Minuten flugs abgehandelt. Bis zum tragischen Ende müssen wir dann noch gut zwei Stunden ausharren. Mir lag leider auch nur die italienische Fassung ohne Untertitel vor, was es mir schon schwer gemacht hat der Story im Detail zu folgen. Die Kameraarbeit war solide und die Außenaufnahmen recht hübsch, aber der Rest war leider zu lahm. Dino de Laurentiis hat hier zwar wieder ein kleines Epos abgeliefert – aber das Stummfilmoriginal ist da einfach packender. Auch wenn der 42er-Malombra wegweisend sein soll, mich konnte er leider nicht überzeugen.

Mit „Il Cappello da prete“ (1944) hat ich folgendes Problem: es gibt ein dreiteilige TV-Serie von 1970, die man nur unvollständig auf YT findet. Doch den klassischen Krimi von Ferdinando Maria Poggioli konnte ich nirgends entdecken. Die Vorlage handelt von dem Mord an einem Priester. Dessen Mörder wird, ganz wie in Poes „verräterischem Herz“ vom Hut des Opfer wohl in den Wahnsinn getrieben. Der Film soll wohl atmosphärisch an Gothic-Kino angelehnt sein. Auch Riccardo Fredas „Il Conte Ugolino“ (1949) konnte ich leider nicht auffinden. Dieser Abenteuerfilm wartet mit einer frühen Andeutung von Kannibalismus auf, der nicht direkt gezeigt wird. Die Reaktion von Schauspielerin Gianna Maria Canale spricht aber Bände. Ihr Schrei, der am Schluss des Films eingefroren wird, sollte das Genre-Kino noch oft begleiten (wie oft rollte dann schon bei solch einem Standbild der Abspann vorbei...). Die Schauspielerin wird uns auch noch so manchem Streifen begleiten, denn sie war auch in vielen anderen Produktionen dabei. Unter anderem auch in „Il Bacio di una morta“ (1949) von Guido Brignone. In diesem Melodram spielt sie zwar nicht die Hauptrolle, aber ihr trieft als „Nora O’Kira“ die Boshaftigkeit aus jeder Pore – und bleibt hier dem Zuschauer auf jeden Fall im Gedächtnis. „Dead Woman’s Kiss“ ist ein klassisches Drama, das 1845 beginnt und in den Unruhen der „Fünf Tage von Mailand“ endet. Zu Beginn war ich etwas enttäuscht, denn alles wies auf ein typisches Beziehungs-Ränkespiel hin: Virginia Belmont spielt Clara Dominici, die Enrico liebt, der allerdings als Revoluzzer gegen die Österreicher aufbegehrt. Nun – der Vater, ein reicher Händler, verkuppelt sie dann mit dem Grafen Severi, der Pro-Österreich ist. Doch auf Intervention seiner Geliebten Nora, vergiftet der Graf Clara. Das ist der Wendepunkt in der Hälfte des Films – denn Enrico nimmt in der Kapelle Abschied von seiner Clara, deren Brustkorb sich allerdings hebt und senkt. Er bringt die Frau in ein Kloster, wo sie in einem kataleptischen Zustand dahin vegetiert. Kann er sie wieder zurückholen?
Das sind natürlich typische Gothic-Elemente – die tragische Liebe, der scheintote Zustand und die Rückkehr aus dem Jenseits – hübsch verpackt in ein aufwendig ausgestattetes Setting. Diese Atmosphäre solle sind ab den 50er im Italo-Kino verfestigen. Ausnahmsweise gibt es zum Ende ein versöhnliches Ende, wenn die Revolution ausbricht. Gesehen hab ich den Film auf YT allerdings im Original ohne Untertitel.

Nun kommen wir noch zu einem wegweisenden Vorläufer, bevor der Ur-Knall ertönt. „Il Trovatore“ von 1949. Der Musikfilm von Carmine Gallone ist eine Umsetzung der gleichnamigen Verdi-Oper im historischen Gewand. Natürlich wird hier ganz viel Musik von Verdi verwendet, wie auch die bekannten Arien, die natürlich Teil der Geschichte sind. Wer das ertragen kann und durchhält, bekommt aber einen optisch hübsch düsteren Film geboten. Denn der Streifen beginnt mit einem bekannten Motiv, das wir in vielen Italian Gothic Movies wiedersehen werden: einer Hexenverbrennung. Denn nachdem die Zigeunerin Azucena mit ansehen muss, wie ihre Mutter verbrannt wird, sinnt sie auf Rache und entführt eines der Kinder des Grafen de Luna, der für diese Schmach verantwortlich ist. Heimlich zieht sie dieses Kind als eigenes auf, das dann später unter dem Namen Manrico nicht nur als Troubadour, sondern auch als edler Kämpfer und Ritter bekannt wird. Mit dem Grafen de Luna (seinem Bruder) wirbt er um die Gunst der schönen Leonora. Doch am Ende geht alles den Bach runter. Enrico wird in den Kerker geschmissen und zum Tode verurteilt, die holde Mai begeht Selbstmord und als Azucena dem Grafen alles beichtet, senkt sich das Henkersbeil. Nun – der Film zeichnet sich in erster Linie durch seine Optik aus. Die Hexenverbrennung, der Gang über das Schlachtfeld und das Finale im Kerker rückt den Streifen schon eindeutig in „Horror“-Gefilde. Auch die Kampf- und Schlachtszenen sind nett anzuschauen – allerdings ist alles begleitet von Opernmusik, die auch nicht von den Schauspielern vorgetragen wird, sondern von Profis eingesungen wurde. Auf You Tube ist der Film natürlich in Originalsprache zu sehen/hören. UTs gibt es keine, der Story kann man aber so folgen.

