Missionary Man

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Offline nemesis

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    Ein Reservat in den Staaten, in den gierigen Händen des Casinobetreibers Reno. Seine Männer unterdrücken die Bevölkerung, und auch vor Mord schreckt er nicht zurück. Als sich der Indianer J.J. seinen Plänen, ein neues Casino zu errichten, in den Weg stellt, fällt er einem "Unfall" zum Opfer. Ein Unfall, an den niemand glaubt. Aber es bringt keiner den Mut auf, sich gegen Reno zu stellen. Bis auf J.J.s Beerdigung Ryder auftaucht, der klassische "namenlose Reiter" auf seiner Harley, der immer seine Bibel dabei hat und seinen Tequila "ohne Limone, ohne Salz!" trinkt. Er scheint ein Phantom aus der Vergangenheit zu sein, ein Rachegeist, der sich zwischen die Einwohner und Reno stellt. Der Herr wird ihnen vergeben...aber nicht, bevor er ihnen das Knie ins Gesicht rammt.
    Reno, der davon wenig begeistert ist (und dem sowieso schon die Felle davon schwimmen, weil er in einen fremden Drogendeal reingeplatzt ist, alle umgebracht und die Drogen und das Geld an sich genommen hat), holt sich schließlich eine Biker-Gang zur Hilfe, die mit Ryder Schluss machen soll. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Ryder schickt in den engen Gassen der Kleinstadt nach und nach jeden Fiesling per Express zum Herrn.

    Dolph Lundgren, der im "Alter" noch einmal beweisen darf, was er wirklich kann, führte hier (nach The Defender und The Mechanik) wieder Regie, und schuf einen (im Vergleich zu anderen modernen Actionern) ungewöhnlichen Neo-Western. Hier finden sich nahezu alle Elemente des klassischen (Italo-) Westerns: Der "Großgrundbesitzer", der alle unterdrückt, die trauernde Familie, die vom "fremden Reiter" unterstützt wird, der Sheriff, der sich erst gegen Ende dazu aufrafft, für die gerechte Sache einzustehen, sogar die Gang, die gegen Finale in die Stadt "geritten" kommt...nur um zu scheitern. Wenn Lundgren dann nach und nach die Bad Guys aus dem Spiel nimmt, ruft das Erinnerungen an Filme wie Satan der Rache oder Pale Rider wach.

    Auf körnigem 16mm-Material gedreht, nachträglich die Farben entsättigt, bekommt der Film einen rauhen, groben Look, der ungemein zur Atmosphäre beiträgt. Bewusst meidet Lundgren keine Klischees. Und gerade das macht den Film auf seine Art besonders. Dies ist ein Western durch und durch. Lundgren altert nicht, er reift.

    Missionary Man wird nicht jedem gefallen. Es ist ein ruhiger Film. Lundgrens Figur strahlt eine fast schon stoische Gelassenheit aus. Es ist kein Nonstop-Actioner, auch wenn es Action gibt. Diese aber immer recht kurz, bis aufs Finale. Und selbst da wird sie nie wirklich ausgewalzt. Ryder spielt nicht, er handelt.

    Lundgren setzte den Film (und seine Vision) mit sicherer Hand um. Von ihm ist noch einiges zu erwarten. Wer Western mag, der könnte auch Missionary Man mögen. Ein guter Film. Nur nicht für jeden.


    P.S.: Die 16er-Freigabe ist großzügig. Der Film ist kein Gemetzel, aber ein paar kleine Gewaltspitzen sind dennoch recht grob.

    « Letzte Änderung: 24. Mai 2009, 10:15:00 von nemesis »


    Offline JasonXtreme

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      Is aber nicht so ein Dilletantenmist wie die letzten, oder!?
      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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      Offline nemesis

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        Is aber nicht so ein Dilletantenmist wie die letzten, oder!?

        Zähl mal auf. Ich kenn noch nicht alles, was Dolph in den letzten Jahren so gemacht hat. The Mechanik fand ich gut, Direct Action okay, Detention schwach.


        Offline JasonXtreme

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          THE DEFENDER war Oberrotz ;) und DIAMOND DOGS ebenso. Billigste Kulissen, noch billigere Actionszenen und noch dazu eine Story die einem die Haare ausfallen lässt (daher meine Frisur) und Dialoge die himmelschreiender nicht sein können (das war bei Defender)
           
          Achja, da war noch RETROGRADE - der sieht billiger aus als ne Enterprise Folge aus den 60ern - und ist noch mieser als die beiden oben ;)

          Daher hab ich mich an MM und den neuen Direct Contact noch nicht rangetraut.
          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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          Offline Max_Cherry

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            THE DEFENDER war Oberrotz ;) und DIAMOND DOGS ebenso. Billigste Kulissen, noch billigere Actionszenen und noch dazu eine Story die einem die Haare ausfallen lässt (daher meine Frisur) und Dialoge die himmelschreiender nicht sein können (das war bei Defender)
             

            WTF???
            Den "Defender" fand ich echt unterhaltsam und alles andere als billig.


            Crash_Kid_One

            • Gast
            Vielleicht mit nem anderen Film verwechselt??
            "Oberrotz" ist das ganz sicher nicht..