Die ersten Zamorra-Romane waren noch Spitze, aber eigentlich auch nur herkömmliche Gruselkost, die in einer reihe mit dem Gespenster-Krimi, John Sinclair und und dem Silber-Gruselkrimi bzw. dem geisterkrimi von Kelter und Monstrula ihre Fans fand und zu begeistern wusste. Die frühen Zamorras waren noch nicht so sehr von dem Mystischen durchzogen mit Dämönen, die solche unaussprechlichen Namen haben. Die neuen Zamorras find ich persönlich furchtbar und absolut nicht mehr gruselig. Dieses Mystik-Gelabere nervt mich einfach nur und hat für mich mit richtig geilem Gothik-Grusel gar nix mehr zu tun.
Aber Nicole war natürlich etwas Besonderes - die Assistentin, die sich nackig am Wohlsten fühlt und ihren Chef abgöttisch liebt, war damals in den 70ern ne Bank, auf die man sich ruhig betten konnte und die Serie aus dem Gros heraushob. Leider wurden mit den jahren ja auch auf dem Romanheftsektor die Jugendschutzbestimmungen verschärft, sodass hier etwas mehr Zurückhaltung angesagt war. Das erfuhr ja auch der Westernheld Lassiter, dessen Gespielinnen plötzlich nicht mehr splitternackt, sondern nur noch oben ohne geschildert werden durften, und erst bei "Jack Slade" ging man wieder in die Vollen...aber auch hier nimmt man sich schon wieder ein wenig zurück.
Tolle Gruselserien gibt es leider nicht mehr auf dem deutschen Literaturmarkt, und auch Sinclair ist zum harmlosen Kasperltheater geworden, das jeder Harry Potter mühelos in die Tasche steckt. Nach seiner Entschärfung hat Sinclair viel an seiner Atmosphäre und Spannung eingebüt. Zehn Seiten Geplänkel, bis man mal zu Potte kommt, haut halt keinen Gruselfan mehr vom Hocker.
Aber zum Glück werden ja derzeit die alten Zamorras als Sammleredition aufgelegt... ich werde dabei bleiben, bis sie mir zu mystisch werden, dann das Sammeln einstellen.
Der Lonewolf Pete