INTO THE WILD (screenplay & directed by Sean Penn)

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Offline Ed

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    "könnte ne Bombe werden" triffts ziemlich gut, Marco.

    Läuft in D unter dem Titel "In die Wildnis", habe zwar davon gelesen, aber irgendwie nicht realisiert, dass der ja jetzt schon anläuft. Befürchte der läuft hier nirgends, aber mal abwarten...


    Offline Ed

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      Hab jetzt schon (wenn korrekt, dann berechtigte) Kritik gelesen a la künstliche Hochsetzung einer naiven Idee zur pragmatischen Handlungsanweisen ohne jeglichen Selbstzweifel inkl. Szenen a la Geldscheine am Lagerfeuer verbrennen. Solche Kritik trifft mich im Herzen. Denn so eine Geschichte kann ganz schnell rimantisch verklärt werden fern ab von dem was es ist: ein naiver Selbstfindungstrip :? so etwas kann bei der richtigen Darstellung und dem richtigen Schluß aus den Handlungen eine Bombe sein, kann aber auch voll in die Hose gehen, wenn wildromantische Verklärtheit zu stark im Vordergrund steht :?


      Offline Ed

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        Into the Wild :arrow: 8-9/10
        Ich war ja skeptisch, zum einen habe ich einen tollen Film erwartet, zum anderen aber auch ein pathetisches Werk über Selbstbefreiung und loslössen von der Gesellschaft und Klasse befürchtet. Romantisch Geld verbrennen und dann in die Wildnis ziehen, dieses Bild entstand oft bei Inhaltsangaben, aber ich bin begeistert. Der Film schafft es exakt den schmalen Grad zu treffen, dass diese Selbstverwirklichung wichtig ist, das Handeln von "Alex Supertramp" aber stellenweise naiv und egozentrisch war und er letzten Endes daran auch zu Grunde geht. Nicht jedoch bevor er in letzter Sekunde die Wahrheit erkennt, und das hat mich zu tiefst beeindruckt: "Happiness is only real if shared" - wow. Das gab dem kompletten Film den nötigen Drift und Ton. Ebenso die Szene auf dem Berg als der alte Mann versucht auf ihn einzureden, dass aus Vergebung Liebe entsteht. Zwei absolut zentrale Sätze, welche die leicht pathetischen Darstellungen zuvor in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen, eben als teilweise naiv und nicht zu Ende gedacht, also zu absolut. Ja, der Film hat mich im richtigen Moment getroffen :!:


        Ich bin absolut beruhigt, denn diese Kritik hier...
        Hab jetzt schon (wenn korrekt, dann berechtigte) Kritik gelesen a la künstliche Hochsetzung einer naiven Idee zur pragmatischen Handlungsanweisen ohne jeglichen Selbstzweifel inkl. Szenen a la Geldscheine am Lagerfeuer verbrennen. Solche Kritik trifft mich im Herzen. Denn so eine Geschichte kann ganz schnell rimantisch verklärt werden fern ab von dem was es ist: ein naiver Selbstfindungstrip :? so etwas kann bei der richtigen Darstellung und dem richtigen Schluß aus den Handlungen eine Bombe sein, kann aber auch voll in die Hose gehen, wenn wildromantische Verklärtheit zu stark im Vordergrund steht :?

        ...die ich von aufgefischt habe trifft es ja wohl mal gar nicht :confused: "Happiness is only real when shared" zu Ende des Filmes eine geradezu 180° Kehrtwende und Erkenntnis spricht meiner Meinung nach eine komplett andere Sprache als "ohne jeglichen Selbstzweifel".

        All den Schmerz, den er mit seiner absoluten Entscheidung bei seinem Umfeld ausgelöst hat, nur um seinen Weg zu gehen - all das wird mehr als klar und verdeutlicht, dass man, auch wenn man seinen Traum leben möchte, doch auch immer über sich selbst hinaus denken sollte.

        Wow...das ist sehr ergreifend...


