Ex Drummer - assi, liebenswert, abstoßend, gewalttätig....und unterhaltsam dabei

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Online Max_Cherry

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    Ok, das klingt wirklich sehr interessant. "Trainspotting" ist ein 10er bei mir, diese  Mischung von Komödie und Sozialdrama hat mir da sehr gut gefallen, der hier klingt ähnlich. Wenn es dann noch ne Spur häerter und assiger ist, warum nicht. Ich warte auf die DVD, aber ich denke schon, dass mir der Film gefällt.


    Online Max_Cherry

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      sicherlich tabubrechend (bei der
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      musste ich arg leer schlucken).

      Also ich weiß auch net, faszinierend, wie verschieden man einen Film auffassen kann. Die Szene fand ich wirklich nicht sehr deftig, fast schon witzig-absurd ;)

      Wirklich schlucken musste ich nur beim Schluß und als Ivans Baby stirbt, wobei die Begründung schon fast wieder ein kopfschüttelnd absurdes Lachen in einem geweckt hat.
      SPOILER!!! :(


      Online Max_Cherry

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        Lange hats gedauert, jetzt hab ich "Ex Drummer" endlich mal gesehen.
        Hab vielleicht in den ersten paar Minuten 2-3 mal Schmunzeln müssen, das wars aber auch mit Humor.
        Die Figuren sind durchweg unsympathisch und sicher auch ein Stück weit tragisch, aber zumindest abstoßend.
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        dazu eine ordentliche Portion Minderheitenhass und bemüht authentisches Asitum. Ich weiß nicht, es kommt irgendwie so rüber, dass alle Rocker und Punks (besonders bei dem Festival) aggressive, vulgäre Wichser sind. Das fängt schon bei dem Ansager an. Das hat mir gar nicht gefallen, als ob Massenschlägereien gang und gebe seien auf solchen Veranstaltungen.
        Das Ende mit den sinnlosen Gewaltausbrüchen macht auch keinen Sinn. Und plötzlich muss man noch Mitleid mit den Assis haben, weil sie ja so eine schwierige Kindheit hatten. Klar ist das ein Grund dafür warum sich Leute scheiße verhalten, aber ein Freifahrtsschein zum Mord oder eben anderen durchaus hoch kriminellen und moralisch fragwürdigen Taten ist es dennoch nicht. Diese Interviewszenen fand ich voll daneben, weil die Figuren vorher sehr eindimensional gezeigt wurden und plötzlich ganz vernünftig und ruhig sind und vorallem ohne verbale Entgleisungen auskommen. Das ist für mich alles andere als rund und aller spätestens wenn Dries noch seine alte parrallel bumst, landen die zum Ende hin recht platten Provokationen auf ihrem Höhepunkt.
        Rein technisch ist der Film durchaus gelungen, auch der Soundtrack ist gut (abgesehen von diesem bescheuertem "Mongoloid"-Song, der einfach nur nervt). Den ein oder anderen nett inszenierten Moment gibt es auch, aber das hilft nicht über die inhaltlichen Ungereimtheiten und nicht nachvollziehbaren Ereigenissen gegen Ende hinweg. Ein Film darf durchaus auch mal weh tun oder anekeln, aber dann muss er auch darüber hinaus irgendwas jenseits der visuellen Ebene bieten können. Ok, gute Schauspieler sind am Werk, aber sowohl die Geschichte ist dünn als auch das was beim mir ankommen soll. Mich bringt der Film weder zum Nachdenken, noch fühl ich mich irgendwie schuldig.
        Bei den eingestreuten surrealen Szenen wie "Die Vagina", "den riesen Gummischwanz" oder den "Sänger überkopf" hat man sich ganz klar von der Toilettenszene aus Trainspotting inspirieren lassen, nur dass das hier weder komisch noch sonst irgendwie beeindruckend war (die "Überkopfszene" war gut gemacht, aber warum gerade er an der Decke geht und auch nur in seiner Wohnung bleibt genauso offen, wie einige andere Dinge).
        Ich hör jetzt mal lieber auf, denn sonst wird die Bewertung noch schlechter, als ich zunächst geplant hatte.
        Nur noch eins: Niemals nie komt ein Ex Drummer an den genialen Trainspotting heran, welcher es einfach viel besser versteht, seinen Figuren Tiefe zu verleihen und etliche emotionale Gefühlslagen abdeckt. Da kann man mit den Figuren lachen, trauern, sie hassen und und und, das funktioniert zumindest bei mir mit diesem Film hier nicht.
        Eigentlich kann ich keine Bewertung geben, aber ich denke mal am ehesten wärs wie bei "Irreversible" oder "Elephant" was bei   :5.5:
        Eine kleine Enttäuschung. Ich hab auch kein großes Verlangen, den nochmal zu sehen geschweige denn dafür Geld auszugeben.

