Hmmm... hat den denn bisher niemand außer mir gesehen?
Die Forensuche spuckt den Film nur in der Auflistung des FFF 2007 aus.
Inhalt:Brandi (Mena Suvari), eine junge Pflegerin in einem Altenheim kann ihr Glück kaum fassen. Auf Grund ihrer Kompetenz und Beliebtheit wird ihr eine Beförderung angeboten, was natürlich leider auch die Bereitschaft zu freiwilligen Wochenendschichten mit sich bringt. Dies muss natürlich gefeiert werden und deshalb lässt Brandi es bei reichlicher Zufuhr von Alkohol und Extasy ordentlich krachen.
Das genaue Gegenteil passiert unterdessen Thomas Bardo (Stephen Rea). Er ist arbeitslos, pleite und wird direkt aus seiner Bude hinausgeworfen, da er nicht mehr zahlen kann. Der Jobvermittler kann ihm trotz seiner Qualifikation als Produktmanager nicht helfen, da er "nicht im Computer" steht und daher bitte alle Formulare nochmal ausfüllen und sich ein paar Wochen gedulden soll. Thomas steht auf der Straße und wird gleich in seiner ersten Nacht unter freien Himmel von der Polizei aus dem Park vertrieben.
Dummerweise kreuzen sich die Schicksale dieser beiden Menschen in dieser Nacht im wahrsten Sinne des Wortes.
Brandi fährt, ordentlich zugedröhnt und wild SMS tippend über eine rote Ampel wo in diesem Augenblick lieder gerade Thomas die Straße überqueren möchten.
Peng! Und es kommt wie es kommen musste. Thomas schlägt mitten durch die Windschutzscheibe in Brandis Wagen ein und bleibt dort stecken. Brandi ist panisch und schwer geschockt, da sie keineswegs nüchtern ist.
In ihrer Panik fährt Brandi mitsammt dem eingeklemmten Thomas nach Hause und parkt den Wagen in der Garage. Doch Thomas ist nicht tot, sondern nur schwer verletzt. Er steckt in der Windschutzscheibe fest und bittet verständlicherweise um medizinische Hilfe. Doch Brandi ist jetzt erst Recht völlig neben der Kappe und hofft, dass sich das Problem hoffentlich von selbst löst und verlässt die Garage. Doch Thomas hat keinen Bock ihr so einfach den Gefallen zu tun und friedlich zu sterben. Also versucht er alle Hebel in Bewegung zu setzen um sich zu retten, was brandi natürlich verhindern möchte.
Uiuiuiui.... lange hat man nicht mehr so viel von Stuart Gordon (Re-Animator) gehört. Und man dachte auch die Zeiten mit ordentlichen Gore-Fx wären eigentlich vorbei. Weit gefehlt. Stuart Gordon beschert uns hier einen Film, dem man zwar hier und da anmerkt, dass das Budget nicht allzu hoch war, aber das was er daraus gemacht hat ist doch recht erstaunlich. Angeblich basiert diese bizarre Idee auf einer wahren Begebenheit.
Und zu der Umsetzung kann man nur sagen: Böse, Böse, Böse
Der Film arbeitet mit nur 3-4 zentralen Figuren an nur 2-3 Schauplätzen. Das alles ist extrem minimalistisch, führt aber dazu dass der Zuschauer ganz auf die grauenvolle Situation zwischen unseren beiden Hauptprotagonisten gelenkt wird.
Doch gerade durch die kroteske Situation erhält der Film auch einen sehr zynischen, fast schon böse komödiantischen Unterton, wobei einem das Schmunzeln hier und da schon mal im Gesicht gefrieren kann.
Stuart Gordon zeigt hier wirklich wie man ein noch unverbrauchtes Thema spannend inszeniert. Natürlich ist das hier keine Autorenkino, aber doch weitaus besser als das was Gordon bisher so produziert hat. Qualitativ klar über B-Movie Niveau.
Wie oben schon erwähnt, Gore-FX technisch nimmt Gordon hier auch kein Blatt vor den Mund. Kein popliges CGI, sondern klassiches altes Geschmodder wie man es lange nicht mehr gesehen hat. So bizzar und teilweise auch etwas befremdlich komisch die Szenen auch wirken, zu keinem Zeitpunkt kommt hier ein Fun-Splatter Gefühl auf. Auf Grund der sehr realistisch wirkenden Situation und den endlosen Qualen von Thomas,
(Thomas versucht sich den Scheibenwischer aus dem Bauchraum zu ziehen und ins Wageninnere zu gelangen
)
wirkt die ganze Situation doch sehr erschreckend. Das gibt doch schon das eine oder andere ungute Gefühl in der Magengegend des Betrachters. Von anderen (wirklich bösen und fiesen) "Gemeinheiten" jetzt mal ganz abgesehen.
Um es auf den Punkt zu bringen, die KJ hat er sich redlich verdient.
Schauspielerisch gibt es auch wenig zu meckern. Mena Suvari und Stephen Rea verstehen ihr Handwerk und liefern eine tolle Darstellung ab. (Vor allem Stephen Rea
) Auch der Rest der Darsteller gibt keinen großen Anlass zur Kritik.
Ein ganz fieser, bitterböser Bastard von Film.
Geheimtip