        Offline Ed

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          Mmmmh, ich sag mal so - so - kann man sich auch auf DVD anschauen. Keine Ahnung, hoch budgetiert war der ja net, bezweifel also dass die Technik die dahintersteckt, der Qualität der Aufnahmen ebenbürtig war. Dennoch würde ich zur BD greifen, wenn es eine geben würde. Da ich den jetzt ja eh nur auf engl. kenn würds auch die US tun, auf der anderen Seite könnte das ein Film sein, der, wenn gut synchronisiert, sogar nochmal gewinnt!! Will ich also auch auf dt. - zur not dann eben die DVD.


          Offline Ed

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            Into the Wild :arrow: :8:

            Klasse Film mit wunderschönen Aufnahmen und einer tollen Message/Story. Scheiß auf den ganzen materiellen Dreckskram an dem wir uns heutzutage alle so aufgeilen. Um wirklich glücklich zu sein, bedarf es dieser ganzen Scheiße eigentlich gar nicht. Ich wünschte mir wäre es möglich und ich hätte die Eier in der Hose, wie Chris einfach mal Alles hinter sich zu  lassen - und wenn es nur mal für ein einziges Jahr wäre. Das Ende ist natürlich sau bitter, denn es ist wirklich dumm für ihn gelaufen. Dennoch ist er erfüllt und glücklich gestorben, glaube ich zumindest (okay er wollte zurück weil er einsam war - aber bis dahin war er glücklich). Am Ende musste ich mir echt 'ne Träne wegdrücken, als man das originale - später gefundene - Selbstportrait von ihm gesehen hat. Ich habe großen Respekt vor dem was er gemacht hat und großen Respekt auch vor Sean Penn, der als Regisseur tatsächlich die gleiche unglaubliche Klasse wie als Schauspieler zu haben scheint!


            Ich will deine Auffassung davon weder anfechten noch sonst irgendwas - wichtig ist ja nur was der Film für dich bedeutet. Hast ja recht mit allem, nur mit einem Punkt stimme ich dir absolut nicht überein. Die Message (für mich) war ganz klar: tu das (soweit stimmst ja mit mir überein), tu es auf jeden Fall, aber sei dir immer bewußt woher du kommst. Und da liegt der Punkt. Ich denke er stirbt nämlich absolut unglücklich. Er stirbt in der wahren Erkenntnis dass "Happyness is only real when shared"!!! Wow, saustark. Die Aussage ist einfach unfassbar echt und real. Die Message des Filmes bleibt: tu das alles. Geh raus und seh die Welt, erlebe was. Aber verwechsle es nicht abhauen und sich abschotten, auch wenn man manchmal dazu gute Lust hätte (das alles hinter sich zu lassen, wie du sagst, Markus). Vergesse nie, wer deine Familie ist, wo deine Wurzeln liegen ist deine Heimat, nicht dort wo du denkst dass du dich wohl fühlst. Komisch, sowas ähnliches hat mir erst mein Bruder in einem Brief geschrieben, da hab ich ne Träne wegdrücken müssen. Auch wenn ich noch so denke merke ich doch, dass es für mich so langsam dem Ende zu geht und ich einfach irgendwo doch lieber hier bleiben würde. Aber, auch wenn ich mich auf manches nicht mehr so freue, wie ich es vor ein paar Monaten getan hätte: du bist dort zu Hause wo deine engsten Menschen leben. Und das will der Film (in meinen Augen) letzten Endes noch über der Message "geh raus und erleb was" vermitteln.

            Er war schon ne :9: beim ersten sehen, ich denke der erklimmt bei mir noch die :10:


            edit:
            ...All den Schmerz, den er mit seiner absoluten Entscheidung bei seinem Umfeld ausgelöst hat, nur um seinen Weg zu gehen - all das wird mehr als klar und verdeutlicht, dass man, auch wenn man seinen Traum leben möchte, doch auch immer über sich selbst hinaus denken sollte.

