Am Ende waren es 18 km in 01:42:17 und damit ein 05:41er Pace.
Das wäre genau die Pace für 1:59:59
Aber wie schon gesagt, für einen langen Trainingslauf in deinem aktuellen Leistungsniveau sogar zu schnell.
Lass dich nicht davon verleiten das Tempo schon zwingend im Training über die Strecke zu bringen und lass dich vom Tempo meiner langen Läufe auch nicht aus der Ruhe bringen.
Mein Wettkampftempo habe ich über die Distanz
noch nie im Training hinbekommen.
Alex, ich hab echt schiss, dass meine Muskulatur die 21 nicht mitmacht bzw es nicht für eine sub 2h reicht...
Wie gehe ich am vernünftigsten die letzten Tage an? Muss mal in den Trainingsplan schauen....
Zuerst mal: Keine Panik!
Du bist mitten im Training und hast dich gerade in den letzten Wochen erheblich gesteigert was Tempo und Strecke angeht.
Selbstverständlich hinterlässt das Spuren und der Körper ist müde.
Und ab nächster Woche gibst du ihm die Zeit die letzten Einheiten zu verarbeiten und sich deutlich zu erholen.
Große Sprünge kannst du jetzt eh nicht mehr machen, gut 90-95% der Grundsteine hast du gelegt.
Die Chance dass du was kaputt machst ist deutlich höher als dass du noch einen großen Leistungssprung erreichen wirst.
Du kannst höchstens noch etwas psychologische und auch physische Sicherheit gewinnen.
Ein zweiter langer Lauf diese Woche ist mit einem gewissen Risiko behaftet, aber machbar wenn du langsam läufst.
Mit mehr Lauferfahrung und körperlicher Robustheit sinkt das Risiko für solche Experimente natürlich deutlich.
Mache den aber wirklich nur wenn du dich gut fühlst und unbedingt mehr Sicherheit haben möchtest.
Für die nächste/letzte Woche gilt:
Keine Intervalle mehr
Keinen langen Lauf mehr
Zwei lockere Läufe wobei du zwischendurch versuchst die 5:30-5:40 min/km zu verinnerlichen.
Die Woche keinen Vollsuff.
Die Woche über ausreichend schlafen, da man erfahrungsgemäß bei seinen ersten 2-3 Läufen so nervös ist dass man Samstag auf Sonntag eher wenig pennt. Ist aber nicht schlimm.
Wenn du dich zu einem zweiten langen Lauf entschließt, dann noch diese Woche.
Samstag hätte ich Zeit dich zu begleiten, Sonntags kann ich nur morgens gegen 10, da ich ab 12:30-13:00 zum Essen eingeladen bin.
Und nun noch ein paar Worte der Beruhigung, Motivation und Gelassenheit:
- Vor meinem ersten Halbmarathon habe ich keine 18km im 5:41er Schnitt gepackt. (Muss nochmal nachschauen, bin aber recht sicher dass nicht)
- Du hast alle wichtigen Einheiten absolviert und das notwendige Leistungsniveau für die sub 2h. Den Rest macht die Tagesform am 29.
- Du hast mehrfach bewiesen, dass du 5:30-5:40 min/km über 15 km lang halten kannst.
- Unsicherheit und Angst ist vor dem ersten Lauf über die Distanz völlig normal
- Du bist am 29. deutlich ausgeruhter und läufst am Vormittag und nicht Abends nach einem langen Arbeitstag.
- Adrenalin und Stimmung werden dir ein paar Prozent mehr Leistung spendieren.
- Du wirst auf jeden Fall Bestzeit laufen.
(Der richtige Zeit-Terror beginnt erst ab dem zweiten Halbmarathon
)
- Genieße die Stimmung, die Musik, das Publikum und die anderen Läufer um dich rum, denen geht es genauso gut/schlecht.
- "Pain is just weakness escaping from the body." und "Was weh tut, lebt noch."
- Glaub an dich.
- Habe Spass.
Das wird bestimmt toll.
.... zumindest ich verspüre schon wieder langsam das Kribbeln, sitze hier mit einem Lächeln und freue mich drauf es laufen zu lassen, völlig egal ob es gut oder schlecht ausgehen wird.