![](http://www6.picfront.org/picture/F1OH7eLYLe/img/IntimateEnemies-Cover.jpg)
Story:
Algerien 1959. Zwischen Frankreich und seiner Kolonie herrscht Krieg. Kein offensichtlicher - aber 500.000 französische Soldaten sollen der Rebellenarmee der FLN den Garaus machen, um die Kolonie weiterhin zu halten - nachdem Marokko und Tunesien in die Freiheit ziehen gelassen wurden. Zu dieser Zeit kommt der idealistische, aber auch etwas naive und unerfahrene, Lieutenat Terrien in eines der gefährlichsten Kampfgebiete. Er soll eine kleine Einheit führen, zu der auch der altgediente (Frankreichs Indochina-Krieg) Sergant Dougnac gehört. Schon bald sieht sich der junge Terrien sieht sich schon bald mit zahllosen Gräueln des Krieges konfrontiert, und wird zunehmend in den Sog der Gewalt gezogen, den die Soldaten an Soldaten der FLN sowie Zivilisten verüben...
Fazit:
Bisher hat uns Regisseur Florent Emilio Siri zwei sehr gute Filme beschert: Das Tödliche Wespennest, das quasi Remake des Carpenter Klassikers DAS ENDE - und Hostage mit Bruce Willis. Nun ist er nach Frankreich zurückgekehrt - und das nicht schlecht. Er präsentiert uns einen harten und guten Antikriegsfilm, der mich persönlich ziemlich an Oliver Stones Platoon erinnert. Dabei wird auch hier keine der Parteien glorifiziert - beide sind gleiermaßen brutal und unbarmherzig.
Der Algerienkrieg, den Frankreich erst 1999 als Krieg offiziell anerkannte, wird hier in seiner schonungslosen Realität dargestellt. Die Einheit um Terrien (der auch in Sky Fighters und Wespennest dabei war) ist dazu abgestellt die FLN Einheiten und deren Anführer zu finden und zu vernichten - ohne Rücksicht auf Verluste. Ob es dabei darum geht Napalm abzuwerfen und die Gegner einzuäschern - oder ein Zivilistendorf dem Erdboden gleichzumachen, samt Zivilisten - Menschen zu foltern und zu exekutieren. Das alles wirkt auf den Zuschauer unglaublich grausam, ist aber nie so dargestellt, dass es auf die Gewaltszenen ansich abziehtl. Es geht primär eher um die Figuren Terrien und Dougnac (Irreversible) - und darum wie Terrien zusehends dem Kriegsgrauen erliegt und auch der abgebrühte Dougnac die Zeichnungen der Grausamkeiten trägt.
Das ganze ist verpackt in eine wunderbare Kameraarbeit, mit sehr schönen Bildern der Landschaft (nicht Algerien sondern Marokko, wo gedreht wurde) und sehr gut gesetzten Farbfiltern teilweise. Dass es im Grunde keinen nennenswerten Soundtrack gibt während des Films, ist zudem ein Stilmittel, was sich prima zu einem runden Ganzen zusammenfügt.
Siri hat somit einen starken Antiekriegsfilm inszeniert, der einem die Gräuel des Krieges realistisch vor Augen führt - ohne in Ballerorgien auszuarten und sich in Blutbildern zu suhlen. Ich bin gespannt, was wir nach drei solchen Filmen von ihm noch zu sehen bekommen werden.
Die DVD von Koch-Media ist im Übrigen super gelungen, das Bild ist scharf und Kontrastreich - der DTS Ton kommt in den entsprechenden Szenen gut zur Geltung - wobei ich bei den super Bildern wirklich auf die Blu-Ray gespannt wäre! Es gibt eine Single-Disc sowie ein Steelbook (welches ich besitze), bei dem noch eine DVD mit Extras beiliegt. Zudem exisitiert noch die erwähnte Blu-Ray, die mir aber bei doppeltem Preis zum Steel (15,90) den Kauf nicht wert war.
Wertung 8/10