Wer Metallica ab der „Schwarzen“ kennengelernt hat, wird mit dem neuen Material wirklich Schwierigkeiten haben, denn auch wenn Metallica sich ihrer gesamten Karriere bedienen, liegt der Schwerpunkt doch eher auf den 80ern und speziell bei der AJFA. D.h. es gibt weder ein zweites „Enter Sandman“ noch gottseidank kein neues „Nothing else matters“. Allerdings ist die Scheibe auch kein MOP 2 oder AJFA 2, obwohl die Art der Songs (Mischungsverhältnis Schnell - langsam, Halbballade, Instrumental) für gewisses Retro-Feeling sorgt.
Vielmehr haben sie ihre alten Elemente in die Neuzeit katapultiert.
Der Sound ist sehr trocken, basisch und auf´s wesentlichste reduziert. Da er leider mit im Schnitt knapp 103 db abgemischt wurde, verzerrt der Sound allerdings leider sehr oft, was die Scheibe über Kopfhörer nicht genießbar macht. Die Guitar Hero Version soll angeblich besser gemischt sein.
Mit einem fetten Sound denke ich, würde die Scheibe so richtig einschlagen.
Gesanglich muß man mit dem James Hetfield leben, den man seit „Load“ kennt.
That was just your life 8.5/10
Ein Opener, der grob als Mischung aus „Blackend“ (von AJFA) und der Speed Metal Vergangenheit
angesehen werden kann. Langsame Parts treffen auf thrashige/speedmetallische Passagen, wobei erfreulicherweise die schnellen Parts überwiegen. Dazu noch ein ziemlich guter Chorus, der auch auf KEA gepaßt hätte.
The end of the line 7.5/10
Die MOP-Phase trifft auf Rage Against The Machine mässiges Riffing. Leider finde ich, dass Letzteres
nicht wirklich zu Metallica paßt. Deshalb sagt mir der Song persönlich auch etwas weniger zu.
Broken, beat & scarred 8/10
„Sad but true“ trifft auf MOP/AJFA könnte man den Song vage umschreiben. Allerdings mit mehr Pfeffer als seinerzeit die „Schwarze“. Im Chorus wird´s dann thrashig inkl. Gangshouts, gefolgt von einem schnellen Solopart im „Master of Puppets“ (dem Song) -Stil.
The day that never comes 8/10
Der Nachfolger zu „Welcome home“ und „One“. Am Schluß mit der obligatorischen minutenlangen instrumentalen speedigen „Jam-Session“.
All nightmare long 8.5/10
ein thrashiger Midtempo-Song mit leichtem Slayer Einschlag (!!!!). Das Riff ab 01.44 ist mal übelst geil.
Cooler Refrain.
Cyanide 7/10
Ein simpel gestrickter, recht eingängiger Heavy Metal Song, der Zeit für eine Verschnaufpause läßt.
Im Album Kontext recht gut funktionierend, allerdings für sich alleinstehend kein Glanzlicht.
The Unforgiven III 6/10
Eine Ballade, wie sie auf Reload hätte stehen können. Zwar sehr düster, aber kompositorisch ziemlich unspektakulär in meinen Ohren.
The Judas Kiss 8/10
AJFA läßt grüßen
Suicide & Redemption keine Wertung, ich mag keine Instrumentals
Der Nachfolger eines „Call of Cthulu“ oder „Orion“. Allerdings ohne deren Klasse zu erreichen
My Apocalypse 8.5/10
Ein Rausschmeißer im „Damage Inc.“ Stil. Klingt zwar anfangs nach konventionellem Thrash, hat aber ein paar feine kleine Haken parat.