Mit „Paolo e Francesca“ (1950) von Raffaello Matarazzo und „La Cieca di Sorrento“ (1953) von Giacomo Gentilomo streifen wir nochmal kurz die 50er Jahre. Der erstere ist ein Historienfilm, der der Legende der „Francesca von Rimini“ folgt. Er erzählt die berühmte Geschichte, die auch Dante Alighieri in seine göttliche Komödie aufnahm. Hier ist es allerdings ein überschaubares Drama, das hervorragend ausgestattet ist. Nun – zwei Königreiche bekriegen sich und der Zwist kann nur durch eine Heirat beigelegt werden. Francesca heiratet Paolo Malatesta, dem sie schon vorher begegnet ist. Doch leider ist er in Vertretung für seinen Bruder Gianciotto da – was leider zu Wirrungen führt. Die Dame ist überhaupt nicht froh darüber, dass sie einem Zausel versprochen ist (auch, wenn sie die Schmach für ihr Volk erduldet) und trifft sich heimlich mit Paolo. Nun ja – Gianciotto bekommt das heraus und macht klar Schiff...
Der Film brilliert durch seine Schwarz/Weiß Optik und dem Spiel von Andrea Checchi, der aussieht wie Gerald Butler in 300. Man kann ihm die Schmach eigentlich gar nicht verübeln, obwohl er ein böser Finger ist (er zwingt seine  Braut zu ehelichen Pflichten). Der Astrologe, der alles voraussagt, ist übrigens auch ein sinistrer Charakter. Er kettet gerne Frauen in seinen Gemächern an und prügelt kleine Jungs... ansonsten ist der Film nicht weiter erwähnenswert, außer dem tragischem Ende, wo die Hauptfiguren hin gemeuchelt werden.
Da kommt die „Blinde von Sorrent“ etwas versöhnlicher daher. Hier geht es um einen Kriminalfall im 19. Jahrhundert. Beim Marchese di Rionero wird Schmuck gestohlen. Der Dieb ermordet die Frau des Hauses vor den Augen ihrer Tochter, die in dem Moment erblindet. Es wird ein Unschuldiger verhaftet, der den Schmuck überbrachte. Zwölf Jahre später kommt der Sohn des Verurteilten zurück in den Ort. Er ist Augenarzt und kann der nun erwachsenden Tochter wahrscheinlich ihr Augenlicht zurückgeben. Doch der Mörder ihrer Mutter ist immer noch da und bemüht sich um sie, denn er möchte die junge Frau heiraten. Doch als sie nach der Operation wieder sehen kann, merkt sie WEN sie geheiratet hat...
Dieser Film ist ein Krimi im historischen Gewand und spielt die „Gothic“ Atmosphäre voll aus. Er wirkt zwar nicht wie ein Gruselfilm, doch die Intrigen von Carlo Basileo (genial dargestellt von Paul Muller) sorgen immer wieder für spannende Momente. Natürlich kann man sich das Ende denken – alles kommt raus – und ein einem actionreichen Finale geht auch der Killer hopps. Der Film ist mal im deutschen  TV gelaufen und sonst nirgendwo erschienen. Schade eigentlich – auf YT ist er im italienischen Original zu sehen, dem man übrigen sehr gut folgen kann.

Und nun kommen wir zu dem Meisterwerk, der den italienischen Horrorfilm erheblich prägen und anstoßen sollte, auch wenn ihm kein großer Erfolg beschieden war, da er noch als „italienische“ Produktion erkennbar war. Das sollte sich ändern, als sich dann alle englische Pseudonyme gaben...

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Todestage / Gianetto De Rossi
« am: 12. April 2021, 16:08:34 »
Tja - leider verstarb auch am 11. April der italienische FX-Künstler Gianetto De Rossi.

https://www.cbr.com/horror-sfx-legend-giannetto-de-rossi-obituary/

Vielen dürfte er für seine unangenehmen Effekte in einigen Fulci Filmen (genau - Woodoo, Haus an der Friedhofsmauer  oder Geisterstadt der Zombies) in Erinnerung geblieben sein. Neben seinen wenigen Regie-Arbeiten war er auch in vielen internationalen Produktionen zu Hause: Dune, Rambo III, Conan der Zerstörer, High Tension oder Daylight.

Er gehörte zu den ganz großen Makeup-Künstlern der Welt. Seine "Splitter-Sequenz" hat einen großen Platz in meinem Au.. ähm Herzen.

Ruhe in Frieden.

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Geburtstage / Happy Birthday, Kurt - nachträglch...
« am: 18. März 2021, 12:22:18 »
Hey,

bereits gestern am 17.3. wurde unser Held "Kurt Russell" 70. Jahre alt. Ich hoffe, dem Carpenter-Spezi und einer der besten Elvis-Darstellern geht es auch im hohen Alter noch blenden.

Happy Birthday, nachträglich... auf dass "McReady" verdammt nochmal hundert wird.

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Todestage / Norman J. Warren
« am: 16. März 2021, 11:02:47 »
Ja - es kommt immer dicke.

Auch Regisseuer Norman J. Warren ist mit 78 Jahren nach einem Jahr Krankheit verstorben. Neben Pete Walker (mit dem er sich auch oft den Drehbuchautor geteilt hat) war er einer der einflussreichsten britischen Filmemacher in der "Nach Hammer-Phase".

Filme wie "Sklave des Satans", "Samen des Bösen", "Prey - The Destructor" oder auch "Terror" waren vielleicht nicht das große Kino, aber sie waren mit Liebe gemacht und zeigten, was man als Independent Filmemacher auf die Beine stellen kann. Seine Filme waren günstige Exploiter, sahen aber super aus...

Ruhe in Frieden.

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Happy Birthday, Jensemann zum Geburtstag - alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Bleib so cremig wie Du bist - dann kann Dir nix im Alter passieren.


