Infection (Kansen)

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Offline nemesis

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    Infection
    (Kansen)
    (Dt. Übersetzung: Infektion)

    Japan 2004

    In einem abgewirtschafteten Krankenhaus haben die Ärzte und Schwestern alle Hände voll zu tun. Es mangelt an allen Ecken und Enden. Die Gehälter sind lange überfällig, die Medikamente und Spritzen gehen zur Neige, der allgemeine Unmut wächst. Man nimmt keine neuen Patienten mehr auf, und die Schließung des Krankenhauses scheint in greifbarer Nähe.



    Die Situation überfordert alle, und eine gereizte Stimmung liegt in der Luft. Alles wirkt noch düsterer und trostloser, als es das ohnehin schon tut. Als schließlich eine Schwester einem Patienten versehentlich ein falsches Mittel injiziert, stirbt dieser daran. Das Personal beschließt, dies zu vertuschen. Man erwärmt den Toten und hofft, dass sich dadurch die fälschlicherweise gespritzte Substanz abbaut. Damit wären die greifbaren Beweise verschwunden. Doch die Situation wird noch unangenehmer, als das Krankenhaus einen Notfall aufgezwungen bekommt. Ein Patient mit einer sonderbaren Infektion. Er sondert eine schleimige, grüne Substanz ab, die hoch infektiös zu sein scheint. Und es dauert nicht lange, bis sich jemand angesteckt hat.



    Schließlich verschwindet Patient X sogar. Und es kommt zu sonderbaren Erscheinungen. Es gibt Tote. Unerklärliche Dinge geschehen im Krankenhaus, und man beginnt, an seiner Wahrnehmung zu zweifeln. Das Gebäude verwandelt sich in einen Albtraum, dem man nicht entrinnen kann.

    Infection ist Teil der leider nicht vollständig realisierten J-Horror-Theater-Serie und ohne Zweifel deren unheimlichste Beitrag. Und das nicht nur innerhalb dieser Reihe, sondern sogar auf das ganze J-Horror-Genre bezogen, wo er zumindest in der obersten Liga souverän mitspielt. Regisseur Masayuki Ochiai (Parasite Eve, Hypnosis, Dark Tales Of Japan) erschafft hier eine Atmosphäre, die kalt, bedrohlich, irreal und verdammt gruselig ist. Der Film macht es einem nicht leicht, der Handlung bis ins Kleinste zu folgen, zu verworren und unwirklich ist das teils, aber er baut eine immense Stimmung auf, begleitet von einer Akustik, die wahrlich beunruhigend ist. Man sollte das mit Musik unterlegte DVD-Menü nicht beim Einschlafen laufen lassen...



    Man könnte viel über Metaphern und Symbolik diskutieren, was den Film angeht, und man wird mit Sicherheit nicht alles beantwortet bekommen, was einen hierbei beschäftigt, aber auch das macht mitunter den Reiz des Filmes aus. Zu später Stunde das Licht aus machen und einfach in den Fahrstuhl steigen, der einen tief hinab führt. Angenehme Nachtruhe.
    « Letzte Änderung: 30. Oktober 2010, 04:19:12 von nemesis »


    Offline nemesis

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      Okay, etwas unglücklich formuliert in dem Satz. Aber der Film spielt in der Hinsicht imo ganz weit oben mit.


      Offline nemesis

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        Offline nemesis

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          Der Film zieht immer noch ordentlich und ist ein gediegener Mindfuck mit extrem dichter Atmo. Angenehm unangenehm.