Hab die ganze Zeit nur an Dinge gedacht, die ich besser vergessen sollte anstatt mir Gedanken darüber zu machen, am Ende war ich mal wieder völlig fertig emotional. Alles Scheiße, irgendwie. Ich weiß nicht, wie lange das noch so weitergehen soll mit mir...
Auch das passiert immer mal wieder.
Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass unser Gehirn "nicht abschließend verarbeitete" Probleme immer wieder ans Tageslicht holt. Und dies bevorzugt in Situationen wo man sich dem stellen kann.
Genau da liegt aber die Chance, da sich meiner Erfahrung nach, beim Laufen die Gedanken ziemlich gezielt steuern lassen.
Ich beginne dann immer das Problem aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren und mir bildlich zu machen. Dabei versuche ich alle negativen Empfindungen die ich damit assoziiere, einer objektiven Beurteilung zu unterziehen.
Darauf aufbauend beginne ich mir eine Lösung für das Problem zu visualisieren. Und diese in einem möglichst positiven Sinn, sei er auch (augenscheinlich) noch so abwegig.
Ich mache daraus eine Art von positiven Tagträumen während dem Laufen und erfreue mich an der Illusion.
(Die häufig sogar weniger Unrealistisch ist, als man es zuerst annehmen möchte)
Beispielsweise denke ich da an Situationen in denen ich alle Personen bei der Arbeit an einen Tisch bekomme und es endlich mal hinhaut, dass alle in die gleiche Richtung arbeiten und alle froh sind, dass es weitergeht und der Chef sich noch bei mir dafür bedankt.
Oder wie ich tränenüberströmt die Ziellinie des Heidelberger Halbmarathons in 1:44:xx überlaufe.
Der Trick ist einfach, eine objektive Sicht auf die Problemstellung zu bekommen und dann zu beginnen sich eine möglichst positive Lösung zu erarbeiten und vor allem gedanklich zu visualisieren, zu träumen, zu erleben, um daraus Kraft und Motivation zu schöpfen.
Das mag nicht gleich auf Anhieb hinhauen und auch nicht bei jedem Problem beim ersten Versuch, aber es wirkt.
In Kombination mit ein paar körpereigenen Hormonen führt dies zu beeindruckenden Ergebnissen.
Leichtathletik.de hatte da mal einen tollen Artikel drüber:
http://www.leichtathletik.de/index.php?NavID=38&SiteID=394&NewsID=17552&Year=2008&IsArchive=1Zum Abschluss noch einen tollen Spruch den ich mal gelesen habe:
War der Lauf nicht dein Freund, war er dein Lehrer.