Murakami Haruki

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Offline skfreak

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    Blinde Weide, schlafende Frau ist durch. Interessant, eine der Geschichten darin ist quasi der Prototyp von Naokos Lächeln.

    Da hab ich gerade mit angefangen ;)
    Am Wochenende habe ich "Wilde Schafsjagd" zu Ende gelesen.

    Hallo skfreak,

    darf ich vielleicht fragen, wie du es fandest? Habe mittlerweile alles von Murakami gelesen und zähle ihn zu meinen Lieblingsautoren. Da kann kein anderer japanischer, aber auch kein chinesischer oder koreanischer Autor mithalten. Mein Lieblingswerk von Murakami ist: Mr. Aufziehvogel.
    Übrigens, wusstest du, dass es auch einen Ryu Murakami gibt - er gilt als Vorbild von Haruki und hat u. a. die Vorlage für den Miikefilm Audition verfasst.

    Von Ryu Murakami wusste ich noch nichts ;) Danke für die Info!
    Bisher habe ich von Murakami gelesen: Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt, Kafka am Strand, Gefährliche Geliebte und Wilde Schafsjagd sowie das Laufbuch. Die fand ich alle absolut genial.
    Zur Zeit lese ich "Bilnde Weide, schlafende Frau" - so ganz werde ich damit aber nicht warm. Irgendwie liegen mir die Romane mehr.

    Bin aber überzeugt, das Pierre heute abend noch was schreibt - der ist noch Murakami süchtiger wie ich :D


    Offline skfreak

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      @Carpenter:Noch einer der Murakami liest :thumb:

      Am besten haben mir Mister Aufziehvogel, Kafka am Strand, Gefährliche Geliebte und Naokos Lächeln gefallen



      Ja, ein ganz großer Schriftsteller meiner Meinung nach. Bei mir steht Mr. Aufziehvogel auch ganz oben, einfach ein Wahnsinnsbuch. Dann wird eine Reihenfolge aber schon schwer..würde sagen Kafka am Strand, Hard-Boiled Wonderland, Gefährliche Geliebte, Naokos Lächeln. Also ähnlich wie bei dir. Überraschend gut, wenn auch ganz "anders" fand ich After Dark.

      After Dark liegt noch auf meinem Stapel.
      Hard-Boiled Wonderland hatte halt ein saugeiles Ende ;)


      Offline skfreak

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        Ist Schlaf ein Roman oder eine Kurzgeschichte?

        Wohl eine Mischung aus beiden - das Teil hat nur 80 Seiten.


        Offline skfreak

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          btw: Das Läuferbuch Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede erscheint am 1.April 2010 als Taschenbuch.

          da habe ich das englische tb von ;)


          Offline skfreak

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            Deswegen hab ich bis jetzt auch noch mit dem Kauf gewartet.  ;) 
            16,90-, für die gebundende Ausgabe, ist doch ein bisschen viel, zumal das Buch nicht besonders dick ist.

            Der Kauf lohnt sich aber auf jeden Fall - vor alle weil man ein wenig mehr über Murakami von Murakami erfährt. Ich fand es extrem lohnenswert.


            Offline skfreak

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              Am 1. Oktober erschienen ist übrigens 1Q84



              Zitat von: Amazon Rezensent
              Eine Frau namens Aomame sitzt im Taxi und steckt im Stau. Um ihren wichtigen Geschäftstermin einzuhalten, steigt sie aus und versucht über eine Nottreppe und weitere Umwege noch pünktlich an ihr Ziel zu kommen. Aber es handelt sich um keinen normalen Geschäftstermin, denn Aomame ist eine Serienmörderin im Dienst der Gerechtigkeit. Und irgendwie ist seit diesem Tag alles ein bisschen seltsam.
              Ein Schriftsteller namens Tengo soll ein von einer 17jährigen eingereichtes Romanmanuskript überarbeiten. So stark überarbeiten, dass es eigentlich schon an Betrug grenzt. Tengo will das Einverständnis der Autorin und trifft sich mit ihr. Aber sie entpuppt sich als Legasthenikerin, die den Titel ihres Romans nicht kennt, andererseits aber eigene Kindheitserfahrungen zu beschreiben scheint. Und irgendwie ist seit diesem Tag alles ein bisschen seltsam.
              Irgendetwas ist schräg. Und irgendwie scheinen die beiden Geschichten, die kapitelweise abwechselnd erzählt werden, zusammen zu hängen. In beiden Erzählsträngen spielt ein Händedruck eine große Rolle, wird die Sinfonietta von Janacek gehört, beide Protagonisten waren in ihrer Kindheit auf die eine oder andere Art Außenseiter. Und beide sehen plötzlich zwei Monde am Himmel.
              In die Handlung eingebettet ist die Beschreibung der Situation der Frauen in der japanischen Gesellschaft, sowohl beruflich als auch in der Partnerschaft. Von Unterdrückungsmechanismen und Gewalt wird berichtet, aber auch von der Kraft der Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen und aktiv werden, um der Männergewalt etwas entgegen zu setzen. Zumindest im Roman geschieht dies auch sehr handfest, wie man an Aomame und ihrer Auftraggeberin sieht.
              Nach und nach wird die Verbindung, die zwischen den beiden Protagonisten besteht, sichtbar. Die Erzählstränge bewegen sich aufeinander zu, aber nicht linear, sondern eher in einer Art Schleife. Die Verbundenheit zwischen Aomame und Tengo wird immer deutlicher. Und auch, wie der Roman der 17jährigen und die religiöse Gemeinschaft, in der sie aufgewachsen ist, mit allem zusammenhängt. Auch die Auftraggeberin der Morde an Kinderschändern und sogar die Täter selbst gehören zum großen Ganzen der Geschichte um Aomame und Tengo.
              Ich bin ja immer ein wenig skeptisch, wenn im Vorfeld ein solch großer Hype zum Erscheinen eines Buches veranstaltet und es als opus magnus angekündigt wird. Zu oft wird übertrieben. Aber nicht in diesem Fall.
              Dieses Buch ist wirklich ein opus magnum, ein echtes Meisterwerk! Es ist so brilliant geschrieben und so genial komponiert, die diffizile Mischung aus Gesellschaftsroman, Krimi und Fantasy ist so harmonisch gelungen, dass es mir den Atem verschlagen hat. Die Charaktere sind plastisch und tief, selbst die Nebenfiguren sind liebevoll ausgestaltet.
              Was im Buch über den von Tengo überarbeiteten Roman gesagt wird, trifft auch auf das Buch selbst zu:
              Die Geschichte handelte zwar von surrealen Erlebnissen in einer phantastischen Welt, rief jedoch natürliche Anteilnahme hervor. Wahrscheinlich weckte die Geschichte Empfindungen, die sich unterhalb der bewussten Ebene abspielten. Die Leser gerieten in den Sog dieser Empfindungen und verschlangen das Buch.

              So ging es mir auch. Ich habe dieses Buch verschlungen und bin völlig begeistert. 1Q84 hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen, und der Umfang hätte ruhig noch größer als 1030 Seiten sein dürfen. Seitdem ich dieses Buch gelesen habe, hat Haruki Murakami jedenfalls einen Fan mehr.

              Holla - das klingt mal echt gut.
              Das Surreale klingt stylistisch fast nach einer Fortsetzung von Hard-Boiled Wonderland und Kafka am Strand.


              Offline skfreak

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