Dennoch ist diese Anti-Haltung gegenüber Kevin zu übertrieben. Man sollte nicht vergessen, dass ihn die Drogen so kaputt gemacht haben und sein Fehlverhalten auch darauf zurückzuführen ist. Die Haltung "ändert nichts daran, dass er scheisse gebaut hat" finde ich ganz falsch. Das heißt jetzt nicht, dass er ohne Drogen ein totaler Samariter wäre, gewiss nicht aber wenn man den Unfall-Kevin mit den Drogentherapie-Kevin vergleicht, da sind körperliche und charakterlich Welten zwischen.
Naja er hat halt nicht nur Scheisse gebaut, sondern zwei Menschenleben zerstört. Geht mir aber auch gar nicht darum, dass er dafür auf ewig verurteilt werden sollte. Nur sich kurz danach schon wieder in die Öffentlichkeit zu drängen muss halt nicht sein. Gerade nach solchen Aktionen ist es glaube ich besser, einfach mal etwas für sich zu bleiben. Man kann sicher einwerfen, dass die Musik auch ne Art Therapie ist, finde ich auch völlig legitim. Aber das geht halt auch im kleineren Rahmen.
Was mich persönlich viel mehr ankotzt, ist der Text der die Motivation der Band erklärt, wo dann von "moralischen Größen" usw. die Rede ist. Und sowas kann jemand, der im Drogenrausch nen Unfall gebaut hat, danach abgehauen ist und sich vor Gericht derart scheisse gegenüber den Familien der Opfer verhalten hat, einfach nicht mehr sein.
Wenn er sich wirklich so geändert hat, dann soll er die Eier in der Hose haben und sämtliche Gewinne der jetzigen Onkelz-Reunion den Opfern bzw. deren Familien zukommen lassen.
Das Argument "er war unter Drogeneinfluss" stimmt schon. Es hat ihn aber niemand gezwungen die zu nehmen.
Und bei aller Antipathie den Onkelz gegenüber muss ich noch sagen: Ich finde die Ärzte deutlich scheinheiliger und inszenierter und Künstlern vorzuwerfen Geld machen zu wollen, naja...
Die Ärzte sind für mich auch ein rotes Tuch
Der Vorwurf ist ja nicht wirklich, dass die Onkelz Geld machen wollen, sondern, dass sie so tun als wollten sie eben das nicht.