Also, allmählich hab ich die Nase gestrichen voll vom x-ten "Sixth Sense" - Verschnitt, bei dem Leute mal sterben, dann wieder gar nicht tot sind, dann irgendwas erleben, obwohl sie in Wirklichkeit doch tot sind, und dann wieder alles nur träumen, obwohl Tote doch gar nicht mehr träumen können...oder so. "Reeker" war ja auch so ein blöder Streifen, oder "Dead End"...
Und sowas in der Richtung ist auch "Der eisige Tod". Die ganze Geschichte hört sich einigermaßen interessant an, aber spätestens nach zwanzig Minuten, wenn einem die Kälte bereits durch die Adern läuft und die Glieder (vor Müdigkeit) erstarrt sind, wird einem bewusst, dass hier nur eines tödlich ist: Die Langeweile.
Da haben wir eine arrogante Zimtzicke, die an der Uni am schwarzen Brett eine Mitfahrgelegenheit zum Weihnachtsfest nach Delaware sucht und auch findet - in einem schüchternen Komilitonen, der zudem noch Veranlagungen eines Stalkers mit sich bringt und das Mädel in seiner Schrottkiste heimwärts fahren will. Als die beiden so dahinzockeln, wird rasch klar, dass der Typ keinen Schimmer hat, wo Delaware ist. Und als er prompt auch noch eine "Abkürzung" nimmt, ist das Unheil vorprogrammiert: Aus dem Nichts taucht ein Auto auf, drängt die beiden in eine Schneewehe, und aus. Und danach folgt dann eine Stunde (im Film gleich eine ganze Nacht) voller Streit, frieren, planlosem Rumrennen im Schnee, Übergriffen und grausligen Begegnungen mit längst Verstorbenen und Geistern und wieder Lebenden, die doch Geister sind (oder nicht?) und so weiter - ein ewiges Hin und Her, und die Auflösung am Schluss ist dann ebenso maßlos unbefriedigend wie der ganze Streifen, der doch hätte sooo gut werden können.
An und für sich liebe ich solche Filme, wenn sie denn realistisch wären, eine beklemmende Atmosphäre hätten und richtig spannend wären. Aber das hier bietet Ansätze von allem, ohne sie richtig zu nutzen oder umzusetzen. Empfehlen kann ich den Film daher nicht, weil er einfach nur enttäuschend ist. Ich jedenfalls hab nichts bekommen, was ich erwartet habe, und schon wesentlich Besseres gesehen. Ach ja, und kalt war mir auch nicht.
Der Lonewolf Pete