        Edit: Ach ja, was ist mit dem König von Siam und Schachspiel? Schnall ich nicht.
        « Letzte Änderung: 21. Februar 2011, 00:33:20 von Max_Cherry »


        Online Max_Cherry

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          Hier mal ein wirkliches schöes Review, welches viel besser der Kernkritikpunkt herausstellt als meine paar Sätze. Zugegeben, die einzige Bewertung, die den Film nicht in den Himmel lobt.
          http://zeitverschwender.blogspot.com/2008/12/ex-drummer.html
          Das macht absolut Sinn, wenn ich das jetzt so lese, scheint das Wesentliche an der Geschichte in der Vorlage viel deutlicher herausgestellt worden sein als im Film.
          Bruchstücke sind schon bei mir angekommen, klar, aber die zentrale Rolle des Dries und seines "sozialwissenschaftlichen Experimentes" hätte man viel mehr aufgreifen können. Und der Plan, dass er bis zu einem bestimmten Punkt als Identifikationsfigur benutzt werden soll, um den Zuschauer dann so richtig zu schocken, geht einfach nicht auf, mir war der schon von Anfang an unsympathisch und seine Beweggründe wurden erst richtig deutlich, als man ihn an seiner Schreibmaschine sitzen sieht. Das Chaos-Ende lenkt auch wieder von dieser Thematik ab.
          « Letzte Änderung: 21. Februar 2011, 01:27:48 von Max_Cherry »


          Online Max_Cherry

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            Edit: Ach ja, was ist mit dem König von Siam und Schachspiel? Schnall ich nicht.
            Kann mir das mal einer erklären?
            Oder meint ihr echt nur den Bezug zu Dries, der die Band minipuliert also quasi die Schachfiguren "bedient"?

            Das ist doch alles irgednwie platt und pseudo intelektuell.
            Das witzige daran ist ja, dass ich quasi die Wurzeln dieser ewigen typischen "Studenten-Filmer" in meinem Studium live miterlebt habe.
            « Letzte Änderung: 21. Februar 2011, 11:50:25 von Max_Cherry »


            Online Max_Cherry

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              Gerade den Soundtrack finde ich eigentlich am Besten vom ganzen Film.  :)
              Der Soundtrack ist auch gut, nur den einen Song mag ich nicht.

              Hast du überhaupt was zum Film geschrieben?