... ja genau - haben wir eigentlich noch einen Kalender mit den Geburtstagen????

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Und damit das Forum nicht einschläft und wir nicht nur neue Filme schauen müssen, mache ich hier das nächste Fass auf. Neben den Gialli gab es im italienischen Kino noch weitere Strömungen, die einen erheblichen Einfluss auf das Weltkino hatten – oder anders herum. Da wären der Italowestern, Gothic Horror Movies oder eben die Kriminalfilme. Hierzu zählen jedoch nicht nur der "Poliziottesco", sondern auch der Gangster und der Mafia-Film. Ein umfassendes Buch aus dem Terrorverlag und die Neuauflage aus dem MPW Verlag hätte die Grundlage sein können, doch Roberto Curti hat mit „Italian Crime Filmography“ ebenfalls ein Standradwerk herausgebracht, das ich als Inspiration nutzen möchte. Bevor ich jedoch mit „Die Banditen von Mailand“ einsteigen möchte, der alle Merkmale des harten Italo-Krimis besitzt, ein Blick zurück auf Filme, die ebenfalls mit diesen Elementen spielen oder aufwarten.

Nach dem Krieg fand Italien sich nicht nur selbst in der Neufindung – auch das Kino besann sich auf die neue „Realität“. Der italienische Neorealismus entpuppe sich als eigenes Genre, das mit schonungslose Härte ein Abbild der Zeit lieferte. Im Rahmen des „Black Neorealism“ findet sich in den 40ern die ersten Streifen, die sich auch als Kriminalfilm definieren lassen und gar mit „Film Noir“ Einflüssen arbeiten.

Il Bandito (1946)

Der erste Film, der genannt wird, ist „The Bandit“ von Alberto Lattuada. Und der ist direkt ein echtes Brett. Die Story ist eigentlich so eingängig, dass sie auch ohne Untertitel zu verstehen ist.
Der Film beginnt mit einem Zug von Kriegsgefangenen, die in Turin ankommen. Darunter sind Ernesto und Carlo. Carlo hat Ernesto wohl im Krieg das Leben gerettet und kehrt nun zu Frau und Tochter heim. Ernesto ist auf der Suche nach seiner Familie und findet zu Hause nur Trümmer vor. Die Nachbarn meinen Mutter und Schwester sind tot. Ernesto ist desillusioniert und versucht einen Job zu finden, was fehlschlägt. Als er vor einem Club die Geldbörse von Lidia findet, nimmt er nicht das Geld, sondern liefert alles brav ab. Lidia (gespielt von Anna Magnani) ist nicht nur die Femme Fatale aus dem Buch, sondern auch noch Chefin einer Gangester Bande. Ernesto stößt zufällig auf die Spur seiner Schwester, die als Prostituierte ihren Lebensunterhalt verdient. Geschockt möchte er sie mitnehmen, doch ihr Zuhälter stellt sich beiden in den Weg. Bei der Konfrontation löst sich ein Schuss, der nicht nur der jungen Dame das Leben kostet – denn Ernesto killt den Zuhälter und ist nun auf der Flucht vor der Polizei. Er kommt bei Lidia unter und wird Teil der Gangsterbande...
Aufstieg und Fall eines Kriminellen ist immer wieder Gegenstand eines Kinofilms. Doch mit „Il Bandito“ bekommt die Story noch den Anstrich des Neorealismus, denn trotz der flotten Hollywood-reifen Inszenierung glaubt man den Figuren ihre Verzweiflung. Italien ist nach dem Krieg zerstört und jeder versucht durchzukommen. Ernesto ist eigentlich ein rechtschaffener Charakter, der durch die Umstände auf die schiefe Bahn gerät. In den Fängen von Lidia steigt er zwar auf, aber auch sie ist diejenige, die sein Leben in der Hand hat.
Das Finale ist konsequent und auf seine Weise genial. Es ist von Anfang an klar, dass Ernesto zu seinen Fehlern stehen muss und diese mit dem Leben bezahlt – doch sein Schicksal ist mit dem von Carlo verbunden und die letzten Minuten haben mich zu Tränen gerührt.
„Il Bandito“ ist ein Hollywood-Film – nur aus Italien. Amedeo Nazzari sieht etwas aus wie Errol Flynn und spielt Ernesto mit Hingabe. Absolut grandiose Vorstellung. Man denkt immer er ist der Held, doch dann schreckt er vor einem Mord nicht zurück und zeigt, wie verdorben man werden kann. Optisch steht der Film Amerika in nichts nach und ist leider ein zu Unrecht unentdeckter italienischer Klassiker. Fazit: Perfekter Einstieg!!! Wow.

Im O-Ton auf YT:

Tombolo, paradiso nero (1947)

Den nächsten Film konnte ich auch auf YT entdecken, leider kann er gegen „Il bandito“ nicht bestehen. Eigentlich dreht sich hier nachher auch um eine Gangsterbande, die durch Diebstahl und Schmuggel überleben will. Ich glaube, der Film ist in der Gegend von Pisa angesiedelt. Die Darstellung der Nachkriegszeit ist hier wesentlich realistischer als bei „The Bandit“. Andrea Rascelli lebt mit seiner Familie dort und seine Tochter Anna ist ebenfalls auf dem Schwarzmarkt aktiv. Doch die wird bei einer Razzia aufgegriffen und abgeführt. Andrea versucht seine Tochter zu finden und spürt sie bei einer Gangsterbande auf, wo er ebenfalls den Fuß in die Türe bekommt. Doch letztendlich kommt die Polizei dem Treiben auf die Spur und hebt die Brut aus – mit schwerwiegenden Folgen...
Leider konnte mich der Film nicht überzeugen. Die Darstellung der Epoche kommt zwar überzeugend rüber, aber Regisseur Giorgio Ferroni schafft es nicht, mich bei der Stange zu halten. Im Mittelteil des Films hab ich mich leider arg gelangweilt. Zu viele Figuren und zu viele Banalitäten versauen die Spannung. Nur Aldo Fabrizi als Andrea Rascelli sticht in der Besetzung heraus. Irgendwie erinnerte mich seine Rolle an George C. Scott in „Hardcore“ – mit der körperlichen Präsenz und seinem Glauben an das Gute. Doch der Film dümpelt bis zum Finale einfach so dahin. Ich würd sagen: bemüht, aber belanglos. Kein Klassiker, trotz Ferronis Regie, der später noch so manchen Italowestern und vor allem „Die Mühle der verseinerten Frauen“ inszenieren sollte.

