Universal Soldier: Regeneration

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Offline nemesis

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    Heute gesehen... und ich war angenehm überrascht.

    Der neue UniSol ist ein verdammt ernster, düsterer und, muss man mal so sagen, teils schweinebrutaler Film geworden. Kameramann Peter Hyams liefert routinierte Bilder in entsättigten Farben ab, untermalt von einem elektronischen Score, der die Atmo imo noch unterstützt. Hatte das Original noch so einige humoristische Einschübe, so fehlen diese hier gänzlich. Der Film ist trocken bis zum Abwinken. Van Dammes Figur ist im Grunde ein gebrochener Mann, der gerade auf dem Weg ist, resozialisiert zu werden - und dann wieder vollgepumpt und in den Kampf geschickt wird. Die Action kam meiner Ansicht nach keineswegs zu kurz, es gibt ausgiebig Shootouts mit reichlich Suppe, und die MA-Einlagen sind auch zahlreich. Und, was man erwähnen sollte: nahezu gänzlich frei von Gepose, Kraftmeierei und jeder Art von Verspieltheit in der Choreografie. Die Kämpfe sind bodenständig, hart, sollen nicht stylisch sein, sondern dem Gegner Schaden zufügen. Keine sinnlosen Sprungkicks, sondern brutalst in die Fresse, Griffe, Würfe, am Boden auf den Gegner bis zum Exitus Eindreschen. Hier werden keine Gefangenen gemacht.

    Wie schon erwähnt, die gute Kameraarbeit von Hyams. Keine Schnittgewitter und Stilübungen. Solide Arbeit, die den Film aufwertet und ihm für sein Budget ausgesprochen gut aussehen lässt. Auch schon mal längere Kamerafahrten, die Van Damme durch das Getümmel begleiten. Gutes Timing, angenehme Übersicht.

    Der Film ist definitiv besser geworden, als ich es erwartet hätte. Er war nicht teuer, aber er wirkt nicht billig. Und er ist schroffer als ich mir ausgemalt hätte. Das Scheitern an der FSK-Hürde kann ich durchaus nachvollziehen. Bereue jedenfalls nicht, in der Leihe das schicke Spio-Steel mitgenommen zu haben.
    « Letzte Änderung: 21. November 2010, 18:20:24 von nemesis »


    Offline nemesis

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      Ich stör mich eigentlich weniger an Ostblock-Locations, solange ein fähiger Kameramann hinter der Linse sitzt.


      Offline nemesis

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        Die Ostblock-Location fand ich eines "Universal Soldier"-Sequels unwürdig.
        Sah schon eher billig aus.
        Genau! Auch der ganze Film wirkt recht steril. Aber vielleicht liegts auch daran dass ich kein (richtiger) Actionfan bin und er mir deshalb nicht gefallen hat.
        Eine gewisse Kälte hat er, ja. Das liegt u.a. an der Entsättigung und der Farbgebung. Zudem wirkt er ganz anders, weil man  auf Blödeleien wie schwule Motelbetreiber und Peniswitze (im Zusammenhang mit einem weiblichen Sidekick) verzichtet hat.


        Offline nemesis

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          Ich finde ja immer noch (und das ist letztlich Geschmacksfrage), dass das Kalte und Karge bestens zum "entmenschlichten" Gesamtbild passt. Aber gefallen muss es einem natürlich nicht ;)