Was geht denn geschmacklich noch so etwa in die Richtung stark rauchig/torfig? Lagavulin hab ich schon gelesen, der scheint wohl auch ganz gut zu sein. Läge auch noch in meiner preislichen Reichweite.
Aha, mein Spezialgebiet.
Talisker 18J wenn noch irgendwo eine Flasche zu bekommen ist. Gibts nicht mehr und daher inzwischen auch teils heftige Preise.
Laphroig Quarter Cask Preis/Leistungs Kracher! Nur minimal teurer als der 10j (~3€) aber durch die Lagerung in Quarter Casks (nur ein Viertel so groß wie die großen Hogshead Fässer) schneller gereift und stärkeres Aroma vom Holz. Den solltest du auf jeden Fall mal antesten, wenn du den 10er magst.
Der Laphroig 30J ist ein Gedicht.
Habe aber auch nur einmal ein Glas getrunken.
Da der anscheinend nicht mehr produziert wird ist der Flaschenpreis in den letzten Jahren auch von etwas über 200 auf inzwischen fast 400€ gestiegen.
Lagavulin 16J Das ist für mich so der Ur-Konservative Islay Vertreter. Seit gefühlten Ewigkeiten im Programm und eigentlich immer eine gute Wahl.
Sehr warmes und behagliches Aroma. Aber Experimente oder Extravaganzen waren nie sein Ding.
Wie Opas Ohrensessel oder ein alter Mercedes SL. Nicht günstig, aber solide Qualitätsarbeit wo man sich darauf verlassen kann was man bekommt.
Bunnahabhain 12Guter Einstieg in eine Islay Brennerei die nicht die Über-Torfbomben produziert, sich aber mehr auf das Meer-Aroma spezialisiert.
Ältere Bunnahabhains gibt es teilweise auch völlig ohne Torf.
BowmoreGanz allgemein eine Destillerie der ich zwiegespalten gegenüberstehe. Einerseits hervorragende älter Jahrgänge, aber mit der Produktrange der letzten 10 Jahre
kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Der Mariner ist sehr spritig und aufdringlich mit seinem See Geschmack,
Dark und
Darkest für Liebhaber der Kombination von Sherry/Portwein mit Rauch ganz interessant. Bei den ganz neuen Abfüllungen kenne ich mich leider nicht aus.
BruichladdichGleichermaßen interessante wie auch verwirrende Destillerie auf Islay. Aber da im Privatbesitz, gehört sie unterstützt.
Es gibt einen guten Einstieg mit dem 12J, mir persönlich gefällt jedoch das rundere Finish des 15J.
Jedoch haben die sehr wenig Rauch/Torfaroma und fallen daher nicht in dein Zielgebiet.
Da wäre der
Bruichladdich Peat einen Versuch wert, der ist jedoch schon recht wuchtig.
In dieser Brennerei werden auch die
Port Charlotte hergestellt. Das ist eine Torfbombe
Verwirrend ist die unüberschaubare Angebotspalette an zahllosen Abfüllungen.
Caol IslaEine extrem unterschätze Destillerie.
Produzierte Jahrelang nur für die Blend-Industrie.
Hat aber auch eigene Single Malts die den großen Vergelich nicht scheuen müssen.
12j und 18J sind gute, klassische Islays.
Gehen im Regal durch das unscheinbare Flaschendesign auch immer etwas unter.
ArdbegEin heimlicher Liebling von mir. Wird geliebt oder gehasst. Vor allem da sie wissen wie sie ihren Kultstatus und ihre hochinteressanten Reserven geschickt zu vermarkten.
Das Kult-Marketing und die Preis für richtig alte Abfüllungen (wir sind da nicht mehr dreistellig;) ) ist nicht jedermanns Sache.
Was aber der Qualität der meisten Abfüllungen keinen Abbruch tut.
Der klassische
Ardbeg Ten ist ein bezahlbarer und toller Whisky. Das ist auch der Whisky den ich persönlich bisher am häufigsten gekauft habe.
Sollte man einfach kennen. Auch der
Ardbeg Uigeadail ist ein Tip. Nicht ganz so günstig aber ein hervorragender Tropfen.
Der
Areigh nam Beaist war auch toll, aber den gab es meines Wissens nur drei Jahrgänge. Genau wie der gigantische 17J der aber nur noch zu Mondpreise erhältlich ist, wenn überhaupt.
...Achja ich bin auch Mitglied im Ardbeg Comittee
Und zuletzt noch....
Port EllenDer legendäre Klang wie ein Donnerhall,... und auch ein wenig nostalgische Verklärung.
1983 endgültig geschlossen, nachdem es vorher schon mehrmals kurz davor war, bzw. auch soweit war.
Es existieren nur noch einzelne Fässer bei diversen unabhängigen Abfüllern, die hier und da noch Kleinserien in unterschiedlicher Qualität herausbringen.
Gegen 2000 rum wurden 7 Annual Releases herausgebracht. Alle zwischen 24-28 Jahre alt und das war der letzte offizielle Restbestand.
Ich habe mir damals für ~200€ eine Flasche
5th Release gekauft.
25J alt, 57,4%
War ein herrlicher Tropfen und wahrscheinlich die letzte Möglichkeit einen echten, offiziellen Port Ellen trinken zu können. (Zumindest zu "akzeptablen" Preisen)
Die leere Flasche und die Umverpackung steht immer noch bei mir auf dem Schrank.
War der Geschmack die 200€ wert?
Objektiv definitiv Nein.
Subjektiv mit dem Gedanken hier ein handwerkliches Produkt aus vergangenen Zeiten getrunken zu haben, Ja.
Hätte ich ihn aufgehoben wäre er aktuell wohl ~544€ wert
http://whiskyfinder.eu/beverage.php?cmd=show&id=1098Falls du irgendwo bezahlbar in den Genuß eines PEs kommen solltest, tue es.
Aber das war jetzt nur ein "kurzer" Rundumflug und ich kenne bei weitem auch nur Bruchteile des schier unüberschaubaren Marktes.
Teste dich durch.