Lost Youth - Gioventù perduta (1947)

Eigentlich käme nun Laut meiner Liste „Manù il contrabbandiere“ – doch ich konnte „Manu, The Smuggler“ nicht im Netz auftreiben. Deshalb gehe ich direkt rüber zu „Lost Youth“, dem nächsten richtig interessante Beitrag. „Verlorene Jugend“ ist wohl mal im Kino gelaufen und in den 80er im TV. Nun, der Film entfernt sich von dem damaligen „Neorealismus“ und bedient sich an Stil und Ausleuchtung des Film Noir.
Der Film beginnt mit einem brutalen Raubüberfall, bei dem ein Passant erschossen wird. Kommissar Marcello Mariani verfolgt die Spuren zur Universität und begegnet dort Luisa, der Tochter eines Lehrers. Kurz darauf wird er der Familie vorgestellt und trifft auf den Bruder Stefano. Der gehört zu einer ganzen Rasselbande von Milchbubis, die nicht nur für den Überfall am Beginn verantwortlich ist, sondern für weitere Verbrechen, zum Beispiel räumen sie die Universitätskasse leer. Doch Maria, eine Sekretärin findet ein Feuerzeug mit Initialen, das sie verschwinden lässt. Denn sie liebt Stefano – doch der hängt immer bei einer hübschen Nachclubsängerin herum. Der Kommissar verliebt sich in Luisa und eröffnet ihr, dass er Polizist ist. Doch die junge Frau ist rechtschaffen und gibt dem Kommissar Hinweise auf die Sängerin. Nun... Stefano soll auf Druck der Bande, die Zeugin kalt machen. Alles steuert auf ein dramatisches Finale zu...
Jawoll – Pietro Germi liefert einen rundum gelungenen perfekten Krimi/Gangsterfilm ab. Jacques Sernas als Stefano sieht aus wie ein 16-Jähriger und tötet wie ein Vollprofi. Als Gegenpart haben wir Massimo Girotti, der als Polizist super sympathisch daher kommt. Insgesamt orientiert sich der Film wirklich an der schwarzen Serie der Amerikaner und bietet rundum diesen Level. Trotz Referenzen an die amerikanischen Vorbilder (neben Beleuchtung und Inszenierung auch die Klamotten) steht der Film in Spannung und Dramatik nicht hinten an. Das Ding ist rundum gelungen und auch auf Italienisch nachvollziehbar. Der Film hatte wohl 1947 starken Ärger mit der Zensur, da der Film auch in einer Szene mit Statistiken den Anstieg der Kriminalität im Nachkriegsitalien behandelte. Fazit: absoluter Top Film des „Italo Crime Genres“.

Hier auf YT:

Ohne Gnade – Senza Pietà (1948)

