Gestern gab's Otyaduke. Dazu gleich mehr. Vorher ein wenig Deutsch - Japanische sms - Konversation:
Wie man gleich sehen wird, variieren die Schreibweisen bei Japanern etwas. Zum Beispiel der Partikel "wa". Japaner benutzen dafür das Hiragana は, welches eigentlich, wenn es in einem Wort verwendet wird, "ha" ausgesprochen wird. So kommt es, dass einige es, wenn sie in Romaji (also der lateinischen Lautumschrift) schreiben, "ha" schreiben, aber "wa" meinen. Eine der vielen kleinen Grammatik-Angelegenheiten, die einen verwirren können... aber halt einfach so sind.
Ebenso schreiben einige し "si" statt "shi". Das liegt an der Aussprache (und an den verschiedenen Umschriften, siehe weiter unten), die etwas tricky ist. Man betont es nicht wie z.B. im dt. Wort "Schiene", sondern... etwas umständlich zu beschreiben... ist so, als ob man die Zähne zusammenbeißt, den Mund etwas öffnet und "s" macht, das dann leicht in ein "sch" übergeht.
Zudem gibt es ja verschiedene Arten der Umschrift. Uns ist wahrscheinlich das Hepburn-System am bekanntesten, das sich an der englischen Aussprache der Romaji (lateinischen Schriftzeichen) orientiert. In Japan ist das Kunrei-System das Offizielle. So wird "grüner Tee" in Hepburn "ocha" geschrieben, in Kinrei "otya".
Mein Name ist für einige auch nicht so leicht. Einige schreiben ihn ぴゃ (pya), andere ぴあ (pia).
Okay, genug theoretisiert.
"pia ha otyaduke wo sitte imasuka?"(Pierre /
Subjekt / Otyaduke /
Objekt / kennt?)
(Kennt Pierre / kennst du Otyaduke?)"wo" hat die selbe Funktion wie der Partikel "ga", markiert also das Objekt. In Hepburn wäre es so gewesen:
"pia wa otyaduke ga shitte imasuka?""shitte" (von shiru = kennen) nicht mit "shite" (von suru = etwas tun) verwechseln. Durch die nur leicht andere Aussprache sagt man sonst was ganz anderes.
"shitte" spricht sich z.B. "schi-tte" aus, "shite" dafür etwa "schte".
Meine Antwort:
"Otyaduke wa... gohan to ocha desu ka? Shiranai..."("Otyaduke /
Subjekt / Reis / und / grüner Tee / ist? / nicht kennen")
(Ist Otyaduke Reis mit grünem Tee? Das kenne ich nicht)Die Antwort:
"So----desu! gohan ni otya wo kakete umebosi toka wasabi toka, iroiro syurui ga arimasu. (So---es ist! / Reis / und / grüner Tee/
Objekt / darauf geben / getrocknete Ume* / mit? / wasabi / mit? / verschiedene / Arten /
Objekt / sind)
(So ist es! Das ist Reis, über den man grünen Tee gibt, mit getrockneter Ume oder Wasabi, mit verschiedenen Zutaten.)yuugohan koko de tabemasenka? taberukotono dekinai mono arimasuka?"(Abendessen / hier / Ortsangabe + Aktion / (nicht) essen (möchte) ? / Essen (Was das Essen betrifft, Dinge zum Essen) / nicht können / Sache (Ding) / gibt?
(
Möchtest du hier (nicht) zu Abend essen? Gibt es etwas, das du nicht essen kannst (in dem Sinne: nicht magst)?)
* Die Frucht Ume wird hier gerne als Pflaume bezeichnet, ist aber im Grunde eher mit der Aprikose verwandt. Sie ist meist etwas salzig und säuerlich.
Jedenfalls habe ich dann noch geschrieben, dass ich soweit alles Esse ausser Garnelen, Oktopus u.ä.
Otyaduke ist echt nicht schlecht. Sah in etwa so aus:
In diesem Fall war es Reis mit etwas angebratenem Bonito (der Kammerad gehört zur Thunfisch-Familie), bzw. Katsuobuschi (diese Bonito-Flocken). Dann gab es noch Schüsselchen mit Nori (getrocknete Algen), Sesam, Umebosi, Wasabipaste und Shoyu (Sojasoße). Konnte man sich, je nach Neigung, noch dazu tun. Dann schließlich gibt man heißen Tee darüber. Einfache Küche, aber lecker. Und sättigt ordentlich. Dazu noch eine Miso-Suppe (die ist fast obligatorisch). Nicht nur Liebe geht durch den Magen, sondern auch Lernen.
War wieder ein super entspannter Abend. Eigentlich wollten wir einen Film oder so schauen, aber dann haben wir doch nur bis halb zwei geredet und rumgealbert. Tut manchmal gut, sich mal völlig zum Affen zu machen und zu sehen, wie sich z.B. Yukiko nach einer übertriebenen "darstellerischen" Aktion von mir lachend am Boden hockend zusammenkrümmt.