            Wow...das ist sehr ergreifend...
            Darum wollte er letztendlich wieder zurück zu seiner Familie, seinen Freunden. Das fand ich am Schluß so unglaublich ergreifend. Als es bei ihm "klick" gemacht hat, war es leider zu spät. Und das, dass auch noch eine wahre Geschichte ist...ganz schön ergreifend...für mich zumindest.  :cry:

            OK, dann sind wir vllt. doch zu 100% auf einer Linie :biggrin: wahnsinnsfilm...für mich besonders ergreifend und relevant. Daher kann er wie gesagt noch zur Höchstnote reifen.


            Offline Ed

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              Ich habe genau das gleiche gesagt wie du bevor ich den Film gesehen habe: und siehe da -> Akos hat vollkommen Recht ;) das Ende ist in der Regel Teil jeder Inhaltsangabe ;)


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                OK, total unglücklich war...unglücklich gewählt, aber ist ja auch egal: wir sind ja wirklich absolut der gleichen Meinung. Werde ich mir definitiv auf :bd: holen, wenn da mal endlich was kommen sollte.

                @Sasche: hast ja recht, mich hat es damals auch genervt, dass ich es gelesen habe - glaub mir aber einfach, weil ich es durch das Sehen des Filmes besser weiß :D : schau dir den Film an, es ist scheiß egal. Man weiß es so oder so, dass es so ausgeht, das ist ja die Essenz und Definition einer Tragödie das unaufhaltsame kommen zu sehen - sonst wäre es keine Tragödie ;)

                Davon abgesehen stand der "Spoiler" hier durch den gesamten Thread hindurch an x-Stellen, da hatten Markus und Ich wohl nur das Pech, dass du unsere Posts ausgewählt hast um ihn zu entdecken ;)


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                  OK, achtung übertriebenes Beispiel: bei Titanic würde auch keiner verspoilern, dass das Schiff letzten Endes untergeht ;)

                  Oder weniger krasses Beispiel, was ich sogar schlimmer finde ;) : das offene Reden über "offene Enden", wie zu letzt bei The Wrestler, wo ich mir sogar Mühe gegeben habe das zu verspoilern...



                  Offline Ed

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                    Absolut, Alex!!!!!

                    Die Erkenntnis ist einfach nur bewegend
                    (click to show/hide)
                    . Dass er naiv, unvorbereitet, dumm ist, nenn es wie du willst, da stimme ich dir zu. Und das wird auch im Film zumindest am Ende glasklar, auch wenn der Anfang eher wild-romantisch ist. Es werden eben die guten wie die schlechten Seiten / Zeiten gezeigt.


                    Offline Ed

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                      Gerade mal bei Amazon gesehen, dass endlich eine  :bd: von Into the Wild erscheint.
                      Am 20. Juli 2009 die UK  :bd: und am 14. August 2009 die deutsche  :bd:.
                       :biggrin:
                      STRIKE!

                      :confused:

                      Mmh, das wußte ich gar nicht mehr. Aber egal, hab den eh das erste mal auf englisch gesehen und wäre daher eh dabei geblieben. Bin also zufrieden mit meiner US, die es btw schon länger gibt ;)

                      Hey Gert, den OST kannste mir dann in 3 Wochen mal bitte mitbringen. Hab ich SUPER in erinnerung. :)

                      Da würde ich mich auch mal ganz lieb und nett anmelden, den mal ausleihen zu dürfen ;)


                      Offline Ed

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                        Sauber, danke.

                        Eben direkt die :bd: angesehen.

                        Into the Wild  :bd:  :10:
                        Oh Mann, beim zweiten Sichten muss ich die Höchstnote zücken. Ein wahnsinnig berührender, tiefgehender, vielschichtiger, sehr wahrer Film!!! Ich hatte schon wieder konstant 2h30 einen dicken fetten Kloß im Hals. Vielleicht sollte ich den wirklich nicht sehr oft ansehen, manchmal ist zu viel Wahrheit schwer zu verpacken!!!

                        Ach ja, die :bd: ist übrigens klasse!!!! Durchwegs super Qualität, ne starke 8 würde ich vergeben und sogar eine Upgrade Empfehlung aussprechen für die DVD Besitzer...