Zurück zum Neorealismus: ... nein, nicht ganz. Ich bin hinüber – ich hab den streifen gerade gesehen und heul mir gerade die Seele aus dem Leib. Verdammt – vielleicht bin ich im Alter zu nahe am Wasser gebaut. Aber der Streifen hat mir irgendwie richtig in die Eier getreten.
Ja – tatsächlich geht es wieder zum Neorealismus zurück. Das Ding ist ein Drama, das wieder zeigt, wie Alltag und Verbrechen ineinandergreifen.
Die Story kurz angerissen: Angela ist auf dem Weg in die italienische Stadt Livorno. Sie hat sich einfach auf einen Güterzug begeben und kommt an einer US-Station vorbei, die gerade von Plünderern beraubt wird. Bei dem Überfall steigt einer der Verbrecher auf den Zug, verfolgt von dem Soldaten Jerry, der in dem Moment angeschossen wird. Angela rettet dem Amerikaner das Leben und wird zum Dank von den örtlichen Behörden in ein Frauengefängnis verfrachtet. Sie wollte nach Livorno, weil sie auf der Suche nach ihrem Bruder war, den sie drei Jahre zuvor zum letzten Mal gesehen hatte. Leider arbeitete der für den Gangsterboss Piere Luigi, in dessen Diensten er verstarb. Angela flieht mit Marcella aus dem Gefängnis und kommt in ihrer alten Behausung unter. Die Zimmer werden von einem Handlanger Luigis vermietet, der mit dem Boss nicht nur in schäbige Deals verwickelt ist, sondern die Mädchen auch mal „auf dem Markt“ anbietet. Die Soldaten sind für die Dienste recht spendabel. Nun – Angela quartiert sich dort ein – weigert sich aber lange mitzumachen. Zwischendurch begegnet sie Jerry wieder, mit dem sie eine intensive Freundschaft beginnt (keine Liebesbeziehung – was an der Kombination schwarzer Soldat / weiße Italienerin liegen mag). Damit es Angela gut geht, lässt sich Jerry auf einen Deal mit Luigi ein – wird aber betrogen und kommt in Haft. Als er flüchtet, fasst er den Plan mit Angela zusammen zu fliehen, weil auch Luigi das Mädchen nicht gehen lassen will. Doch Angela weiß, wann und wo der Gangsterboss wieder eine Schmuggelaktion mit 4 Million Lire abziehen will. Für eine Flucht in die USA brauchen beide nur eine Million – doch Angela hat nur 500.000. Da startet Jerry eine verhängnisvolle Aktion...
Jeder kann sich denken, wie es ausgeht – doch ich hab bis zur letzten Sekunde mitgefiebert. Was Regisseur Aberto Lattuada auf die Leinwand zaubert ist in erster Line ein waschechtes Drama aus den Nachkriegstagen. Der Crime-Aspekt ergibt sich aus der Interaktion mit der Verbrecherbande, die von Pierre Claude als Piere Luigi angeführt wird. Dieser schräge Volge wird als „queer“ eingeführt, ist aber ein schleimiger Kleinganove, der nicht ganz ins Schema passt. Manchmal dachte ich: ist der Typ Japaner? Eine merkwürdige Erscheinung, vor der alle kuschen. Trotzdem schafft er die Waage zwischen kaltblütigem Kriminellen und mitfühlendem Freund. Der Hammer sind natürlich Carla Del Poggio als Angela und John Kitzmiller als Jerry. Heute würde man beide ohne Probleme als Liebespaar sehen – doch damals wurde das ganze elegant umschifft. Es gibt eine Szene in der Jerry auf die Knie fällt und Angela schon die größten Befürchtungen hat – doch er gesteht ihr die Liebe als „Bruder“. Doch ganz gleich ob als Geschwister oder Paar – die Chemie stimmt hier auf den Punkt. Wenn beide über einen Jahrmarkt schlendern, ist das wirklich fröhlich und freundschaftlich. Später warnt Jerry das Mädchen vor anderen Soldaten („Wenn sie Geld ausgeben, haben sie Hintergedanken“). Doch zwischen den beiden ist „Liebe“ nie ein Thema, obwohl sie von allen anderen damit aufgezogen werden.
Wenn man die letzte Szene zugrunde legt, kann man beides interpretieren – aber das liegt beim Zuschauer. Ich muss zugeben, ich war nach wenigen Minuten mittendrin – und der Film hat mich nicht losgelassen. Das Drehbuch und die Story ist übrigens eine frühe Arbeit von Frederico Fellini, der hier echt beweist, wie man eine Geschichte packend und unaufdringlich rüberbringt. Doch – insgesamt ein toller Film. Und im Hinblick auf den Kriminalfilm sind da einige gute Elemente. Beide Figuren müssen aus Gefangenschaft flüchten – und die Action-Sequenzen werden in den Alltag integriert. Die Überfälle werden beiläufig inszeniert – aber mit viel Ballerei. Fazit: Super Klassiker, den ich auch nur auf YT gefunden habe.

Hier mit englischen UT:

Bitterer Reis – Riso Amaro (1949):
Der nächste Klassiker des Neorealismus. Hier beschränkt sich der Kriminal-Anteil auf einen Juwelenraub – doch das Hauptaugenmerk liegt erneut auf der Darstellung der Lebensumstände, hier vor allem der Saisonarbeiterinnen, die auf den Reisfeldern arbeiten. Erneut prangt uns am Anfang die Schrift der Firma „LUX“ entgegen. Man hat das Gefühl, dass Dino de Laurentiis in der Zeit alle Produktionen beherrschte.
Der Film beginnt auf dem Bahnhof von Turin. Das Gaunerpärchen Walter und Francesca flüchten vor der Polizei. Sie haben ein Halsband gestohlen, das mehrere Millionen wert ist. Doch leider verpassen sie ihren Zug und steigen in den Wagon ein, mit den die Arbeiterinnen auf die Reisfelder gefahren werden. Hier lernt die Diebin Silvana kennen, die ihren Namen auf die Liste der Arbeiterinnen schmuggeln lässt. Für die Arbeit von 40 Tagen bekommen sie pro Tag ein KG Reis, den sie als Lohn mit nach Hause nehmen. Die stationierten Soldaten räumen ihre Kaserne für die Frauen – darunter der freundliche Sergeant Marco, der ein Auge auf Silvana geworfen hat. Doch Silvana durchschaut Francesca und nimmt ihr das Halsband ab. Nach einer Auseinandersetzung auf den Reisfeldern, wo die Schwarzarbeiterinnen zeigen, dass sie besser und effektiver sind – kommt es zum Streit zwischen den Frauen, den Marco schlichten kann. Silvana gibt die Juwelen zurück. Dann taucht Walter auf und versteckt sich im Reislager. Nun beginnt ein hin und her. Die Schwarzarbeiterinnen bekommen Verträge und die Frauen arbeiten auch später hart im Regen (jeder verlorene Tag bedeutet weniger Lohn). Doch Walter hat noch eine Schweinerei vor – er will den Reis stehlen und die Frauen um den Lohn bringen – denn das Halsband ist falsch und nichts wert. Walter wickelt Silvana um den Finger und plant mit ihrer Hilfe den Coup. Francesca versucht Silvana zu warnen – aber es ist zu spät. Die Geschichte gipfelt in einer Katastrophe...

