4Players.de durfte das gute Metal Gead Solid 4 schon "testen".
Hier mal ein paar Auszüge, die mich schon sehr neugierig machen und teilweise auch ein wenig mürrisch machen (aufpassen, jetzt kommt viel
):
"Diese Kamerafahrten, die Schnitte, die Choreographie von Kämpfen, das nahezu perfekte Zusammenspiel von Bild und Musik - Wahnsinn! Dagegen wirken selbst die hoch gelobten Zwischensequenzen eines GTA IV wie ein Anfängerprojekt an der Filmhochschule!"
"Was Konami hier auffährt, sucht seinesgleichen und stellt selbst manch große Hollywood-Produktion in den Schatten."
"Doch generell ist die Technik nicht gerade der Bereich, in dem Snake auftrumpfen kann. Vor allem die Texturen sind teilweise grausig und erinnern mit großen, verwaschenen Pixeln oder kaum erkennbaren Strukturen an einigen Stellen sogar an ein PS2-Spiel!"
"Wer gehofft hat, die PS3 lässt hier ihre immer noch nicht vollkommen ausgebildeten Grafikmuskeln spielen und setzt neue Maßstäbe, wird enttäuscht"
"Klatsch ihr Snakes Inventar voll, wirkt sich das auf dessen Agilität aus, also solltet ihr abwägen, was ihr dringend braucht und was erstmal im "Zwischenlager" bleiben kann."
"Ich habe in Paris Kollegen erlebt, die sich mit reiner Waffengewalt durchgeballert haben, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Wenn ich so was sehe, frage ich mich, wo eigentlich der ursprüngliche Gedanke und Geist hinter der Metal Gear-Serie geblieben ist."
"Selbst der Schwierigkeitsgrad ist verglichen mit den Vorgängern deutlich niedriger"
"Was mich aber neben dem überwiegend gewöhnlichen Ablauf der Bosskämpfe mit am meisten gestört hat, ist die Tatsache, dass die schönen Biester praktisch gar nicht richtig in die Story eingebettet sind."
"Genau wie die Vorgänger so lebt auch MGS 4 von der enorm packenden Hintergrundgeschichte, die selbst manche spielerischen Schwächen vergessen lässt."
"Die Handlung kommt erst relativ langsam in Schwung, doch nach etwa zwei Stunden sitzt ihr bis zum Ende gebannt vor dem Bildschirm, fiebert mit, leidet, lacht und schwelgt melancholisch in alten Erinnerungen."
"MGS4 ist eine emotionale Achterbahnfahrt der Extraklasse! Und man merkt an vielen Stellen, für wen Kojima dieses Spiel in erster Linie gemacht hat: seine Fans!"
"Wer also noch nie mit dem MGS-Universum in Berührung gekommen ist und sich unter Psycho Mantis eine durchgeknallte Gottesanbeterin auf Drogen vorstellt, sollte die Finger von diesem Spiel lassen!"
"Der Soundtrack überzeugt dagegen auf ganzer Linie: Hollywood-Komponist Harry Gregson-Williams, Nobuko Toda und der Rest der Noten-Magier untermalen Solid Snakes letzten Einsatz mit musikalischen Ergüssen, die selbst Oscar-Preisträger Hans Zimmer nicht besser hinbekommen würde."Und zum Schluß noch das Fazit:
"Ich verneige mich vor Hideo Kojima! Nicht etwa, weil er die PlayStation 3 zu technischen Höchstleistungen treibt oder spielerisch ein Feuerwerk kreativer Ideen abfackelt. Nein, in diesen Punkten ist Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots sogar ein wenig ernüchternd: Die Texturen sehen teilweise erschreckend fade aus und die Schattendarstellung könnte oft gröber nicht sein. Auch spielerisch geht Snake kaum neue Wege, sondern bewegt sich überwiegend auf Pfaden, auf denen bekannte Elemente der Vorgänger recycelt oder variiert werden. Das muss nicht schlecht sein, immerhin hatte die Serie diesbezüglich immer enorm viel zu bieten. Und der neue Tarnanzug ist neben der riesigen Waffen- und Gadget-Auswahl eine große Bereicherung, auch wenn die Spielmechanik gerade im CQC und dem Deckungssystem immer noch an alten Schwächen leidet und das Verhalten der KI keine großen Fortschritte erkennen lässt. Trotzdem vermisste ich manchmal diese gewissen Wow-Momente, die einen in den Jahren zuvor noch vom Hocker gehauen haben. Vor allem die Bosskämpfe gegen die Beauty & Beast-Unit sind für mich eine Enttäuschung auf hohem Niveau, denn den aggressiven Schönheiten fehlt neben einer anspruchsvollen taktischen Herausforderung einfach das Charisma eines Psycho Mantis oder Vamp - zudem wurden sie mir zu wenig in die Story eingebunden. Doch unabhängig davon ist die Hintergrundgeschichte der große Trumpf, mit dem Kojima all seine emotionalen, packenden und erzählerisch überwältigenden Register zieht. Ich kann mir inhaltlich keinen perfekteren Abschluss der Serie rund um Solid Snake vorstellen als das, was ihr Schöpfer hier auffährt, um all die Fäden zum bombastischen Finale zusammen zu führen! Die Story ist einfach nur der Hammer und wird in den extrem langen, aber genial inszenierten und keinesfalls langweiligen Videosequenzen packend erzählt. Zusammen mit dem grenzgenialen Soundtrack von Harry Gregson-Williams, krachenden Soundeffekten und authentischen Sprechern verblasst selbst mancher Hollywood-Blockbuster vor dem, was Konami hier auf den Bildschirm zaubert. Vor allem die vielen Referenzen an die Vorgänger haben mir als Kenner der Serie sehr gut gefallen und mich emotional sehr bewegt. Deshalb wird man den Abschluss nur dann richtig genießen können, wenn man bereits mit den anderen Teilen vertraut ist. Wer noch nie etwas von Metal Gear gehört hat, wird dagegen schnell den Durchblick verlieren. Deshalb sollten Neueinsteiger besser die Finger davon lassen und sich stattdessen nach dem ersten Teil oder dem gelungenen GameCube-Remake von Silicon Knights umsehen, um in die faszinierende Welt von Kojimas Tactical Espionage Action einzutauchen. Denn an die Genialität der PlayStation-Premiere vor zehn Jahren, kommt auch der vierte Teil nicht heran. Wer dagegen als eingefleischter Metal Gear-Fan noch keine PS3 besitzt und nach einem Anschaffungsgrund sucht: Hier ist er!"Sooooo rosig klingt das in meinen Augen (!?) irgendwie nicht. Aber die richtigen Fans werden die Kritikpunkte sicherlich kaum stören.