Story:
Boston, USA. In einem ärmeren Viertel der Stadt wird die kleine Amanda McReady entführt, was ein großes TV-Aufgebot mit sich zieht. Die Tante und der Onkel der Kleinen wollen ihr Vertrauen jedoch nicht nur in die Polizei setzen. Sie engagieren den jungen Privatdetektiv Patrick Kenzie und seine Freundin und Partnerin Angie Gennaro. Sie beginnen in dem Fall zu ermitteln, und finden heraus, dass die Mutter Drogenabhängig ist und mit ihrem Freund Ray lieber in Bars rumhängt, als sich um die Kleine zu kümmern.
Der Chef der Polizeieinheit Doyle stellt den beiden die ermittelnden Beamten Poole und Bressant zur Seite. Dank Patricks Kontakten in der Szene stoßen sie bald auf einige Zusammenhänge, die dem Fall ganz andere Formen geben...
Fazit:
Ich möchte oben nicht zuviel verraten, denn wir haben es hier nicht lediglich mit einem Entführungsdrama zu tun! Der Film ist weit vielschichtiger - und genau das ist es, was Ben Afflecks Spielfilmdebüt als Regisseur für mich so ansprechend macht! Zum Einen hat er hier eine tolle Darstellerriege verpflichtet! Neben Casey Affleck, der den Privat-Eye perfekt verkörpert, spielen Ed Harris und John Ashton die beiden Cops - Morgan Freeman ist als Ermittlungschef der Polizei an Bord - und Michelle Monaghan darf uns die weibliche Verstärkung von Patrick machen. Leider bleibt genau diese für mich etwas zu flach. Man hätte sie einfach etwas mehr einbinden müssen. Zwar gibt sie ebenso Ausschläge für die Rolle von Casey - aber da wäre mehr drin gewesen.
Der Film beginnt wie ein normales Entführungsdrama, entwickelt sich dahingehend auch gut weiter - aber man denkt sich schon recht bald, dass da mehr dahintersteckt. Die Entführung ist zwar nicht Nebensache, bietet aber einen Rahmen für ganz andere wichtige Themen, die der Film sehr gut einfügt und behandelt. Hier geht es zudem um Lügen, Intrigen, Pädophilie, Selbstjustiz und vor allem Moral! Diese wird hier vom Zuschauer gefordert! Die Handlungsweisen der Protagonisten (allen voran Caseys und Ed Harris') sind teils zwar äusserst fragwürdig - man sitzt aber immer da und denkt sich "was würde ich tun" und mehr als das "was ist richtig!" Vor allem in zwei Szenen kann man da sehr unterschiedlicher Meinung sein - auch wenn für mich persönlich die Sache klar ist. (bin auf Diskussionen gespannt, wenn den hier einer gesehen hat).
Das Ganze ist zudem recht ruhig gefilmt, bietet aber dennoch Spannung bis zum Ende. Der Film ging wohl deshalb etwas unter, weil er zur Zeit der Entfühurung der Kleinen dieses englischen Paares in Spanien herauskam - und Affleck hinterhergesagt wurde, das wäre eine Verfilmung des Falles. Das ist GÄNZLICH falsch, denn der Film geht VOLLKOMMEN in andere Gefilde - und bietet weit mehr als das, was die Leute hier wohl erwartet haben.
Wer einen düsteren Thriller mag, der Entscheidungen von Menschen in Frage stellt - der Moral und Pflicht hinterfragt - der ist hier gut aufgehoben würde ich sagen. Von mir gibbet eine 8/10!