Howard Gardner hat den Tod verdient. Jahrelang hat er seine Frau gequält und missbraucht. Bis sie zurückschlägt und mit ihrem Geliebten den perfekten Mord plant und ausführt. Doch es gibt einen Zeugen. Und dieser Zeuge ist fasziniert von der Lust zu töten. Er glaubt, endlich Gleichgesinnte für seine perversen Vorlieben gefunden zu haben. Die Amokjagd beginnt ...
Ich war sehr gespannt auf das "neue" Buch von Jack Ketchum, da ich die beiden ersten Bücher von ihm, die hier erschienen sind, einfach nur genial fand.
Und so freute ich mich natürlich wie ein Schnitzel auf
Amokjagd.
Habe, nachdem ich es mir gekauft hatte, auch gleich angefangen zu lesen und wieder begeisterte mich Ketchum's direkter und schnörkelloser Schreibstil.
Doch bis zur Hälfte des Buches ist etwas passiert, was ich bei Ketchum nicht erwartet hatte: es kam tatsächlich etwas Langeweile auf.
Es passierte einfach nicht wirklich viel. Sicher gibt es hier und da durchaus spannende Stellen, aber diese sind in den ersten 150 Seiten rar gesät. Es wäre ja schön gewesen, wenn in dieser ersten Hälfte die Charaktere etwas mehr Tiefe spendiert bekommen hätte, aber diese bleiben in der ersten, wie auch in der zweiten Hälfte blass und platt. Tiefgang ist hier ganz klar Fehlanzeige.
Nur die Psyche von der Hauptfigur Wayne wird etwas mehr beleuchtet, was auch durchaus interessant ist. Doch auch er kommt nicht über den Durchschnitt hinaus. Ich muss aber auch sagen, dass die Geschichte sehr gut anfängt und alles ziemlich schnell auf den Punkt gebracht wird.
Die zweite Hälfte des Buches ist wesentlich interessanter und hält einen ständig auf Trab. Gekrönt wird es mit einem furiosen, kompromisslosen Finale, was leider etwas kurz geraten ist.
Alles in allem liest es sich aber sehr gut, flott und spannend.
Hätten die Charaktere etwas mehr Tiefe (allen voran Hauptcharakter Wayne), wäre
Amokjagd ein echter Knaller geworden.
Somit landet dieses Buch in meiner Ketchum-Liste auf Platz 3.
3,5/5 Punkten