Man scheint sich auf alte Werte zu besinnen - ob das nun Teenie-Slasher, übersinnliche Horrorfilme oder Tier-Schocker sind, "Back to the Eighties" scheint die Devise zu lauten... und man tut gut daran. Im vorliegenden Schlangenfilmchen, das seit wenigen Wochen in den US-Regalen steht und wohl in absehbarer Zeit auch die deutschen Küsten erreichen dürfte, zeigt sich einmal mehr, dass auch füs Fernsehen gedrehte Schocker oftmals spannender und unterhaltsamer sein können als so manche fürs US-Kino produzierte Story.
Streckenweise fühlt man sich bei der ganzen Atmosphäre dieses neuen Schockers durchaus an Klassiker wie z.B. "Mörderspinnen" erinnert, als Dutzende (zwar computeranimierter, aber dennoch ansehnlicher) Mörderschlangen die Straßen belagern und sich einige Menschen in einem einsamen Landhotel in Sicherheit wähnen... jedenfalls für kurze Zeit... Und das, liebe Tierhorror-Fans, hat durchaus was...
Aber greifen wir nicht vor. Die Geschichte unterscheidet sich von der unzähliger ähnlich gelagerter Horrorfilme kaum. Bei einem gemeinen Überfall auf ein Krebsforschungszentrum an der Ostküste der USA entweichen etliche genmanipulierte Hornvipern. Die gemeine Hornviper, deren Gift zur Bekämpfung von Krebszellen geeignet ist (zumindest im Film), wurde durch die Manipulation zu einem hochaggressiven Tier, das zum einen Unmengen eines rasend schnell wirkenden tödlichen Giftes produziert, zum anderen aber auch einen unstillbaren Hunger hat. Und wie kann es anders sein - kaum sind die garstigen Viecher entfleucht, suchen sie sich einen kuschligen Platz, wo es genug Nahrung gibt - eine kleine Insel vor der Küste. Dort richten sie rasch eine Panik unter den Insulanern an, nachdem sie mehrere Menschen totgebissen und zerfleischt haben. Und während sich die Überlebenden in ihrer Not gerade noch in ein Hotel retten und sich dort verschanzen können, schickt das Krebsforschungsinstitut die verantwortliche (und nett anzusehende) Wissenschaftlerin und ein Sicherheitsteam auf die Insel, um die Lage zu sondieren und "aufzuräumen". Bald wird klar, dass man im Hotel gefangen ist und den Schlangen nicht lange wird standhalten können. Während der neu auf die Insel gekommene Arzt Cal zusammen mit der durchgeknallten aber leckeren Gärtnerin Nicky verzweifelt nach einem Ausweg suchen, spitzt sich die Lage dramatisch zu, denn für die Menschen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit - mit Anbruch des Morgengrauens soll die Insel nämlich per Flugzeug mit Gasbomben beworfen werden, die Mann und Maus (und vor allem Schlangen) den Garaus machen sollen...
Kurzum - der Streifen macht richtig Spaß! Es gibt ein paar Titten (ja, auch das US-Fernsehen wird freizügiger!), geile Schlangen, für eine TV-Produktion überraschend guten Splatter und eine spannende Handlung, und man fiebert wie weiland bei Mörderspinnen richtig mit der handvoll Leute mit, die verzweifelt gegen die Kriechtiere um ihr Leben kämpfen. Schauspielerisch ist der Film auch nicht übel... okay, man mag vielleicht schon bessere Leistungen gesehen haben, aber Newcomerin Genevieve Buechler (nein, sie ist nicht mit Horror-make-Up - Spezi John Carl Buechler verwandt) gibt hier ihr Debüt und ein gutes noch dazu, und Hollywood-Party-Skandalnudel Tara Reid sieht einfach nur granatenmäßig lecker aus und tut, neben einer ordentlichen schauspielerischen Leistung, das, was sie am besten kann - ihre strahlend blauen Augen in die Kamera halten...(um Haut zu zeigen, fehlte ihr diesmal wohl der Mut oder wurde ihr nicht genug geboten...).
Auf jeden Fall ist dieser neue Schlangenthriller spannend und unterhaltsam und zumindest das Geld für die Leihe wert. Aber selbst wenn er bei uns für einen vernpünftigen Preis angeboten wird, sollte man getrost zugreifen...es gab schon sehr viel schlechteres auf dem Sektor.
SO muss Tierhorror sein... aber leider haben das viele andere Produzenten und Regisseure noch nicht gemerkt.
Der Lonewolf Pete