Ist das eigentlich normal - so nach ein paar hundert Metern denke ich es geht heute garnix und wenn ich dann weiterlaufe wirds plötzlich zum "Meschanismus" und man läuft und läuft und läuft...
Das ist sogar absolut normal. 8)
Zwar nicht immer, kommt aber häufiger vor.
Das ist einer der Gründe, warum ich mich so ins Laufen verleibt habe.
Ich fühle mich da wie eine ältere Diesellok. Es dauert einfach eine gewisse Zeit bis ich "in Fahrt" komme.
Am Anfang fühlt man sich schon nach ein paar Metern platt, die Gelenke knacken wie eingerostet, die Muskeln sind verspannt.
Doch nach ein paar Minuten entsteht ein gewisser Flow.....vor allem wenn das Wetter noch mitspielt.
Die Muskeln lockern sich, langsam entwickelt sich ein "runder" Bewegungsablauf. Jetzt nur kein Tempo machen.....
Einfach fließen lassen.....
Man erfreut sich an der Umwelt und läuft in einem monotonen, jedoch nicht langweiligen Rythmus.
Der Kopf denkt nicht mehr an den Bewegungsablauf und hat Freiraum für andere Dinge......
Ich durchdenke dann immer Probleme, lege mir Strategien für alles Mögliche zurecht, oder träume einfach vor mich hin.
Ehe man es sich versieht ist man schon über eine Stunde unterwegs, die Beine laufen in einem sturen Automatismus einfach weiter.
Die Diesellok ist in Fahrt und läuft....mechanisch... einfach weiter....nicht schnell......aber sie läuft.
Das monotone Tappen der einzelnen Schritte versetzt einen in einen meditativen Zustand.
Die Gedanken schweifen umher, fangen Eindrücke ein, durchdenken diese und schweifen weiter....
Und man bekommt überhaupt nicht mit, dass man schon wieder ein ganzes Stück weiter gelaufen ist.
Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt wo die Power nachlässt.
Man wird langsamer.
Man fühlt sich platt, am Ende....
Irgendetwas beginnt weh zu tun, mal dies mal das.
Der Kopf ist wirklich leer....
Aber trotzdem laufen die Beine weiter.
Da bekomme ich dann ab und zu ein richtig albernes Grinsen und erfreue mich daran, dass ich noch immer laufe.
Und das Gefühl der absoluten Zufriedenheit danach, lässt alles Negative verblassen.
Dies war eins der prägendsten und auch faszinierenden Erlebnisse meines Lebens.
Eigentlich fühlt man sich nach über 2,5 Stunden Laufen schon halb tot, aber trotzdem laufen die Beine weiter.
Man hat direkt Angst die beine bei ihrem Tun zu unterbrechen. Aus Angst man würde stehenbleiben.
Doch es läuft und läuft und läuft.....
(Gilt jedoch fast nur für Trainingsläufe. Wettkampf ist Kampf.
)
Und es wird mit Training schrittweise besser....
Jetzt hab ich schon wieder viel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte.