Einen kleinen Vorgeschamck, was uns im Jenseits erwarten kann, gibt uns dieser von Fernsehserien-Papst Stephen J. Cannell produzierte TV-Gruseler. Da freut sich die junge Cecilia an ihrem 21. Geburtstag auf eine richtig geile Studentenfete und wird prompt das Opfer von ein paar hinterhältigen, hundsgemeinen Typen, die ihr ne Droge ins Bier kippen und sie auf der Toilette vergewaltigen. Dabei hätten die Kerls doch sowas gar nicht nötig gehabt, laufen ihnen die Mädels doch eh hinterher. Aber sei's drum, die Geschichte braucht einen Ausgangspunkt für ihre völlig abstruse Handlung, und so erwacht Cecilia allein auf dem Klo wieder und macht sich, nachdem sie sich ausgekotzt hat, schier in die Hosen, als sie in der Dusche ihren eigenen leblosen Körper entdeckt. Die Drogen im Bier haben ihr nämlich den Rest gegeben. So, und fortan sucht Cecilia nun nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma. Da taucht ihr Geisterfreund Donovan auf, der seit ihrer Kindheit sowas wie ein Schutzgeist für sie war, und eröffnet ihr, dass sie entweder den garstigen Seelenfressern in die Hände fallen und von ihnen zerfetzt wird, oder dass sie in zwei Stunden dieses Haus verlassen und für immer frei sein kann. Sie muss nur Donovan vertrauen. Und so beginnt die fröhliche Hatz treppauf - treppab - und wieder treppauf - und dann in den Keller - und raus aus dem Haus - und rein ins Haus - und wieder raus aus dem... äh... ja, und überall lauern halt die grunzenden Seelenfresser. Dazwischen lernt Cecilia ihre Mama kennen, die bei ihrer Geburt gestorben war und die im Himmel auf sie wartet und ihr immer wieder versucht zu sagen, dass im Haus der Zugang zum Himmel ist. Aber Cecilia hat nur noch wenige Minuten, bis ihre Zeit abgelaufen ist und sie muss, um in den Himmel zu gelangen, die Tür finden und ihren Großpapa noch aus den Fängen der Seelenfresser retten. Und so setzt Cecilia alles auf eine Karte...
Also, dieser Geisterfilm ist zwar mitunter recht atmosphärisch, aber teilweise auch recht verwirrend und im prinzip saublöd, weil alle handelnden Personen Geister sind. Es geht halt nur darum, ob Cecilia nun im Fegefeuer schmoren muss, von den Seelenfressern zerfetzt wird oder zu Muttern und Opa in den Himmel darf. Mehr nicht. Eine typische US-Fernsehproduktion eben, die zwar technisch routiniert gemacht ist und auch gute Schauspieler (und leckere Mädchen, insbesondere Cecilias Freundin) aufweist, aber mehr ist auch nicht drin. Gruselig ist der Streifen nicht wirklich.
ABER - der gruselige Oberhammer ist die deutsche FSK-Freigabe. Wieso hier jemand auf die absolute Schnapsidee kommt, diesen Film, der so blutleer ist wie die Geister selbst - mit einer FSK 18 zu belegen, ist völlig unverständlich. Hier ist nix, aber auch gar nix, was eine 18er Freigabe rechtfertigen würde - kein Splatter, keine Grausamkeiten, die von Menschen oder Dämonen ausgehen würden, keine Zombies, keine Gewalt- und Blutorgien, keine Titten, kein Sex - nix, rein gar nix. Und da pappen diese Idioten einen 18er drauf - also, ich kann da nur den Kopf schütteln. Ich warte noch auf den Tag, an dem sie die "Augsburger Puppenkiste" oder "Dick und Doof" mit einer 16er FSK belegen...
Wieder einmal ist das deutsche Cover wesentlich schlechter als das Original Cover, und deshalb gibts letzteres unten angehängt. Lasst euch also durch diverse Filmbeschreibungen in eurer Leihe (und durch die 18er FSK) nicht irritieren - der Film taugt wirklich nur was fürs Nachtprogramm bei RTL. Und dann bringen die diese geistermär auch noch in der limitierten Steelbook Edition raus - man fasst es nicht. DAS war denn nun wirklich überflüssig wie ein Herzinfarkt und ist wirklich nur was für Leute, die ausschließlich Steelbooks sammeln und ALLES in dieser Ausführung haben müssen...
Der Lonewolf Pete