Hab nun endlich dank Netflix US auch die letzte Staffel gesehen und sehe es sehr zwiespältig.
Einerseits hatte die Staffel ihre Höhepunkte und hat mir insgesamt doch noch besser gefallen, als ich es erwartet hätte. Und ein wenig gerührt war ich auch hin und wieder mal, auch bzw. besonders am Ende.
Dennoch... was über Leerlauf, Einfallslosigkeit und Füllepisoden geschrieben wurde, muss ich leider komplett unterschreiben. Die Staffel hatte definitiv mehr Schwächen und Stärken. Die Vollausrichtung auf die Hochzeit hat mir auch schon nicht gefallen. Das Ende, die letzte Doppelepisode, setzte dem ganzen die Krone auf. Das ging so mal gar nicht!
Gibt mehrere Gründe dafür:
- die Mutter wird in der letzten Staffel vorgestellt, gerade als sie einem sympathisch wird stirbt sie. Klar sterben in Serien auch mal sympathische Charaktere, wie das aber passiert finde ich einfach sauschlecht umgesetzt. "Ach und dann wurde eure Mutter krank...und dann war sie tot", das alles in knapp einer Minute. Das wird einem Charakter, auf den die ganze Serie hinsteuert einfach nicht gerecht. Nur als Vergleich, als Marshalls Vater starb, wurde dafür eine ganze Folge genommen und der war im Verhältnis zur Mutter nur ein Randcharakter
- man baut eine ganze Staffel auf die Hochzeit auf, die in der vorletzten Folge, ebenfalls innerhalb kürzester Zeit endet...warum dann die 20 Folgen vorher=
- Robin trennt sich von Barney weil sie sich auf ihren Beruf konzentrieren will. Abgesehen davon, dass das schon in zig Folgen vorher der Grund für ihre Trennungen war, wieso sollte das mit Ted anders sein?
- Ted läuft IMMERNOCH der Frau hinterher die ihn schon so oft abblitzen lassen hat
- Die Kinder sind also durchgehend genervt(in mehreren Folgen der Serie) von der Geschichte...und das obwohl ihre Mutter gestorben ist?
- Barney wird zufällig Vater....und man sieht nicht mal wer die Mutter ist....WTF?
- Robin wohnt also in dem gleichen Appartment wie früher, hat nach rund 20 Jahren genau die gleichen Hunde und kann sich nichts größeres leisten, obwohl sie eine unglaublich erfolgreiche Nachrichtensprecherin ist.
Die letzten beiden Folgen wirken einfach so, als wollten die Drehbuchautoren nochmal total viele "coole" Plottwists einbauen. Warum kann man nicht, wie es viele Sitcoms zuvor geschafft haben, ein halbwegs normales Ende finden? Selbst wenn man die Serie so enden lassen möchte, dann kann man doch die letzte Staffel dafür nutzen und nicht nur die letzten beiden Folgen. Ich hab' mich bei denen einfach nur so gefühlt, als müssten noch schnell alle möglichen Ideen untergebracht werden, die irgendjemand mal während der Serie hatte.
Ich kann jeden einzelnen deiner Kritikpunkte voll und ganz nachvollziehen und unterstreichen - bis auf die Sache mit Geld und Wohnung vielleicht, das hat mich nun nicht gestört bzw. fand ich realistisch.
Die Mutter kam viel zu kurz!! Man hat zwar die ganze Staffel über immer mal wieder kurze Ausblicke auf die Beziehung gesehen, aber das eigentliche Kennenlernen wurde mir dann viel zu spät und viel zu kurz geschildert. Das hätte nicht so zur Nebensache verkommen dürfen. Es war schließlich eine jahrelange glückliche Beziehung und ich denke auch tatsächlich die Traumfrau für Ted, als die sie immer geschildert wurde, nicht einfach nur eine Nebenfigur neben Robin. Das wurde den Charakteren nicht gerecht.
Wie sie dann gestorben ist, das ging absolut gar nicht... Ja, dann wurde sie krank, nächste Szene. WTF.
Wenn ich daran denke werde ich gleichzeitig traurig und genervt, das hat bei mir bisher auch noch keine andere Serie geschafft...