Natürlich liegt der Fokus von „Bitterer Reis“ auf der Darstellung der Arbeitsbedingungen auf den Reisfeldern. Das ist alles sehr gut umgesetzt und auch die Frauen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten sind hervorragend in Szene gesetzt. Man ist hautnah am Arbeitsalltag dran und leidet mit den Arbeiterinnen mit. Es wird auch erklärt, warum es zu den Liedern auf den Reisfeldern kam: das Unterhalten war verboten, nur singen war erlaubt – ergo wurden die Gespräche gesunden.
Die Besetzung ist natürlich sehr gelungen. Bekannt geworden ist der Film durch den Schenkel-Skandal. Denn Silvana Mangano wurde durch die erotische Inszenierung ihrer Beine berühmt und berüchtigt. Das Ganze hat einen anrüchigen Hauch von Sexploitation, denn die vielen nackten Beine auf der Leinwand mussten im Katholischen Italien wie ein Shock gewirkt haben. Mangano heiratete übrigens im gleichen Jahr den Produzenten De Laurentiis. Viel besser fand ich persönlich Doris Dowling und Vittorio Gassmann als Gaunerpärchen. Denn Gassmann spielt den Walter so ekelig, schleimig, selbstverliebt und doch charismatisch, dass es wehtut, dass Silvana, die als „starke Frau“ eigeführt wird, diesem Typen verfällt und selbst nach der Vergewaltigung zu ihm steht. Die Hauptrolle hat jedoch Doris Dowling inne – die Diebin, die hat auf den Feldern arbeitet und sich von dem schleimigen Walter löst – ist die wahre Heldin des Films. Bei ihr liegen auch schnell die Sympathien – und ihre Rolle erscheint auch etwas vielschichtiger, als die der armen, gierigen Silvana.
Der Film lohnt das Anschauen auf jeden Fall, denn man kann ihn als echten Klassiker bezeichnen. Sein Erfolg zog Filme wie „Das Reismädchen“ und die „Frau vom Fluss“ (mit Sophia Loren – nicht mit Laura Gemser) nach sich. Leider lag mir nur die gekürzte DVD von „filmjuwelen“ vor. Arte brachte den Film längst mal komplett ... doch die Heimkino-Auswertung wartet nur mit der alten Kinofassung auf – die neben Handlungsschnitten auch Zensurschnitte hat, die leider sehr auffallen.

Fazit: ein guter Beitrag zur Filmgeschichte, spannend und dramatisch.

Hier der Trailer – leider verrät er schon viel über das Finale – enthält aber auch eine geschnittene Einstellung, die im Film fehlt:





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Todestage / Julie Strain
« am: 14. Januar 2021, 12:01:56 »
Nachdem im letzten Jahr schon ihr Tod als Falschmeldung durchs Netz ging - ist es nun offiziell.
Julie Strain ist mit 58 an Folgen ihrer Demenz verstorben unter der sie wohl seit 2008 litt.

Sie hat in hunderten von Filmen mitgemacht - oft nur in Nebenrollen, als Statistin oder wenn es um "nackte" Tatsachen ging.
Doch das Modell war gerade für Comic-Fans ein Begriff, was natürlich in "Heavy Metal - Fakk2" gipfelte.

Nicht nur die Fans, auch Freund Jim Wynorski trauert - über seinen FB-Account ging die Meldung schnell durchs Netz.

Julie Strain war wohl eine sehr angenehme, freundliche Persönlichkeit, die mit Leidenschaft jede noch so kleine Filmrolle ausgefüllt hat.
mir wird sie als "Unnamable" im zweiten Teil in Erinnerung bleiben - aber auch ihre Erscheinung mit den langen schwarzen Haaren auf den HM-Covern machte sie zur Ikone.

Mich macht es irgendwie schon traurig - denn ihr Bild hat mich auch in der Videothekenzeit der 90er stetig begleitet. Viele Erotik-Krimis der Zeit wurden durch sie veredelt (die es sonst kaum wert wären).

Ruhe in Frieden

https://www.heavymetal.com/news/julie-strain-heavy-metal-obituary/

https://www.pastemagazine.com/movies/julie-strain/julie-strain-rip-dead-b-movie-actress-heavy-metal-andy-sidaris/

https://www.wearethepit.com/2021/01/heavy-metal-magazine-model-julie-strain-dead-at-58/


19
Todestage / Daria Nicolodi
« am: 27. November 2020, 11:27:20 »
Gestern kam die erschütternde Nachricht, dass Daria Nicolodi im Alter von 70 von uns ging.

Sie war nicht nur Ehefrau von Dario Argento, Mutter von Asia und eine beliebte Schauspielerin. Sie war exzentrisch, eigen - und die geistige Mutter von "Suspiria". Ohne Sie wäre dieser Streifen nie entstanden.

Ruhe in Frieden.

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Geburtstage / Happy Birthday, Bai Ling
« am: 10. Oktober 2020, 12:58:54 »
Und wieder hat jemand die 50 voll gemacht.

Man liebt sie oder man hasst sie - wahrscheinlich sind die Hater in der Überzahl, aber dennoch gehört sie zu den schillerndsten Figuren des Kinos.
Ganz gleich ob in Nebenrollen (The Crow), billigen Actionfilmen (The Gene Generation) oder teuren (Crank2) Hollywood Thrillern (Red Corner), in Horrorfilmen (Blood Shed), Müll (Sharknado 5 oder Samurai Cop 2) oder hochkarätigen Dramen (Beautiful Country) - die Dame hat eine lange Latte an Filmauftritten und liebt Glanz und Glamour.

Gerne übernimmt sie die Jury auf der Berlinale oder lässt sich für den Playboy ablichten (worauf ihre Star Wars Rolle wohl zusammengekürzt wurde) - sie kann sich in Szene setzen.

Nun - am meisten hängen geblieben ist sie mir in "Dumplings", der quasi die "Bai Ling Show" darstellt und mich zum Fan gemacht hat.

Daher - Herzlichen Glückwunsch, Bai Ling und auf die nächsten 50 Jahre!
 

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Geburtstage / Happy Birthday, Laura Gemser
« am: 05. Oktober 2020, 12:11:18 »

Heute wird die Black Emanuelle (mit einem M) 70 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch an die Soft-Erotik-Ikone der 70er und 80er Jahre, die vor allem mit Joe D'Amato oder Bruno Mattei und vielen weiteren Regisseuren großartige Werke geschaffen hat - Nackt unter Kannibalen oder auch Laura - Eine Frau geht duch die Hölle, Endgame und In der Gewalt der Zombies waren bemerkenswerte Streifen, die mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Vor allem mit "Die Todesgöttin des Liebescamps" hat sich die gute Laurette Marcia Gemser ein Denkmal geschaffen.

