Ich hab den Film so eben gesehen und bin sehr zufrieden.
Grundsätzlich mag ich Filme, in denen eine klassische Vampirgeschichte glaubhaft in die reale Welt "übersetzt" wird.
Die Darsteller sind top, die Atmo kalt, traurig und irgendwie auch romantisch.
Die Geschichte erinnert mich ein wenig an eine erwachsenere Version von "Der kleine Vampir". Wundert mich, dass das bisher noch niemand erwähnt hat.
Im Gegensatz zu dem ganzen "Twilight"-Kram wird auf üblichen Teenie-Kitsch verzichtet, dadurch wirkt der Film sehr bodenständig.
Überrascht haben mich die eingestreuten blutigen Szenen, mit denen der Vampirfilm-Anteil angeeichert ist. Das hab ich so nicht erwartet, passt hervoragend und unterstreicht die "hoffnungslos-tragische" Situation.
Der Film hat übrigens doch ne ganze Menge Soundtrack am Start und der ist mal richtig gut und absolut passend.
Zum Thema Geschlecht bin ich unschlüssig. Wenn Eli wirklich männlich sein soll, kommt das im Film nicht gut rüber. Ich habe weder den Gesichtsausdruck genau deuten können, noch war die Badezimmerszene eindeutig. Man hat eine Naht gesehen, mehr nicht. Ich habs im Film zunächst auf einen Übersetzungsfehler geschoben.
Mir gefällt es besser, wenn man es nicht genau weiß, denn die Tatsache ist im Grund unwichtig. Die Zuneigung zwischen beiden ist da und und ist spitze inszeniert. Mehr muss ich eigentlich nicht wissen. Eine Provokation durch homosexuelle Tendenzen passt mMn nicht in die Geschichte, dass würde den Schwerpunkt verlagern und viel zu viel erklären. Wenn ich Erklärungsveruche haben will, guck ich mir "Elephant" an
"So finster die Nacht" hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Allerdings fand ich es ein bischen schade, das so plötzlich der Abspann kommt.
Wirkt unnötig wie ein Cliffhanger.
Wer die ruhige und "authentische" Art des Filmes mag, sollte sich auf jeden Fall auch "Die Weisheit der Krokodile" mit Jude Law ansehen. Der geht von der Stimmung her in eine ähnliche Richtung und ist mMn ebenfalls ziemllich gut.
7,5-8/10