Ich habe es endlich durch - und ich bin SEHR zwiegespalten. Irgendwie hat es ab der Hälfte nicht mehr so richtig durchgezündet bei mir, was das flottere Lesen immens erschwerte. Woran das genau lag.... puh, ich versuche es zu ergründen.
Zum einen ist die Story ansich ganz klar saugeil - vor allem, weil so noch nicht dagewesen! Das ist und bleibt ein Fakt. Jedoch störte es mich etwas, dass ab dem Punkt, wo die Pilger (nenn ich sie jetzt mal) nicht mehr zusammen waren, wo Sara weg war, Raziel dann ab is gen Himmel und dem Messias gefolgt wurde - da war es mir definitiv irgendwie zu undurchsichtig geschrieben und ich habe manchmal rein garnixmehr geblickt. (z. B. eine Stelle nach einer Schlacht, wo Joe von einem zurückgeschleift wird, dann heisst es der wurde geköpft, dann war da aber doch nix...,. solche Stellen gab es häufiger - Übersetzungsfehler!?) Und für mich persönlich war das Ende bzw. der letzte Weg dorthin auch nicht mehr das, was Nadir uns vorher alles präsentierte.
Die Beschreibungen der Hölle ansich, der unglaublich großen und brutalen Schlachten, der Dämonen, der Gegenheiten... das alles ist grandios und so machtvoll geschrieben, dass es teils eine Wonne ist - teils aber eben schon irgendwie zu ausgeschmückt und kunstvolll geschrieben. Für mich persönlich wohlgemerkt. Ich erwarte hier ganz klar keinen "einfach" geschrieben Wälzer als Siqqusim oder dergleichen - aber das hier nahm mir zu dichterische Formen an.
Vor allem war ich mit dem gesamten Ende ansich nicht so sehr zufrieden. Die Anmerkung Nadirs, dass es sich für ihn persönlich um eine romantische Abenteuergeschichte handelt - ich weiß nicht. Ausserdem wirkte das Ende irgendwie etwas schnell abgehandelt - mit Satan usw. hätte man noch gut mehr draus machen können. Meine Meinung.
Aufgrund der Schreib- und Erzählweise würde ich es bedenkenlos nicht empfehlen können. Als Buch ansich ist es dennoch GUT, keine Frage. Diese Punkte sehe ja auch nur ich selbst so