Nun - die Ehefrau von Gabriele Tinti lebt schon seit vielen Jahren zurückgezogen in Italien und genießt den Ruhestand. Angeblich ist wohl vor wenigen Jahren eine Dokumentation über ihren Ehemann entstanden, wo sie erzählt...

Herzlichen Glückwunschn Emanuelle und noch viele weitere schöne Jahre.

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Smalltalk / Happy Birthday - TC - nachträglich
« am: 23. September 2020, 11:06:42 »
Ich glaub wir haben den Gunter vergessen...

Du hattest Geburtstag - und deshalb noch mal nachträglich: alles Gute, viel Glück, Gesunheit und bleib so neugierig und abenteuelustig wie Du bist.

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Geburtstage / Happy Birthday, Dario Argento
« am: 07. September 2020, 17:48:55 »
Der Meister des Giallo, zu dem man nichts mehr sagen braucht... wird heute 80 Jahre.

Herzlichen Glückwunsch, Maestro! Hoffentlich noch ein langes Leben und ein zwei Filme für mich sollten noch drin sein.

Ich hab mal geschaut, ob es heute ein Tribut geben kann... und mir fällt auf, dass ich Pelts noch gar nicht kenne... der wird es heute Abend.

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Filme Allgemein / VERSCHOBEN: Die Filme der Shaw Brothers
« am: 05. Juli 2020, 20:39:47 »
Dieses Thema wurde verschoben nach Asiatische Filme.
Asiatische Filme verschoben
https://beyondhollywood.de/index.php?topic=23770.0

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Asiatische Filme / Die Filme der Shaw Brothers
« am: 03. Juli 2020, 14:31:21 »
Neben den Hammers, Gialli und jede Menge Kultregisseure gehören die Shaw Brothers noch zu meinen großen Leidenschaften. Und ich hab in den letzten Wochen mal geschaut. Es gibt einzelne Reviews und Besprechungen, aber keinen eigenen Thread. Vielleicht kann ich hier alles mal so nach und nach zusammentragen. Allerdings wird das nicht chronologischen sein, sondern eher wie bei den Hammer Filmen.

Nun die Shaws haben wohl seit 1925 produziert, verzeichnet sind die Filme allerdings erst so ab Ende der 40er Jahre. Man muss auch ehrlich sein - alle wird man nie mehr wieder sehen können, denn viele Filme sind zerstört, verschollen oder einfach nur vergessen, etwa Tiger Boy mit Jimmy Wang Yu. Angeblich gibt es einen Menschen auf der Welt, der noch eine Kopie besitzt, aber sie nicht rausrückt. So werden Legenden geschrieben...

Nun, der Anstoß für diesen Thread gab gestern die Sichtung von "Die sieben goldenen Vampire" - einer von zwei Produktionen wo Hammer und Shaw kooperierten. Dieser Film zeigt eindrucksvoll, wie perfekt die Firmen zusammenpassten. Leider war dann mit Hammer schnell Schluss, aber das Vermächtnis ist magisch...

Mein Review nochmal hierein gepackt:
Die sieben goldenen Vampire (1974)

- Der letzte Dracula Film der Hammers ging neue Wege. Denn das Studio war im Niedergang und es gelang nicht mehr im Zeitalter vom „Exorzist“ Geld für neue Produktionen aufzutreiben. Also versuchte man es im Osten und kooperierte zwei Mal mit den Shaw Brothers. Was dabei herauskam, galt als kommerzieller und auch künstlerischer Flop... damals. Auch ich war als Teenager nicht unbedingt ein Fan des Streifens, denn er war wirklich nicht Fisch, nicht Fleisch – aber heute? Vom jetzigen Standpunkt aus, kann man nur eins sagen: der Film ist ein Meisterwerk der guten Unterhaltung und vereint das Beste aus zwei Welten.
Die Story ist simpel. Der böse Hohepriester Kah reist nach Transsilvanien, um Graf Dracula zu bitten, die sieben goldenen Vampire zu erwecken. Der Obervampir hat jedoch seine eigenen Pläne mit den chinesischen Dämonen und entflieht seinem europäischen Gefängnis, in dem er sich hinter der Gestalt von Kah versteckt. 100 Jahre später ist Dr. Van Helsing (Peter Cushing) auf Studienreise in China unterwegs. Doch bei seiner Vorlesung über Vampirismus wird von den Gelehrten verhöhnt und ausgelacht. Nur Hsi Ching glaubt ihm, da er aus dem Dorf kommt, das die sieben goldenen Vampire terrorisieren. Er bittet Van Helsing um Hilfe. Der willigt erst ein als die Finanzierung der Expedition steht – denn das Geld von der reichen Lady Vanessa Buren. Dann geht es durch die Lande – unterwegs kloppt man sich mit Banditen, den goldenen Vampiren und Horden von Untoten, bis Van Helsing Kah bzw. Dracula stellen kann.
Vorneweg ist es einfach nur zu geil, zu sehen, wie die Superstars Peter Cushing und David Chian zusammen treffen. David Chiang und seine Film-Brüder (und Schwestern) kloppen sich Shaw-gewohnt durch die Gegend, wo später auch der Europa-Cast mitkämpft. Die Fights sind flott und blutig – die Masken der Vampire sind klasse (erinnern etwas an Zombie-Makeup), während die Untoten alle Skelettmasken tragen. Ein bisschen Zombie, ein bisschen reitende Leichen und Hammer-Vampire und schon ist der Mix perfekt. Die Kampfszenen und HK-Regie ist von Meister Chang Che selbst, während Roy Ward Baker als englischer Regisseur im Vorspann steht. Optisch sieht der Film absolut klasse aus. Das Filmmaterial wirkt wie aus den 60ern und nicht wie die Hammers der 70er – die Beleuchtung ist knallig bunt (giftiges grün und saftiges rot) und die Gore-Effekte gehen ebenfalls in Ordnung. Die Monster zerfallen hübsch zu Staub und nebenbei werden noch einige (halbnackte) Jungfrauen den goldenen Vampiren geopfert. Also – hier ist eigentlich immer was los. Selbst die Lovestorys stören nicht. Zuerst denkt man, dass Van Helsings Sohn Lady Buren anbaggert, aber ne – er steht auf die Kungfu-Kämpferin Ma Kwei. (Szu Shih ist auch zuckersüß anzusehen.) Lady Buren hingegen bandelt mit David Chian an, was man den beiden sogar schauspielerisch abnimmt. Julie Ege ist eigentlich keine Schauspielerin, denn sie begann als Miss Norway. Doch nach deiner Rolle im Lazenby-Bond und einigen Horrorfilmen landete sie hier. Wahrscheinlich liegt es an der norwegischen Herkunft, denn ich kann es mir sonst nicht erklären, warum man ihr in der deutschen Fassung einen extrem lispelnden Akzent gegeben hat. Das hört sich am Anfang unheimlich albern an, aber man gewöhnt sich dran. Schlimmer ist hier allerdings John Forbes-Robertson als Dracula. Da Christopher Lee keinen Bock hatte in diesem komischen Film mitzuspielen, musste jemand anderes her. Nun, da Dracula in seiner Gestalt nur am Anfang und am Ende vorkommt, lässt sich das jedoch verschmerzen. Nun – was soll man noch sagen. Eigentlich dürfte der Film in keiner Sammlung fehlen. Ich hab den damals beim Saturn für 1,99 am Grabbeltisch bekommen. Heute geht die DVD gebraucht für 50 Euro über den Tisch (vor einigen Jahren waren es gar 200) – wir brauchen allerdings eine gute Bluray, wo die Farben so richtig zur Geltung kommen.

