...der Lonewolf Pete!
Es hat jetzt ein paar Jährchen gedauert, bis ich über Descent zu "Dog Soldiers" gekommen bin.
Warum? Weil ich mit Werwölfen - sowohl in der Literatur als auch im Film - auf kriegsfuß stehe. Für mich gibt der gute olle hechelnde Lycanthrop nicht allzu viel her, zumal ich seit "The Wolfman" aus den 40ern und später "The Howling" von Joe Dante keinen guten Werwolffilm mehr sah, und erst letztes Jahr bekam ich mit zwei Romanen von William W. Johnstone (The Hunted, The Prey) wieder zwei erstklassige Werwolfromane in die Hand.
Aber nun sah ich "Dog Soldiers", und der Werwolf hat wieder Sympathien beim Lone Wolf gesammelt.
"An American werewolf in Paris" - kann man getrost vergessen.
"The Werewolf of Tarker Mills" - brauch mer net drüber reden.
"Ginger Snaps" sucks - und zwar alle drei Teile.
Aber "Dog Soldiers" ist ein vorhersehbarer, aber dafür sehr unterhaltsamer und rasanter Horror-Action-Thriller, der für eine FSK 16 - fassung mit überraschend derben SFX aufwartet. Okay, ich mag ja nun nicht die reinen Männerfilme, in denen ne Frau, mag sie noch so gut aussehen, mal eben kurz durchs Bild flitzt und das wars. Aber hier haben wir in der ersten halben Stunde einen reinen Männerfilm mit ein paar tarngekleideten Burschen, die durchs schottische Hochland tappsen und Soldat spielen. Danach fließt Blut, Schleim (Geifer?) und Gedärm, und eine Frau tauscht auf. Klar war vorauszusehen, dass die nicht von ungefähr kam und auch nicht allzu hehre Ziele verfolgte, obwohl alles darauf hindeutete. Und klar, es war vorauszusehen, dass der Oberfiesling noch mal eins draufsetzen durfte und so richtig oberfies werden durfte. Und die Geschichte von einer Horde hilfloser Soldaten in einem abgelegenen Farmhaus, das von einer Meute Werwölfe belagert wird, ist auch nicht wirklich neu - das gibts in nahezu allen Genres, vom Western bis zum Eastern. (Klar, da waren es dann keine Werwölfe, sondern Indianer oder die bösen Truppen des noch böseren Chinesen-Kaisers).
Aber das Ganze ist gut und mit sichtbarem Spaß an der Freude gespielt. Die sinnlose Ballerei mit normalen Patronen auf die Werwölfe ist lächerlich, aber entschuldbar, da doch die "heutige" Generation und die, aus der unsere heutigen Soldaten geschnitzt sind, nämlich gar nix über Werwölfe weiß. Weil sie nämlich auch keine Horroromane lesen oder Horrorfilme gucken, sonst hätten sie gewusst, dass nur Silber oder Feuer hilft.
Ich hab mich amüsiert und fand den Film sehr kurzweilig. Die Effekte waren für einen 16er Streifen okay, und ich hab nicht bereut, ihn in die Sammlung aufgenommen zu haben. Jetzt, nachdem ich weiß, dass der Regisseur für kurzweilige Horror-Unterhaltung gut ist, kann The Descent ja wirklich nur noch der Oberknaller werden. Mal sehen.... Am Wochenende ist er dran.
Für alle, die "Dog Soldiers" noch nicht gesehen haben und den besten Werwolf-Film seit "The Howling" nicht verpassen wollen, sei dieser Streifen empfohlen.
Der Lonewolf Pete