Inhalt:
Eric ist ein Aussenseiter in der Schule einer kleinen amerikanischen Stadt im Süden. Statt mit anderen Kindern draussen zu spielen, sitzt er lieber zu Hause vor seinem Nintendo und spielt. Zudem hat er die Trennung seines Vaters, wegen einer jüngeren, und seiner alkoholkranken Mutter nicht wirklich verwunden. Eines Tages zieht nebenan eine Frau mit ihrem 11-jährigen Sohn Dexter ein, der durch eine verseuchte Blutkonserve Aids bekam. Langsam freunden sich die beiden an, was nicht auf Zustimmung stößt bei Erics Mutter. Auch alle anderen Einwohner des kleinen Ortes meiden das "Aidskind", was Eric nicht daran hindert, dem Jungen unbedingt helfen zu wollen...
Fazit:
Ich habe einen dramatischen Film erwartet, der unnötig oft auf die Tränendrüse drückt - und habe was vollkommen anderes bekommen! Das was uns hier serviert wird, ist vollkommen untypisch für eine solche Geschichte. Zum einen handelt es sich um eine Buchverfilmung, zum anderen ist es eine Story voll von Freundschaft und den Dingen, die man als Kind eben gerne gemacht hat! Schon in der ersten Minute fühlt man sich zurückversetzt in jede Zeit, als man noch mit Spielfiguren gespielt hat, im Schlamm gewühlt hat und sich mit Freunden getroffen hat. Brad Renfro (hier der einzig bekannte Darsteller) liefert zudem auch eine Spitzenleistung ab, in der Rolle des Eric.
Die langsam aufkeimende Freundschaft, nach der anfänglichen Abneigung gegen die unbekannte Krankheit - die Versuche dem kleinen Dexter ein normales Leben zu bescheren durch seine Mutter, und dann auch durch Eric - das alles ist einfach wunderschön in Szene gesetzt. Und das absolut ohne die Tränendrüse in den Vordergrund zu rücken! Im Gegenteil - das Ganze wirkt teilweise so herrlich unbeschwert, wie es in einer solchen Situation nur sein kann - gepaart mit etlichen lustigen Szenen. Obendrein vergisst man aber nie den Ernst der Lage, den Eric so nicht einsehen will - und gegen Ende hin muss man unvernehmlich mehrmals Schlucken! Und auch hier wieder in einer Art und Weise, die ich in einem solchen Film leider noch nie gesehen habe - es wird alles als natürlich angesehen - und nichts unnötig verkitscht oder veramscht.
Ein toller Film, der leider viel zu wenig Bekanntheit erlangt hat bisher. 8/10