Fazit: Das Beste aus zwei Welten. Genial.


und das hatte ich 2008 mal geschrieben:

Die sieben goldenen Vampire -
Hammer meets Shaw - absolute Trash Granate, die nicht nur toll aussieht, sondern auch noch sehr kurzweilig ist uns Spaß macht - nur die Synchro der Schwedin ist bescheuert...

und Gerts 5 Cent zu dem Film:

Vorhin:

Die Sieben Goldenen Vampire :arrow: 7/10

Ganz netter Martial Arts-Horrorfilm mit Peter Cushing und David Chiang.


und der Vollständigkeit halber der Kommentar des Einsamen Wolfes:


Der Film ist eine Kuriosität, ein Kabinettstückchen des Horror- und Eastern-Kinos. Die einzige Zusammenarbeit zwischen den legendären Studios "Hammer" und "Shaw" versuchte sich an einer Symbiose aus den bewährten Horror- und Period-Filmen und bot zwei Superstars der Studios auf: Zum einen der einzigartig charismatische Peter Cushing aus den hammer-Studios, zum anderen David Chiang aus den Shaw Studios. Zusammen bekämpfen sie niemand anderen als den legendären Grafen Dracula, den Van helsing vernichtet glaubte. Dummerweise wird der Prinz der Dunkelheit aber von einem Chinesen zum untoten leben erweckt und macht sich auf ins Ferne China, um dort ein neues Heer von Blutsaugern um sich zu scharen. Sein pech, dass ausgerechnet sein Erzfeind Professor Lawrence Van Helsing dort weilt und zusammen mit einigen kampferprobten schlagkräftigen Begleitern die Pläne des Vampirfürsten und seiner Untoten zu durchkreuzen sucht...

Das Ganze ist - zugegeben - ziemlich in die Hose gegangen, denn die eine Hälfte des Films ist typisches Shaw Brothers Gruselkino mit kindlichen Effekten, die wir beispielsweise aus japanischen TV-Serien wie "S.R.I. und die unheimlichen Fälle" oder so grauslig gruseligem Trash wie der Shaw Brothers Produktion "A Ghost Story" kennen; die andere Hälfte ist dann typisches und routiniertes Period-Easternkino, wie es die Fans der Shaw Brothers lieben. Die Atmosphäre der Hammer-Studios hätte den gruselszenen gut getan, doch man sucht sie vergebens. Die Untoten wirken wie Figuren aus einem drittklassigen  Marionettentheater, dafür sind die Kampfszenen routiniert und daran kann man kaum meckern - wenn Davod Chiang ein Schwert in der Hand hatte, wusste man, was man bekam.

Nur inhaltlich konnte die Schose kaum funktionieren, denn kein Fan hat den machern abgekauft, dass Graf Dracula aus dem 19. bzw. 20. Jahrhundert nach Fernost schippert, wo die Leute rumlaufen wie in der Ching-Dynastie und sich auch so benehmen, als sei die Zeit fünfhundert oder mehr Jahre früher stehengeblieben. Das einzige, was den Streifen hätte retten können, wäre die Darstellung des Vampirgrafen durch den unvergleichlichen Christopher Lee gewesen, dazu ein toller und hochdramatischer Showdown zwischen Lee, Cushing und Chiang, und ein Stück Hammer-Atmosphäre, die zu Lee's Dracula gepasst hätte. Aber da man dies nicht wollte und vielleicht auch nicht konnte, musste das Projekt scheiter - der Dracula in den "sieben goldenen Vampiren" ist einer der schlechtesten, die ich je sah...

Dennoch - Für Eastern-Fans eigentlich ein unverzichtbares Kleinod, doch 15 EUR würde ich persönlich nicht dafür berappen...

Der Lonewolf Pete


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