Inhalt:
Lazarus ist ein alternder Gemüsefarmer in einem kleinen Südstattenkaff - und ehemaliger Bluesmusiker, der von seiner Frau wegen seines Bruders verlassen wird. Zur selben Zeit verliert die junge Vorstadtgöre Rae ihren Freund Ronny, der zur Armee muss. Rae ist nur, seitdem sie in ihrer Kindheit mehrfach vergewaltigt wurde, nymphoman - und vögelt sich just an dem Tag durchs halbe Kaff, zudem unter Drogeneinfluß.
Am nächsten Morgen findet Lazarus die zusammengeschlagene Rae in seiner Einfahrt. Er nimmt sie mit rein und pflegt sie gesund - und er kettet sie an seiner Heizung an, um sie von ihren Leiden zu heilen...
Fazit:
Anders wie man von Story und Cover her vermuten könnte, hat uns Craig Brewer hier keinen 70er Revival Exploiter vorgesetzt. Im Gegenteil - es handelt sich hier um einen erstaunlich gewaltarmen (bei der Thematik) und vor allem auch gefühlvollen Film um Personen, die merken, dass sie sich gegenseitig aus ihren Problemen helfen können.
Was jetzt wiederum stinklangweilig rüberkommt, ist aber alles andere als das. Zum einen tragen die dreckige und ärmliche Südstaatenathmo und der spitzen OST zum Gegenteil bei - zum Anderen die saustarken schauspielerischen Leistungen aller Darsteller. Allen voran ganz klar: Sam L. Jackson als alternder Ex-Bluessänger in Trauer um seine Exfrau - und Christina Richi als abgefuckte und dennoch sehr sexy Vorstadtgöre mit Hang zum (ich sags mal wie im Film) Ficken! Die beiden ergänzen sich großartig, und wenn Lazarus mit E-Gitarre auf dem Stuhl sitz in einer heftigen Gewitternacht, und den Blues wiederfindet, während Rae sich angstvoll um sein Bein klammert - Leute ich sags Euch, ich hatte ne dicke Gänsehaut!
Natürlich hat der Film auch andere Seiten, wie die heftigen "Ausbrüche" Raes, wenn sie sich fast willenlos ficken lässt - geschlagen wird, oder sicht ständig hingebungsvoll und zwangsgedrungen auszieht - aber das passt alles vollkommen rein und wirkt nie überzogen oder zweckhaft.
Der Film hat alles was er braucht: Atmo, eine Story die trozt des eigentlichen Nichtvorhandenseins interessant ist, gute Darsteller - und vor allem: Menschlichkeit, Symbolik (allein die Szene mit der Kette am Ende im Auto...) und: DEN BLUES!
Für mich eine 8/10 mit möglicher Steigerung.