              Online Max_Cherry

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                Lange hats gedauert, jetzt hab ich "Ex Drummer" endlich mal gesehen.
                Hab vielleicht in den ersten paar Minuten 2-3 mal Schmunzeln müssen, das wars aber auch mit Humor.
                Die Figuren sind durchweg unsympathisch und sicher auch ein Stück weit tragisch, aber zumindest abstoßend.
                (click to show/hide)
                dazu eine ordentliche Portion Minderheitenhass und bemüht authentisches Asitum. Ich weiß nicht, es kommt irgendwie so rüber, dass alle Rocker und Punks (besonders bei dem Festival) aggressive, vulgäre Wichser sind. Das fängt schon bei dem Ansager an. Das hat mir gar nicht gefallen, als ob Massenschlägereien gang und gebe seien auf solchen Veranstaltungen.
                Das Ende mit den sinnlosen Gewaltausbrüchen macht auch keinen Sinn. Und plötzlich muss man noch Mitleid mit den Assis haben, weil sie ja so eine schwierige Kindheit hatten. Klar ist das ein Grund dafür warum sich Leute scheiße verhalten, aber ein Freifahrtsschein zum Mord oder eben anderen durchaus hoch kriminellen und moralisch fragwürdigen Taten ist es dennoch nicht. Diese Interviewszenen fand ich voll daneben, weil die Figuren vorher sehr eindimensional gezeigt wurden und plötzlich ganz vernünftig und ruhig sind und vorallem ohne verbale Entgleisungen auskommen. Das ist für mich alles andere als rund und aller spätestens wenn Dries noch seine alte parrallel bumst, landen die zum Ende hin recht platten Provokationen auf ihrem Höhepunkt.
                Rein technisch ist der Film durchaus gelungen, auch der Soundtrack ist gut (abgesehen von diesem bescheuertem "Mongoloid"-Song, der einfach nur nervt). Den ein oder anderen nett inszenierten Moment gibt es auch, aber das hilft nicht über die inhaltlichen Ungereimtheiten und nicht nachvollziehbaren Ereigenissen gegen Ende hinweg. Ein Film darf durchaus auch mal weh tun oder anekeln, aber dann muss er auch darüber hinaus irgendwas jenseits der visuellen Ebene bieten können. Ok, gute Schauspieler sind am Werk, aber sowohl die Geschichte ist dünn als auch das was beim mir ankommen soll. Mich bringt der Film weder zum Nachdenken, noch fühl ich mich irgendwie schuldig.
                Bei den eingestreuten surrealen Szenen wie "Die Vagina", "den riesen Gummischwanz" oder den "Sänger überkopf" hat man sich ganz klar von der Toilettenszene aus Trainspotting inspirieren lassen, nur dass das hier weder komisch noch sonst irgendwie beeindruckend war (die "Überkopfszene" war gut gemacht, aber warum gerade er an der Decke geht und auch nur in seiner Wohnung bleibt genauso offen, wie einige andere Dinge).
                Ich hör jetzt mal lieber auf, denn sonst wird die Bewertung noch schlechter, als ich zunächst geplant hatte.
                Nur noch eins: Niemals nie komt ein Ex Drummer an den genialen Trainspotting heran, welcher es einfach viel besser versteht, seinen Figuren Tiefe zu verleihen und etliche emotionale Gefühlslagen abdeckt. Da kann man mit den Figuren lachen, trauern, sie hassen und und und, das funktioniert zumindest bei mir mit diesem Film hier nicht.
                Eigentlich kann ich keine Bewertung geben, aber ich denke mal am ehesten wärs wie bei "Irreversible" oder "Elephant" was bei   :5.5:
                Eine kleine Enttäuschung. Ich hab auch kein großes Verlangen, den nochmal zu sehen geschweige denn dafür Geld auszugeben.

                Edit: Ach ja, was ist mit dem König von Siam und Schachspiel? Schnall ich nicht.

                Ex Drummer :dvd:
                Jahre später dann die Zweitsichtung.
                Danke nochmal für den Wichtel.
                Teilweise sehe ich den Film noch so wie damals, aber heute hat mich die ein oder andere Absurdität schon amüsiert. Die Darsteller haben auch meinen vollen Respekt und der Soundtrack rockt wirklich. Der Film schafft es aber auch diesmal nicht ganz, sich nach mehr anzufühlen, als reine Provokation und Elendsporno. Aber das zieht er konsequent durch und geht oft auch dahin, wo es wehtut. Zudem fand ich ihn visuell diesmal wirklich gut. Die Anfangssequenz mit den Fahrrädern ist mega. Ich fand Ex Drummer diesmal ein Stück besser. Zum großen oder gar wichtigen Film fehlt mir dennoch etwas. Da spielen "Trainspotting" und "Menschenfeind", welche mMn Ex Drummer beeinflusst haben können, noch ne Liga höher. Trotzdem reicht es diesmal für eine kleine :7:
                « Letzte Änderung: 16. Januar 2020, 09:33:25 von Max_Cherry »