INTO THE WILD (screenplay & directed by Sean Penn)

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Offline Seth Gecko

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    Der ist ne :10: bei mir.


    Hatte erwartet dass er in den Kitsch abdriftet oder romantisiert, aber das Gegenteil ist der Fall.



    Ich finde, dass der Film genau das macht. Habe noch nie verstanden, wie man irgendwelche positiven Erkentnisse aus dieser Geschichte ableiten will. Dieser Mensch ist aus lauter Dummheit und ohne jeden Grund gestorben. Hätte er eine aktuelle Karte dabei gehabt, hätte er wieder zurück gefunden. Ein vielbefahrener Highway war nur wenige Milen entfernt. Es gibt einen interessanten Bericht, in dem erläutert wird, dass die Bewoher von Alaska von den ganzen Touris wahnsinng genervt sind, die auf seinen Spuren wandern wollen. Aus deren Sicht handlelt es sich um einen naiven jungen Mann, der mit einem verklärten Bild der Wildniss und unter katastrophalen Bedingungen seine Reise angetreten hat. Der Film bedient diese für mich äußert fragwürdige Aussteigerromantik und Zivilisationsmüdigkeit. Es wundert mich etwas Matze, dass du auf so einen Kitsch anspricht, von dem sonst eher linke Idioten und Hippies schwärmen.  :D
    « Letzte Änderung: 10. November 2012, 13:37:26 von Seth Gecko »


    Offline Seth Gecko

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      vereehrt wird halt das archaische Verhalten, die Sehnsucht nach einem einfacheren und simpleren Leben. Entschleunigt und eins mit der Natur. Dafür steht er, die Dummheit seines Handels mal ausgeblendet.

      Exakt. Genau diesen Aspekt möchte ich kritisch hinterfragen. Es gibt ganz offensichtlich ein großes Bedürfnis in unserer globalisierten, hektischen und urbanisierten Welt nach der Rückkehr zum einfachen, ursprüngleichen und naturwüchsigen, organischen Leben. Diese Realitätsflucht und "Zivilisationskritik" halte ich für wenig geeignet die mannigfachen Probleme unserer Zeit zu lösen; ich halte sie für ganz und gar kontraproduktiv.

      Meine Vorstellungen von Glück und einem guten Leben sehen anders aus, als in der Pampa vor sich hin zu vegetieren, ganz gleich ob alleine, oder in Gesellschaft. 
      « Letzte Änderung: 10. November 2012, 14:18:18 von Seth Gecko »


      Offline Seth Gecko

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        Also eher "Stirb langsam" für Hippies...

        Sehr gut. Hehe.

        @ Matze: Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass dem Film eine so ohne Erkenntniskraft zugesprochen wird. Das von dir gezogene Fazit, dass Glück nur von Bedeutung ist, wenn man es teilen kann und dass es wichtig ist die Bedeutung von familiären und freundschaftlichen Bindungen nicht zu vergessen sind wohlfeile Allgemeinplätze. Dabei erstaunt es mich, dass dir diese Einsicht ausgerechnet diese Geschichte liefert: Wie sollte das ganze denn sonst enden für diesen Typen? Er geht unvorbereitet in die Pampa, merkt irgendwann, dass er wieder zurück will, um dann feststellen zu müssen, dass es es nicht hinbekommt.

        Diesen sinnlosen und gleichsam selbstverschuldeten Tod als eine Parabel für die wahren Werte des Lebens zu sehen, erschließt sich mir einfach nicht.