                        Offline Ed

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                          :bd:
                          Into the Wild :8.5:
                          Zweite Sichtung und nach wie vor eine Bombe von einem Film. Ich hatte ihn bei der Erstsichtung "nur" bei einer 8 aber er hat noch etwas dazu gewonnen.

                          Der ist ne :10: bei mir.
                          Einzigartige Stimmung, sehr viel traurige Wahrheit und einer der besten Soundtracks aller Zeiten.

                          Hatte erwartet dass er in den Kitsch abdriftet oder romantisiert, aber das Gegenteil ist der Fall.

                          Unendlich traurig die Erkenntnis, Happiness is only real when shared!
                          « Letzte Änderung: 10. November 2012, 15:27:57 von nemesis »


                          Offline Ed

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                            Der ist ne :10: bei mir.


                            Hatte erwartet dass er in den Kitsch abdriftet oder romantisiert, aber das Gegenteil ist der Fall.



                            Ich finde, dass der Film genau das macht. Habe noch nie verstanden, wie man irgendwelche positiven Erkentnisse aus dieser Geschichte ableiten will. Dieser Mensch ist aus lauter Dummheit und ohne jeden Grund gestorben. Hätte er eine aktuelle Karte dabei gehabt, hätte er wieder zurück gefunden. Ein vielbefahrener Highway war nur wenige Milen entfernt. Es gibt einen interessanten Bericht, in dem erläutert wird, dass die Bewoher von Alaska von den ganzen Touris wahnsinng genervt sind, die auf seinen Spuren wandern wollen. Aus deren Sicht handlelt es sich um einen naiven jungen Mann, der mit einem verklärten Bild der Wildniss und unter katastrophalen Bedingungen seine Reise angetreten hat. Der Film bedient diese für mich äußert fragwürdige Aussteigerromantik und Zivilisationsmüdigkeit. Es wundert mich etwas Matze, dass du auf so einen Kitsch anspricht, von dem sonst eher linke Idioten und Hippies schwärmen.  :D

                            Das ist doch genau der springende Punkt.
                            Ich finde dass der Film ihn in genau diesem, wenig rühmlichen Licht auch darstellt.
                            Als naiv, unvorbereitet, romantisiert und verklärt. Sein Handeln also letzten Endes als wenig positiv oder im besten Falle als viel zu weit über das Ziel hinausgeschossen.
                            Ich meine, dass er unbarmherzig zu Grunde geht, seelisch verkümmert und letzten Endes einsehen muss, als letzte bittere Erkenntnis, dass seine Isolation nicht zu wahrem Glück führt ("happiness is only real when shared") ist doch alles andere als romantisierend, oder?

                            Für mich gibts da nicht viel anderes rauszulesen. Dafür ist sein Hungertod viel zu intensiv und deutlich dargestellt als dass man da was positiv verklärendes reindeuten könnte.

                            Die gesamte Entschleunigung, Flucht aus der Moderne, etc. die sicher auch für mich ein Thema sind, werden ja nur als durchaus positive Motivatoren von ihm gezeigt...sein Handeln aber wie gesagt deutlich über das Ziel hinausgeschossen und sicherlich nicht als Hippieanleitung zu einem besseren Leben.


                            Offline Ed

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                              Sascha, darum geht es ja, dass er erkennt, dass seine Jagd nach Glück und das was er sich darunter vorgestellt hat letzten Endes bedeutungslos und wertlos war. Eben weil er niemanden hatte sie zu teilen und
                              (click to show/hide)
                              Dachte auch, dass der Film nur romantisierte antikapitalistische Werte verkaufen will und war daher umso mehr von der differenzierten, wenig schwarz/weissen Message überrascht.
                              « Letzte Änderung: 15. Dezember 2013, 03:13:04 von EvilEd84 »


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                                Selbst das was ich in den Spoiler gepackt habe ist weithin bekannt, also nicht wirklich gespoilert.