HIGH PLAINS INVADERS - Aliens im Wilden Westen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Vor Kurzem bin ich auf diese Heimsuchung für alle SciFi- und Westernfans gestoßen und will sie euch hier nicht vorenthalten.
Vom SciFi-Channel produziert, mixt der Streifen munter den Western mit dem Alien-Monster-Genre, und heraus kommt ein nur schwer verdaulicher Brei, den sich eigentlich nur ganz anspruchslose Hartgesottene oder stockbesoffene Filmfreunde antun können. Ich war nicht besoffen, aber ich habe mir nach dem Film gewünscht, ich wärs gewesen...

Der Streifen beginnt wie ein ganz normaler Western. Wir sehen einen Farmer, der aus einem Geröllfeld schwarze Gesteinsbrocken auf einen Wagen lädt und nach Hause rumpelt. Dort angekommen, wird er von seiner besorgten Ehefrau empfangen, die angesichts des ausgemergwelten Bleichgesichts gleich wieder Sorgenfalten auf die Stirn bekommt. Das Bäuerlein füllt gleich darauf seine Gesteinladung in eine krude zusammengezimmerte Zertrümmerungsanlage, und am Ende spuckt diese dann so etwas aus, was wie Goldstaub aussieht, aber keiner ist. Doch die Freude über den Lohn der Arbeit wird jäh getrübt von geheimnissvollen Geräuschen, die den Farmer dazu drängen, in Windeseile die doppelläufige Bleispritze zu schnappen und auf seinem Anwesen herumzustreifen. Gleich darauf ist von dem Farmer nicht mehr viel mehr als ein blutiges halbskelletiertes Etwas übrig...
Das interessiert die Menschen in der nahe gelegenen Minenstadt in Colorado an diesem Morgen des Jahres 1892 einen feuchten Kehricht, denn die haben nur eine Sorge: Ob der Galgen, den sie für den Zugräuber Sam errichtet haben, wohl auch halten mag, denn das städtische Budget lässt den Kauf von genügend Zimmermannsnägeln nicht mehr zu. Es kommt aber, wie's kommen soll - Just als Sam die Schlinge um den Hals gelegt wird, taucht ein spinnenbeiniges Krüppelviech aus Metall am Stadtrand auf und bläst so ziemlich alles von den Beinen, was sich ihm mit Sechsschüssern bewaffnet in den Weg stellt. Und da, wo dieses hässliche Viech herkommt, sind noch mehr davon... Hunderte! (Auch wenn man nur ein halbes Dutzend in dem Film sieht). Und obendrein taucht auch noch eine riesige Weihnachtsbaumglaskugel über dem Ort auf, die ein Raumschiff darstellen soll. Eine Hand voll Verteidiger versammelt sich im Knast: Sam, seine Herzallerliebste Dokteuse, eine Kopfgeldjägerin, die ständig die obercoole Sau gibt, der Gemischtwarenhändler, ein Bergwerksingenieur, der sich an Jules Verne erinnert und weiß, dass es Raumschiffe gibt, und ein weiterer Knastbruder, der auf seinen Strick gewartet hat. Dann wird auf die Metallspinnen geballert, was die Colts hergeben - natürlich vergeblich, jede Menge Dynamit wird verpulvert, und ab und an trifft man eins der Monster ins Auge, wodurch es das außerirdische Leben aushaucht. Natürlich wird die kleine Gruppe so nach und nach dezimiert, bis dann des Rätsels Lösung präsentiert wird: Der Mineningenieur fördert Uran, nach dem die Aliens süchtig sind. Und so benutzt man dann das tödliche Material für eine Falle, die dem Geschmeiß von der Wega den Garaus machen soll...

Ohje, was hat man uns damit nur angetan? Jedes Alien, das aus fernen Galaxien dieses Machwerk zu Gesicht bekommt, muss grün vor Ärger werden!  Abgesehen von der wirklich genialen Kopfgeldjägerin, deren Schnodderschnauze wohl auch nur im Original so toll sein dürfte, bietet der Streifen anderthalb Stunden lang Langeweile und Klischees. Dazwischen sind dann Actionszenen, in denen zum Beispiel eine einzige Dynamitpatrone in eínen Trichter geworfen wird, den ein Alien gebuddelt hat. Der Sprengmeister latscht danach gemächlich von dannen, es macht "Puff", ein Dampfwölkchen wird vom Trichter ausgespuckt, und der Sprengmeister hopst auf dieses Stichwort hin auf ein unsichtbares Trampolin, fliegt durch die Luft und landet in einem Geröllregen auf dem Boden. Ja, toll!

Und so geht das munter weiter. Ganz egal, ob Knastbrüder urplötzlich aus dem Knast freikommen, ohne dass man weiß, wer sie freigelassen hat oder sich die Aliens bisweilen furchtbar dämlich verhalten und auch noch über ein nicht enden wollendes Munitionslager aus URANGESTEIN (!!!), das sie verschießen, verfügen - der Film ist schlichtweg eine Zumutung. Also - sollte er in einer deutschen Leihe oder im Kaufhaus auftauchen (vielleicht sogar mit FSK 18 ???), dann schlagt einen weiten Bogen, trinkt ein Bier und dankt dem Lonewolf Pete, der euch vor diesem Machwerk bewahrt hat.

Der Lonewolf Pete


  
« Letzte Änderung: 03. Oktober 2009, 17:48:14 von Lonewolf Pete »


Offline JasonXtreme

  • Let me be your Valentineee! YEAH!
  • Global Moderator
  • *****
    • Weiter im Text...
      • Show only replies by JasonXtreme
    Gehört eher in die Review-Sektion, oder? Klingt beschissen :D
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


    Meine DVDs



    Offline Ash

    • der Werbe-Bot
    • Die Großen Alten
      • Tod durch SnuSnu
        • Show only replies by Ash
      Nunja aber man sollte auch anmerken, dass unser LonewolfPete immer besonders kritisch ist. Ok, die Aliens, die ich bei youtube gesehen habe sehen wirklich übel aus und es scheint ja auch nur ne TV-Ptoduktion zu sein? Ich glaube aber, dass ich dennoch Spaß an dem Film haben könnte. Ausleihen würde ich ihn mir schon denn immerhin ist ein WildWest-Sci-Fi mal ne nette Abwechslung. :P